Montag, 29. September 2014

[book meets movie] Wenn ich bleibe

Hallo ihr Lieben,


Wenn ich bleibe war sowohl für Izzy als auch für mich ein ganz besonderes, sehr intensives Leseerlebnis. Zuerst hat das Buch Izzy zu Tränen gerührt, dann sind bei mir ganze Wasserfälle geflossen. Der Trailer zu seiner Verfilmung ließ meine Augen auch feucht werden und mich voller Vorfreude darauf warten. Als ich vor ein paar Tagen aber im Kino saß, kam die vorsorglich gekaufte Taschentuchpackung nicht zum Einsatz. Denn bis auf wenige Szenen schafft der Film mit seinem nüchternen Erzählstil es leider nicht, Emotionen bei mir zu wecken.

Dies mag vielleicht auch ein wenig an der deutschen Synchronisation von Protagonistin Mia liegen, aber vor allem an den Übergängen von Realität und Erinnerungen, die viel zu schnell und hoppla-hopp kamen und dadurch jegliches Gefühl, das beim Zuschauer entstanden ist (egal ob Traurigkeit, Mitleid, Wut oder Schmetterlinge im Bauch und Freude), jedes Mal wieder verscheuchten. Es wäre schön gewesen, wenn der Zuschauer nicht so überflutet worden wäre, sondern ihm mehr Zeit gegeben worden wäre zum Wahrnehmen und Spüren der einzelnen Filmsequenzen.

Auch die chronologische Anordnung der Flashbacks missfiel mir. Auf mich wirkte das etwas künstlich und gewollt. Lieber wäre es mir gewesen, wenn sie etwas unkoordinierter gekommen wären und man sich selbst hätte zusammenreimen müssen, wo in Mias Erinnerung man sich gerade befindet. Das Buch hat das wesentlich authentischer rüberbringen können. Ebenso hat das Buch es besser verstanden, Mias Charakterentwicklung und den Grund, weshalb sie sich letztlich zum Bleiben entscheidet, darzustellen. Der Film dreht sich mehr um die Liebesgeschichte zwischen Mia und Adam und Mias Liebe zur klassischen Musik; dabei gibt uns Gayle Formans Roman noch viel mehr als Romantik, Kitsch und klischeehafte Tragik. Nur bruchstückweise schafft es der Film, dieses Mehr anzudeuten.

Aber einen großen Pluspunkt hat der Film: Die Musik. Stundenlang hätte ich Mia auf ihrem Cello zuhören können, Adam singen und Mias Familie Gitarre spielen hören. Am Ende bin ich sitzen geblieben, bis der letzte Ton endgültig  verklungen und die Lichter des Kinosaals bereits angegangen waren.

Auch die Erscheinung und Darstellung der Charaktere (aller Charaktere, nicht nur die der beiden Hauptcharaktere, die von Chloë Grace Moretz und Jamie Blackley gespielt wurden) war grandios. Und dann gab es auch einige, kleine Buchdetails, die auch auf der Leinwand auftauchten und mich als Leser zum Schmunzeln brachten.

Fazit:

Für einen Film, der bei Weitem nicht an die Buchversion mit all ihren Emotionen und Gedankenanstößen, herankommt; für nüchtern dargestellte Momente, die eigentlich Emotionen wecken sollten; aber für gelungene Schauspieler und zauberhafte Musik gibt es von mir 4 Wombats.