Montag, 29. November 2010

Kommendes Buch des Monats Dezember 2010

Bald ist es soweit und das lang ersehnte

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Smaragdgrün von Kerstin Gier wird erscheinen!
Einige von uns warten - wie viele andere Fans der Edelstein-Trilogie auch - gespannt auf den letzten Band der Reihe.

Das Buch erscheint am 8. Dezember und wird unser Buch des Monats im Dezember 2010 werden.

Bis dahin kann man sich eine Lesung von Kerstin Gier ansehen, auf der sie aus Saphirblau und ein wenig aus Smaragdgrün vorliest: Lesung Kerstin Gier 21. November

Die offizielle Leseprobe zum dritten Band findet man hier: Smaragdgrün Leseprobe
sowie Outtakes und kurze Fortsetzungen zur Leseprobe hier: Outtakes und Fortsetzung Leseprobe

Montag, 15. November 2010

[Rezension] I am Number Four von Pittacus Lore (The Lorien Legacies, Bd. 1)

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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten, 
Verlag: HarperCollins Verlag, 
ISBN-13: 978-0061969553
Sprache: Englisch
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Seit er sich daran erinnern kann ist John Smith auf der Flucht. Auf der Flucht vor den Mogadorians, die ihn und seinesgleichen tot sehen wollen. John hat nämlich ein Geheimnis: er ist ein Alien und vor zehn Jahren mit seinem Wächter Henri vom Planeten Lorien geflohen. Dieser wurde von den Mogadorians zerstört, weil deren eigene Welt so stark von ihnen geschändet wurde, dass sie begann zu sterben. Lorien, auf dem die Bewohner in Einklang mit der Natur lebten, war der nächstgelegene Planet, dessen Ressourcen man nutzen konnte. Vorher ermordeten die Mogadorians jedoch die komplette Bevölkerung – bis auf neun auserwählte Kinder und deren Cepan – eine Art Wächter und Lehrmeister – die auf die Erde fliehen konnten. Keiner der Neun weiß, wo sich die anderen befinden, denn so sind sie durch einen Zauber geschützt, der festlegt, dass sie nur in Reihenfolge getötet werden können. Doch egal wie gut sie sich verstecken, ein kleiner Fehler kann dazu führen, dass sie gefunden und ausgeschaltet werden. Wieder wurde einer der Neun ermordet. Das weiß John, als sich eine Narbe in seinen Knöchel einbrennt – die dritte. Es besteht kein Zweifel: Nummer drei wurde getötet. John muss erneut fliehen, dieses Mal noch zurückgezogener leben als zuvor. Denn er ist Nummer Vier. 

They caught Number One in Malaysia.
Number Two in England.
And Number Three in Kenya.
They killed them all.
I am Number Four.
I am next.

