Mittwoch, 31. August 2016

[News] Blogumzug

Hallo ihr Lieben,

das hier wird mein letzter Beitrag auf diesem Blog und auch mein letzter Post, den ich unter dem Pseudonym Lucy schreiben werde. Ihr habt sicher bereits bemerkt, dass es schon seit Monaten ruhig hier geworden ist. Das liegt daran, dass ich an einem Blog-Relaunch gearbeitet habe. Nicht etwa, weil mir das Design und der Blogname hier nicht mehr gefallen, ganz und gar nicht, aber weil ich aus den Wombats tatsächlich herausgewachsen bin.

Versteht mich bitte nicht falsch, auch weiterhin gehöre ich zu den Erwachsenen, die gerne ein Kinder- oder Jugendbuch in die Hand nehmen und sich für zauberhafte und coole Illustrationen begeistern können. ABER mit diesem Blog kann ich mich leider nicht mehr identifizieren.

Als ich 2012 als Bloggerin anfing, war es ein gemeinsames Projekt, das Izzy und ich hier gestartet haben: Our Storytime, unsere Wombats, unsere gemeinsamen Leseerlebnisse. Es gab kaum ein Buch, das hier besprochen wurde und nicht von uns beiden gelesen und in langen Telefonaten besprochen wurde. Als Izzy aus zeitlichen Gründen mit dem Bloggen aussetzte, habe ich versucht, ihn am Leben zu erhalten, was nicht ganz so gut funktionierte ... nicht, weil mir die Lust am Rezensieren fehlte, sondern weil Our Storytime ohne Izzy einfach nicht mehr dasselbe war.

Aus diesem Grund beschloss ich bereits vor einigen Monaten, einen neuen Blog zu erstellen, hinter dem ich stehe und bei dem ich mein jetziges, 26-jähriges Ich erkenne. Ihr findet mich ab sofort auf www.buchstabenregen.de

Und Izzy, noch immer meine beste Freundin, findet ihr auf: www.effireads.blogspot.de

Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar von euch auch auf meinem neuen Blog begrüßen könnte.

Alles Liebe und auf bald,
eure Lucy

Sonntag, 10. April 2016

[Rezension] Das Ende des Alphabets von C. S. Richardson

  • Taschenbuch: 144 Seiten
  • Verlag: Atlantik
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3455600100

Inhalt:
 
Als Ambrose Zephyr erfährt, dass er nur noch so viele Tage zu leben hat wie das Alphabet Buchstaben, packt er seinen alten Lederkoffer und macht sich mit seiner Frau auf den Weg zu den Orten ihrer Liebe: Sie beginnen bei A wie Amsterdam, dann Berlin, Chartre ... Doch kann die Sehnsucht und der Schmerz einem Alphabet gehorchen?


Der erste Satz:

           Dies ist eine unwahrscheinliche Geschichte.


Das sagt Lucy:

Paris spielt eine sehr große Rolle in diesem Roman, also beschloss ich die 144 Seiten mit in mein Handgepäck für meinen persönlichen Paris-Urlaub zu nehmen. Ich las den größten Teil des Buches auf der Rückfahrt und habe dies nicht bereut, denn so konnte ich nicht nur meine eigene Reise Revue passieren lassen, sondern konnte mich von der Nostalgie, der Sehnsucht und der Symbolträchtigkeit, die dieses Buch ausmachen, miziehen lassen. Das Leseerlebnis glich dabei einem Kurztrip durch Städte, Kulturen, Kunst und das Leben des Ehepaars Abrose Zephyr und Zappora Ashkenazi, das man in tagebuchartig geschriebenen Rückblenden zusammenpuzzeln kann.

