Mittwoch, 19. September 2012

[Rezension] Leaving Paradise von Simone Elkeles



  • Taschenbuch: 303 Seiten
  • Verlag: Flux (1. Januar 2008)
  • Sprache: Englisch
  • ISBN-13: 978-0738710181
Die Story in wenigen Sätzen:
Eine einzige Nacht verändert die Leben von Caleb Becker und Maggie Armstrong für immer. In dieser Nacht sitzt Caleb betrunken am Steuer und fährt Maggie an. Er begeht Fahrerflucht und landet dafür ein Jahr im Jugendgefängnis. Maggies Bein wird derart verletzt, dass sie es selbst nach mehreren Operationen und Physiotherapie nie mehr problemlos bewegen können wird. Als sie nach diesem Jahr wieder aufeinandertreffen, hat sich alles für die zwei verändert. Was Caleb und Maggie zu Anfang jedoch nicht wissen, ist, dass sie seit dieser Nacht etwas Grundlegendes gemeinsam haben: sie sind Außenseiter. Aber sollten die beiden gerade durch das zueinander finden, das sie auf so tragische Weise verbindet?

Der erste Satz:
„I've been waiting a year for this moment.“

Was Izzy dazu sagt:
Seitdem ich Simone Elkeles Perfect Chemistry-Reihe entdeckt habe, bin ich ein Fan von ihr. Ich habe selten eine Autorin gesehen, die es so gekonnt schafft eine bekannte Story in etwas Neues zu verwandeln. Leaving Paradise ist erneut ein gelungenes Beispiel für diese besondere Begabung der Autorin. Auch hier ist die Geschichte schon mehr als einmal erzählt worden. Wer kennt sie nicht: beliebte Teens werden durch tragisches Ereignis zu Außenseitern und finden dadurch zueinander. Und trotzdem hat das Buch wirklich seinen Reiz.

Caleb und Maggie sind zwei Protagonisten, die ich von der ersten Seite an sympathisch fand. Die Story wird abwechselnd aus ihren Sichten geschildert, was es mir als Leserin leicht gemacht hat, sie kennenzulernen.
Caleb fällt als allererstes durch sein großes Mundwerk auf. Der Junge flucht vor sich hin und nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Hier zeigt sich, dass die Jugendvollzugsanstalt seine Spuren bei ihm hinterlassen hat. Gleichzeitig versucht seine Familie – bis zu Calebs „Ausrutscher“ tadellos und vorzeigbar – ein perfektes Bild von ihm zu vermitteln. Schließlich muss er sein Saubermann-Image und dadurch das der Familie wiederherstellen. Besonders in diesen Szenen zeigt sich Calebs sensible Seite, denn er ist gewillt alles zu tun, um seine Familie vor weiterem Schaden zu schützen. Diese Eigenschaft bekommt im Verlauf des Buches eine immer tragendere Rolle. Ich persönlich fand gerade sie an Caleb liebenswert und zugleich ist es traurig, dass sie Caleb so viel kostet.
Maggie hat seit dem Unfall den Boden unter den Füßen verloren und sieht in einem Auslandssemester in Spanien den einzigen Ausweg für sich. Ignoriert von ihren alten Freunden und ohne Kontakt zu Gleichaltrigen, ist sie sich sicher, dass es nicht noch schlimmer für sie kommen kann – bis sie Caleb wiedersieht. Der die Schuld daran trägt, dass Maggie nie mehr Tennis spielen und damit ihren desinteressierten Vater auf sich aufmerksam machen kann. Ihr Leben ist stark geprägt von Scham, Unsicherheit und Schuldzuweisungen Caleb gegenüber. Nach und nach schafft Maggie es allerdings diese negativen Gefühle hinter sich zu lassen und mit neuem Selbstbewusstsein in ihre Zukunft zu blicken.
Weitere Charaktere wie Maggies Mom, Calebs Schwester oder seine intrigante Ex-Freundin runden die Geschichte ab. Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die wunderbare alte Dame Mrs Reynolds. Sie wird durch ihre weise und gnadenlos ehrliche Art zum Katalysator von Maggies und Calebs Problemen und avancierte dadurch zu meinem Lieblingscharakter.

Am 13. Januar 2013 erscheint Leaving Paradise unter gleichnamigem Titel auf deutsch. Ich finde es toll, dass das wunderschöne englische Cover im großen und ganzen von Cbj übernommen wurde.

Fazit:
In Leaving Paradise geht es um den Mut sich den eigenen Dämonen zu stellen, um Schuld und deren Auswirkungen, aber auch darum nach einem Schicksalsschlag wieder den Weg zurück ins Leben zu finden. Simone Elkeles breitet diese Themen vor einem eher ruhigen Szenario aus, in dem es verstärkt um die Entscheidungen und der daraus resultierende Entwicklung ihrer Protagonisten geht. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mich gut unterhalten gefühlt und an der einen oder anderen Stelle hat mich das Buch sogar überrascht. Besonders gefallen hat mir das Ende, das weitab von Einheitsbrei liegt. Im Vergleich zu Perfect Chemistry empfand ich Leaving Paradise als nicht ganz so rund, obgleich ich den Schlusspunkt authentischer fand. Trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen und vergebe deshalb...


1 Kommentare:

Izzy hat gesagt…

Huch Danke, Nico. Ich shcau direkt mal vorbei!:)

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