Freitag, 5. August 2011

[Rezension] Mission Clockwork - Gefahr für das britische Empire von Arthur Slade


*Leseprobe*

Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: Thienemann Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3522201315
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Modo wächst in einem kleinen Haus auf und darf nie nach draußen. Dafür wird der Junge gut ausgebildet und lernt irgendwann, dass er über besondere Fähigkeiten verfügt. Schlimm wird es für Modo allerdings als er erfährt, warum er das Haus nie verlassen kann. Er ist schrecklich entstellt und hat obendrein noch einen Buckel, was ihn zu einem Außenseiter machen würde. Von seinem Ziehvater Mr Socrates bekommt Modo jedoch die Möglichkeit sich zu beweisen. Denn er kann seine Gabe nutzen, um dem britischen Empire zu helfen.


Der erste Satz:
Sechs Jagdhunde waren bei bisherigen Experimenten verendet.“

Ansatz:
Die Geschichte von Quasimodo mal anders. Als Geheimagent des britischen Empires, deckt der Junge mit Hilfe seiner besonderen Fähigkeiten die grausamen Machenschaften der Clockwork Guild auf.

Was Izzy dazu sagt:
Arthur Slade hat sich für seine Geschichte vom Glöckner von Nortre Dame inspirieren lassen. Man lernt diesen schon in jungen Jahren kennen und erfährt, dass der Junge über eine enorme Fähigkeit verfügt. Modo, wie er von allen genannt wird, kann die Gestalt anderer Menschen annehmen. Dies kommt gerade dem undurchsichtigen Mr Socrates gelegen, der Modo unter seine Fittiche nimmt und streng ausbilden lässt. Wozu Modo lernt sein Aussehen so lange wie möglich zu verändern und sogar zu kämpfen, wird ihm jedoch erst klar, als er mit 14 auf eine erste große Probe gestellt wird. 
Modo ist dabei ein Charakter mit dem man von Anfang an mitfühlen kann. Sein Innenleben und die Probleme, die seine Art aufzuwachsen mit sich bringen, werden sensibel dargestellt. Wie fühlt sich ein Junge, der sein Leben lang engesperrt wurde und später erfahren muss, dass es aufgrund seiner eigenen Hässlichkeit geschah? Dieses Thema verwebt sich mit der Geschichte. Dabei bewegt sich Modo gekonnt zwischen traurigen Gedanken und zaghaften Versuchen einen Platz in der Gesellschaft zu finden, ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken oder gar weinerlich zu wirken. Oft habe ich seinen Mut über den eigenen Schatten zu springen und sich für andere einzusetzen bewundert.  Und trotz seines Schicksals kann er auch mit einem ab und an trockenen Humor punkten. Das einzige, das mich ein wenig stutzig macht, ist wie erwachsen Modo in einigen Situationen wirkt. Das ist mir besonders aufgefallen, da sonst wirklich alles bei ihm passt. Er ist liebenswert, hat seine eigenen Wünsche  und Ziele und eine harte Geschichte hinter sich, die für mich schnell zum Sympathieträger machten. Das ein ums andere Mal gibt es Momente, in denen Modo sich seinem Alter entsprechend verhält, ich hätte mir nur gewünscht, das noch ein wenig häufiger zu lesen.
Neben Modo lernt man den ominösen Mr Socrates kennen, dessen wahre Machenschaften – zumindest teilweise – im Verlauf des Buches aufgedeckt werden. Der Charakter macht es mir als Leserin schwer ihn durchweg zu mögen. Dazu agiert er manchmal zu unterkühlt und mit dem Blick auf das große Ganze ohne Rücksicht auf Verluste, oder besser gesagt Modo. Dennoch ist Socrates derart interessant, dass ich mich freuen würde, wenn der Autor diese Figur noch weiter ausbaut. Einige Grundlagen dafür sind meiner Meinung nach in diesem ersten Band geschaffen worden und werden hoffentlich nicht fallengelassen.
Mit Mr Socrates tritt ebenfalls die junge Octavia in Modos Leben, die ich auf Anhieb mochte. Sie ist mutig, nicht auf den Mund gefallen und scheut nicht vor einem Kampf zurück. Von ihr möchte ich unbedingt mehr sehen und ich frage mich jetzt schon, wie sich ihre Beziehung zu Modo entwickeln wird.

Sehr schön fand ich, dass man nicht nur die Seite  der "Guten" kennenlernt, sondern auch einiges aus der Sicht der Gegenspieler zu lesen bekommt. Allen voran Dr Hyde und die forsche Frau Hakkondotir, die mich nicht selten gegruselt hat, da sie so starrsinnig und eiskalt agiert.
Arthur Slade hat sich damit für den Storyaufbau eine gute Lösung ausgedacht, da die verschiedenen Sichtweisen nahtlos ineinander greifen und die Spannung nach und nach steigern. Was dazu führte, dass ich das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Besonders loben möchte ich auch die Verwendung der Steampunk-Elemente, die sehr unaufdringlich dafür aber sehr glaubwürdig miteingebunden wurden. Dr Hyde forscht an einer Methode Lebewesen mit mechanischen Gelenken stärker und ausdauernder zu machen, was sich dann später zu etwas noch Größerem entwickelt. Menschen können verlorene Gliedmaßen durch Dampfbetriebene ersetzen und es gibt auch eine Art Automat, der nicht fehlen darf.

Fazit:
Mission Clockwork ist ein gelungener Auftakt einer Reihe, auf deren weitere Bände ich mich sehr freue. Eine gut durchdachte Story, der man Kaptitel für Kapitel anmerkt, dass der Autor sich große Mühe mit dem Entwurf von Welt und Figuren gemacht hat, entführt den Leser in das britische Empire von Königin Viktoria.
Sehr schön finde ich auch die Aufmachung des deutschen Buches. Jede Kapitelzahl wird an einem Uhrwerk angezeigt und auch das Cover ist meiner Meinung nach ein Hingucker.
Band zwei kann kommen – denn auf englisch ist er bereits unter dem Titel „Dark Deeps“ erschienen. Der dritte Band „Empire of Ruins“ erscheint im September.




Homepage des Autors: http://arthurslade.com/frontpage/
Alles zu Mission Clockwork /The Hunchback Assignments: http://www.hunchbackassignments.com/

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Einfach fantastisch-Dracon

Lydia hat gesagt…

Huhu,
super Rezension! Das Buch interessiert mich jetzt schon länger. :) Dein Blog ist klasse, wuuuunderschönes Design! *-* Ich bin nun eine neue regelmäßige Leserin. ;)

Ganz liebe Grüße
Lydia

http://bookaholics-for-life.blogspot.com/

Skiller hat gesagt…

gute seite :)
Aber ich suche ein Bild von Modo für eine Buchvorstellung... Wer helfen kann sagt bitte bescheid. melden. s.f.
Danke xD

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