Freitag, 19. August 2011

[Rezension] Clockwork Angel von Cassandra Clare (The Infernal Devices Bd. 1)

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Gebundene Ausgabe: 496 Seiten,
Verlag Margaret K. McElderry
ISBN-13 978-1416975861
Sprache: Englisch
Inhalt (Rezension vom 14.10.2010):
Die 16-Jährige Theresa Gray, Tessa genannt, reist nach dem Tod ihrer Tante von New York nach London. Dort erwartet sie von ihrem älteren Bruder Nate abgeholt zu werden. Als Tessa jedoch in England eintrifft, ist von Nate keine Spur. Statt seiner wird sie von den Dark Sisters und deren mysteriösen Bediensteten in Empfang genommen, die in Nates Auftrag handeln. Tessa ist zunächst skeptisch, doch sie folgt den beiden Frauen. Zu Tessas Unglück liegt sie mit ihrer Skepsis richtig. Die Dark Sisters bringen sie nicht zu ihrem Bruder, sondern halten sie von nun an in deren Haus gefangen. Das ersehnte Treffen mit Nate rückt nicht nur in weite Ferne, schlimmer noch, die Schwestern zwingen Tessa sich an Kräften zu erproben, von denen sie selbst nicht einmal wusste, dass sie sie hat. Doch sollte sie sich weigern, wird Nate sterben. Nach Wochen der Verzweiflung, beschließt Tessa einen Fluchtversuch zu wagen, währenddem sie auf einen dunkelhaarigen jungen Mann trifft, der ihr hilft. Sein Name ist William Herondale (von allen Will genannt) und er ist ein Schattenjäger des Londoner Instituts. So kreuzen sich die Wege der beiden, und Tessa lernt schnell, dass alles, was sie für wahr hielt, nur die Oberfläche eines großen Ganzen ankratzt. Die Dinge, die sie zu wissen glaubte, nur Teile eines Puzzles sind, das sie gemeinsam mit den Schattenjägern lösen muss. Denn nicht nur Tessas Bruder schwebt in Gefahr, der mysteriöse Magister, der hinter ihr her ist, plant eine Armee von Automaten auf London loszulassen.

Der erste Satz:

„The demon exploded in a shower of ichor and guts.“

Ansatz:
Die Welt der Schattenjäger im Jahre 1878.

Meine Meinung:
In „The Clockwork Angel“ entführt Cassandra Clare den Leser in das viktorianische England des Jahres 1878. Die Handlung spielt, wie bei einem Prequel nicht anders zu erwarten, in ihrer erschaffenen Welt der Schattenjäger. Wer jedoch glaubt eine exakte Neuauflage von den „Chroniken der Unterwelt“ vor einem anderen Hintergrund zu lesen, wird schnell merken, dass dem nicht so ist. Zwar gibt es Parallelen zwischen Will und Jace – beide sind arrogant und sarkastisch (scheint also in der Familie zu liegen) – doch Clare macht deutlich, dass sie sich aus völlig verschiedenen Gründen derart Verhalten. Jace ist ehrlich, Will grausam - etwas, das man im Verlauf des Buches mehr und mehr lernt.
Unterschiede gibt es auch in der Atmosphäre. Sind die „Chroniken der Unterwelt“ actionreich und sarkastisch, so erscheint TID eher düster, verworren und tragisch. Besonders Letzteres spiegelt sich in den Schicksalen der Schattenjäger wieder, auf die Tessa trifft. Alle jüngeren Schattenjäger haben ihre Eltern verloren bzw. scheinen nicht mehr zu ihrer Familie zurückkehren zu können. Jem hat ein trauriges Geheimnis, das seinen weisen und freundlichen Charakter umso sympathischer macht. Tessas Welt zerfällt in Stücke, die sie selbst wieder neu zusammensetzen muss.
Fragen nach der Wahrheit und der eigenen Identität, aber auch die Entscheidung jedes einzelnen, wer man wirklich sein möchte, spielen eine zentrale Rolle.
Die Stärken des Buches liegen zum einen in der düstereren, beinahe gruseligen Atmosphäre, sowie bei den Charakteren. Erstes wird besonders durch die Automaten und die Machenschaften des Magisters getragen, aber auch das alte England trägt seinen Teil dazu bei. Letzteres zeigt sich bei skurrilen Nebencharakteren wie Henry, der auf seine eigene Art liebenswert ist. Oder der vorlauten Sophie, die stets mehr zu sein scheint, als eine Bedienstete. Alle haben ihre eigene Geschichte und zeitgleich ihren Platz in der von Tessa. Durch Tessas bedachten und durch ihre Frauenrolle geprägten Charakter entwickelt sich die Geschichte ruhig, ohne dabei jedoch langweilig zu werden. Die Story gipfelt schließlich in einigen actionreichen Szenen und endet nicht ohne einen Schock.
Für Leser der „Chroniken der Unterwelt“ lässt sich ebenfalls erwähnen, dass eine bekannte und beliebte Figur aus dieser Reihe auch eine Rolle in TID hat. Der bunte Hexenmeister Magnus Bane. Welche Rolle er spielt, wird hier allerdings nicht verraten.