Was Izzy dazu sagt:
Nach einem Prolog startet das Buch direkt aus Johns Sicht, kurz nachdem sich die dritte Narbe in seinen Knöchel eingebrannt hat. Wieder muss er fliehen, wieder eine Stadt hinter sich lassen, in der er sich gerade begann einzuleben. Man merkt schnell, dass er es leid ist wegzulaufen, dass er sich nach einem festen, ruhigen Leben sehnt. Doch genauso schnell merkt man auch, dass das nicht möglich ist. Einzige Konstante in Johns Leben, voller verschiedener Namen und Identitäten, ist sein Cepan Henri. Dieser wurde schon in seiner Kindheit dazu ausgewählt John zur Seite zu stehen, doch in ihrer Zeit auf der Erde ist Henri zu weit mehr geworden – er ist Johns Ziehvater.
Man erlebt wie sie im kleinen Städtchen Paradise, Ohio von vorne anfangen. Schon am ersten Tag, warnt Henri John davor, nicht aufzufallen. Aber genau das scheint ihm vom ersten Schritt, den er in die Schule macht, nicht möglich zu sein. Er legt sich mit dem Footballstar der Schule an, verliebt sich in das Mädchen Sarah. Und endlich erhält John seine erste Fähigkeit – Legacy genannt – die für die Garde von Lorien völlig normal sind. Was für ihn jedoch bedeutet, dass er beinahe einen Zusammenbruch erleidet. Kein guter Start, um angepasst und unauffällig zu sein. Auf anraten von Henri versucht John dennoch nicht aufzufallen, schließlich könnten sie jederzeit fliehen müssen. Als John Sarah jedoch immer näher kommt, sogar Freundschaft mit dem Alienfan Sam schließt, weiß er, dass er alles will, außer weiterhin wegzulaufen.
Die Grundstory von I am Number Four ist nicht wirklich neu. Wer damals die Serie Roswell verfolgt hat, in der es auch um Alienteenager ging, die versuchten ein normales Leben zu führen, wird sich zunächst daran erinnert fühlen. Trotzdem ist das Buch sehr lesenswert und entwickelt seinen eigenen Charme, ja beinahe schon Suchtpotenzial. John und Henri sind zwei sehr liebenswerte Charaktere, die man schnell ins Herz schließt. Johns Zweifel, seine Angst, aber auch sein Mut nicht mehr weglaufen zu wollen, machen ihn aus. Daneben stehen Henris Geduld und sein unerschütterlicher Drang auf John aufzupassen, die väterlicher nicht sein könnten. Auch die Nebencharaktere sind teilweise richtig gut gelungen. Genannt sei Sam, der eine interessante Entwicklung durchmacht und bei dem mich das Gefühl nicht loslässt, dass es da noch einiges zu erfahren gibt. Nur Sarah, die eigentlich ein Hauptgrund dafür ist, dass John nicht mehr weglaufen will, bleibt überraschend blass. Sie ist zu sehr als das perfekte, allseits beliebte Mädchen von nebenan gezeichnet, das seine „böse“ Vergangenheit hinter sich lassen will. Gerade deshalb ist sie eher farblos, was schade ist.
Der Sprachstil ist zu Beginn sehr abgehackt und eher beschreibend, was sich im Verlauf des Buches und insbesondere mit dem Auftauchen von John jedoch legt. Hin und wieder sind einige Passagen in einem ähnlichen Stil verfasst, was den Lesespaß allerdings nicht zu sehr trübt. Das Ende des Buches ist spannend, es bleiben Fragen offen, die einem auf der Seele brennen und man fragt sich, wie es in dieser interessanten Konstellation weitergehen wird.

Fazit:
I am Number Four ist der gelungene Auftakt einer sechsbändigen Reihe, dessen zweiter Band „The Power of Six“ auf englisch im Juni nächsten Jahres erscheinen wird. Zu erwähnen ist ebenfalls, dass die Verfilmung des ersten Buches bereits in den Startlöchern steht und im März 2011 anlaufen wird. Da das Buch sehr actiongeladen ist und eine solide Story mit guten Charakteren geboten hat, werde ich mir den Film nicht entgehen lassen.
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Link zur aktuellen Seite mit News rund um den Film und die Bücher: http://iamnumberfourfans.com

Dienstag, 9. November 2010

[Rezension] Mortal Coils (Deutsch: Gemini – Der goldene Apfel) von Eric Nylund

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Eliot und Fiona Post führen ein Leben voller Regeln, die von ihrer Großmutter aufgestellt worden sind. Jahr für Jahr kommen neue hinzu. Der aktuelle Stand liegt bei 106 hauseigenen Vorschriften, die das Verhalten der Enkel fast gänzlich kontrollieren. Keine Musik, keine Schokolade. Nur Bücher sind den Zwillingen erlaubt – wenn der Inhalt stimmt natürlich. Fiona und ihr jüngerer Bruder haben allerdings schon lange aufgehört sich zu fragen, wozu genau all diese Richtlinien dienen sollen. Das ändert sich am Tag ihres fünfzehnten Geburtstages. Auf dem Weg zur Arbeit, schenkt Eliot einem Obdachlosen Münzen, um dessen Violine reparieren zu lassen. Seitdem begegnet der Mann ihnen ständig. Durch unheimliche Umstände wird ihr Vorgesetzter schwer verletzt – nachdem er Fiona angegrabscht hat. Aber selbst das bleibt nicht das Seltsamste an diesem Tag. Eliot und Fiona sind sich ziemlich schnell einig, dass durch das Auftauchen ihres Onkels, das wahre Abenteuer erst richtig beginnt. Ein Abenteuer, das nicht nur erklärt, warum ihre Großmutter so viele Regeln aufgestellt hat, sondern auch die Wahrheit über ihre Eltern ans Licht bringt. Diese könnte allerdings zum Verhängnis für die zwei Jugendlichen werden.

