Donnerstag, 30. Dezember 2010

[Rückblick]: Tops, Flops, Überraschungen und Enttäuschungen 2010

Kaum zu glauben, aber das Jahr 2010 liegt fast hinter uns. Um es noch einmal Revue passieren zu lassen, werde ich euch hier mitteilen, welche Bücher mich in diesem Jahr am meisten überrascht, enttäuscht oder mitgerissen haben. Nicht alle diese Bücher sind 2010 erschienen, wurden aber erst in diesem Jahr von mir gelesen.

1. (Persönliche) Entdeckung des Jahres (und weil ich es ohne Hilfe wohl kaum von allein gelesen hätte)

Ganz klar, Rubinrot, Saphirblau und Smaragdgrün aka die Edelstein–Trilogie von Kerstin Gier. Mir waren die Cover immer zu mädchenhaft, weswegen ich im Laden stets daran vorbeigelaufen bin. Das hat sich jedoch geändert als ich Rubinrot von einer lieben Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen habe (Danke Kathi!). Tja, dann wurde ich auch süchtig. Ich liebe den Humor der Bücher, insbesondere ab Saphirblau und dem Auftauchen von Xemerius und meinem anderen Liebling Giordano (ehrlich, ich habe fast geweint vor lachen beim Menuetttanzen!).

2. Schönstes Cover

Die Kategorie muss einfach rein. Es ist knifflig. Ich finde „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ hat ein wirklich schönes Cover, ebenso „Splitterherz“ von Bettina Belitz und „Urbat: Die dunkle Gabe“ von Bree Despain.
Gewonnen hat für mich allerdings ein englischsprachiges Buch:
Dieses Cover finde ich einfach nur wunderschön.



3. Überraschung 2010


Ich habe wirklich selten ein Buch gelesen, über das ich auch Wochen danach noch nachdenken konnte und bei dem ich dadurch immer mehr in der Geschichte entdeckt habe. Dieses Buch ist einfach unglaublich – und ich habe nur das Hörbuch gehört! Die Geschichte um Sam, die am Anfang nicht oberflächlicher sein kann, sich aber jeden Tag mehr verändert und weiterentwickelt, gehört für mich auf jeden Fall zu den Highlights im Jugendbuchbereich 2010.

4. Hat mich zum Fan der anderen Werke des Autors gemacht

Das ist leicht: „Zwei an einem Tag“ von David Nicholls. Ich lese nicht so gerne Liebesgeschichten, aber mit der Geschichte um Emma und Dexter hat David Nicholls die von zwei so liebenswerten Charakteren abgeliefert, dass ich direkt auch die anderen Bücher von ihm lesen wollte. „Ewig Zweiter“ hat mir ebenfalls sehr gut gefallen (Rezension folgt bald) und „Keine weiteren Fragen“ steht weit oben auf meiner SuB–Liste. Was David Nicholls ausmacht, sind seine Beobachtungsgabe und authentische, leicht ironische Zeichnung der Charaktere. Sei es nun die sarkastische Emma (einer meiner weiblichen Lieblingscharaktere – und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich mit diesen eher schwertue!) oder der selbstverliebte Dexter. Trotz, oder gerade wegen ihrer Macken, schließt man sie schnell ins Herz.

Jetzt geht es aber richtig ans Eingemachte, nämlich den Büchern, die mich inhaltlich überzeugen konnten, das leider nicht geschafft haben oder dazwischen lagen:

5. Weder richtig Top, noch richtig Flop

Leider, leider „Mockingjay“ von Suzanne Collins.
Ich weiß gar nicht, was genau ich von dem Buch erwartet habe, aber es schien zuviel gewesen zu sein. Es gab mehr Dinge, die mich daran gestört haben als ich zuvor gedacht hätte. Daneben bewundere ich Suzanne Collins aber auch für ihren Mut, kein kitschiges Happy–End zu fabrizieren, kein Hollywood–Ende an diese wunderbare Reihe zu klatschen. Dennoch war das Buch für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich liebe und ich hasse es nicht. Enttäuscht bin ich wahrscheinlich nur, weil ich vorher strikt angenommen hatte, es auf jeden Fall zu lieben – ohne wenn und aber.
Wie ihr an der Rezension von Tira seht, kann es aber auch anders gehen.^^

6. Flop

Leider kann ich mich nicht auf Anhieb entscheiden. Ich war ziemlich enttäuscht von „Das Lied der Dunkelheit“ von Peter V. Brett. Das Buch konnte mich schon auf den ersten 200 Seiten nicht im Geringsten überzeugen. Auch bei "The Forest - Wald der tausend Augen" von Carrie Ryan habe ich vor dem Ende aufgehört zu lesen. „Bodyfinder“ hat mich ebenfalls enttäuscht, was wohl daran lag, dass ich etwas komplett anderes erwartet hatte. Aber ich wähle hier „Splitterherz“ von Bettina Belitz. Ich bin schon länger um das Cover herumgeschlichen, weil es so wunderschön ist. Irgendwann habe ich mich dann auch an das Hörbuch gewagt – und bin froh, dass es dabei geblieben ist.
Bettina Belitz kann schreiben - es war auch nicht ihr Schreibstil, der mich gestört hat, sondern schlichtweg der Hauptcharakter, Ellie. Mit diesem unsympathischen, weinerlichen Geschöpf von Protagonistin mit Stalkerzügen, war das Buch für mich leider ruiniert.

