Hallo ihr Lieben,
letzten Samstag habe ich auf der 1. Bamberger Büchernacht gleich zwei Lesungen von Ursula Poznanski besucht:
Fakten zur Lesung 1:
Vorgestelltes Buch: Erebos
Ort: Buchhandlung Hübscher, Bamberg
Datum: 17.5.2014, 18:15 Uhr
"Die Autorin hat gut recherchiert."
In mitten der Buchhandlung stehen Stühle, Sessel und vereinzelt die paar roten Couchen, auf denen man sonst immer Platz nehmen kann, um vor dem Kauf in ein Buch hineinlesen zu können. Genau auf so einer haben mein Freund (mein Informatik-Student und Gamer, dem ich Erebos andrehen wollte, höhö) und ich es uns mit einem Glas Sekt-Orange, mit dem man am Empfang begrüßt wurde, bequem gemacht.
Das Publikum der Lesung ist bunt gemischt. Es finden sich ebenso viele Mädchen wie Jungen, ebenso viele Erwachsene wie Jugendliche, und sogar ein paar Kinder. Eindeutig der Beweis, dass Erebos längst ein all-age-Titel geworden ist.
Frau Poznanski sitzt hinter einem Tisch, Erebos liegt vor ihr und sie begrüßt uns etwas hektisch, aber lächelnd. Kurz umreißt sie, worum es in der Geschichte geht, dann legt sie los. Eine halbe Stunde liest Frau Poznanski aus Erebos - mit passender geheimnisvoller, tiefer Stimme erfährt das Publikum wie Nick, der Protagonist der Geschichte, zum ersten Mal das Spiel startet. Computerspiele waren nie meine Welt, aber Frau Poznanskis Formulierungen und ihre Art, die Geschichte vorzutragen, machen mir das Zuhören zu keiner Zeit langweilig (und das, obwohl ich das Buch bereits gelesen habe). Ich lausche ihr gerne, bin immer noch der Meinung, dass sie ihre Hörbücher selbst sprechen könnte.
Ab und zu höre ich meinen Freund neben mir schmunzeln. Der Aufbau und Einstieg in die Welt Erebos' erinnert ihn ein bisschen an sein persönliches Lieblingsspiel - ein gutes Zeichen, denke ich. Und als er mir ihm Nachhinein sagt, dass er positiv überrascht ist, wie gut Frau Poznanski recherchiert hat und dass er das Buch nun lesen möchte, freue ich mich so sehr, dass ich es der Autorin am liebsten sofort erzählt hätte.
Stattdessen lasse ich aber nur schnell ein Foto mit ihr machen und mein Buch signieren, denn die Zeit drängt - die nächste Lesung steht bevor; sowohl in der Buchhandlung als auch für Frau Poznanski.
Fakten zur Lesung 2:
Vorgestelltes Buch: Die Vernichteten
Ort: Stadtbücherei Bamberg
Datum: 17.5.2014, 20:45 Uhr
"Ich wollte eine Protagonistin, die etwas drauf hat!"
Auch hier, hinter der Stadtbücherei, in den Räumen der Caritas, bekommen wir zum Empfang ein Sektglas angeboten. Zudem gibt es die Möglichkeit, Die Vernichteten, den heiß ersehnten dritten Teil der Trilogie um Ria und den Rest der Verratenen, der offiziell erst am 14. Juli erscheint, schon vorab zu kaufen. Diese Gelegenheit konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen, habe ich selbst schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet.
Es ist etwas weniger los als auf der ersten Lesung, was bedeutet, dass wir insgesamt eine gemütliche, kleine Runde sind, die von Frau Poznanski mit den Worten begrüßt wurde: "Wie schön, dass doch so viele Leute hier sind, trotz Fußball-Pokalfinale!"
Bevor Frau Poznanski mit der Lesung beginnt, gibt sie einen kleinen Überblick über die wichtigsten Geschehnisse und Handlungsstränge aus Band1 und 2. Sie selbst sagt es zu Beginn und auch ich bin der Meinung, dass es äußerst schwer ist, beim letzten Teil einer Trilogie eine Passage zum Vorlesen zu finden. Der ausgewählte Textausschnitt ist letztlich spannend, und sie liest ihn großartig, aber er ist eben doch eher etwas für Leser, die die Vorgänger-Bücher bereits kennen und mit der Geschichte und den Charakteren vertraut sind. Für Neueinsteiger der Trilogie könnte der Ausschnitt etwas langgezogen, politisch und verwirrend gewirkt haben.
Im Anschluss blieb hier im Gegensatz zur Erebos-Lesung noch Zeit für Fragen, die Frau Poznanski allesamt herzlich und mit einem Lächeln auf den Lippen beantwortete. Hierbei erfuhr das Publikum nicht nur, dass sie durch die ganz simple Frage "Was passiert, wenn zwei Parteien Streit haben und beide denken, dass sie im Recht sind, und eigentlich keiner gut, aber auch keiner wirklich böse ist?" auf die Idee der Trilogie um die Sphären- und Außenclans kam. Sondern auch, dass sie unter anderem großer Fan von George R. R. Martin ist, der es schafft, eine Welt und Charaktere voller Grauzonen und Fragen nach Gut und Böse zu schaffen. Außerdem wollte sie mit Ria, so gesteht sie, im Gegensatz zu manch anderen Jugendbuch-Heldinnen eine Protagonistin schaffen, die wirklich etwas drauf hat; die klug und tough ist und nicht auf andere angewiesen ist, um sich zu retten.
Von mir gibt das einen Sympathiepunkt mehr - und noch einen, weil sie ihr Vorhaben wunderbar umgesetzt hat. Ich freue mich jetzt jedenfalls auf mein letztes Leseerlebnis mit der cleveren Ria.
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vor 47 Minuten
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