Mittwoch, 24. Juli 2013

[Rezension] Eve & Caleb von Anna Carey

  • Broschiert: 299 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag
  • ISBN-13: 978-3785571033
  • Originaltitel: Eve
Rückseitentext:

Wie überlebst du, wenn du vor allem fliehen musst, was du kennst?

Seit ihre Mutter während der Großen Seuche vor 16 Jahren gestorben ist, lebt Eve in einem Mädcheninternat. Hier wird sie zu einem wertvollen Mitglied der neuen Gesellschaft ausgebildet, glaubt sie zumindest. Als Eve erkennt, wie sehr sie und die anderen Mädchen ausgebeutet werden sollen, flieht sie. Doch auf ein Überleben in der Wildnis und auf die Flucht vor den Soldaten des Neuen Amerikas ist Eve nicht vorbereitet. Unerwartet hilft ihr Caleb, ein junger Rebell. Kann Eve ihm trauen? Sie weiß, die Soldaten werden die Suche nicht aufgeben, und Caleb ist ihre einzige Möglichkeit zu überleben. Sie muss ihr Leben in die Hände eines Fremden legen.

Der erste Satz:

             Meine liebe Eve, als ich heute vom Markt zurückgefahren bin - du hast in deinem Kindersitz vor dich hin gesummt, der Kofferraum war mit Milchpulver und Reis vollgepackt -, habe ich die San Gabriel Mountains gesehen, zum ersten Mal richtig gesehen.


Das sagt Lucy:

Ich habe mir dieses Buch ertauscht, weil ich neugierig war. Der Rückseitentext klang vielversprechend. Außerdem hieß der "junge Held" der Geschichte Caleb - und ich habe eine Schwäche für Kerle mit diesem Namen (woran übrigens Izzy Schuld ist, die mit ihrem Charakter Caleb meinen Traummann erfunden hat! ;-))

Doch sobald ich die ersten Kapitel gelesen hatte, wusste ich, dass ich weder mit der Protagonistin, noch mit der Handlung und der Welt, und am allerwenigsten mit Caleb klar kommen würde. Aber fangen wir von vorne an ...

Die Grundidee ist nichts Neues: Es geht um Eve, die als Kleinkind ihre Mutter an die Seuche verloren hat und seither hinter Mauern in einem Mädcheninternat wohnt. In der Schule ist sie Klassenbeste, sie vertraut ihren Lehrerinnen blind und steht voll und ganz hinter der Politik des Königs. Sie ist der festen Überzeugung, dass Männer wilde Bestien sind, von denen sie sich am besten fernhält und dass sie bald ein erfolgreiches, schönes Leben in der Stadt führen wird. Doch dann kommt sie hinter den grausamen Plan der Schule und des Königs - sobald die Mädchen ihren Abschluss haben, steht ihnen keine schillernde Zukunft in der Stadt bevor, sondern ein Leben als Gebärmaschine im Krankenhaus. Hals über Kopf macht Eve sich auf den Weg zu einem sicheren Ort, in dem Frauen scheinbar sorglos und abseits der Regeln des Königs leben können. Und trifft dabei auf Caleb, den gutaussehenden Retter in der Not, der so ganz anders ist als das, was ihr in der Schule über Männer erzählt worden ist. (welch Überraschung!)

Was ich an der ganzen Sache allerdings so gar nicht verstehe ... was ist der eigentliche Anlass dafür, dass Männer und Frauen seit der Gründung des Neuen Amerika nicht mehr zusammen leben und sich als Feinde betrachten? Für mich macht das absolut keinen Sinn. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass es so gut wie keine konkreten Hintergrundinformationen gibt. Was war der Grund für die Seuche? Wie war das Leben damals? Wie kam der König an die Macht? Warum gibt es überhaupt einen König für das ganze Volk und nicht stattdessen einen König für die Männer und eine Königin für die Frauen? Wie viel von Amerika ist denn überhaupt noch übrig? Auf eine Antwort auf diese Fragen habe ich vergeblich gehofft.

Stattdessen wurde ich überhäuft von Klischees und Kitsch (die Liebe ist natürlich sofort da! Kennenlernen muss man sich nicht wirklich, typisch Jugendbuch!); von einer vorhersehbaren Handlung mit so vielen glücklichen Zufällen, dass die ganze Geschichte letztlich einfach nur noch bis ins Kleinste konstruiert und abgehackt rüber kam. Außerdem muss ich gestehen, dass ich die Protagonistin, aus deren Ich-Perspektive man die ganze Geschichte erzählt bekommt, einfach nur nervig und manchmal fast schon ein bisschen zu naiv und dämlich fand. Mir ist klar, dass sie wohlbehütet aufgewachsen ist und nichts von der Welt außerhalb der Schulmauern kennt, aber ein wenig Grundinstinkt hat man als Mensch einfach. Mit Eve wäre ich aber sogar irgendwie noch klar gekommen, wenn da nicht Caleb und der Rest der Charaktere gewesen wären. Allesamt sind sie wandelnde Klischees und stets in ihren Rollen, um die Handlung so voranzutreiben, wie die Autorin es gerne hätte. Und der einzige, zunächst interessante Charakter verwandelt sich am Ende in einen so seltsamen, fiesen Typen, dass ich das Buch an dieser Stelle erst einmal enttäuscht zuschlagen musste.  

Im Nachhinein betrachtet hätte ich an dieser Stelle abbrechen sollen, dann wäre mir die Enttäuschung des Endes erspart geblieben gewesen. Erinnert hat mich das nämlich in gewisser Weise an das Ende von Delirium, mit dem ich ebenso wenig klar gekommen bin. (Mehr will und kann ich dazu nicht sagen ohne zu spoilern!)

