Gebundene Ausgabe: 352 Seiten Verlag: Heyne Verlag ) Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3453267237 Originaltitel: Hereafter |
Inhalt:
Eine Liebe, die selbst den Tod besiegt
Amelia ist 18 – zum Zeitpunkt ihres Todes. Seitdem streift sie als ruheloser Geist durch die Kleinstadt, in der sie einst zur Schule ging, mit Freunden die Nachmittag verbrachte, lernte, lachte, liebte: All dies scheint ihr unwiderruflich verloren. Doch dann lernt sie Joshua kennen, der mit seinem Wagen über die Böschung schießt und beinahe ertrinkt – in jenem Fluss, in dem Amelia ihren Tod fand. In letzter Minute wird er gerettet. Tief in den dunklen Fluten aber erblickt er für einen Sekundenbruchteil Amelia, die ihm in dem verzweifelten Versuch zu helfen hinterher gesprungen ist. Und das Wunder geschieht: Die Gabe, Amelia sehen, hören und sogar berühren zu können, bleibt Joshua erhalten. Er trifft sich mit ihr und die anfängliche Beklommenheit beider weicht bald einer zarten Liebe. An seiner Seite kann Amelia das unheimliche Zwischenreich, in dem sie einer Gefangenen gleich orientierungslos umherirrte, verlassen und ein Stück weit ins Leben zurückkehren. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer: Denn da ist noch jemand, der Amelia sehen kann, jemand, der Böses im Sinn hat und sie endgültig ins Jenseits befördern will …
Der erste Satz:
„Es war wie immer, aber anders als beim ersten Mal.“
Was Izzy dazu sagt:
Ich gebe es von vorneweg zu: Ich habe einen Narren an der Anfangsszene dieses Buches gefressen. Im ersten Augenblick dachte ich, dass man unmittelbar dabei ist, wenn der Hauptcharakter, Amelia, in einem Fluss ertrinkt. Aber ist das wirklich der Fall? Sieht man sich den ersten Satz an, wird das schnell unmöglich. Und trotzdem schafft Tara Hudson es sofort eine stimmige Atmosphäre zu schaffen, jedes Gefühl, dass Amelia bei ihrem Tod empfunden haben muss, einzufangen. Gepackt von diesem tollen Beginn las ich das Buch rasch weiter und verfolgte die Entwicklung um Amelia, die nicht genau weiß, warum und wann sie gestorben ist und dazu noch von Alpträumen geplagt wird, in denen sie ihr Ertrinken immer und immer wieder durchleben muss.
Schnell bilden sich Fragen im Kopf des Lesers: Wie genau ist Amelia gestorben? Wie lange ist ihr Tod her? Und warum muss sie ihn wiederholt durchleben? Amelia selbst hat keine Antworten auf diese Fragen und droht in ihrem Geisterdasein – so völlig isoliert von anderen – zu verzweifeln.
Dann begegnet Amelia eines nachts Joshua, einem Jungen, der um Haaresbreite in demselben Fluss ertrinkt und – ungewohnt für sie – Amelia von da an sehen kann. Joshua ist ein lockerer Typ, der im Verlauf des Buches eine Familiengeschichte bekommt, die nicht unerheblich für die Beziehung zu Amelia wird. Doch ich muss hier offen gestehen, dass ich ihn als Charakter nicht sehr sehr einfallsreich gestaltet fand. Natürlich wird direkt bei der ersten Begegnung klargestellt, dass er der bestaussehende Junge ist, den Amelia je gesehen hat. Wie sollte es momentan in Jugendbüchern mit romantischer Storyline auch anders sein? Das war schon der erste Punkt der meine Begeisterung ein wenig abschwächte. Ebenso die Tatsache, dass auch Amelia wunderhübsch ist und deswegen nicht von Joshua vergessen werden kann. Und so kommen sich die beiden durch seine Hartnäckigkeit näher.
Joshua zeigt sich später bei der Enthüllung um Amelias Geisterdasein doch sehr schnell als verständnisvoll und es kümmert ihn nicht, dass er sich in einen Geist verliebt. Das mutmaßte mir sehr merkwürdig an. Es ist ein Buch, ich weiß, aber ein wenig mehr über diesen Umstand nachdenken können, hätte Joshua schon. Schließlich ändert sich dadurch vieles in seinem Leben und könnte kompliziert werden. Was er anscheinend nicht so sieht, denn die momentan weit verbreitete „Wir kennen uns drei Tage und sind jetzt die Liebe unseres Lebens“-Regel greift auch hier. Und Nachdenken hat da wirklich überhaupt nichts zu suchen (vielleicht würde den Charakteren sonst auffallen, wie absurd das Ganze ist).