7. Top

In der Kategorie Top fällt es mir ebenfalls sehr schwer, mich zu entscheiden. Ich bin richtiger Fan des Buches „Der Name der Windes“ von Patrick Rothfuss geworden, war mehr als positiv überrascht von „Zwei an einem Tag“ und "Wenn du stirbst, ..." . Ich bin begeistert von "Catching Fire" von Suzanne Collins und "Perfect Chemistry" von Simone Elkeles. Gewonnen hat für mich in dieser Kategorie jedoch eine Reihe:

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„Himmel und Hölle“, „Asche und Glut“ und „Schachmatt“ von Malorie Blackman.
Es gab in diesem Jahr kein Buch und auch keine Reihe, die mich derart zum Denken gebracht und mit den Charakteren hat mitfühlen lassen. Sei es Trauer, Freude oder die Ungerechtigkeit , die sich durch alle drei Bände zieht.

Da diese Bücher mich so stark beeindruckt haben, werden sie in den kommenden Wochen noch einmal näher unter die Lupe genommen und vorgestellt.




Mittwoch, 29. Dezember 2010

Buch des Monats - Dezember: Smaragdgrün von Kerstin Gier (Edelstein-Trilogie, Bd. 3)

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten,
Verlag: Arena Verlag 
ISBN-13: 978-3401063485
Klappentext:
Was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert mit der besten Freundin, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang im Unglück. Dumm nur, dass Gwendolyn, Zeitreisende wider Willen, ihre Energie für ganz andere Dinge braucht: zum Überleben zum Beispiel. Denn die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon – Liebeskummer hin oder her – nicht nur auf einem rauschenden Ball im 18. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen...

Was Izzy dazu sagt:
Lange, lange mussten wir auf den letzten Band der Edelstein–Trilogie von Kerstin Gier warten. Aber am 08.12.2010 war es dann endlich soweit und man konnte endlich erfahren wie das Abenteuer von Gwendolyn und Gideon ausgeht. Die Handlung um Gideon und Gwendolyn, die durch die Zeit reisen können, wird vielen ein Begriff sein, hat diese Reihe in den letzten zwei Jahren doch für Furore in der Buchwelt gesorgt und etliche Fans gefunden. Deshalb werde ich jetzt nicht allzu stark auf den Inhalt eingehen (und die Rezensionen zu Rubinrot und Saphirblau werden noch folgen).
Ja, was kann ich also zu dem Buch sagen? Erster Leseeindruck war – mit kleinen Abzügen – super. Das Buch ist, wie die beiden Vorgänger, flott geschrieben, unterhaltsam und angenehm kurzweilig. Viele Charaktere, die einem bereits ans Herz gewachsen sind, haben noch einmal schöne Auftritte, allen voran der freche Wasserspeier Xemerius, der zu einem der tollsten Nebencharaktere überhaupt gehört (vielleicht sollte ich hier mal eine Liste machen?). Seine witzigen Sprüche haben das Buch wirklich bereichert und Kerstin Gier hat mit ihm eine klasse Idee gehabt.
Allzu große Überraschungen gab es für mich inhaltlich hingegen nicht. Ich denke jedoch, dass das auch nicht das Wichtigste für die Autorin war. Der Humor und die Liebesgeschichte standen eindeutig im Vordergrund. Leider haben mich dennoch, nach mehrmals verlegtem Erscheinungsdatum, einige Logikfehler gestört, die selbst mir – Logik ist auch nicht immer meine Stärke und oberste Priorität – sofort ins Auge gefallen sind. Zu nennen sei hier mal eine Sache mit James, die IM BUCH als unmöglich erklärt wird, um dann später doch einzutreffen. Auch etwas im Epilog kam mir doch recht weit hergeholt vor, ebenso die Kraft die Gwen dann letztendlich inne hat. Hier hätte ich mir von Kerstin Gier gewünscht, dass sie nicht auch auf den ziemlich ausgetretenen Pfaden anderer Autoren wandelt, wenn es darum geht für ihr Paar ein (ewiges) Happy–End zu zaubern.

Fazit:
Das sind jedoch die einzigen Kritikpunkte, die mich das Buch dennoch in guter Erinnerung behalten lassen werden und lediglich dazu führen, dass die Reihe nach meinem Geschmack eben nur fast perfekt abgeschlossen wurde (Aber das schaffen viele andere nicht mal ansatzweise!).
Smaragdgrün ist ein schöner Abschluss einer unterhaltsamen Reihe, die mich in diesem Jahr wie keine andere zum Lachen gebracht hat. Den Menschen dort draußen, die diese Bücher noch nicht in die Hand genommen und angelesen haben, kann ich nur einen Tipp geben: sofort nachholen, denn es lohnt sich!