Der Schreibstil ist dem Jugendbuch-Genre angepasst und liest sich sehr einfach. Richtig fesseln konnte er mich allerdings nicht. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich Eve & Caleb - Wo Licht war für mich kein bisschen von anderen Jugendbüchern dieses Genres abhebt. Ich habe nicht einmal das Bedürfnis Band 2 zu lesen. Mittlerweile habe ich das Buch wieder vertauscht und hoffe, dass jemand anderes (jemand Jüngeres) mehr Freude an der Geschichte haben wird.

Fazit:

Eve & Caleb - Wo Licht war war ein Trilogie-Einstieg, der mich nicht überzeugen konnte.Die dystopische Welt weist Lücken und Logikfehler auf, die Handlung ist konstruiert und hält keine Überraschungen parat, die Charaktere sind flach und voller Klischees, die Liebe kam zu plötzlich und ist zu verkitscht. Auf Band 2 habe ich keine große Lust. Deshalb gibt es von mir auch nur 2 Wombats. Schade, denn ich fand Cover, Rückseitentext und die Namen der Protagonisten eigentlich ziemlich toll. 


Sonntag, 21. Juli 2013

[Rezension] Silber - Das erste Buch der Träume von Kerstin Gier


Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
ISBN-13: 978-3841421050
Der Inhalt in wenigen Sätzen (Fischer):
Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier.
Eigentlich sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …

Der erste Satz:
Der Hund schnüffelte an meinem Koffer.

Was Izzy dazu sagt:
Als ich entdeckte, dass bald eine neue Buchreihe von Kerstin Gier ihren Auftakt haben wird, war ich schier aus dem Häuschen.
Kerstin Giers Edelstein-Trilogie hat mich vor ein paar Jahren wirklich durch ihren lockeren, schön sarkastischen und ideenreichen Umsatz begeistern können (die meisten von euch kennen das wahrscheinlich selbst). Umso neugieriger war ich nun auf die neue Jugendbuchreihe der sympathischen Autorin.

In Silber dreht sich alles um Protagonistin Liv Silber, die durch Zufall entdeckt, dass sie anderen in deren Träume folgen kann – und dadurch erfährt, dass die vier beliebtesten Jungs ihrer Schule ebenfalls ein Geheimnis hüten, das sich um Träume rankt.
Die Grundidee ist auf den ersten Blick zwar nichts bahnbrechend Neues aber durchaus interessant. Und wie schon bei der Edelstein-Trilogie, weiß Kerstin Gier ihre Idee umzusetzen.

Liv ist dafür genau die richtige Erzählerin. War Rubinrots Gwen sarkastisch-mädchenhaft, versprüht Liv Silber Neugier und Abenteuerlust. Eine tolle Mischung, die sie von der ersten Seite an sympathisch macht und es dem Leser ermöglicht, in so einige kleinere und größere Abenteuer gezogen zu werden.
Allzu viele richtig kitschige Momente wird man in Silber also nicht finden und sollte es doch dazu kommen, hat Liv ihre ganz eigene Art dies zu kommentieren. Sie ist eben doch erst 16 und macht vieles durch, was dazu gehört. Was sie jedoch nicht davon zurückhält, selbst zuzugeben, wenn sie kitschig wird oder blödes Zeug redet oder denkt. Diese Eigenschaft an ihr ist herrlich erfrischend und sorgt für einige Lacher. Es ist wirklich schön mal einen jungen weiblichen Charakter zu lesen, der dazu in der Lage ist, über das eigene (vielleicht lächerlich anmutende) Verhalten zu reflektieren. Hier unterscheidet sich Liv deutlich von vielen der weiblichen Protagonistinnen dieses Genre, die sich seitenweise in ihre Liebe hineinsteigern, Kitsch über Kitsch auf den Leser abladen und sich auch nur zu gerne aufgrund des (ach-so-schlimmen-am-Ende-krieg-ich-ihn-eh) Liebesleids selbst bemitleiden.

Die anderen Charaktere schaffen es meist zu überzeugen. Livs kleine Schwester und selbsternannte Meisterdetektivin Mia, sei da genannt, die durch ihre Forschheit wahrscheinlich noch das ein oder andere lostreten wird.
Und auch die vier Jungs, mit denen Liv sich ihr Geheimnis teilt, sind zu unterschiedlichen Graden interessant oder unterhaltsam. Jeder bietet dabei eine hervorstechende Eigenschaft. Arthur wirkt distanziert und undurchschaubar. Henry scheint Geheimnisse zu haben, kann  jedoch durch seine lässige Art punkten; während Japser einfach nur für Lacher sorgt. Mein Favorit ist allerdings Grayson, der schnell wunderbare Bruderqualitäten aufweist und ein durch und durch lebenswerter Kerl zu sein scheint.
Ein wenig stereotyp geraten sind dafür Arthurs Freundin und ganz besonders Livs Mutter, die leider nicht recht überzeugen kann und teilweise auf unfreiwillige Art desinteressiert an den Belangen ihrer Kinder wirkt.
Nun verspricht Silber aber nicht der neuste Ratgeber für gute Erziehung zu werden, sondern einfach leichte Unterhaltung zu bieten, weswegen man über diese kleineren Schwächen leicht hinwegsehen kann.

Storytechnisch entwickelt sich alles recht langsam. Was durch den Charme, den die Geschichte und Charaktere versprühen, allerdings nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Richtige Langeweile kommt nie auf.
Zum Ende des Buches nimmt die Handlung dann richtig an Fahrt auf und man verfolgt gespannt mit, was Liv und den anderen passiert.

Fazit:
Silber bietet wieder gute Unterhaltung in bekannter Kerstin Gier Manier. Sympathische Charaktere, eine schöne Idee und der witzig-lockere Schreibstil ziehen schnell in die Geschichte und wissen den Leser zu fesseln.
Für dieses gelungene Einstiegswerk in Kerstin Giers neue Jugendbuchreihe vergebe ich gerne …

Freitag, 19. Juli 2013

[Mein Buchgeständnis] Dieses Buch spricht Lucy aus der Seele

Hallo ihr Lieben,

diesen Monat hat sich die liebe Leselurch eine äußerst knifflige Frage für ihre Libressio-Aktion ausgesucht. 