Eric Nylund spinnt eine Geschichte voller interessanter Charaktere und Wendungen, der man gebannt folgt. Was hat es mit den Regeln der Großmutter auf sich? Wo stecken Eliots und Fionas Eltern? Die Fragen wollen gar nicht mehr abreißen und der Autor versteht es, bei der Beantwortung einer solchen, gleichzeitig neue aufkommen zu lassen. Langweilig ist dieses Buch trotz seiner knapp 650 Seiten ( der englischen Taschenbuchausgabe) nie geworden, was ein großer Pluspunkt ist. Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und bleibt durchweg spannend.

Besonders gelungen sind die Charaktere. Allen voran Eliot und Fiona, die durch ihre Erziehung ziemlich verschroben sind (und sehr untypische Dinge für ihr Alter wissen), aber gleichzeitig durch ihre Liebe zueinander sehr sympathisch wirken. Zusammen mit ihnen erfährt man mehr von den Hintergründen der Eltern. Diese beiden waren wohl alles, nur nicht gewöhnlich.
Doch obwohl die Charaktere sehr gut dargestellt wurden, haben mich dennoch zwei Dinge gestört: Zunächst waren es fast schon zu viele Leute, die aufgetreten sind. Zu viele, manchmal befremdliche Namen, die ich mir schlichtweg nicht merken konnte. Nicht zu vergessen, dass wir einmal die väterliche Seite und dann auch die mütterliche Seite der Familie zu sehen bekommen. Dem Personenwirrwarr konnte ich leider nicht immer folgen. Daneben waren einige der Nebencharaktere beinahe schon übermächtig. Großmutter Audrey und Onkel Henry seien da genannt. Nicht immer sympathisch, aber dennoch – oder gerade deswegen - umso interessanter. Dadurch rückten Fiona und Eliot manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Sonst habe ich weder an der Geschichte noch am Stil etwas auszusetzen. Das Buch ist flüssig zu lesen. Wird allerdings durch mehrere Fußnoten durchzogen, was mich – obwohl ich sie sonst nicht ausstehen kann – nicht gestört hat. Gut fand ich ebenfalls das relativ runde Ende, das nicht in einem riesigen Cliffhanger endet, damit man bloß den Folgeband liest. Alles ist natürlich noch lange nicht beantwortet, und ein neues Kapitel ihres Lebens bricht für die Zwillinge an. Auch als Leser, sieht man diesem gespannt entgegen.

Eric Nylund schafft es mit seiner Geschichte zu überraschen und macht neugierig auf mehr.Ich bin froh das Buch – trotz anfänglicher Zweifel – gekauft zu haben und bin gespannt auf den Folgeband.

Deutsche Ausgabe:

Gebundene Ausgabe: 768 Seiten, Penhaligon Verlag, ISBN-13: 978-3764530495

Originaltitel: Mortal Coils

Mittwoch, 3. November 2010

[Rezension] Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

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Die Elfjährige Flavia de Luce lebt zusammen mit ihren beiden älteren Schwestern und Vater auf dem englischen Landsitz Buckshaw. Der Alltag der de Luces ist geprägt von schwesterlichen Neckereien und einem ruhigen, distanzierten Vater, der seiner verstorbenen Frau noch immer nachtrauert. Auch Flavia vermisst ihre Mutter Harriet sehr, gerade weil sie nie die Möglichkeit hatte sie kennenzulernen. Dafür teilt sich Flavia eine besondere Leidenschaft mit der Mutter: die Chemie. Im persönlichen Labor der de Luces kann sich das Mädchen richtig austoben und lernt so viel sie kann über die Chemie. Ein Hobby, das sehr hilfreich für Flavia wird, als ein Unbekannter tot in ihrem Gurkenbeet aufgefunden, ihr Vater des Mordes beschuldigt wird und sie dessen Unschuld beweisen will.

Alan Bradley ist ein wirklich toller Erzähler. Sein Schreibstil ist schön und man schafft es gut Flavia durch die Geschichte zu folgen. Diese selbst ist spannend aufgebaut und überrascht mit der ein oder anderen Wendung.