Dienstag, 28. Dezember 2010

[Rezension] Urbat: Die dunkle Gabe von Bree Despain

Gebundene Ausgabe: 431 Seiten 
Verlag: Aufbau Verlag 
ISBN-13: 978-3351041236
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Als Pastorentochter steht Grace Divine im ständigen Fokus einer kleinen Gemeinde. Jeder schaut zu den Divines auf. Doch auch bei den Divines gibt es dunkle Geheimnisse. Denn seit drei Jahren ist Graces früherer Ziehbruder Daniel verschwunden. Seit der Nacht, in der ihr Bruder Jude blutüberströmt vor ihrer Wohnungstür aufgetauchte und Daniel etwas damit zu tun haben sollte. Über Jahre schweigt sich die Familie über die Ereignisse in dieser Nacht aus, bis Daniel unvermittelt wieder in Graces Leben auftaucht. Sie merkt schnell, dass ihr perfektes Leben viel brüchiger ist als sie lange Zeit annahm.

Was Izzy dazu sagt:
Bree Despain hat mit ihrem Debütroman „Urbat: Die dunkle Gabe“ einen vielversprechenden Auftakt einer Reihe vorgelegt.
Im Fokus steht Grace zusammen mit ihrer Familie. Die Divines machen ihrem Namen alle Ehre: ihr Bruder Jude hilft, wo er nur kann, der Vater und Pastor unterstützt die Gemeinde unentwegt und Graces Mutter bemüht sich den Schein der Perfektion zu wahren. Doch mit Daniels Auftauchen stellt Grace fest, dass es Dinge in ihrer Familie gibt, die nur allzu gerne verschwiegen werden. Warum hat ihr Bruder Jude so einen Hass auf seinen früheren besten Freund Daniel? Wieso wollen alle, dass sie sich von diesem fernhält? Fragen auf die Grace selbst die Antworten finden muss. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen schwergetan, da Graces Familie sehr christlich und erhaben dargestellt wird (ein wenig wie in „Eine himmlische Familie“), aber nach und nach bekommt man als Leser mit, dass nicht alles in dieser Familie Gold ist. Grace ist eine sympathische Protagonistin, der ich gerne durch die Geschichte gefolgt bin. Das ein ums andere Mal agiert sie zwar unüberlegt und regelrecht naiv, aber das passte zu ihrem behüteten Charakter. Daniel, der mysteriöse Kerl, der wieder in ihr Leben tritt, ist wirklich gut gelungen und mir ans Herz gewachsen. Vielleicht lag es daran, dass Bree Despain ein gutes Maß bei ihm gefunden hat: er war nicht zu sehr Bad–Boy, um ihn nicht zu mögen, blieb aber recht geheimnisvoll. Nur Jude war für mich blass, war er zuvor der Gutmensch, wirkte seine Verwandlung später ein wenig übertrieben. Das mag auch daran liegen, dass ich mich nie so recht mit dem Charakter anfreunden konnte.
Der Roman ist durchzogen von kleinen Hinweisen und Anspielungen. Ja, nicht alles in der Geschichte ist neu, aber die Autorin hat es meiner Meinung nach geschafft, aus bekannten Elementen ihre eigene Geschichte zu weben, ohne allzu vorhersehbar zu schreiben. Gestört hat mich als einziges der manchmal stark angesprochene religiöse Unterton. Grace denkt oft über Gott nach und ihr Vater spart auch nicht mit tollen christlichen Redewendungen und Ratschlägen, aber es war gerade an der Grenze dazu, zu viel zu werden, so dass es mich nicht aus der Geschichte geworfen hat.

Fazit:
„Urbat: Die dunkle Gabe“ ist ein spannendes Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte, war ich erst richtig in der Geschichte eingetaucht. Gut ausgearbeitete Charaktere und ein durchdachter Hintergrund, für den ich die Autorin wirklich loben muss, machen es zu einem lesenswerten Buch. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band „The Lost Saint“, der am 28.12.2010 in englischer Sprache erscheinen wird.

Montag, 27. Dezember 2010

Gewinnspiel auf Daydreaming and Dreaming

Zum zweijährigen Jubiläum ihres Blogs, veranstaltet SteffiEmmy von Daydreaming und Dreaming ein Gewinnspiel. Gewinnen kann man je ein Buch.
Hier der Link:

Neujahrs- und Bloggeburtstagsgewinnspiel SteffiEmmy

Es sind wirklich gute Sachen dabei und ich habe auch schon direkt mitgemacht!

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Challenges 2011

Nachdem ich die Blogwelt nach interessanten Challenges für das nächste Jahr durchsucht habe, bin ich auf zwei gestoßen, an denen ich teilnehmen werde:

1. I'm in ... English

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Diese Challenge wird von den Blogs BuchSaiten und Libromanie durchgeführt und dreht sich darum, Bücher in englischer Sprache zu lesen. Ich finde die Idee super, da es das Englisch auffrischt und man eine gewisse Regelmäßigkeit in das Lesen englischer Literatur bringen kann.