 

Welches Buch spricht dir aus der Seele?


Mir fiel es schwer, sehr schwer, mich bei dieser Frage auf ein einziges Buch festzulegen, denn es gibt sehr viele Romane, sehr viele Passagen in Geschichten, die mir aus der Seele sprechen. Und umso länger ich darüber nachgegrübelt habe, umso mehr mögliche Antworten fand ich. Da gibt es schon allein drei Autoren, die ich nennen möchte, die es irgendwie immer schaffen, das in Worte zu fassen, was ich denke-empfinde-derWeltsagenwill: Cecelia Ahern, David Levithan und John Green. Egal was ich von den Dreien lese, ich finde mich, meine Ansichten und mein Lebensgefühl darin wider. Und die Art, wie sie schreiben, trifft für mich jedes Mal den Nagel auf den Kopf, sodass ich beim Lesen ständig nicken und schmunzeln muss.

(Nicht zu vergessen Michael Ende, dessen Die unendliche Geschichte und Momo mich seit meiner Kindheit nicht mehr loslassen, mich geprägt haben und von denen ich auf jeden Fall auch behaupten kann, dass sie mir aus der Seele sprechen.)

Auch Izzys wundervollem Libressio kann ich nur zustimmen. Auch mir bedeutet die Noughts & Crosses Reihe von Malorie Blackman sehr viel.

Die zwei Bücher, die ich für dieses Libressio allerdings ausgewählt habe, sind Stephen Chboskys The perks of being a wallflower und Neal Shustermans Vollendet.


Warum also diese beiden Bücher?

Wer meine Rezension zu The perks of being a wallflower gelesen hat, der weiß, dass dieses Büchlein zu meinen liebsten Lieblingsbüchern zählt und es mich jedes Mal aufs Neue zutiefst berührt. Und das gelingt ihm, weil ... na, weil es mir eben aus der Seele spricht. Weil es nicht nur eines meiner Herzensthemen aufgreift, sondern zwei, drei, vier mehr; unter anderem Freundschaft, Homosexualität, (Selbst-)Akzeptanz, die erste Liebe, Coming of Age in all seiner schönen und grausamen Realität.

Es gibt nicht viele Bücher wie Perks, die für mich etwas Beständiges und Vertrautes haben; etwas, das ich von kleinauf von meinen Eltern und durch Erfahrungen selbst gelernt habe; etwas, das ich in die Welt hinausschreien will, weil ich es als SO wichtig erachte; und deshalb bin ich froh, dass es dieses Buch gibt und dass Charlies Briefe vielleicht nicht nur mir aus der Seele sprechen, sondern vielen und immer mehr anderen auch.

Auch Vollendet dreht sich um ein Thema, das mir sehr, sehr am Herzen liegt. Wenn man es genau nimmt, sogar zwei: Abtreibung und Organspenden. Ich krieg ein ganz flaues Gefühl im Magen, wenn ich nur darüber nachdenke, und es ist eine verdammt verzwickte Sache und ja, es ist ein ziemlich schmaler Grat zwischen den Fragen Was sollte noch erlaubt sein? und Was verstößt gegen unsere Menschenrechte?

Und vielleicht repräsentiert Neal Shusterman mich nicht mit seinem Schreibstil, aber auf jeden Fall mit dem Inhalt. Meine Seele schreit, wenn sie Vollendet liest, einfach immerzu JA! und Seht nicht weg! Lest und denkt darüber nach! Denn irgendwann könnte es so aussehen, das könnte es wirklich, verdammt!. Ich kann dieses Buch wirklich nur jederman ans Herz legen. Es wird euch schockieren und euch die Augen öffnen! (zumindest hat es das bei mir!)

Und nun seit ihr dran. Welches Buch spricht euch aus der Seele? Bis zum 21.7. könnt ihr Leselurch noch euer Buchgeständnis machen. 

Liebe Grüße,
eure Lucy

[Mein Buchgeständnis] Dieses Buch spricht Izzy aus der Seele


Die wunderbare Leselurch hat auf ihrem Blog Leselurchs Bücherhöhle eine tolle Aktion ins Leben gerufen, an der Lucy bereits zweimal teilgenommen hat (einmal hier zu finden und dann hier). Nun bin ich endlich an der Reihe, auch mal ein Buchgeständnis abzulegen.

Noch bis zum 21. Juli kann man Leselurch folgendes Geständnis machen:


DIESES BUCH SPRICHT MIR AUS DER SEELE!

Ich habe lange herumüberlegt, für welches Buch ich mich entscheide. Schlussendlich bin ich aber bei diesen hier gelandet, da ich hoffe, dass Lurchi noch etwas zu Charakteren fragen wird.:)

Die Himmel und Hölle-Reihe von Malorie Blackman




Diese Reihe gehört zu den wenigen Büchern, die mich wirklich noch nach Tagen und Monaten zum Nachdenken gebracht haben. Es gab auch andere, berührende Werke, wie Die Hassliste von Jennifer Brown (Rezi hier), Wenn ich bleibe von Gayle Forman (Rezi hier) oder auch Dass das Glück dich findet von Kate Le Vann (Rezi hier), über die ich länger nachgedacht habe. Doch das Thema Rassismus ist für mich als Afro-Deutsche eher ein Thema als Amokläufe oder die Entscheidung zu leben oder zu sterben.

Worum geht es in Himmel und Hölle?

Als Leser verfolgt man das Schicksal des Alpha-Mädchens Sephy und ihres besten Freundes, dem Zero, Callum, die zunächst für ihre Freundschaft und später um ihre Liebe kämpfen müssen.