Obwohl mir das alles durchhaus bewusst ist, konnte ich leider nicht so recht mit dem Buch „warm werden“. Ich bin eine Leserin, die sich als erstes von den Charakteren und deren Geschichten fesseln lässt, danach von der übergeordneten Story an sich. Lese ich also ein Buch, in dem ich die Charaktere durch und durch interessant finde, schaue ich über kleinere Plotlöcher gerne hinweg. Im Fall von Flavias erstem Abenteuer war es jedoch genau der umgekehrte Fall. Die Geschichte ist gut aufgebaut und schlüssig aufgelöst worden. Nur konnte ich mich mit keinem der Charaktere so richtig anfreunden. Flavias Vater ist mir zu distanziert und schwelgt zu sehr in der Erinnerung an seine Frau. Ihre Schwestern versinken entweder in der Welt der Bücher, oder sind oberflächliche Zicken. Das wäre für mich trotzdem kein Problem gewesen, wenn ich Flavia selbst als Protagonistin leichter hätte ins Herz schließen können. Ich habe darum gekämpft, sie zu mögen, manchmal habe ich auch schmunzeln müssen, aber die meiste Zeit konnte sie mich nicht recht überzeugen.

Flavia ist alles andere als das normale junge Mädchen von nebenan. Das finde ich als Ansatz sehr interessant – denn Charaktere mit Ecken und Kanten sind von je her spannend zu lesen. Sie ist eine Außenseiterin, die sich mit Leidenschaft der Chemie widmet. Das erste Problem, das ich mit ihr habe. Welche Elfjährige verschlingt hochkomplizierte Chemiebücher, versteht sie bis ins kleinste Detail und führt die Experimente selbst durch, ohne je Fehler zu machen? Ja, Flavia brauchte diese Eigenschaft und sie war ein extrem wichtiger Punkt in der Geschichte, aber ich fand sie unglaubwürdig. Neben ihrem naturwissenschaftlichen Genie ist Flavia natürlich auch noch in der Lage mal ganz allein einen Mordfall zu lösen, weil sie kennt ja diesen und jenen chemischen Stoff und weiß sofort worum es sich handelt. Auch generell finde ich, dass sie meist zu schnell und treffsicher für ein elfjähriges Mädchen kombiniert. Ein oder zweimal liegt sie falsch, aber nicht lange, da hat sie die Antwort, kann den kompletten Tathergang nachvollziehen und weiß viel mehr als die Polizei es jemals tat.

Genau das ist das größte Problem, das ich mit dem Buch hatte. Flavia war für mich einfach zu übermächtig, zu gewitzt, was sie für mich schon wieder unrealistisch hat wirken lassen. Ich kann leider nicht anders, als zu sagen, dass es mich irgendwann nur noch genervt hat. Denn egal wie schlau Flavia ist, wie sehr sie die Chemie liebt, sie ist und bleibt elf Jahre alt! Nur merkt man davon nicht viel. Hier und dort werden ein paar Gedanken eingestreut, die zeigen sollen, dass sie eben doch noch ein Kind ist, aber für mich gab es davon einfach zu wenige.

Da ich sie und die anderen Charaktere nicht sympathisch fand, konnte ich das Buch nicht locker durchlesen, sondern musste mich manchmal dazu bringen, es zu beenden, damit ich diese Rezension schreiben konnte.

Meinen Geschmack hat Alan Bradley leider nicht treffen können und ich werde den zweiten Band, „Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel“, wohl nicht lesen.

Heißt das jetzt, das „Flavia de Luce – Mord im Gurkenbeet“ ein schlechtes Buch ist?

Nein. Es gibt sehr viele Flavia Fans, die das Buch lieben. Alan Bradley hat Preise dafür bekommen – mit Sicherheit nicht unverdient. Denn Bradley hat ein durchaus ansprechendes Werk geschaffen, das jedoch nicht für jedermanns Geschmack geeignet ist (aber welches Buch ist das schon?). Wem eine ausgefallene Heldin, oder besser gesagt, ein elfjähriges Genie mit einer übermächtigen Vorliebe zur Chemie gefallen mag und wer eine schön erzählte Geschichte zu schätzen weiß, dem ist Flavias erstes Abenteuer durchaus zu empfehlen.



Taschenbuch: 384 Seiten, Verlag: Blanvalet, ISBN-13: 978-3442376247

Originaltitel: The Sweetness at the Bottom of the Pie