Donnerstag, 31. März 2011

[Rezension] Trix Solier – Zauberlehrling voller Fehl und Adel von Sergej Lukianenko

Gebundene Ausgabe: 580 Seiten,  
Verlag: Beltz & Gelberg 
ISBN 13: 978-3-407-8107
Klappentext:
Trix, Erbe des Herzogtums Solier, wird Opfer eines Putschs, bei dem ihm alles genommen wird: Eltern, Schloss, Vermögen. Trix schwört Rache. Bloß wie? Die wilde Welt jenseits der Schlossmauern ist nichts für zarte Jünglinge. Grässliche Untote, verwirrte Feen und minderbemittelte Minotauren machen Trix das Leben schwer. Aber dann entdeckt er ein ungeahntes Talent: Ist er vielleicht zum Magier berufen? Mit neuem Mut versucht sich Trix als Retter der schönen Fürstin Tiana, die zwangsverheiratet werden soll. Dafür verspricht Tiana, ihm zu helfen, den Thron zurückzuerobern. Die beiden schmieden einen tollkühnen Plan …

Der erste Satz:
„Warum nur bekümmerte Trix, den einzigen und rechtmäßigen Erben des Co-Herzogs Rett Solier, sein Äußeres so sehr?“

Was Izzy dazu sagt:
Das erste, das an Trix Solier auffällt ist das wunderschöne und liebevoll gestaltete Buchcover. Auch innerhalb des Buches setzen sich Verzierungen im Coverstil fort. Zu Beginn jedes Teils – von denen es insgesamt vier gibt - ist eine Art Deckblatt vorangestellt. Unterteilt in die Überschriften Trix sucht Wahrheit, Trix sucht Wissen, Trix sucht Gerechtigkeit und Trix sucht sich mit jeweils 5. Kapiteln. Die übergeordneten Themen sind Programm und so erlebt man zusammen mit Trix in jedem Teil ein neues Abenteuer, das ihn am Ende das entsprechende Ziel beschert.
Trix selbst ist ein liebenswerter Jüngling, der gerne schon als junger Mann durchgehen möchte, aber noch nie die Möglichkeit hatte sich zu beweisen (und sich wahrscheinlich auch nicht sicher ist, ob er das wirklich möchte). In ihm vereinen sich viele Eigenschaften. Aufgrund seiner Geburt, ist er manchmal recht eingebildet, versucht aber stets gerecht und ehrlich zu sein. Ich habe ihn schnell ins Herz geschlossen und als sympathischen Protagonisten mit Stärken und Schwächen empfunden, die realistisch und nachvollziehbar waren. Während seiner Abenteuer lernt Trix so einige andere Lebewesen kennen. Minotauren, Ritter mit Zwergenvorfahren, Zauberer und nicht zu vergessen die Fee Anette. Lukianenko schafft es hier, Klischees und oft gelesenes zu umgehen. Von Ritter Paclus, dessen Herz am richtigen Fleck sitzt, über Trix' späteren Zauberlehrer Sauerampfer, der sich ab und an gern aufplustert, bis hin zu der Fee Anette, die ein lustiges Verhältnis zu Blütenstaub hat, habe ich mich von allen Charakteren sehr gut unterhalten gefühlt. Sie sind facettenreich und authentisch und haben Trix' Welt zu mehr Glaubwürdigkeit verholfen.
Überrascht hat mich der Genre-Mix aus Fantasy und Abenteuer, hatte ich zunächst ein reines Fantasybuch erwartet. Doch gerade dieser Mix ist es, der dafür sorgt, dass die Handlung nie langweilig wirkt - im Gegenteil. Trix erlebt auf seiner Reise so einiges, was den Lesefluss sehr angenehm macht und dazu führt, dass das Buch kaum Längen aufweist. Dabei bietet Lukianenko eine detailliert beschriebene und durchdachte Welt, in der die Geschichte spielt.
Richtig gut gefallen hat mir ebenfalls der gut dosierte Humor. Unterschwellige Bemerkungen oder Anspielungen auf die heutige Zeit, Trix Zauberbuch heißt zum Beispiel „Eipott“, oder das Verhalten mancher Charaktere (Fee Anette ist wirklich lustig!) haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, ohne das der Humor gezwungen wirkte. Highlight war für mich jedoch die Unterhaltung von Trix und seinem Knappen darüber, was Frauen wirklich meinen, wenn sie sagen, sie hätten Angst vor etwas. Die (vermeintlich) logische Herangehensweise an dieses Mysterium war äußerst amüsant zu lesen und toll in die Handlung verwoben.
Einziges kleines Manko ist für mich, die relativ häufig verwendete Ansprache an den Leser. Ich bin generell kein Freund davon, da ich finde, dass es den Leser eher aus der Geschichte hinauswirft, als ihn an sie zu fesseln. Für mich sind diese Stellen in Trix Solier relativ häufig vorgekommen, so dass es für mich schon hart an der Grenze zum Übergebrauch dieses Stilmittels war.
Sergej Lukianenko ist zwar ein bekannter Autor, doch Trix Solier ist das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe, da mich der Klappentext sehr angesprochen hat. Nachdem es mir so gut gefallen hat, wird es aber nicht das letzte sein, das ich von diesem Autor lese. 

Fazit:
Für mich gibt es kaum etwas an der Geschichte um Trix und seine Weggefährten auszusetzen. Trix Solier – Zauberlehrling voller Fehl und Adel ist ein beschwingtes, unterhaltsames Buch, das mich überzeugen konnte.
Vielen Dank für das Bereitstellen des Rezensionexemplars an Beltz&Gelberg!

1 Kommentare:

Nina - Buchjunkies hat gesagt…

Ach, der Trix ist schon süß, gell? ^^ War auch ganz angetan von dem Buch, obwohl ich relativ lang dran rumgelesen habe. Dafür musste ich wirklich oft lachen :)

Das mit der Anrede der Leser fand ich eigentlich ganz nett. Was mich eher gestört hat war ja, dass er es hier und da ein wenig mit den Anekdoten über das Königreich übertrieben hat. Es war zwar sehr witzig, was der Adel in der Vergangenheit so alles angestellt hat, allerdings hat es stellenweise für mich den Erzählfluss ein bisschen gestört.

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