Hallo ihr Lieben,
auch mich hat es diesen Herbst wieder auf die Frankfurter Buchmesse verschlagen. Und auch, wenn ich dieses Jahr leider nur an den beiden Besuchertagen am Wochenende dort sein konnte, war es ein wundervolles Erlebnis. In diesem Beitrag würde ich euch gerne von meinen Messe-Highlights berichten.
1. Meet & Greet mit Alexia Casale
Endlich hat Evie ihren Adoptiveltern von ihrer gebrochenen Rippe erzählt
und endlich ist sie die ständigen Schmerzen los. Nur eine Narbe ist
geblieben und das Stück Knochen selbst, dass man herausoperiert hat.
Zusammen mit ihrem Onkel Ben hat sie einen Drachen daraus geschnitzt,
als Glücksbringer und Zeichen neuer Stärke. Nichts wünscht sie Evie
sehnlicher, als dass der Drache lebendig wäre und ihr Wunsch scheint
tatsächlich in Erfüllung zu gehen. Denn in den dunklen Nächten scheint
der Drache mit ihr zu reden, ihr Mut zuzusprechen und Geduld
einzufordern. Denn als Evie langsam zu Kräften kommt, wird deutlich,
dass ihre Eltern eines nicht für sie erreichen können: Gerechtigkeit für
das, was ihr angetan worden ist.
Der Klappentext hat mich neugierig auf Die Nacht gehört dem Drachen gemacht, deshalb bin ich der Carlsen-Einladung zu einem Meet & Greet mit der Autorin gerne gefolgt. Worauf ich aber nicht eingestellt gewesen bin, war diese total entzückende, höfliche Britin mit den roten Locken. Nicht nur, dass sie wahnsinnig gesprächig war, sie war auch stets darauf bedacht, dass es uns gut ging. In einer kleinen Gruppe knieten wir an einem der Standische um sie herum, bis ein Raum für uns frei wurde.
In einem intensiven Gespräch (das ist wirklich das passendere Wort als Interview oder Q&A) erzählte sie uns, wie sie mit zehn Jahren das erste Mal eine Geschichte aufgeschrieben hatte, dass sie schon immer wusste, dass sie Bücher schreiben möchte und dass ihr ihre Leser sehr wichtig sind und sie diese als Bestandteil eines jeden Romans sieht. "We are doing this thing together. We are not talking but imagining together.", sagt sie und guckt ein wenig geistesabwesend auf den Buchumschlag. Jeder erfindet beim Lesen einen Teil der Geschichte, einen Teil der Charaktere selbst, denn ihrer Meinung nach interpretiert jeder Leser das Geschriebene anders. So findet hoffentlich jeder eine Passage, die er für sein eigenes Leben nutzen kann, und einen Charakterzug, Gedanken oder eine Tat, die ihn an sich selbst erinnert. Ein schöner Gedanke, wie ich finde.
Von ihr selbst findet sich in jedem ihrer Protagonisten ein ganz kleines Bisschen, gesteht sie. Aber das sind unwichtige Winzigkeiten, die nicht entscheidend für die Handlung und die Persönlichkeit der Figur sind. Inspiration von anderen lebenden Personen sucht sie sich nicht. Ihre Charaktere sind alle frei erfunden. Dafür sieht sie den Roman vor dem Aufschreiben wie einen Film vor ihrem inneren Auge ablaufen. Erst wenn jeder Dialog, jede Geste, jeder Übergang von Szene zu Szene passt, beginnt sie zu tippen. Ganz zum Leidwesen ihrer Lektorin, lacht sie.
Im Moment arbeitet sie an zwei weiteren Werken, einem weiteren Jugendroman - von der Thematik ähnlich zu Die Nacht gehört dem Drachen - und an einem Roman für Erwachsene, in dem es um britische Frauen während des zweiten Weltkrieges geht. Ich freue mich schon darauf, Die Nacht gehört dem Drachen zu lesen, in das ich eine Signatur mit Widmung bekommen hab, die mich zu Tränen gerührt hat.
2. Lesung zu Marmorkuss von Jennifer Benkau
Auch Jennifer Benkau war dieses Jahr wieder auf der Messe anzutreffen, und wie könnte ich mir das entgehen lassen, ist sie doch eine meiner liebsten deutschen Autorinnen. Auch ihr neuer script5-Roman Marmorkuss klingt wieder sehr vielversprechend und nach den Ausschnitten, die man bei der Lesung gehört hat, freue ich mich riesig aufs Lesen.
(Psst, das Buch werde ich euch während unseres Dezember-Specials vorstellen. Welches Thema das Special hat, warum Marmorkuss so gut da rein passt und was es für euch vielleicht zu gewinnen gibt, erfahrt ihr Ende November ;-))
Ein Highlight war absolut, dass Jenny sich vom letzten Jahr noch an mich erinnert hat.
3. Ein Treffen mit Julia Fischer am Droemer-Knaur-Stand
Es war nicht geplant, aber als ich dem Droemer-Knaur-Stand am Sonntag einen Besuch abstattete, um mir ein Exemplar von "Sehnsucht auf blauem Papier" zu besorgen, hatte ich tatsächlich das Glück, der Autorin quasi in die Arme zu laufen. Nicht nur eine Gelegenheit, um mir das Buch signieren zu lassen, was Frau Fischer sehr gerne getan hat. Nein, sie hatte danach sogar noch Zeit für einen kleinen Plausch und am Ende bekam ich auch noch einen von ihr gebastelten, wunderschönen Papierkranich geschenkt.
Und worum geht es in Sehnsucht auf blauem Papier?
Seit 20 Jahren ist die Heilpraktikerin Milli Gruber heimlich in den Arzt
Paul verliebt, mit dem sie eine tiefe Freundschaft verbindet. Als Pauls
Frau stirbt, weiß Milli mit ihrem besonderen Gespür für Menschen, dass
er selbst sie nun nicht um sich haben will. Aus der Ferne sucht sie nach
einem Weg, ihn aufzufangen, seine Trauer, seine Verzweiflung zu
lindern. Ein Jahr lang schreibt Milli Paul täglich einen Brief und
schenkt ihm Trost. Wenn Worte heilen können, dann ihre. Am Ende besitzen
Milli und Paul etwas unglaublich Kostbares: eine Liebe ohne Begehren,
eine Sehnsucht ohne Anhaften, ein Tasten, das unter die Haut geht, ohne
sie zu berühren.
4. Wiedersehen alter Blogger-Freunde und Kennenlernen neuer Kollegen
Wenn ich auf eine Buchmesse fahre, dann weiß ich, dass auch die meisten anderen Blogger unterwegs sein werden, und darauf freue ich mich immer ganz besonders. Denn so hat man zumindest zweimal im Jahr die Möglichkeit, Freunde persönlich zu treffen, Specials zu planen und sich auszutauschen mit denen, die leider viel zu weit weg wohnen.
Es blieb dieses Jahr viel zu wenig Zeit für euch, irgendwie haben wir uns ständig verpasst, aber ich habe mich wirklich sehr gefreut, euch alle zumindest ganz kurz einmal zu sehen. :-)
Wer von euch war noch auf der Buchmesse? Was waren eure Highlights?
Ich freue mich, von euch zu lesen,
Alles Liebe,
eure Lucy
Fröhliche Was-nachten? Eoin McLaughlin - Rezension
vor 4 Stunden