Malorie Blackman hat ihre ganz eigene Herangehensweise an das Thema Rassismus und Rassentrennung. Richtig bewundernswert finde ich, mit welcher Leichtigkeit sie die Rollen vertauscht. In ihrer Welt geben die dunkelhäutigen Alphas den Ton an, während die unterste, unterdrückte Schicht der Bevölkerung, Zeros genannt, weiß ist.
Doch obwohl sich der ganze Grundkonflikt darauf fußt, schafft es die Autorin, die Hautfarben sehr selten explizit zu erwähnen. Es ist einfacher als man glaubt, zu vergessen, wer schwarz oder weiß ist, welcher ethnischen Gruppe die Protagonisten überhaupt angehören. Am Ende spielt es keine Rolle, denn das wichtigste wird deutlich: die Ungerechtigkeit, in der Callum und Sephy leben; die fragwürdigen Ansichten dieser Welt, die Personen aufgrund von Banalitäten, wie der Farbe der Haut, zu Menschen zweiter Klasse degradiert.

Wie absurd es ist, unsere Unterschiede als Schwächen oder Schlimmeres auszulegen, beweist diese Reihe meiner Meinung nach wunderbar.

Ich persönlich werde nie verstehen, warum man Menschen aufgrund ihrer ethnischen Gruppe, Glaubenszugehörigkeit oder Sexualität als weniger wertvoll erachten kann. Denn in den wesentlichen Dingen unterscheiden wir uns alle nicht im geringsten. Wir alle fühlen, haben Hoffnungen und Träume; werden geboren und auch irgendwann sterben.

Ich könnte noch Etliches über diese Bücher schreiben, werde hier aber einen Schlusspunkt setzen und nur noch eines sagen: interessiert euch dieses Thema, solltet ihr unbedingt einmal in diese Bücher hineinlesen. Die Geschichte wird von starken Charakteren getragen, ist flüssig zu lesen und regt wirklich zum Nachdenken an.

Liebe Grüße,
eure Izzy

Dienstag, 16. Juli 2013

[Über uns] Der 11 Fragen Tag, Klappe die Zweite

Und ein weiteres Mal wurden wir getagged und sollen 11 Fragen beantworten, dieses Mal von Ingrid (LebensLeseliebeLust) und weil die Fragen so interessant sind, machen wir gerne noch einmal mit.

Hier noch einmal die Regeln:
  1. Tagger verlinken
  2. Fragen beantworten
  3. Selbst 11 Fragen ausdenken
  4. 10 Blogger mit unter 200 Lesern taggen und auch dieses Mal werden wir keine Blogger taggen, sondern überlassen jedem selbst, ob er Lust hat unsere 11 Fragen zu beantworten :-)

Izzy

1. Welches Buch hat dein Leben verändert?
Die City of Bones-Reihe von Cassandra Clare und Harry Potter von J.K. Rowling. Wegen diesen Büchern habe ich begonnen selbst zu schreiben.

2. Welche drei Bücher muss man gelesen haben, bevor man stirbt?

Drei Bücher sind für ein ganzes Leben ziemlich wenig.:) Generell finde ich es auch schwierig zu beantworten. Von dem, was ich bis jetzt gelesen habe, würde ich sagen Mein verwundetes Herz: Das Leben der Lilli Jahn 1900 - 1944 von Martin Doerry. Oskar und die Dame in Rosa von Eric-Emmanuel Schmitt und Die unendliche Geschichte von Michael Ende.

3. Welche Romanfigur würdest du am liebsten treffen?

Da gibt es zwei. Lou Clarke aus Ein ganzes halbes Jahr und Emma Morley aus Zwei an einem Tag. Diese beiden Protagonistinnen haben es mir richtig angetan. Sie sind sarkastisch, intelligent, bodenständig und irgendwie einfach nett. Das gefällt mir an den beiden am meisten.

4. Hardcover, Taschenbuch, broschiert, ebook oder ganz egal - was ist dir lieber?

Ich finde Hardcover immer am schönsten im Regal, bestehe aber nicht darauf, nur solche zu besitzen.

5. Bücher verleihen, ein No Go oder ein Must Do?

Ich verleihe Bücher nur an Leute, bei denen ich weiß, dass sie eine ähnliche Buch-Macke haben, wie ich. Bedeutet, ich weiß, dass ich sie in tadellosem Zustand zurückbekomme.

6. Ist ein Buchcover für dich wichtig oder entscheidest du unabhängig davon?

Natürlich gibt es Bücher, die sich einfach gut in einem Buchregal machen. Clockwork Angel von Cassandra Clare, Trix Solier von Sergej Lukianenko. Ich entscheide aber nicht danach, sonst hätte ich so ein wundervolles, aussagekräftiges Buch wie Die Hassliste von Jennifer Brown nie gelesen.

7. Was fasziniert dich an Büchern am meisten?

Die Möglichkeit in andere Welten einzutauchen. Die Welt durch völlig andere Blickwinkel zu betrachten und Dinge mitzuerleben, die im realen Leben meist so nie geschehen.

8. Auf welche Buchneuerscheinung wartest du gerade sehnsüchtig?

Last Stand of Dead Men von Derek Landy, den  8. Skulduggery Pleasant-Band, der am 29.8. auf englisch erscheint. Ja, es ist nicht mehr lang hin!

9. Wie sortierst du deine Bücher im Regal: nach Farbe, Grüße, Genre, Alphabet, Autor oder ganz anders?

Alphabetisch nach Autor, Hardcover und Taschenbuch getrennt - ja, ich habe einen leichten Ordnungszwang. Ich arbeite in einer Bibliothek, was soll ich sagen.:)
10. Gehst du zu Lesungen?

Super gerne, aber momentan leider viel zu selten.
11. Vorurteil: nur bebrillte stille Mauerblümchen lesen Bücher, was sagst du dazu?