Die Regeln:

In jedem Monat
muss mindestens ein Buch in englischer Sprache gelesen werden (ob es sich dabei um die Originalsprache des Buches handelt ist unerheblich).
Für jeden Monat, in dem KEIN englisches Buch gelesen wird, muss ein weiteres englisches Buch gelesen werden (im schlimmsten Fall also ein Lesemarathon von 24 Büchern im Dezember 2011).
Um ausreichend Kenntnisse über das Buch nachzuweisen, soll jeweils eine Rezension verfasst werden (die aber auch – im Gegensatz zur Lektüre – in einem anderen Monat verfasst werden darf, also mindestens 12 Rezensionen bis 31.12.2011)

Anmelden kann man sich noch bis zum 15.01.2011, indem man ein Kommentar unter der Challenge hinterlässt.



2. Alte Freunde Challenge


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Diese Challenge wird vom Blog Umblättern veranstaltet.
Hier werden Bücher gelesen, die man schon einmal gelesen hat, um die Erinnerung daran aufzufrischen, oder zu sehen, wie sich der Leseeindruck mit der Zeit vielleicht geändert hat. Wenn ich mir mein Bücherregal ansehe, freue ich mich darauf. Meist liest man Bücher ja eher nicht zweimal, egal wie sehr sie begeistern konnten.

Regeln:
  • Vom 1.1.2011 bis zum 1.7.2011 werden 6 Bücher noch einmal gelesen. Das macht ein Buch pro Monat und sollte eigentlich zu schaffen sein, ohne den SUB zu vernachlässigen.
  • Diesmal möchte ich keine Rezension im üblichen Sinne, sondern einen Bericht darüber, wie es war, das Buch noch einmal zu lesen und was sich dabei eventuell geändert hat.
  • Teilnehmen kann natürlich wieder jeder mit Blog oder ohne.
  • Und eine Belohnung gibt’s für den einen oder anderen sicher auch, falls das Los auf ihn fällt.
Da es meine ersten Challenges sind, bin ich gespannt wie ich mich so schlagen werde.

Samstag, 18. Dezember 2010

[Rezension] Bodyfinder - Das Echo der Toten von Kimberly Derting

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  • Gebundene Ausgabe: 343 Seiten
  • Verlag: Coppenrath Verlag
  • ISBN-13: 978-3815798737
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Die 15–Jährige Violet Ambrose kann die zurückgebliebenen Echos verstorbener Lebewesen sehen und spüren. Als Kind findet sie zunächst nur Tiere, die sie begräbt, doch mit acht Jahren entdeckt Violet ihre erste Leiche – die eines jungen Mädchens. Trotz ihrer Gabe versucht Violet ein normales Leben zu führen. Ihre besondere Fähigkeit stellt sich jedoch als äußerst wichtig heraus, als Violet ein weiteres ermordetes Mädchen findet. Nur sie kann den Mörder aufspüren, bevor er weitere Opfer fordert.

Was Izzy dazu sagt:
Man erlebt zu Beginn wie die achtjährige Violet ihre erste Leiche findet. Sie hat das Glück, dass der ortsansässige Polizeichef ihr Onkel Stephen ist, so fällt ihr Name unter den Tisch und ihre Gabe bleibt geheim. Danach setzt das Buch in Violets Leben ein, als sie fünfzehn ist. Und verliebt in ihren besten Freund aus Kindertagen, Jay. Immer wieder machen ihre anderen Freundinnen Andeutungen, dass die zwei mehr sind als nur Freunde, doch Violet versucht ihre Gefühle für Jay rigoros von sich wegzuschieben. Dann wird Violet – angezogen von einem Echo – zur Leiche eines Mädchens geführt. Dabei bleibt es jedoch nicht, denn es verschwinden immer mehr Mädchen. Die zunächst verängstigte Violet weiß nicht so recht, was sie tun soll, bis sie sich zum Handeln entscheidet. Doch ihre Fähigkeit stellt sich für die Polizei als so hilfreich heraus, dass sie bald um ihr eigenes Leben bangen muss.