*Deutsche Ausgabe*
„The Clockwork Angel“ ist ein gelungener Auftakt einer neuen Schattenjäger-Trilogie. Die Charaktere sind interessant aufgebaut, haben ihre Geschichten, die teilweise gelüftet scheinen. Trotzdem beschleicht einen als Leser nicht selten das Gefühl, dass es noch mehr zu erfahren gibt. Bei dem einen Charakter offensichtlicher, bei dem anderen auf subtilere Art angedeutet.
Obwohl das Buch sehr lesenswert ist, gab es trotzdem einige Kleinigkeiten, die mich gestört haben: Wills Geschichte wird so kryptisch dargelegt, dass es manchen Lesern schwer fallen wird, sein Verhalten zu durchschauen oder es gar zu verzeihen. Über Magnus Banes Rolle in diesem Band lässt sich streiten (wobei ich zugebe, voreingenommen zu sein, da er einer meiner Lieblingscharaktere ist). Und mich lässt das Gefühl nicht los, dass Cassandra Clare mit den Folgebänden noch eins draufsetzen kann, was die Schockmomente und Action angeht.
Finde ich insbesondere den letzten Punkt schlecht? Nein, im Gegenteil. Die Vorfreude auf den zweiten Teil „The Clockwork Prince“, der am 06.12.2011 2011 erscheint, ist groß.
Denjenigen, die sich noch nicht an den ersten TID Band gewagt haben, gebe ich demnach diesen Tipp: Lesen!

1 Kommentare:

Izzy hat gesagt…

Juhuuu Reni!

Super, dass das Buch bei dir angekommen ist. Da bin ich richtig beruhigt. Ich wünsch dir viel Spaß beim Lesen und werde versuchen wieder mehr bei dir reinzuschauen, da ich die Rezi nicht verpassen möchte.^^

Ich liebe Clockwork Angel so sehr, wie ich City of Fallen Angels verabscheue - vielleicht noch ein wenig mehr. Daher bin ich ein wenig traurig, da wir doch noch länger auf Clockwork Prince warten müssen - sonst wäre es ja schon in einigen Tagen herausgekommen (Mensch wäre das toll!).

Will ... ja, da bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was sein Geheimnis sein soll. Ich hoffe Cassie hat mit der Geheimniskrämerei nicht übertrieben.
Wahrscheinlich hat Magnus sich auch wegen der Ereignisse in den Infernal Devices verändert, er ist nicht mehr so eine Frohnatur wie in CA. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nur am Alter liegt.

Toll, dass dir die Rezension gefallen hat, das freut mich richtig!:)

LG

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