Haha. Das stimmt nicht. Aber als Computerfreak geht man ja angeblich auch nie raus, wäscht sich nicht die Haare und hat keine Freundin - das habe ich zumindest gehört... ;)

Lucy

1. Welches Buch hat dein Leben verändert?

Definitiv Harry Potter. Die Langfassung könnt ihr in meinem 2.Buchgeständnis nachlesen. 

2. Welche drei Bücher muss man gelesen haben, bevor man stirbt?


Man sollte viel viel mehr als 3 Bücher gelesen haben, bevor man stirbt. Aber dazu gehören für mich auf jeden Fall Die unendliche Geschichte von Michael Ende, The perks of being a wallflower von Stephen Chbosky und die Noughts & Crosses Reihe von Malorie Blackman. 

3. Welche Romanfigur würdest du am liebsten treffen?


Nachdem ich im realen Leben bereits die Freude hatte, eine "Patrick-Persönlichkeit" (The perks of being a wallflower) kennen zu lernen, entscheide ich mich hier ganz klar für Fred und George Weasley. Ich muss wohl kaum erklären, warum, oder? Mit Fred und George macht das Leben einfach Spaß! :-)

4. Hardcover, Taschenbuch, broschiert, ebook oder ganz egal - was ist dir lieber?


Ich habe eine Schwäche für schöne Hardcover, habe aber auch allerhand Taschenbücher und seit Neuestem auch eBooks.

5. Bücher verleihen, ein No Go oder ein Must Do?


An ausgewählte Personen sehr gerne, aber ich bin da etwas vorsichtiger geworden, seit ein paar Bücher einfach nicht mehr aufgetaucht sind. 

6. Ist ein Buchcover für dich wichtig oder entscheidest du unabhängig davon?


Es ist schon öfter einmal vorgekommen, dass ich ein Buch kaufen wollte, nur weil mir das Cover gefallen hat, aber letztlich entscheidet eine Mischung aus Cover, Titel und Rückseitentext. 

7. Was fasziniert dich an Büchern am meisten?


Ich liebe es, dass Bücher einem gestatten in eine andere Welt einzutauchen; dass man sich körperlich in der Realität befindet, aber im Geiste, mit dem Herzen ganz woanders sein kann; dass sie einem die Möglichkeit geben, seine Fantasie zu benutzen.


8. Auf welche Buchneuerscheinung wartest du gerade sehnsüchtig?


So einige, aber am sehnsüchtigsten wohl auf Heroes of Olympus: The House of Hades von Rick Riordan (er lässt einen aber auch immer mit so fiesen Cliffhangern zurück!), und Dustlands - Der Herzstein von Moira Young

9. Wie sortierst du deine Bücher im Regal: nach Farbe, Grüße, Genra, Alphabet, Autor oder ganz anders?


Ich habe zwei Bücherecken bei mir im Zimmer. In der einen stehen die realistischen Geschichten, in der anderen die Fantasy-Bücher. Und dann sind sie sortiert nach ... Themen und Schreibstil, würde ich sagen. Ich bin da etwas eigen, glaube ich, und vermutlich verstehe nur ich selbst dieses System, aber eine andere Ordnung könnte ich mir einfach nicht vorstellen. (Vermutlich ist in meinem Kopf immer noch diese kindliche Fantasie von Charakteren, die sich mit den Charakteren aus den Büchern nebenan zum Plausch treffen - und ich sortiere meine Bücher gerne mit der Gewissheit, dass sich die Charaktere gut verstehen würden.)

10. Gehst du zu Lesungen?


Ja, wenn es sich anbietet, besuche ich sehr gerne Lesungen. Ich höre die Autoren gerne über ihre Werke sprechen und finde es auch immer sehr interessant zu sehen wie sie vorlesen.

11. Vorurteil: nur bebrillte stille Mauerblümchen lesen Bücher, was sagst du dazu?

Ich denke, ich bin der lebende Beweis, dass nicht nur bebrillte Mauerblümchen Bücher lesen. :D

Unsere 11 Fragen:

1. Welcher Autor wärst du, wenn du für einen Tag in dessen Rolle schlüpfen könntest?
2. Welche Fähigkeit eines Buchcharakters würdest du gerne oder überhaupt gar nicht besitzen?
3. Von welchem Buch warst du zuletzt richtig enttäuscht?
4. Liebesdreieck oder nicht?
5. Welches Buch verstehst du nach mehrmaligem Lesen immer besser?
6. Liest du lieber auf Englisch oder Deutsch und warum?
7. Hattet ihr schon einmal das Gefühl in einem Buch von euch zu lesen?
8. Bevorzugst du Einzelbände oder Buchreihen?
9. Mit welchem Genre kannst du dich einfach nicht anfreunden?
10. Gibt es ein Buch, das dich inspiriert hat etwas zu tun, das du sonst nicht gewagt hättest?
11. Welche Bücher wirst du deinen Kindern zum Lesen geben?

Montag, 15. Juli 2013

[Rezension] Every Day von David Levithan

  •  *Leseprobe*
  • Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
  • Verlag: Knopf Books for Young Readers
  • Sprache: Englisch
  • ISBN-13: 978-0307931887

Der Inhalt in wenigen Sätzen:

A wacht jeden Morgen in einem neuen Körper auf. Jeden Tag lebt er ein anderes Leben. A hat sich damit abgefunden. Er versucht sich nie zu sehr an ein Leben zu gewöhnen und niemanden so richtig an sich heran zu lassen. Die Regeln, die er sich selbst aufgestellt hat, sind einfach: Halt dich zurück, fall nicht auf, versuch so zu denken und zu handeln wie die Person, in deren Körper du gerade steckst, greif nicht zu sehr in deren Leben ein.