Die Grundidee von Bodyfinder – Das Echo der Toten finde ich wahnsinnig interessant. Ein Mädchen, das die Echos von gewaltsam zu Tode Gekommenen spüren kann. Auch die Art dieses „Erspürens“ ist gut umgesetzt. Leider muss ich jedoch sagen, dass das neben dem wunderschönen Cover das einzige ist, das mir so richtig an Bodyfinder gefallen hat. Auf der einen Seite gibt es viele Bilder, die Violets Fähigkeit verdeutlichen sollen, auf der anderen ist das Buch von Kimberly Derting sehr einfach geschrieben. Keiner der Charaktere konnte mir ans Herz wachsen, weil sie dazu viel zu blass blieben und stets dasselbe getan haben. Violet stemmte die Hände in die Seiten, Jay grinste und so weiter. Auf so wenigen Seiten sticht das wirklich ins Auge. Am meisten hat mich allerdings die Gewichtung gestört. Bodyfinder gilt als Jugendthriller, aber es ist für mich viel eher 80 Prozent Romanze zu 20 Prozent Thriller. Wäre die Romanze gut geschrieben, könnte ich vielleicht leichter ein Auge zudrücken, aber tatsächlich hat mich Violets Geheule wegen Jay genervt. Es war so offensichtlich, dass er sie auch mochte, dass die zwei lächerlich dumm gewirkt haben. Da sie einzeln schon sehr farblos waren, mochte ich sie auch als Paar nicht leiden. Ständig hat Jay herum gesäuselt, wie sehr er sie liebt und sie nicht aus den Augen gelassen – es war nervig. Ich habe mich regelrecht nach den Kapiteln aus der Tätersicht gesehnt. Aber auch diese konnten den kaum vorhandenen Spannungsbogen nicht retten.

Fazit:
Das Buch ist vielleicht interessanter für jüngere Leser, die kein Problem damit haben, dass die Romanze fast den gesamten Raum einnimmt und die Story damit beinahe erstickt. Leider ist mir auch keiner der Charaktere besonders im Gedächtnis geblieben, was meine Wertung noch etwas hinunterzieht.
Nachdem mir das Buch so schlecht gefallen hat, werde ich den zweiten Teil, der im Februar 2011 unter dem Titel „Desires of the Dead“ erscheinen wird, nicht lesen.


Mittwoch, 15. Dezember 2010

City of Fallen Angels Cover ist erschienen!

Am 5. April 2011 erscheint "City of Fallen Angels", der vierte Band der Mortal Instruments Reihe (zu deutsch "Chroniken der Unterwelt") von Cassandra Clare.

Gestern wurde das Cover des kommenden Buches veröffentlicht:

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Neben dem Cover gibt es auch noch einen kurzen Auszug aus dem Buch:

Nach "City of Fallen Angels" werden in 2012 und 2013 noch zwei weitere Bände erscheinen: City of Lost Souls und City of Heavenly Fire.

Ich persönlich finde das Cover nicht so gelungen. Gespannt bin ich jetzt, wie die nächsten Cover aussehen werden.


Samstag, 11. Dezember 2010

Mortal Instruments Verfilmung

Für alle, die es noch nicht gelesen haben: es gibt Neuigkeiten von der Filmfront. Cassandra Clare, Autorin der Mortal Instruments Trilogie (zu Deutsch: Chroniken der Unterwelt), hat bekannt gegeben, dass Lily Collins für die Rolle der Clary in der Verfilmung von City of Bones gecastet wurde.

Ich finde die Besetzung ist gut gelungen. Ich kann mir sie sehr gut als Clary vorstellen, zumindest den Bildern nach zu urteilen.

Hier der Link zu Cassandras Blog:
http://cassandraclare.livejournal.com/45613.html

Lily Collins bei Wikipedia:  http://de.wikipedia.org/wiki/Lily_Collins

Samstag, 4. Dezember 2010

[Rezension] Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie von Lauren Oliver

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Sprecherin: Katharina Thalbach
Verlag: Silberfisch; Gekürzte Lesung.  
ISBN-13: 978-3867420716
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Sam Kingston ist gerade 16, als sie bei einem Autounfall stirbt. Aber dabei bleibt es nicht. Immer wieder ist Sam gezwungen ihren Todestag noch einmal durchzuspielen. Nach und nach merkt sie dabei, dass ihre Welt als eine der Königinnen ihrer Highschool doch nicht so perfekt war, wie sie stets glaubte. Zusammen mit ihr lernt man viel über den eigenen Platz im Leben und was Entscheidungen wirklich bewirken können.

