Taschenbuch: 544 Seiten Verlag: cbj (10. September 2012) Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3570401569 Originaltitel: His Fair Assassin #1 |
Als eine
Tochter des Todesgottes Mortain musste die junge Ismae ihr ganzes Leben lang
Schmach und Ablehnung über sich ergehen lassen. Von ihrem Vater verachtet,
lässt dieser sie mit einem älteren Bauern verheiraten. Ein Schicksal vor dem
Ismae sich mehr als andere fürchtet, das ihr jedoch erspart bleibt. Sie wird
gerettet und in das Kloster St. Mortain gebracht. Die Frauen dort lehren sie in
den kommenden Jahren auf vielfältige Weise zu töten. Mit Siebzehn erhält Ismae
dann ihren ersten Auftrag und ist sich danach sicher für das Töten in Mortains
Namen geboren zu sein. Doch ihre Taten bleiben nicht ohne Folgen. Denn der
Wille des Gottes scheint schwerer zu deuten zu sein als Ismae lieb ist. Bald
findet sie sich am bretonischen Hof wieder, verstrickt in Intrigen und
Machenschaften, die sie mehr denn je verwirren. Ismae versucht Abstand zu
halten und einen kühlen Kopf zu bewahren. Für eine ausgebildete Attentäterin
eigentlich kein Problem, wäre da nicht noch ein junger Ritter, in den sie sich
zu verlieben droht und der inmitten aller Verwicklungen steht.
Der erste Satz:
Meine Meinung:
Der erste Satz:
„Ich habe eine dunkelrote Narbe, die sich von meiner linken Schulter zu meiner rechten Hüfte zieht."
Meine Meinung:
Eigentlich
ist alles, das mich an einen historischen Roman erinnert, nicht mein Fall. Es
ist nicht so, dass ich es nicht einmal mit dem Genre versucht hätte, aber so
recht erwärmen konnte ich mich nie dafür. Durch Zufall bekam ich allerdings
„Die Novizin des Todes“ in die Hände und muss zugeben, dass es mich angenehm
überrascht hat.
Protagonistin
Ismae ist zu Beginn jemand, der versucht es vielen recht zu machen und der in
ständiger Angst lebt, den Argwohn ihrer Mitmenschen auf sich zu ziehen. Nach
ihrer schweren Kindheit und insbesondere ihren schlechten Erfahrungen mit
Männern, empfand ich die Darstellung von ihr sehr gelungen. LaFevers schafft es
gekonnt aufzuzeigen, dass Ismae ein hartes Leben hinter sich hat, ohne sie
dabei weinerlich oder schwach erscheinen zu lassen. Ismae ist klar, was sie dem
Kloster zu verdanken hat und dementsprechend handelt sie auch. Was ihr aber
immer stärkere Probleme bereitet. Ist sie zu Beginn des Buches noch damit beschäftigt
blindlings den Befehlen der Äbtissin und ihres Klosters zu folgen, entwickelt
Ismae sich von Kapitel zu Kapitel weiter und wird immer selbstständiger.
Neben
Ismae lernt man etliche weitere Charaktere kennen, die ich allesamt sehr
gelungen oder als stimmig empfand. Besonders hervorzuheben ist hier Duval, der
sein Leben dem Schutz der Herzogin verschreibt und sich meist sehr ritterlich
verhält. Sein Charakter bietet einen guten Grundstein für weitere Bände, denn
ich hoffe, dass es noch einige Geheimnisse von ihm zu entdecken gibt. Sollte
das nicht der Fall sein, würde er mir in weitern Büchern zu aalglatt und
perfekt erscheinen. Da ich der Autorin aber zutraue ihrer Charaktere konsequent
mit Stärken und Schwächen darzustellen, bin ich mir ganz sicher, dass man
insbesondere in Duvals Fall nicht enttäuscht werden wird.
Kleinere
Charaktere wie De Lornay oder „Die Bestie“ de Waroch sind mir während des
Lesens ebenfalls sehr ans Herz gewachsen und ich fand ihre Interaktionen mit
Duval und Ismae stets lesenswert. Hier und da hätte ich mir zwar ein wenig mehr
Raum für diese beiden gewünscht, kann jedoch verstehen, dass LaFevers sie nicht
zu sehr in den Fokus gerückt hat, da andere Charaktere eine wichtigere Rolle
inne hatten.
Was
mich allerdings richtig an das Buch gefesselt hat, waren die dargestellten
Hofintrigen und die zweifelhafte
Vorgehensweise des Klosters. Ersteres scheint sich mit dem Ende des ersten
Bands mehr oder weniger geklärt zu haben. Dennoch würde ich mir wünschen, dass
auch die Folgebände es schaffen, mich derart im Dunkeln darüber tappen zu
lassen, wer nun der Verräter ist, dass ich das Buch einfach nicht zur Seite
legen mag. Ich hoffe, dass noch vieles zum Kloster, den anderen Nonnen und den
zwei Schülerinnen Annith und Sybella kommt, mit denen Ismae sich in ihrer
Ausbildung angefreundet hat. Interessant könnte auch ein weiteres Aufgreifen
der Legenden um die Götter/Heiligen und des Gottes Mortain selbst sein, welche
hier zwar angerissen, aber nicht allzu sehr ausgebaut wurden. Es gibt so viel
Potenzial und mögliche Erzählstränge, dass ich darauf brenne zu erfahren wie
die Autorin sie entfalten wird.
Fazit:
„Grave
Mercy – Die Novizin des Todes“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite
gefesselt. Als jemand der in diesem Genre kaum unterwegs ist, deute ich das als
ein gutes Zeichen und empfehle es jedem weiter, der gern etwas historisch Angehauchtes
über Intrigen, Liebe und dunkle Machenschaften liest.
Vielen lieben Dank
für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars an Cbj!
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