Doch als A eines Morgens in Justins Körper aufwacht und seiner Freundin Rhiannon begegnet, ist es Liebe auf den ersten Blick. Zum ersten Mal schafft er es nicht, sich an seine Regeln zu halten. Er wirft all seine Prioritäten über Bord, denn mit Rhiannon will er jeden Tag verbringen - und am liebsten würde er auch neben ihr einschlafen und im selben Körper wieder aufwachen können ...



Der erste Satz:

          I wake up.

Das sagt Lucy:

Ich wollte dieses Buch wirklich schon sehr lange lesen, weil ich sofort hin und weg war von der Idee und all den Komplikationen, die sie mit sich bringt. Und so war es irgendwie kein Wunder, dass ich es, einmal begonnen, nicht mehr weglegen konnte und es in wenigen Stunden durch hatte. Die Idee allein ist schon super, aber die Umsetzung ist grandios.

 Seit er denken kann, ist A jeden Tag in einem anderen Körper aufgewacht; männlich, weiblich, in den unterschiedlichsten Städten und mit den unterschiedlichsten Leben. Als Kind hat er das nicht verstanden, aber mittlerweile hat er seinen Frieden damit geschlossen. Normalerweise versucht er nichts an den Leben, die er sich gerade "ausborgt" zu verändern, doch als er eines Tages in Justins Körper aufwacht und auf Rhiannon trifft, hat er das Bedürfnis, Zeit mit diesem Mädchen zu verbringen und sie glücklich zu machen.

Mit Justin ist Rhiannon schon lange nicht mehr glücklich, aber mit A in Justins Körper verbingt sie den schönsten, freisten Tag seit Langem. Irgendetwas an ihrem Langzeitfreund ist anders, das spürt sie, aber erst als ihr derselbe Charakter jeden Tag in einem anderen Körper begegnet und sich für sie interessiert, wird sie skeptisch. Als A ihr dann sein Geheimnis verrät, wird die ganze Sache von Tag zu Tag komplizierter. Kann eine Beziehung funktionieren, wenn der Partner jeden Tag woanders lebt und wer anderes zu sein scheint?

Das Ganze ist in der Ich-Perspektive aus A's Sicht geschrieben - und so lernt man nicht nur einiges über ihn, sondern auch von all den Personen, die er für einen Tag spielen muss; vor allem weil A ein sehr aufmerksamer, gefühlvoller, taktvoller Mensch ist. A macht sich Gedanken um sie und ihr Leben und er bekommt furchtbar schnell ein schlechtes Gewissen, wenn er denkt, er hat etwas vermasselt oder jemanden einen wichtigen Moment, eine wichtige Entscheidung geklaut. Das Auspusten der Kerzen auf dem Geburtstagskuchen, zum Beispiel, oder den Jahrestag mit dem festen Freund. Das alles lässt einen automatisch mehr über andere nachdenken. Außerdem ruft es einen in Erinnerung, über das Leben zu sinnieren und nichts für selbstverständlich zu nehmen.

David Levithans Schreibstil hat mich wieder einmal berührt und verleiht dem Roman letztlich noch mehr Tiefgründigkeit. Toll fand ich auch, dass A kein Geschlecht hat. Er wachte sowohl in männlichen als auch in weiblichen Körpern auf. Er hat sowohl schon Jungen als auch Mädchen geküsst, beides sowohl als Mädchen als auch als Junge, und für ihn macht es keinen Unterschied.

Doch trotz allem habe ich auch etwas Kritik: Ich mag es ja eigentlich, wenn man mit ein paar offenen Fragen zurückgelassen wird und ich weiß auch, dass A selbst nicht so recht weiß, wer er ist, und erst recht hat er keine Erklärungen für sein seltsames Leben, aber ich hätte mir so sehr gewünscht, dass wenigstens eine von den zig Fragen beantwortet worden wäre - für A und für mich. Wo kommt A her? Hat er nun Eltern oder nicht und wenn ja, wo sind sie dann? Gibt es mehr, die so sind wie A? Ist es wirklich nicht möglich, länger als einen Tag in einem Körper zu bleiben?

Und was ich mir noch gewünscht hätte, dass es mit A und Rhiannon ein klitzekleines bisschen langsamer angefangen hätte. Klar, es gibt so etwas wie Liebe auf den ersten Blick und ein sich sofort bei jemandem Zuhause fühlen, aber kam mir beim Lesen nicht wie jemand vor, der seine Prinzipien deshalb plötzlich komplett ignoriert - vor allem, weil es nicht das erste Mal war, dass er sich zu jemandem hingezogen gefühlt hat. Ich hätte es schön und realistischer gefunden, wenn es einen größeren Zwiespalt zwischen A's Gefühlen und A's Vernunft gegeben hätte.

Auch das kurze eBook Six days earlier habe ich gelesen. Die paar kurzen Geschichten, die vor A's Treffen mit Rhiannon, manche sogar vor seinem 16. Lebensjahr spielen, haben mich allesamt mitgenommen und ich habe das Lesen sehr genossen - und unzählige Stellen markiert.

Fazit:

Für eine Geschichte, die einen grübelnd zurücklässt, komischerweise mit einem warmen Gefühl in der Brust und einem gebrochenem Herzen. Für so viele, so wunderbare Charaktere mit interessanten Geschichten. Für David Levithans Schreibstil; für all die Liebe und Poesie, für ein paar sehr weise Metaphern und die schönsten Formulierungen. Dafür, dass es mir aber zu schnell ging mit der Liebe und dass A mir nichts, dir nichts seine ganzen Prioritäten über Bord wirft; dafür gibt es von mir 5 von 6 Wombats.