Der Schreibstil war es tatsächlich auch, in den ich mich als Erstes verliebt habe. Er hatte etwas Leichtes und Kurzweiliges, dennoch Poetisches, das mich die Seiten wie im Flug, schmunzelnd und sehnsüchtig nach mehr umschlagen ließ. Und als die letzte Seite umgeblättert war, stellte ich fest, dass ich durch einige kurze Szenen und knappe, simpel gehaltenen Dialoge ein Pärchen kennengelernt habe, dem ich auf der Straße wohl bei ihrem Spaziergang nachgesehen hätte. Nur zu gerne hätte ich noch mehr Insider der beiden zu lesen gehabt. 

Plusminus 30 Tage bleiben Ambrose Zephyr noch zu leben. Er hat eine tödliche Krankheit. Rätselhaft, aber nicht ansteckend. Diese Aussage schockt ihn und reißt ihn und seine Frau in ein Loch. Wie weitermachen? Wie Abschied nehmen? Ambrose hatte schon immer einen Faible für Buchstaben und in einer Nacht, als er schweißgebadet aufwacht, erstellt er eine Liste aus 26 Städtenamen. A wie Amsterdam, B wie Berlin, C wie Chartres, E wie der Eiffelturm von Paris, und so weiter. Für jeden Buchstaben des Alphabets findet er eine Stadt, die er liebt, die ihn mit seiner Frau verbindet, die ihn oder sie beeinflusst hat und die er vor seinem Tod unbedingt noch einmal bereisen muss. Jeden Tag, den er noch auf der Welt ist, möchte er voll auskosten. Zusammen mit seiner Frau macht er sich auf den Weg, um diese letzte Reise anzutreten. Schnell jedoch wird klar, dass sie das Ende seiner Liste nicht mehr erreichen werden können.

Auf wenigen Seiten beschreibt C. S. Richardson die letzten Tage eines 50jährigen Mannes, der verzweifelt noch so viel wie möglich leben will, und seiner Frau, die krampfhaft versucht, so viele Andenken und Erinnerungen wie möglich zu sammeln und festzuhalten - und die dann realisieren lernen, dass das Leben eine unwahrscheinliche Geschichte ist.

Fazit: 

Für 144 Seiten voller Insider und Eigenartigkeiten, Zufälle und Sinnhaftigkeit; für ganz viel Liebe zueinander und zum Leben; für A und Z und Z und A; für knappe Dialoge und kurzgefasste, tagebuchartige Szenen; für Spaziergänge an der Seine, den Moment im barbarischen Berlin; für das ein oder andere Gemälde; für Zuhause und für Zipper. Für eine unwahrscheinliche und unwahrscheinlich gut geschriebene Geschichte vergebe ich 6 Wombats und eine Leseempfehlung.


 

Freitag, 29. Januar 2016

[Rezension] Zwei Worte vor und eins zurück von Rainbow Rowell

http://www.amazon.de/Zwei-Worte-vor-eins-zur%C3%BCck/dp/3863960742#reader_3863960742
  • *Leseprobe*
  • Taschenbuch: 430 Seiten
  • Verlag: Egmont INK
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3863960742
  • Originaltitel: Landline

Inhalt:

Georgie weiß, dass ihre Ehe nicht mehr gut läuft. Und sie weiß auch, dass es nicht besser wird, wenn sie Weihnachten getrennt von Neal und ihren beiden Töchtern verbringt. Aber das Jobangebot, das sie erhalten hat, kann sie unmöglich ablehnen.
 
Was folgt, ist die verrückteste, absurdeste, unvorstellbarste Woche in Georgies Leben – eine Woche, die sie alles hinterfragen lässt, was sie über Neal, ihr gemeinsames Leben und ihre Liebe zu wissen glaubte.


Der erste Satz:

         Beim Einbiegen in die Auffahrt machte Georgie einen kleinen Schlenker, um einen Fahrrad auszuweichen.








Das sagt Lucy:

Seit Fangirl bin ich ein Fan von Rainbow Rowell. Ich bin fasziniert von der Art, wie sie es schafft, mich immer und immer wieder an ihre Charaktere zu binden und mich süchtig zu machen nach den Geschichten hinter den Personen. Seien es nun Cath und Levi oder Eleanor und Park.
 