Was Izzy dazu sagt:
„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ ist einer der prägnantesten Buchtitel, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Das und das wunderschöne Cover von Carlsen machen sofort neugierig auf den Roman. Ich habe das Hörbuch gehört, das von Anna Thalbach gesprochen wurde, die Sam eine markante, aber wandelbare Stimme verleiht.
Samantha Kingston scheint wirklich alles zu haben. Sie ist hübsch, gehört zu den beliebtesten Mädchen an der Schule und ist natürlich auch mit dem beliebtesten Typen zusammen. Alles in ihrem Leben scheint perfekt. Bis Sam eines morgens – am Valentinstag – aufsteht und der Schultag schon mit einem Test beginnt, bei dem sie nicht eine einzige Antwort weiß. Aber natürlich schreibt sie ab, auch wenn das bedeuten sollte, dass ihre Mittäterin dafür bestraft wird.
Genau so lernt man Sam kennen. Sie ist oberflächlich, eingebildet und schert sich kaum um die Leute, die in der Hierarchie unter ihr stehen. Ebenso verhält es sich mit ihren „Freundinnen“, allen voran der großmäuligen Lindsay, die anderen das Leben gerne zur Hölle macht. Sam scheint nur von selbstverliebten Menschen umgeben zu sein, die ihren Status auf dem Rücken anderer stützen. Einzige Ausnahme ist ihr Freund aus Kindertagen Kent, den sie jedoch seit Jahren meidet. Bis sie auf seine Party geht und von dieser nie mehr nach Hause zurückkehren wird, da sie bei einem Autounfall stirbt.
Mit diesem Tag beginnt das Buch. Man folgt der unsympathischen Sam und ihrer ebenso unliebsamen Clique durch den Tag und auf die Party. Man ist geschockt, wenn sie stirbt, aber irgendwie tut es einem nicht Leid um sie. Von da an erlebt Sam diesen Tag noch einige Male und jedes Mal fragt sie sich, was sie tun kann, um ihr Schicksal zu verändern. Gebannt verfolgt man als Leser, wie sie Tag um Tag andere Entscheidungen trifft und ist verblüfft, wie kleine Sachen zu einem großen Ergebnis führen können. Nach und nach erfährt man mehr über die Hintergründe der verschiedenen Charaktere, am meisten jedoch über Sam, aus dessen Sicht das Buch erzählt wird.
Lauren Oliver hat ein Buch geschrieben, das einen nicht so schnell wieder loslässt. Das ist insbesondere eine große Leistung, weil sie für mich gerade zu Anfang keine Charaktere gezeichnet hat, die auch nur im Geringsten nett sind. Einziger Hoffnungsträger ist Kent, der aber zu Anfang nicht die allzu größte Rolle spielt. Doch was ist geschehen, damit Sam zu dieser Sam wurde, Lindsay so schikanierend oder so mancher Außenseiter in seine Rolle gedrängt wurde? Zusammen mit Sam geht man dem auf den Grund und genau wie sie lernt man, dass der erste Eindruck eines Menschen nicht immer der wichtigste ist. Aber was macht man, wenn man das weiß? Sam findet ihre eigene Antwort darauf, die auf der einen Seite dazu führt stolz auf sie zu sein und gleichzeitig um sie zu trauern.
Es fällt mir schwer eine Rezension zu schreiben, weil es so viel in dem Buch gibt, was erwähnenswert ist. Sams Veränderung von dem eingebildeten Mädchen zu einem, das ihr Schicksal annimmt und zeitgleich versucht anderen zu helfen, ist sehr komplex und berührend. Alles wird sehr eindringlich geschildert, viele Charaktere bekommen von Tag zu Tag noch eine andere Facette. Als ich zu Ende gehört hatte, wusste ich nicht so ganz, was ich von dem Buch halten sollte. Jetzt mit einigen Tagen Abstand, entdecke ich immer mehr, das hängengeblieben ist und über das es sich nachzudenken lohnt. Leider ist ein Hörbuch ja gekürzt und ich glaube gerade in diesem Fall, werde ich noch einmal zum Buch greifen, allein schon um einige Passagen in Ruhe lesen zu können.

Fazit:
„Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ ist eines der eindringlichsten und berührendsten Bücher, die ich in diesem Jahr gehört habe. Allen, die sich nicht davor scheuen, eine nachdenklich stimmende Geschichte – die nur als bittersüß bezeichnet werden kann – zu lesen, ist es wärmstens empfohlen.

Montag, 29. November 2010

Kommendes Buch des Monats Dezember 2010

Bald ist es soweit und das lang ersehnte

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Smaragdgrün von Kerstin Gier wird erscheinen!
Einige von uns warten - wie viele andere Fans der Edelstein-Trilogie auch - gespannt auf den letzten Band der Reihe.

Das Buch erscheint am 8. Dezember und wird unser Buch des Monats im Dezember 2010 werden.

Bis dahin kann man sich eine Lesung von Kerstin Gier ansehen, auf der sie aus Saphirblau und ein wenig aus Smaragdgrün vorliest: Lesung Kerstin Gier 21. November

Die offizielle Leseprobe zum dritten Band findet man hier: Smaragdgrün Leseprobe
sowie Outtakes und kurze Fortsetzungen zur Leseprobe hier: Outtakes und Fortsetzung Leseprobe

Montag, 15. November 2010

[Rezension] I am Number Four von Pittacus Lore (The Lorien Legacies, Bd. 1)