Freitag, 12. Juli 2013

[Rezension] Die Jagd von Krystyna Kuhn (Das Tal, Season 2, #3)



Broschiert: 262 Seiten
Verlag: Arena
ISBN-13: 978-3401066332
Der Inhalt in wenigen Sätzen (Klappentext):
Das Tal liegt düster zwischen den Berghängen der Rocky Mountains. Ben und die anderen Studenten am Grace College, die seit zwei Jahren merkwürdigen und unerklärlichen Ereignissen ausgesetzt sind, scheinen am Ende ihrer Kräfte. Wer spielt dieses geheimnisvolle und tödliche Spiel mit ihnen? Und was haben ihre Eltern und Großeltern mit der Vergangenheit des Tals zu tun? Während sich überall auf der Welt die Katastrophen häufen, stoßen die acht Studenten endlich auf das Geheimnis. Nun müssen sie ihr ureigenes Erbe antreten. Doch sie kämpfen gegen die Zeit.

Der erste Satz:
„Der Mond spiegelte sich auf der Wasseroberfläche des Lake Mirror und erhellte den Saal unter der Glaskuppel auf natürliche Weise.“


Was Izzy dazu sagt:
Dass sich die Tal–Reihe dem Ende zuneigt, merkt man dem vorletzten Band Die Jagd  mehr als an. Wurden in den vergangen Bänden eher die Geheimnisse gestreut und weiter ausgebaut, gibt es nun endlich Antworten!

Im Mittelpunkt stehen dieses Mal Ben und Debbie, die beide äußerst interessante aber ebenso anstregende Charaktere sind. Genauso wie bei vielen der anderen, wird wahrscheinlich nicht jeder sie mögen, doch gerade, dass viele der Personen Ecken und Kanten haben, die sie nicht durch und durch sympathisch machen, zählt meiner Meinung nach zu den Stärken dieser Reihe.

Besonders Ben fällt durch seine verwirrende Erzählweise auf. Er ist am College bekannt dafür Drogen zu nehmen und agierte auch in vorigen Bänden oftmals wirr. Das Geschehen aus seiner Sicht zu lesen war dadurch manchmal ein wenig mühselig. Gelohnt hat es sich dafür allerdings alle mal. Er nimmt in der Runde der acht Studenten eine ganz besondere Rolle ein und es ist sehr gut, wie diese mit seinem Wesen verschmilzt.

Auch Debbie weiß durch ihre eher unkonventionelle Art zu glänzen. Sie ist egoistisch und sensationsvernarrt wie eh und je, genau das bringt die Geschichte weiter. Schade finde ich bei diesem Charakter nur, wie extrem der Fokus darauf liegt, dass sie übergewichtig ist und ständig Süßigkeiten in sich hineinstopft. Hier hätte mir weniger Wiederholung dieser Merkmale besser gefallen. 
Negativ sind mir - auch in eher kleinen Rollen -  Chris und Julia aufgefallen. Chris, der ständig Wutausbrüche hat und mich mit seinenm ach so coolen Verhalten irgendwann nur noch nervte. Und Julia , die nicht viel anderes macht, als sich selbst zu bemitleiden oder zu weinen. Ich bin wirklich froh, dass der Fokus in dieser Season auf den anderen Charakteren liegt, denn mehr möchte ich von diesen beiden nicht lesen müssen.
Nach und nach merkt man dafür allerdings, dass genau die Verschiendenheit der einzelnen Charaktere die Stärke der Gruppe ausmacht.

Plottechnisch bekommt man langersehnte Antworten, wenn es um das Geheimnis des Tals geht und die Frage, warum die acht Studenten dort gelandet sind.  Die gegebenen Antworten konnten mich überzeugen, werden aber hoffentlich noch im finalen Band, Die Entscheidung, ausgebaut.

Ich muss sagen, dass sich das Warten gelohnt hat, würde mich allerdings wirklich freuen, wenn der letzte Band tatsächlich im Juli erschiene, da dieses ständige Hin und Her, wenn es um die Veröffentlichung dieser Reihe geht, doch negativ auffällt. Gut, dass die Bücher immer wieder in der Lage sind, diesen schlechten Beigeschmack durch ihren hohen Unterhaltungswert wettzumachen.

Fazit:
Die Jagd bietet wieder einmal eine spannende Handlung und lässt den Leser voller Erwartung auf den Abschlussband Die Entcheidung zurück, der (laut amazon im Juli) im November 2013 erscheinen soll – leider weiß man bei dieser Reihe aber nie, ob es auch so sein wird.
Da ich die vorigen Bände allerdings besser fand, vergebe ich


Die Tal-Reihe Season 2 habe ich im Rahmen der Kampf den Buchreihen-Challenge gelesen und rezensiert.

Mittwoch, 10. Juli 2013

[Rezension] Das Erbe von Krystyna Kuhn (Das Tal, Season 2, #2)



Broschiert: 251 Seiten
Verlag: Arena
ISBN-13: 978-3401066103
Der Inhalt in wenigen Sätzen:

Es ist Prüfungszeit am Grace College und Rose, Chris, Katie und die anderen haben beschlossen, die Geheimnisse des Tals für ein paar Tage ruhen zu lassen. Aber während die Studenten gerade über der Englischklausur brüten, passiert das Unfassbare. Einer ihrer Kommilitonen dreht völlig durch. Er droht, sie alle zu töten. Während der Sicherheitsdienst das Collegegebäude räumt, um die anderen Studenten in Sicherheit zu bringen, versuchen Rose, Katie, Debbie und Chris vergeblich, den Amokläufer zu beruhigen. Doch der will nur mit einem sprechen. Mit David. Und der ist spurlos verschwunden ...

Der erste Satz:

Von der Felswand fiel kalte Luft.

Was Izzy dazu sagt:

Nachdem im ersten Teil der zweiten Season Rose zu Wort kam, ist nun David an der Reihe. Innerhalb der Gruppe ist er als der Gutmensch mit dem Helfer–Syndrom bekannt. Doch warum David ständig versucht alle um sich herum zu schützen oder zu retten, geschweige denn den Grund dafür, dass er ausschließlich  Schwarz trägt, kennt niemand.

