Montag, 27. Januar 2014

[Rezension] Vollendet - Der Aufstand von Neal Shusterman

  •  *Leseprobe*
  • Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3737367189
  • Originaltitel: Unwholly

Klappentext:

Du hast geglaubt, es ist vorbei?

Die Siegesfreude ist von kurzer Dauer:
Connor muss sich als neuer Anführer der Flüchtlinge beweisen.
Risa fürchtet, ihm keine große Hilfe zu sein.
Lev versucht, ein neues Leben zu beginnen.
Einer von ihnen wird verraten werden. Einer von ihnen wird fliehen. Einer von ihnen wird auf Cam treffen, einen Jungen, den es nicht geben darf.


Der erste Satz:

          Als sie ihn holen kommen, hat er gerade einen Albtraum.


Das sagt Lucy:

Zuerst war ich etwas skeptisch, als ich herausfand, dass Vollendet kein Einzeltitel ist. Ich war mir vor dem Lesen unsicher, ob mich der zweite Teil ebenso überzeugen und faszinieren und schockieren können würde wie Band1, denn so recht wusste ich nicht, was da noch Neues kommen könnte. Aber Vollendet - Der Aufstand überrascht mit frischen Ideen und Blickwinkeln, altbekannten und neuen Charakteren, die - jeder auf seine eigene Art und Weise - interessant sind. Und es ist genauso spannend aufgebaut und geschrieben wie sein Vorgänger.

Vollendet - Der Aufstand knüpft direkt an die Geschehnisse aus Band1 an und macht es einem dadurch leicht, wieder in die Story zu finden. Als zusätzlich Hilfe, um sich an alles und jeden erinnern zu können, finden sich ganz zu Beginn auch noch ein paar Erklärungen zu grundlegenden Begriffen und wichtigen Personen aus dem ersten Teil.

Denn Conner, Risa und Lev spielen natürlich auch in diesem Band eine tragende Rolle, rücken neben drei weiteren, neuen Protagonisten allerdings ein klein wenig in den Hintergrund. Oftmals erfährt man nicht aus ihrer Sicht, was sie gerade machen und wie es ihnen geht, sondern wir erfahren es indirekt über Starkey, Cam und Miracolina, die im Laufe der Geschichte jeder auf einen unserer Helden aus Band 1 treffen.

Starkey ist ein Storch, ein Junge, der als Neugeborenes von seiner Mutter vor die Haustüre einer anderen Familie gelegt wurde; er und seinesgleichen werden in dieser Welt ziemlich ungerecht behandelt, findet er, und hegt deshalb einen ziemlichen Hass gegen sie. Er ist stur und aggressiv, aber er verfügt über diese gewisse Art von Überzeugungskraft, die es ihm leicht macht, große Mengen für sich zu gewinnen. Im Geheimen sammelt er eine Storch-Gruppe um sich und plant einen Hinterhalt. Die Frage ist, wird sie am Ende den richtigen treffen oder wird alles außer Kontrolle geraten?

Miracolina ist ein Zehntopfer, so wie es einst auch Lev gewesen ist, und sie freut sich auf ihre Umwandlung. Sie hat keinerlei Zweifel an der Richtig- und Notwendigkeit der Sache, selbst dann nicht, als ihre Eltern es sich anders überlegen und die Abholung ins Erntecamp rückgängig machen wollen. Die Frage ist, wird Lev ihre Meinung ändern?

Und dann ist da noch Cam, ein Wesen geschaffen aus sehr, sehr vielen Wandlern. Faszinierend und erschreckend zugleich, mit sich selbst und all den fremden Teilen, aus denen er besteht, im Zwiespalt. Die Frage ist, hat Cam eine Seele und eine eigene Persönlichkeit? Hat er ein Recht darauf zu leben? Und wer entscheidet so etwas überhaupt?

Aus der dritten Person im Präsens bekommt der Leser die verschiedenen Sichten zu lesen. Neben unseren sechs Protagonisten dabei auch Kapitel aus der Sichtweise von Teilepiraten und Eltern, was einem einen guten Gesamteindruck vermittelt und zeigt, dass diese dystopische Welt nicht nur Schwarz und Weiß ist und es nicht auf jedes Problem die eine richtige Antwort gibt.

Ich bin nun nur sehr gespannt auf den dritten Band, denn Vollendet - der Aufstand hat einen auf jeden Fall mit einem fieseren Cliffhanger zurück gelassen als sein Vorgänger.

Fazit:

Für einen zweiten Teil, der viel Neues und Überraschendes und einige, interessante, neue Charaktere geboten hat; für erschreckende und faszinierende Themen; für nachdenklich stimmende und spannende Lesemomente und für Neal Shustermans simple, aber aussagekräftige, authentische Art zu schreiben; dafür gibt es von mir 6 Wombats!



             

Sonntag, 19. Januar 2014

[Rezension] Die Verschworenen von Ursula Poznanski

  •  *Leseprobe*
  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag
  • ISBN-13: 978-3785575475
Inhalt:

In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann. Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.

Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen.


Der erste Satz:

          Die Kinder sind ein bebender Schatten im ersten Licht der Morgendämmerung.


Das sagt Lucy:

Der Vorgänger zu diesem Buch, Die Verratenen, war eine meiner ersten Rezensionen. Ich weiß noch, dass ich sie im Zug auf dem Heimweg von der Frankfurter Buchmesse 2012 geschrieben habe. Und dass ich ziemlich begeistert gewesen bin - von der Thematik, vom Schreibstil, von der Auswahl der Charakter-Namen und auch von der Autorin, die ich kurz zuvor auf einer Lesung erlebt und auf Anhieb ur-sympathisch gefunden hatte.

