Gebundene
Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: FISCHER FJB
ISBN-13: 978-3841421050
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Der Inhalt in wenigen Sätzen (Fischer):
Geheimnisvolle
Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes
Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit
ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem
Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem
düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier.
Eigentlich
sind sie ganz nett. Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder
Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie
tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie
sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte
Liv noch nie widerstehen …
Der erste Satz:
Der Hund
schnüffelte an meinem Koffer.
Was Izzy dazu sagt:
Als ich entdeckte, dass bald eine neue Buchreihe
von Kerstin Gier ihren Auftakt haben wird, war ich schier aus dem Häuschen.
Kerstin Giers Edelstein-Trilogie hat mich vor ein
paar Jahren wirklich durch ihren lockeren, schön sarkastischen und ideenreichen
Umsatz begeistern können (die meisten von euch kennen das wahrscheinlich
selbst). Umso neugieriger war ich nun auf die neue Jugendbuchreihe der
sympathischen Autorin.
In Silber
dreht sich alles um Protagonistin Liv Silber, die durch Zufall entdeckt, dass
sie anderen in deren Träume folgen kann – und dadurch erfährt, dass die vier
beliebtesten Jungs ihrer Schule ebenfalls ein Geheimnis hüten, das sich um
Träume rankt.
Die Grundidee ist auf den ersten Blick zwar nichts
bahnbrechend Neues aber durchaus interessant. Und wie schon bei der
Edelstein-Trilogie, weiß Kerstin Gier ihre Idee umzusetzen.
Liv ist dafür genau die richtige Erzählerin. War
Rubinrots Gwen sarkastisch-mädchenhaft, versprüht Liv Silber Neugier und
Abenteuerlust. Eine tolle Mischung, die sie von der ersten Seite an sympathisch
macht und es dem Leser ermöglicht, in so einige kleinere und größere Abenteuer
gezogen zu werden.
Allzu viele richtig kitschige Momente wird man in Silber also nicht finden und sollte es
doch dazu kommen, hat Liv ihre ganz eigene Art dies zu kommentieren. Sie ist
eben doch erst 16 und macht vieles durch, was dazu gehört. Was sie jedoch nicht
davon zurückhält, selbst zuzugeben, wenn sie kitschig wird oder blödes Zeug
redet oder denkt. Diese Eigenschaft an ihr ist herrlich erfrischend und sorgt
für einige Lacher. Es ist wirklich schön mal einen jungen weiblichen Charakter
zu lesen, der dazu in der Lage ist, über das eigene (vielleicht lächerlich
anmutende) Verhalten zu reflektieren. Hier unterscheidet sich Liv deutlich von
vielen der weiblichen Protagonistinnen dieses Genre, die sich seitenweise in ihre
Liebe hineinsteigern, Kitsch über Kitsch auf den Leser abladen und sich auch
nur zu gerne aufgrund des (ach-so-schlimmen-am-Ende-krieg-ich-ihn-eh) Liebesleids
selbst bemitleiden.
Die anderen Charaktere schaffen es meist zu
überzeugen. Livs kleine Schwester und selbsternannte Meisterdetektivin Mia, sei
da genannt, die durch ihre Forschheit wahrscheinlich noch das ein oder andere
lostreten wird.
Und auch die vier Jungs, mit denen Liv sich ihr
Geheimnis teilt, sind zu unterschiedlichen Graden interessant oder
unterhaltsam. Jeder bietet dabei eine hervorstechende Eigenschaft. Arthur wirkt distanziert
und undurchschaubar. Henry scheint Geheimnisse zu haben, kann jedoch durch seine lässige Art punkten;
während Japser einfach nur für Lacher sorgt. Mein Favorit ist allerdings
Grayson, der schnell wunderbare Bruderqualitäten aufweist und ein durch und
durch lebenswerter Kerl zu sein scheint.
Ein wenig stereotyp geraten sind dafür Arthurs
Freundin und ganz besonders Livs Mutter, die leider nicht recht überzeugen kann
und teilweise auf unfreiwillige Art desinteressiert an den Belangen ihrer
Kinder wirkt.
Nun verspricht Silber
aber nicht der neuste Ratgeber für gute Erziehung zu werden, sondern einfach
leichte Unterhaltung zu bieten, weswegen man über diese kleineren Schwächen
leicht hinwegsehen kann.
Storytechnisch entwickelt sich alles recht langsam.
Was durch den Charme, den die Geschichte und Charaktere versprühen, allerdings
nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Richtige Langeweile kommt nie auf.
Zum Ende des Buches nimmt die Handlung dann richtig
an Fahrt auf und man verfolgt gespannt mit, was Liv und den anderen passiert.
Fazit:
Silber bietet
wieder gute Unterhaltung in bekannter Kerstin Gier Manier. Sympathische Charaktere,
eine schöne Idee und der witzig-lockere Schreibstil ziehen schnell in die
Geschichte und wissen den Leser zu fesseln.
Für dieses gelungene Einstiegswerk in Kerstin Giers
neue Jugendbuchreihe vergebe ich gerne …
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