Wie alle der acht Studenten hütet auch David ein Geheimnis, das ihn schließlich dazu brachte, sein Studium am Grace College zu beginnen. Dies ändert sich nun mit Das Erbe, in dem er in den Fokus tritt.
Man gewöhnt sich schnell an Davids ruhige Erzählstimme und klaren Gedankengang. Seine Geschichte ist sehr unerwartet, dennoch realistisch geschildert und gerade dadurch nahegehend. Aufgrund seiner Erlebnisse versteht man nun endlich sein Verhalten; bekommt die Gründe für Davids hervorstechende Merkmale, Helfen und Schwarz tragen, geliefert. Alles fügt sich wunderbar zusammen und bringt den Leser schnell dazu mit David mitzufühlen.

Krystyna Kuhn wagt sich mit dem Thema Amoklauf in ein sensibles Terrain vor. Was geht in so einem Menschen vor? Wie kann es dazu kommen, dass niemand um diese Person herum bemerkt, dass etwas nicht stimmt? Das sind nur wenige Fragen, die aufgegriffen werden. Und da nicht nur David, sondern auch Rose ab und an zu Wort kommt, wird dieses schreckliche Ereignis sehr greifbar und verursacht nicht selten Gänsehaut.
Die Autorin bleibt sich sonst, wie schon in den vorigen Bänden, treu und baut die Story gewohnt spannend auf.

Fazit:

Bis jetzt ist Das Erbe mein absoluter Favorit unter diesen Büchern und an Spannung kaum zu überbieten.
Dafür, dass man endlich hinter Davids Fassade blicken darf; ein sensibles aber in guter Tal-Manier spannend umgesetztes Thema und Krystyna Kuhns Fähigkeit Geheimnisse zu schüren, vergebe ich gerne ...



Montag, 8. Juli 2013

[Rezension] Der Fluch von Krystyna Kuhn (Das Tal, Season 2, #1)



Broschiert: 245 Seiten
Verlag: Arena
ISBN-13: 978-3401066073
Der Inhalt in wenigen Sätzen (Klappentext)

Das Tal ist zur Ruhe gekommen. So scheint es zumindest. Nur Robert ist der Einzige, der der Wahrheit über den versteckten Ort mitten in den Rocky Mountains ein Stück nähergekommen ist. Doch während er verzweifelt versucht, seine Erkenntnisse zu überprüfen, gerät Rose in große Gefahr. Wer ist der Unbekannte, der ständig in ihr Zimmer im College einbricht? Und was hat das mit Roses Vergangenheit zu tun? Während das sonst so ruhige Mädchen mehr und mehr außer sich gerät, entdeckt Robert das Unfassbare...

Der erste Satz:

Ich kann die Aufregung in meiner Seele kaum zügeln.

Was Izzy dazu sagt:

Es geht weiter mit der zweiten Staffel von Krystyna Kuhns Thriller-Mystery-Reihe Das Tal. Auftakt macht in dieser Season die stille und ebenso schöne Rose.

Rose Gardner war in den vergangnen Bänden ein wandelndes Geheimnis. Das Mädchen mit den abrasierten Haaren, kam bis jetzt noch nicht zu Wort und wurde von keinem ihrer Kommilitonen komplett durchschaut.
Nun erfährt man als Leser aber endlich, was es mit Rose auf sich hat und warum sie sich so verhält, wie sie es tut. Krystyna Kuhn schildert ihre Geschichte dabei echt und unkitschig, was dem Ganzen viel mehr Glaubwürdigkeit verleiht. Man fühlt an den richtigen Stellen mit Rose mit, verknüpft die Ereignisse aus ihrer Vergangenheit mit denen im Hier und Jetzt und bekommt den Charakter dadurch mehr denn je zu greifen.
Rose ist ein wirklich liebenswerter und netter Mensch. Mit vielen ihrer Denkmuster und Verhaltensweisen konnte ich persönlich mich von Beginn an identifizieren. Das ist gerade, wenn man die ersten vier Bände gelesen hat, eine richtige Neuerung, waren die Personen, die bis jetzt in den Vordergrund gerückt wurden, eher ambivalent bis extrem unsympathisch. Dass einige der Personen in diesem Band nicht auftauchen, fällt aber keinesfalls negativ ins Gewicht. Eher im Gegenteil, denn Rose konnte mich durch ihr sanftes und mitfühlendes Wesen durchweg als Erzählerin überzeugen.

Wie immer ist die Handlung spannend geschildert und es gibt die ein oder anderen Gänsehautmomente. Krystyna Kuhn ist eine Meisterin darin, Geheimnisse aufzubauen, sie zu erweitern und zu bewahren. In diesem Sinne ist auch Der Fluch mal wieder ein richtiger Pageturner, in dem es an Spannung nicht zu kurz kommt.

Fazit:

Rose ist definitiv zu einem meiner Lieblingscharaktere dieser Reihe avanciert. Endlich mal etwas aus ihrer Sicht zu lesen, war eine wahre Wohltat für mich. Ihre Story bietet einige interessante Aspekte und macht neugierig auf die Folgebände.


Montag, 1. Juli 2013

[Buch des Monats] Silber von Kerstin Gier

Hallo ihr Lieben,

wir beide waren (ach Quatsch, sind wir immer noch! Dafür wird man nicht zu alt!) große Fans der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier und deshalb freuen wir uns nun auf ihr neustes Jugendbuch: Silber - Das erste Buch der Träume. Es wird sofort nach meinen Klausuren (also irgendwann Mitte des Monats) gelesen und rezensiert. Und weil das Cover so wunderschön ist, bekommt es auch einen Ehrenplatz in meinem Regal.


Inhalt:

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.

Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.

Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …


Und falls ihr sie noch nicht kennt, hier kommt ihr zur XXL-Leseprobe. 

Na, wer von euch hat das Buch bereits gelesen? Wer möchte dies noch tun?

Alles Liebe,
Lucy