Die Erwartungen an Band 2 waren also groß. Und ich muss gestehen, dass Die Verschworenen ein Auf und Ab für mich gewesen ist - allerdings ein Auf und Ab, das mit einem sehr langen Auf geendet hat.

Der Einstieg beinhaltet eine starke Szene, die mich erschreckt und fasziniert hat und mir die Welt der Prims näher gebracht hat. Dabei gefallen hat mir sowohl Rias Reaktion, als auch die von Sandor. Doch anschließend geraten die Handlung und die Interaktionen der Charaktere untereinander etwas ins Stocken. Ria und der Rest ihrer kleinen Gruppe sind "gefangen" in der Stadt unter der Stadt, leben dort ihr stilles, geheimes Leben, von dem nur wenige der Clanbewohner, unter anderem Sandor, etwas wissen. Während Aureljo plant, sie alle in eine Sphäre einzuschleußen und herauszufinden, warum man sie für Verräter hält, distanziert Ria sich; sie verbringt sehr viel Zeit in der Bibliothek. Ein Übergangskapitel folgt dem anderen, und ständig habe ich darauf gewartet, dass irgendetwas Bahnbrechendes passiert. Doch das tat es nie. Ich kam mir vor wie Ria, die wochenlang in der Bibliothek hockt, verzweifelt nach Jordans Chronik sucht und ab und an mal ein Fitzelchen, aber nie etwas Konkretes, nie etwas, womit sie tatsächlich etwas anfangen könnte, in die Finger kriegt.

Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, war genau das vielleicht die Absicht der Autorin, dennoch hätte ich mir gewünscht, dass das Ganze etwas flotter von statten gegangen wäre. Doch der Rest des Buches hat (zum Glück!) alles wieder wett gemacht.

Spannend wie nur Ursula Poznanski es kann, wird Rias Rückkehr in die Sphären beschrieben. Dort versucht sie mehr herauszufinden, über die Beziehung, über die gesamte Situation zwischen Sphären und Clans und darüber, weshalb man sie, Aureljo, Tomma, Dantorian und Tycho für Verräter hält und tot sehen möchte. Und lüftet dabei ein Geheimnis, das mich ebenso schockiert und überrascht hat wie die Protagonistin. An dieser Stelle ein Lob an die Autorin, die es geschafft hat, den Leser mitfiebern und ihn über die Auflösung tatsächlich eineindreiviertel Bände über im Dunkeln tappen zu lassen.

Als positiv empfand ich auch die Entwicklung, die Ria im Laufe des Bandes durchmacht. Ist sie in Teil 1 noch die gut ausgebildete Studentin, die jede Entscheidung durchdenkt und mit Vernunft löst, wird sie nun emotionaler. Ihr unterlaufen Fehler, aber sie beginnt auch, die Prims besser zu verstehen. Und sie merkt, dass es nicht so einfach ist, für jedes Problem eine Lösung zu finden.

Dass der Auslöser für all das hauptsächlich Sandor sein wird, war mir schon beim Lesen des ersten Bandes klar. Und ich kann das absolut nachvollziehen: Sandor ist eine unglaublich faszinierende, interessante, weil in sich widersprüchliche Persönlichkeit - gutaussehend noch dazu. Ich fand es sehr authentisch dargestellt, wie sie sich von Aureljo distanziert, sie sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln und sie mehr Nähe und Affektion Sandor gegenüber empfindet. Er lehrt sie vieles über seinen Clan und unternimmt mit ihr ein paar Ausflüge an die Oberfläche, die ihr eigentlich nicht gestattet sind und die sie so vermisst, während sie unter der Erde lebt. Dies sind die Stunden, die sie am meisten genießt und herbeisehnt. Ich hätte es nur schön gefunden, wenn sie erst mit Aureljo geredet und Schluss gemacht hätte, bevor sie sich auf Sandor eingelassen hat.


Ich kann es kaum abwarten, Band 3 in die Finger zu kriegen!

Fazit:

Für eine Geschichte, die am Anfang etwas langsam in Gang kommt, dann aber so spannend ist, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte; für Ursula Poznanskis spannende, nervenaufreibende Art zu schreiben; für eine Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt und Nebencharaktere, die einem ans Herz wachsen; dafür bekommt Die Verschworenen von mir 5,5 von 6 Wombats!



Buchtrailer zu Die Verschworene:

              
                                                              

Mittwoch, 1. Januar 2014

[Buch des Monats] Januar 2014

Hallo ihr Lieben,

wir hoffen, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen!

Unser erstes Buch des Monats in 2014 wird ein Poznanski-Buch sein, und zwar der zweite Teil ihrer dystopischen Trilogie um Ria und die Verratenen-Verschworenen. Einfach weil es grandios ist und zum Erscheinungstermin auf unserem Blog zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat.

  •  *Leseprobe*
  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag
  • ISBN-13: 978-3785575475

Inhalt:

In der Stadt unter der Stadt finden Ria und ihre Freunde Zuflucht, doch bald zeigt sich, dass auch hier ein Überleben nicht garantiert ist. Während Aureljo seine Rückkehr in die Sphären vorbereitet, sucht Ria nach Jordans Chronik und findet Fragmente, die sie nicht zur Gänze deuten kann.

Als Lichtblick erweist sich in dieser Zeit, im wahrsten Sinn des Wortes, ihre Freundschaft zu Sandor, mit dem sie immer wieder kurze Ausflüge an die Oberfläche unternimmt und dessen Zuneigung ihr täglich mehr bedeutet.


Doch dann wird Sandor Clanfürst, und mit einem Schlag ist alles anders. Ria sieht sich gezwungen, entgegen ihrer ursprünglichen Absicht gemeinsam mit Aureljo in die Sphären zurückzugehen.










Habt ihr den Band schon gelesen? Seid ihr auch so große Fans der Reihe?