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Rachel ist jung, beliebt, verliebt und wird in wenigen Wochen ihr Traumstudium beginnen. Perfekt. Doch dann geschieht ein schrecklicher Unfall, der ihr alles nimmt. Sie verliert den besten Freund, ihre Zuversicht und die Balance.
Jahre später wird ihre Welt zum zweiten Mal auf den Kopf gestellt. Denn als sie nach einem schweren Sturz im Krankenhaus erwacht, ist ihr Leben plötzlich so, wie sie es sich immer erhofft hat. Die damalige Tragödie hat es anscheinend nie gegeben. Ihr bester Freund lebt und ist an ihrer Seite. Wie kann das sein? Und wie fühlt sich Rachel in ihrem neuen Leben – mit dem Wissen über all das, was zuvor geschah?
Der erste Satz:
Mein erstes Leben endete an einem eisigen Dezemberabend um 22:37 Uhr auf einer einsamen Straße neben der alten Kirche.
Das sagt Lucy:
Nahe gelegt worden ist mir dieses Buch ungefähr so: "Ich habe hier etwas für dich! Dabei musste meine Frau so einige Tränen vergießen!" Und da ich selbst ein ziemliches Sensibelchen bin und gerne weine, wenn ich lese, hat mich der zweite Satz sofort vorfreudig gemacht. Noch dazu finde ich das Cover wirklich ausgesprochen hübsch und auch der Klappentext klang interessant: Eine Frau, die in jungen Jahren Opfer tragischer Umstände wird und ihr Leben deshalb nicht mehr so führen kann, wie sie es sich eigentlich erträumt hat. Eine Frau, die dann aber Jahre später nach einem Überfall und einer Kopfverletzung, die sie eben davon davongetragen hat, im Krankenhaus in einem anderen, einem perfekten Leben aufwacht, in dem sich alles genau so entwickelt hat, wie sie es sich erwünscht hat. Niemand erinnert sich so an die Vergangenheit wie sie und so beginnt auch Rachel an ihren Erinnerungen zu zweifeln. Doch kann und will sie ihren neuen Alltag wirklich leben? Ist er nicht vielleicht viel mehr Chance auf Veränderung, auf Wiedergutmachung und auf die einzig wahre, große Liebe?
Als Fan von Geschichten, in denen die Protagonisten über ihr eigenes Leben und sich selbst reflektieren (müssen) und eine große Veränderung durchlaufen (sowohl umfeld-technisch als auch charakterlich), hatte ich hohe Erwartungen an den Debütroman der britischen Autorin, die uns Rachels Reise in der Ich-Erzählperspektive näher bringt.
Der Anfang bietet viel, verspricht viel mit all den tollen Charakteren, den unerwarteten Wendungen und dem netten Schreibstil, - doch gehalten wird letztlich nicht alles davon. Im zweiten Teil, der beginnt sobald Rachel in der perfekten Welt aufwacht, entfernt sich die Geschichte immer mehr von Rachels eigentlichen Problemen und Zwiespälten und entwickelt sich zunehmend zu einem Liebesdreieck, das doch recht klischeehaft und schnulzig aufgebaut ist.
Die Achse meiner Welt ist aber nichtsdestotrotz ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das ausgezeichnet in diese kalte Jahreszeit passt. Ich empfehle es vor allem den Lesern und Leserinnen, die auf tragische, verworrene Liebesgeschichten stehen und die etwas Kitsch und ein bisschen zu viel Stereotype nicht abschreckt.
Fazit:
Für eine tolle Idee, die nett geschrieben, allerdings ziemlich klischeehaft umgesetzt ist und einen deshalb nicht allzu sehr überrascht; für eine sympathische Protagonistin mit einem zuckersüßen Vater und für ein paar Szenen, die einen traurig und nachdenklich stimmen, v.a. wenn man nach dem Lesen noch weiter über sie nachdenkt. Dafür gibt es von mir 4 Wombats.
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