Auch mit Georgie und Neal habe ich von Anfang bis Ende mitgefühlt. Ich habe jedes Wort aufgesaugt und wollte immer mehr über die beiden – ihr Kennenlernen, ihre Beziehung, ihre Ehe, ihre Probleme – erfahren. Beim Lesen kam es mir vor, als säße ich neben Georgie und sie würde mir diese irrsinnige Geschichte erzählen, während wir beide auf dem Bett in ihrem alten Kinderzimmer im Haus ihrer Mutter sitzen, Gummibärchen futtern, lachen und weinen. Rainbow Rowells Schreibstil ist flüssig und voller Empathie und Authentizität, geschrieben in der 3. Person. Da der gesamte Roman aus Georgies Sicht geschrieben ist, ist er wie sie quirlig und verpeilt, manchmal etwas karrierebesessen und ich-bezogen, meistens jedoch liebevoll und in jedem Fall witzig.
 
Denn Georgie wird dafür bezahlt, witzig zu sein. Mit ihrem besten Freund Seth arbeitet sie seit der Studienzeit an ihrem Baby, einer eigenen Comedy-Fernsehserie. Als sie kurz vor Weihnachten die Chance auf einen Durchbruch bekommen, steht Georgie zwischen den Stühlen: Soll sie sich so richtig reinhängen und über die Feiertage arbeiten oder soll sie lieber den geplanten Kurzurlaub mit Mann und Kindern zu den Großeltern antreten? Neals Vorschlag, er könnte mit den Kindern alleine fliegen, während sie arbeitet, erscheint ihr zuerst wie ein Segen. Doch nach und nach packt sie das schlechte Gewissen. Ist sie zu egoistisch gewesen? Ist Neal überhaupt glücklich in dieser Ehe, in der sie kaum noch Zeit für ihn hat? Hinzu kommt, dass sie Neal auf dem Handy einfach nicht erreichen kann und ihre Mutter ihr panisch einzureden versucht, ihr Mann wolle sich von ihr trennen.
 
Angesteckt von den Hirngespinsten ihrer Mutter zieht Georgie vorerst in ihr altes Kinderzimmer. Allein sein möchte sie in diesem Moment nun wirklich nicht. Von ihrem alten analogen, quietschgelben Telefon schafft sie es, eine Verbindung zu Neal herzustellen. Das Problem? Am Apparat hat sie nicht ihren Ehemann, sondern den Neal aus der Vergangenheit – Neal, bevor er Georgie einen Antrag machte. Was folgt ist tatsächlich die "verrückteste, absurdeste, unvorstellbarste Woche in Georgies Leben – eine Woche, die sie alles hinterfragen lässt, was sie über Neal, ihr gemeinsames Leben und ihre Liebe zu wissen glaubte."
 
Sie hat die Chance alte Probleme noch einmal auszugraben und nach Lösungen zu suchen. Und vor allem kann sie Neal endlich einmal fragen, was damals eigentlich seine Wünsche und Vorstellungen waren von einer gemeinsamen Zukunft mit ihr. Vielleicht schafft sie es ja so, ihre Beziehung oder zumindest Neal zu retten.
 
Eine herzerwärmende, saukomische Geschichte, die ich nicht nur Rainbow-Rowell-Fans empfehlen kann, sondern auch jedem, der auf Liebesgeschichten steht, die hinterfragt werden und wegführen von Romankitsch und Klischees.

Fazit:

Für ein super-schönes Cover, einen tollen Titel und einen authentischen, quirligen Schreibstil; für eine witzige Protagonistin und Nebencharaktere zum Knuddeln; für eine Liebesgeschichte, die aus mehr besteht als Klischees und Romankitsch; für die richtige Portion Verrücktheit, um noch als real durchzugehen. Hierfür vergebe ich 5 von 6 Wombats.




Meine Rezension zu Fangirl: klick
Meine Rezension zu Eleanor & Park: klick