Sonntag, 15. Dezember 2013

[Autoren-Interview] mit Marah Woolf

Hallo ihr Lieben,

Lucy und ich wünschen euch erst einmal einen schönen 3. Advent!
Und wir haben euch etwas mitgebracht: ein Autoren-Interview mit der wunderbaren Marah Woolf!

Heute erscheint der zweite Band ihrer neuen Jugendbuch-Reihe, mit dem Titel Bookless - Gesponnen aus Gefühlen.

Da Lucy und ich Marah Woolf für ihre harte Arbeit, die Liebe zu ihren Werken und ihre Freundlichkeit bewundern, haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, einmal bei Frau Woolf nachzuhorchen. Hier könnt ihr nachlesen, wie sie sich von einer schreibbegeisterten Mutter, zu einer der liebsten Autorinnen von etlichen Lesern gemausert hat.
Lucy und ich hatten auf jeden Fall sehr viel Spaß und freuen uns, die Antworten mit euch teilen zu können!

Hier also ein kurzes Interview zu Marah Woolfs Werdegang zur erfolgreichen Selfpublisherin!



  1. Wann genau haben Sie den Entschluss gefasst, selbst zu veröffentlichen?

In dem Moment, in dem ich die Möglichkeit des Selfpublishings zufällig entdeckt habe, war mir klar, dass ich genau das machen werde. Ich hatte nach Fertigstellung des Buches einige Verlage angeschrieben. Niemand wollte MondSilberLicht und nun hatte es die Chance, doch noch das Licht der Welt zu erblicken. Diese Chance habe ich am Schlafittchen gepackt und festgehalten.


  1. Würden Sie neuen Autoren raten, direkt selbst zu veröffentlichen oder erst, nachdem man von Verlagen abgelehnt wurde?

Also ich bin ich an einem Punkt, an dem ich weiterhin selbst veröffentlichen werde. Ich hatte nach dem Erfolg der MondLichtSaga einige Angebote von Verlagen. Leider waren die Vertragskonditionen nicht so, dass ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen konnte. Grundsätzlich muss das aber jeder für sich selbst entscheiden, aber ich glaube, dass es seit der Möglichkeit des SPs für junge Autoren noch schwieriger ist, an einen Verlagsvertrag zu kommen. Die Verlage können heute einfach abwarten, welcher Autor sich selbst gut verkauft. Warum also ein Risiko eingehen?

  1. Welche Schreibtipps können Sie geben?

Das ist schwierig, da sicher jeder seinen eigenen Schreibstil hat. Wichtig ist erst einmal, überhaupt zu schreiben. Ich bekomme viele Zuschriften, in denen ich gefragt werde, wie ich es schaffe, ein ganzes Buch zu schreiben. Viele angehende AutorInnen kommen nicht über die ersten fünfzig Seiten. Am Besten, man macht sich, wenn man nicht weiter weiß, einen Plan. Beim ersten Werk neigt man oft dazu, einfach aus dem Bauch herauszuschreiben. Das habe ich auch gemacht. Wenn man nicht weiterkommt, einfach mal einen Zettel nehmen und überlegen, was noch passieren könnte. Alles aufschreiben und zum Schluss sortieren. Ich bin kein großer Planer, aber das hilft bei mir immer. So komme ich auf die tollsten Ideen.



  1. Wie sieht Ihr Schreiballtag aus?

Ich wünschte, er sähe immer gleich aus. In Wirklichkeit ist er ziemlichen Schwankungen unterworfen, was wahrscheinlich normal ist, wenn man drei Kinder hat und zu Hause arbeitet. Manchmal wünsche ich mir ein Schreibhaus für mich ganz allein (wäre wahrscheinlich einsam und ich würde ständig mit meinen Kindern und Mann in der Küche hocken J). Also, ich bringe um neun meine Kleinste zu Schule. Dann sociale ich eine Stunde und dann schreibe ich so bis um zwei. Dann kommt der Haushalt dran und zwischen drei und vier kommen meine Kinder aus der Schule. Aber wie gesagt die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus. Wen es nicht so wäre, müsste ich es ja schaffen, vier Bücher im Jahr zu schreiben und das ist völlig utopisch.


  1. Haben sich Verlage noch im Nachhinein bei Ihnen gemeldet, als sie Ihren Erfolg beobachten konnten? Und war es schwer für Sie, Angebote abzulehnen?