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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten, 
Verlag: HarperCollins Verlag, 
ISBN-13: 978-0061969553
Sprache: Englisch
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Seit er sich daran erinnern kann ist John Smith auf der Flucht. Auf der Flucht vor den Mogadorians, die ihn und seinesgleichen tot sehen wollen. John hat nämlich ein Geheimnis: er ist ein Alien und vor zehn Jahren mit seinem Wächter Henri vom Planeten Lorien geflohen. Dieser wurde von den Mogadorians zerstört, weil deren eigene Welt so stark von ihnen geschändet wurde, dass sie begann zu sterben. Lorien, auf dem die Bewohner in Einklang mit der Natur lebten, war der nächstgelegene Planet, dessen Ressourcen man nutzen konnte. Vorher ermordeten die Mogadorians jedoch die komplette Bevölkerung – bis auf neun auserwählte Kinder und deren Cepan – eine Art Wächter und Lehrmeister – die auf die Erde fliehen konnten. Keiner der Neun weiß, wo sich die anderen befinden, denn so sind sie durch einen Zauber geschützt, der festlegt, dass sie nur in Reihenfolge getötet werden können. Doch egal wie gut sie sich verstecken, ein kleiner Fehler kann dazu führen, dass sie gefunden und ausgeschaltet werden. Wieder wurde einer der Neun ermordet. Das weiß John, als sich eine Narbe in seinen Knöchel einbrennt – die dritte. Es besteht kein Zweifel: Nummer drei wurde getötet. John muss erneut fliehen, dieses Mal noch zurückgezogener leben als zuvor. Denn er ist Nummer Vier. 

They caught Number One in Malaysia.
Number Two in England.
And Number Three in Kenya.
They killed them all.
I am Number Four.
I am next.

Was Izzy dazu sagt:
Nach einem Prolog startet das Buch direkt aus Johns Sicht, kurz nachdem sich die dritte Narbe in seinen Knöchel eingebrannt hat. Wieder muss er fliehen, wieder eine Stadt hinter sich lassen, in der er sich gerade begann einzuleben. Man merkt schnell, dass er es leid ist wegzulaufen, dass er sich nach einem festen, ruhigen Leben sehnt. Doch genauso schnell merkt man auch, dass das nicht möglich ist. Einzige Konstante in Johns Leben, voller verschiedener Namen und Identitäten, ist sein Cepan Henri. Dieser wurde schon in seiner Kindheit dazu ausgewählt John zur Seite zu stehen, doch in ihrer Zeit auf der Erde ist Henri zu weit mehr geworden – er ist Johns Ziehvater.
Man erlebt wie sie im kleinen Städtchen Paradise, Ohio von vorne anfangen. Schon am ersten Tag, warnt Henri John davor, nicht aufzufallen. Aber genau das scheint ihm vom ersten Schritt, den er in die Schule macht, nicht möglich zu sein. Er legt sich mit dem Footballstar der Schule an, verliebt sich in das Mädchen Sarah. Und endlich erhält John seine erste Fähigkeit – Legacy genannt – die für die Garde von Lorien völlig normal sind. Was für ihn jedoch bedeutet, dass er beinahe einen Zusammenbruch erleidet. Kein guter Start, um angepasst und unauffällig zu sein. Auf anraten von Henri versucht John dennoch nicht aufzufallen, schließlich könnten sie jederzeit fliehen müssen. Als John Sarah jedoch immer näher kommt, sogar Freundschaft mit dem Alienfan Sam schließt, weiß er, dass er alles will, außer weiterhin wegzulaufen.
Die Grundstory von I am Number Four ist nicht wirklich neu. Wer damals die Serie Roswell verfolgt hat, in der es auch um Alienteenager ging, die versuchten ein normales Leben zu führen, wird sich zunächst daran erinnert fühlen. Trotzdem ist das Buch sehr lesenswert und entwickelt seinen eigenen Charme, ja beinahe schon Suchtpotenzial. John und Henri sind zwei sehr liebenswerte Charaktere, die man schnell ins Herz schließt. Johns Zweifel, seine Angst, aber auch sein Mut nicht mehr weglaufen zu wollen, machen ihn aus. Daneben stehen Henris Geduld und sein unerschütterlicher Drang auf John aufzupassen, die väterlicher nicht sein könnten. Auch die Nebencharaktere sind teilweise richtig gut gelungen. Genannt sei Sam, der eine interessante Entwicklung durchmacht und bei dem mich das Gefühl nicht loslässt, dass es da noch einiges zu erfahren gibt. Nur Sarah, die eigentlich ein Hauptgrund dafür ist, dass John nicht mehr weglaufen will, bleibt überraschend blass. Sie ist zu sehr als das perfekte, allseits beliebte Mädchen von nebenan gezeichnet, das seine „böse“ Vergangenheit hinter sich lassen will. Gerade deshalb ist sie eher farblos, was schade ist.
Der Sprachstil ist zu Beginn sehr abgehackt und eher beschreibend, was sich im Verlauf des Buches und insbesondere mit dem Auftauchen von John jedoch legt. Hin und wieder sind einige Passagen in einem ähnlichen Stil verfasst, was den Lesespaß allerdings nicht zu sehr trübt. Das Ende des Buches ist spannend, es bleiben Fragen offen, die einem auf der Seele brennen und man fragt sich, wie es in dieser interessanten Konstellation weitergehen wird.