In dieser Beziehung muss es eben schnell gehen, was durch mögliche Grübeleien nur gestört werden würde. Denn innerhalb von kürzester Zeit sind Amelia und Joshua natürlich sehr verliebt. Als dann eine Bedrohung aus der Geisterwelt versucht die zwei auseinanderzubringen, ist klar, dass Joshua – wie soll es auch anders für das Love-Interest sein? - den Beschützer spielen will (nicht so penetrant wie andere Exemplare *hust*Edward*hust*, aber trotzdem). Amelia selbst agiert hier zwar relativ autonom und verzichtet darauf sich selbst großartig zu bemitleiden, aber so ganz warm konnte ich dennoch nicht mit ihr werden. Über den Verlauf des Buches schaffte sie es nur selten, dass ich mich ihr als Charakter nahe fühlen konnte. Das liegt zum einen daran, dass viele ihrer Gespräche mit Joshua doch ziemlich kitschig und dementsprechend sinnfrei geraten sind. Ein wenig mitreißen konnte sie mich nur in den Momenten, in denen es ausschließlich um ihr Schicksal oder ihre Familie ging. Die weiteren Charaktere sind ebenfalls nichts Neues, bis teilweise sogar recht schablonenhaft, was insbesondere beim Geist Eli schade ist.
Lobend erwähnen muss ich allerdings, dass die Handlung mich ab und an überraschen konnte und es durchaus Potenzial für weitere Bände gibt. Auch Tara Hudsons Schreibstil ist angenehm zu lesen und teilweise schafft sie es gut Amelias Gefühle zu vermitteln. Doch im Endeffekt hat mir das Besondere an dieser Geschichte gefehlt, einfach weil die Charaktere zum großen Teil nicht ausgearbeitet genug waren und mich ziemlich kalt ließen. Die Liebesgeschichte um Amelia und Joshua entwickelt sich wie erwartet und kann wirklich überhaupt keine Überraschungen bieten, was mich im Nachhinein am meisten an dem Buch gestört und enttäuscht hat, da dieser Strang so ein wichtiger Teil der Geschichte ist.
Fazit:
Noch einmal würde ich Tara Hudsons Wenn du mich siehst wahrscheinlich nicht lesen. Für Leute, die nichts gegen eine romantische Geschichte, mit nicht allzu tiefgründigen Charakteren einzuwenden haben und einen netten Schmöker für Zwischendurch suchen, ist es jedoch durchaus zu empfehlen. Mit Ach und Krach und weil ich es leichter zu lesen fand, als andere Bücher, noch ...
Noch einmal würde ich Tara Hudsons Wenn du mich siehst wahrscheinlich nicht lesen. Für Leute, die nichts gegen eine romantische Geschichte, mit nicht allzu tiefgründigen Charakteren einzuwenden haben und einen netten Schmöker für Zwischendurch suchen, ist es jedoch durchaus zu empfehlen. Mit Ach und Krach und weil ich es leichter zu lesen fand, als andere Bücher, noch ...
Vielen herzlichen Dank an Heyne fliegt für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!
2 Kommentare:
Hey Izzy,
eine sehr schöne Rezi. Ich hab das Buch erst kürzlich gelesen und kann dich in vielen Punkten verstehen bzw. sehe es ähnlich. Das Ende hat mir persönlich nicht ganz zugesagt, zumindest blieben bei mir etliche Frage zurück. Es scheint aber wohl wieder mal ein Trilogie zu werden, wie ich erst kürzlich erfahren habe. Was auch sonst! Ach, und die Liebesgeschichte fand ich eigentlich recht süß, aber stimmt schon ein wenig, was die Dialoge betrifft. :)
LG Reni
Hey Reni!
Hm, ich werde mal nach den weiteren Bänden Ausschau halten. Wie es aussieht sollte ich im nächsten Jahr besser an einer Challenge teilnehmen, bei der man seine angefangenen Reihen beendet. Das könnte ich echt gebrauchen.:)
LG
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