Die Frage habe ich oben ja schon ein bisschen beantwortet. Ja, es haben sich Verlage gemeldet - Heyne, Droemer Knaur, Carlsen und Piper. Genau die Verlage, die ich auch angeschrieben habe. Ich bin da allerdings ganz weit weg von Schadenfreude. Das MondSilberLicht nicht aus einem riesigen Stapel herausgezogen wurde und als Entdeckung gefeiert wurde, liegt wohl in der Natur der Sache. Schreiben übt auf viele Menschen eine starke Faszination aus. Deshalb werden die Verlage unangefordert mit Manuskripten überschüttet und meins war nur eines davon. Das finde ich ja das Tolle am Selbstpublizieren. Heute kann ein Buch sich auf die Reise machen und die Leser können entscheiden, ob es gefällt. Dann können die Verlage mit dem Autor sprechen und dieser kann entscheiden - will ich, oder will ich nicht. Ich habe mich dagegen entschieden, aber total leicht fiel mir das nicht. Bereut habe ich es allerdings auch nicht einen Tag.

  1. Wie gehen Sie Ihre Promotion an?

Ich facebooke ziemlich viel und betreibe meinen Blog intensiv. Zurzeit versuche ich mich, an Twitter und tumblr um meine englische Veröffentlichung vorzubereiten. Aber das braucht alles eine Menge Zeit, die beim Schreiben fehlt. Das muss man als Autor abwägen. Um als Selfpublisher im Gespräch zu bleiben, sollten man ungefähr jedes halbe Jahr etwas veröffentlichen und das ist eine ziemlich hohe Schlagzahl.

  1. Wie haben Sie sich auf Lesungen und weitere öffentliche Auftritte vorbereitet und war es sehr schwierig/aufregend für Sie?

Och, da muss ich mich nicht sehr drauf vorbereiten. Ich rede ziemlich gern und werde sowieso immer dasselbe gefragt ;-). Aufgeregt bin ich fast nie. Mich frisst schon keiner.

  1. Einen Titel und ansprechenden Klappentext für ein Buch zu verfassen kann die Hölle sein. Wie haben Sie diese Aufgabe gestemmt und hatten Sie Leute in ihrem Umfeld, die Ihnen dabei geholfen haben?

Die ersten Klappentexte habe ich allein im stillen Kämmerlein geschrieben. Bei BookLess habe ich mir von netten Kolleginnen helfen lassen. Oft gibt es ziemlich viele Entwürfe, aber irgendwann muss man sich entscheiden. Titel fallen mir immer selbst ein, die stimme ich nur im Familienkreis ab.

  1. Gestalten Sie die Cover für Ihre Bücher selbst?

Nein, die lasse ich von Profis machen. Die Cover der MondLichtSaga sind von Rene Brandes und die für BookLess von Carolin Liepins. Technisch bin ich nicht so eine Leuchte. Ich bin jedes Mal froh, wenn ich meine Bücher ordentlich hochgeladen kriege.



  1. Was war für Sie bis jetzt der schönste Autoren-Moment?

Vielleicht war das der Moment, an dem MondSilberLicht im Dezember 2011 in den Top 100 war. Oder als im Dezember 2012 alle drei Teile in den Top 100 waren. Oder als ich den Selfpublisherpreis in Leipzig gewonnen habe. Oder als Amazon Crossing angefragt hat, ob sie mein Buch ins Englische übersetzen dürfen.
Aber eigentlich war das der Moment, als meine Tochter mir gesagt hat - Mama, du bist die Beste. Sie hat damit nicht gemeint, dass ich gut kochen kann oder ihre Sachen immer so toll bügele - sie hatte mein erstes Buch gelesen.

Vielen Dank an Marah Woolf!


***

Ihr seid neugierig auf die Bücher geworden?

http://www.amazon.de/BookLess-Gesponnen-aus-Gef%C3%BChlen-Marah-Woolf/dp/3000444173/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1386761978&sr=8-3&keywords=bookless
Taschenbuch: 300 Seiten 
Verlag: Körner, Ina
ISBN-13: 978-3000444173
 
Gesponnen aus Gefühlen ist spätestens ab morgen über amazon erhältlich! Und das Reinlesen lohnt sich! 

2 Kommentare:

Conny M. hat gesagt…

Gibt es den 2. Teil den auch wieder als E-Book :) ??

Izzy hat gesagt…

Hallo Conny!

Es gibt das Buch auch als E-Book über amazon. Hier der Link: http://tinyurl.com/psnkj2v.

Viel Spaß beim Lesen!

LG
Izzy

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