das Buch des Monats stellt euch heute Jack vor. Bald schon werdet ihr mehr von ihm lesen können, denn er wird demnächst ganz offiziell ein Storytime'ler werden ... und mit mir weiter bloggen, wenn Izzy uns nach dem Anti-Vorurteils-Special verlässt.
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Selbst der Tod hat ein Herz …
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt.
Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Dann Äpfel, Kartoffeln und Zwiebeln. Das Herz von Rudi. Die Herzen von Hans und Rosa Hubermann. Das Herz von Max. Und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz.
Der erste Satz:
Zuerst die Farben.
Das sagt Jack:
Ich bin mehr durch
Zufall auf dieses Buch gestoßen. Eine Freundin von mir hat auf
Facebook den Trailer zur Buchverfilmung gepostet und dazu
geschrieben, dass das Buch sie zu Tränen gerührt hat. Dadurch wurde
ich aufmerksam, da ich auch gerne mal Bücher lese, die mich zum
Weinen bringen können.
Ich habe mir also
sofort das Buch gekauft, weil ich es unbedingt vor Kinofilmstart
lesen wollte. Den Klappentext fand ich zuerst sehr ansprechend, da
dort schon verraten wird, dass das Buch aus der Sicht des Todes, also
des Sensenmannes, geschrieben ist. Als ich allerdings herausfand,
dass es eine Geschichte während der Nazi-Zeit ist, war ich
unschlüssig. Eigentlich bin ich kein Fan der ganzen
nationalsozialistischen Geschichte, auch nicht deren Literatur. Doch
die Neugier, ein Buch zu lesen, dass „vom Tod geschrieben“ wurde,
war größer.
Das Buch beginnt mit
einer kurzen Vorstellung des Todes, der erklärt, dass er die
Protagonistin Liesl Hubermann schon des öfteren getroffen hat und
von der ersten Begegnung an von ihr fasziniert war. Er erzählt ihre
Geschichte, ihr ganzes Leben unter dem Nazi-Regime und man bekommt
auch einen kleinen Einblick in das „Leben“ und die Arbeit des
Sensenmannes, der dieses teilweise mit ein wenig Ironie und Zynik
ausschmückt. Man erfährt die Aufgabe des Todes also aus einer ganz
neuen, sogar mitfühlenden Sicht.
Nun zur Geschichte
der Liesl Hubermann selbst: Sie wird von einer Pflegefamilie in einer
fiktiven Stadt nahe München adoptiert, nachdem ihr Bruder an einer
Krankheit stirbt. Ihre neuen Eltern scheinen streng und kleinlich zu
sein, man merkt aber schnell, dass das nur der äußere Anschein ist.
Vor allem ihr Vater, Hans Hubermann, ist ein herzensguter Mensch, den
Liesl schnell in ihr Herz schließt. So lebt sie ihr Leben, unter
anderem mit ihrem Schulfreund Fritz, während sich allmählich der
Krieg unter Führung Hitlers anbahnt. Eines Tages taucht ein Mann
namens Max Vandenburg auf, der um einen Unterschlupf bittet – er
ist Jude. Liesl und er werden gute Freunde und Liesl mag ihn sehr,
ich möchte fast meinen, es ist eine Art Liebe bzw. Schwärmerei von
ihrer Seite aus. Dass dieses Versteckspiel vor den Nazis nicht lange
gut geht ist abzusehen und so muss Max bald fliehen. Und Liesl
beginnt über einiges nachzudenken...
Warum sie zur
„Bücherdiebin“ wird, was mit Max passiert und wie die ganze
Geschichte endet, möchte ich euch aber nicht verraten. Am besten, ihr geht sofort los, kauft das Buch und lest es selbst. :)
Fazit:
Ich war
wirklich zu Tränen gerührt und die ein oder andere Träne ist mir
tatsächlich die Wange entlang gekullert. Das Buch zeigt eine Seite
des 2. Weltkrieges, die mir bis dahin nicht in den Sinn gekommen ist:
die eines kleines Mädchens, das versucht, ihr Leben normal
weiterzuführen, mit Freunden, Spielen und Spaß und sich nicht gerne
bzw. leichtfüßig den strengen Anweisungen des Nationalsozialismus
unterordnet; sie versucht, die Dinge zu verstehen wird dabei
erwachsener und reifer als manch alter Mann.
Für alle, die schon
immer wissen wollten, ob der Tod tatsächlich ein grausamer Killer
ist, dem seine Aufgabe unsäglichen Spaß bereitet, und die erfahren
wollen, wie ein kleines Mädchen die schrecklichen Jahre des Krieges
erlebt, ist dieses Buch perfekt und auf jeden Fall weiterzuempfehlen.
Das Buch passt
perfekt zu unserem April-Special. Millionen von Menschen sind während
der Nazi-Zeit umgebracht worden bzw. sind gestorben, nur weil sie
eine andere Religion, Sexualität, Herkunft oder Prinzipien hatten.
„Die Bücherdiebin“ zeigt dies sehr deutlich, denn es wird keine
Rücksicht genommen; auch der Tod, der zwischen der
„Liesl“-Geschichte immer mal wieder persönliche Erfahrungen aus
seiner „Arbeit“ während des 2.Weltkrieges erzählt, beschönigt
nichts.
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