Dienstag, 28. Dezember 2010

[Rezension] Urbat: Die dunkle Gabe von Bree Despain

Gebundene Ausgabe: 431 Seiten 
Verlag: Aufbau Verlag 
ISBN-13: 978-3351041236
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Als Pastorentochter steht Grace Divine im ständigen Fokus einer kleinen Gemeinde. Jeder schaut zu den Divines auf. Doch auch bei den Divines gibt es dunkle Geheimnisse. Denn seit drei Jahren ist Graces früherer Ziehbruder Daniel verschwunden. Seit der Nacht, in der ihr Bruder Jude blutüberströmt vor ihrer Wohnungstür aufgetauchte und Daniel etwas damit zu tun haben sollte. Über Jahre schweigt sich die Familie über die Ereignisse in dieser Nacht aus, bis Daniel unvermittelt wieder in Graces Leben auftaucht. Sie merkt schnell, dass ihr perfektes Leben viel brüchiger ist als sie lange Zeit annahm.

Was Izzy dazu sagt:
Bree Despain hat mit ihrem Debütroman „Urbat: Die dunkle Gabe“ einen vielversprechenden Auftakt einer Reihe vorgelegt.
Im Fokus steht Grace zusammen mit ihrer Familie. Die Divines machen ihrem Namen alle Ehre: ihr Bruder Jude hilft, wo er nur kann, der Vater und Pastor unterstützt die Gemeinde unentwegt und Graces Mutter bemüht sich den Schein der Perfektion zu wahren. Doch mit Daniels Auftauchen stellt Grace fest, dass es Dinge in ihrer Familie gibt, die nur allzu gerne verschwiegen werden. Warum hat ihr Bruder Jude so einen Hass auf seinen früheren besten Freund Daniel? Wieso wollen alle, dass sie sich von diesem fernhält? Fragen auf die Grace selbst die Antworten finden muss. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen schwergetan, da Graces Familie sehr christlich und erhaben dargestellt wird (ein wenig wie in „Eine himmlische Familie“), aber nach und nach bekommt man als Leser mit, dass nicht alles in dieser Familie Gold ist. Grace ist eine sympathische Protagonistin, der ich gerne durch die Geschichte gefolgt bin. Das ein ums andere Mal agiert sie zwar unüberlegt und regelrecht naiv, aber das passte zu ihrem behüteten Charakter. Daniel, der mysteriöse Kerl, der wieder in ihr Leben tritt, ist wirklich gut gelungen und mir ans Herz gewachsen. Vielleicht lag es daran, dass Bree Despain ein gutes Maß bei ihm gefunden hat: er war nicht zu sehr Bad–Boy, um ihn nicht zu mögen, blieb aber recht geheimnisvoll. Nur Jude war für mich blass, war er zuvor der Gutmensch, wirkte seine Verwandlung später ein wenig übertrieben. Das mag auch daran liegen, dass ich mich nie so recht mit dem Charakter anfreunden konnte.
Der Roman ist durchzogen von kleinen Hinweisen und Anspielungen. Ja, nicht alles in der Geschichte ist neu, aber die Autorin hat es meiner Meinung nach geschafft, aus bekannten Elementen ihre eigene Geschichte zu weben, ohne allzu vorhersehbar zu schreiben. Gestört hat mich als einziges der manchmal stark angesprochene religiöse Unterton. Grace denkt oft über Gott nach und ihr Vater spart auch nicht mit tollen christlichen Redewendungen und Ratschlägen, aber es war gerade an der Grenze dazu, zu viel zu werden, so dass es mich nicht aus der Geschichte geworfen hat.

Fazit:
„Urbat: Die dunkle Gabe“ ist ein spannendes Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, war ich erst richtig in der Geschichte eingetaucht. Gut ausgearbeitete Charaktere und ein durchdachter Hintergrund, für den ich die Autorin wirklich loben muss, machen es zu einem lesenswerten Buch. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band „The Lost Saint“, der am 28.12.2010 in englischer Sprache erscheinen wird.

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