Fazit:
I am Number Four ist der gelungene Auftakt einer sechsbändigen Reihe, dessen zweiter Band „The Power of Six“ auf englisch im Juni nächsten Jahres erscheinen wird. Zu erwähnen ist ebenfalls, dass die Verfilmung des ersten Buches bereits in den Startlöchern steht und im März 2011 anlaufen wird. Da das Buch sehr actiongeladen ist und eine solide Story mit guten Charakteren geboten hat, werde ich mir den Film nicht entgehen lassen.
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Link zur aktuellen Seite mit News rund um den Film und die Bücher: http://iamnumberfourfans.com

Dienstag, 9. November 2010

[Rezension] Mortal Coils (Deutsch: Gemini – Der goldene Apfel) von Eric Nylund

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Eliot und Fiona Post führen ein Leben voller Regeln, die von ihrer Großmutter aufgestellt worden sind. Jahr für Jahr kommen neue hinzu. Der aktuelle Stand liegt bei 106 hauseigenen Vorschriften, die das Verhalten der Enkel fast gänzlich kontrollieren. Keine Musik, keine Schokolade. Nur Bücher sind den Zwillingen erlaubt – wenn der Inhalt stimmt natürlich. Fiona und ihr jüngerer Bruder haben allerdings schon lange aufgehört sich zu fragen, wozu genau all diese Richtlinien dienen sollen. Das ändert sich am Tag ihres fünfzehnten Geburtstages. Auf dem Weg zur Arbeit, schenkt Eliot einem Obdachlosen Münzen, um dessen Violine reparieren zu lassen. Seitdem begegnet der Mann ihnen ständig. Durch unheimliche Umstände wird ihr Vorgesetzter schwer verletzt – nachdem er Fiona angegrabscht hat. Aber selbst das bleibt nicht das Seltsamste an diesem Tag. Eliot und Fiona sind sich ziemlich schnell einig, dass durch das Auftauchen ihres Onkels, das wahre Abenteuer erst richtig beginnt. Ein Abenteuer, das nicht nur erklärt, warum ihre Großmutter so viele Regeln aufgestellt hat, sondern auch die Wahrheit über ihre Eltern ans Licht bringt. Diese könnte allerdings zum Verhängnis für die zwei Jugendlichen werden.

Eric Nylund spinnt eine Geschichte voller interessanter Charaktere und Wendungen, der man gebannt folgt. Was hat es mit den Regeln der Großmutter auf sich? Wo stecken Eliots und Fionas Eltern? Die Fragen wollen gar nicht mehr abreißen und der Autor versteht es, bei der Beantwortung einer solchen, gleichzeitig neue aufkommen zu lassen. Langweilig ist dieses Buch trotz seiner knapp 650 Seiten ( der englischen Taschenbuchausgabe) nie geworden, was ein großer Pluspunkt ist. Die Geschichte lässt sich gut und flüssig lesen und bleibt durchweg spannend.

Besonders gelungen sind die Charaktere. Allen voran Eliot und Fiona, die durch ihre Erziehung ziemlich verschroben sind (und sehr untypische Dinge für ihr Alter wissen), aber gleichzeitig durch ihre Liebe zueinander sehr sympathisch wirken. Zusammen mit ihnen erfährt man mehr von den Hintergründen der Eltern. Diese beiden waren wohl alles, nur nicht gewöhnlich.
Doch obwohl die Charaktere sehr gut dargestellt wurden, haben mich dennoch zwei Dinge gestört: Zunächst waren es fast schon zu viele Leute, die aufgetreten sind. Zu viele, manchmal befremdliche Namen, die ich mir schlichtweg nicht merken konnte. Nicht zu vergessen, dass wir einmal die väterliche Seite und dann auch die mütterliche Seite der Familie zu sehen bekommen. Dem Personenwirrwarr konnte ich leider nicht immer folgen. Daneben waren einige der Nebencharaktere beinahe schon übermächtig. Großmutter Audrey und Onkel Henry seien da genannt. Nicht immer sympathisch, aber dennoch – oder gerade deswegen - umso interessanter. Dadurch rückten Fiona und Eliot manchmal ein wenig in den Hintergrund.

Sonst habe ich weder an der Geschichte noch am Stil etwas auszusetzen. Das Buch ist flüssig zu lesen. Wird allerdings durch mehrere Fußnoten durchzogen, was mich – obwohl ich sie sonst nicht ausstehen kann – nicht gestört hat. Gut fand ich ebenfalls das relativ runde Ende, das nicht in einem riesigen Cliffhanger endet, damit man bloß den Folgeband liest. Alles ist natürlich noch lange nicht beantwortet, und ein neues Kapitel ihres Lebens bricht für die Zwillinge an. Auch als Leser, sieht man diesem gespannt entgegen.

Eric Nylund schafft es mit seiner Geschichte zu überraschen und macht neugierig auf mehr.Ich bin froh das Buch – trotz anfänglicher Zweifel – gekauft zu haben und bin gespannt auf den Folgeband.

Deutsche Ausgabe:

Gebundene Ausgabe: 768 Seiten, Penhaligon Verlag, ISBN-13: 978-3764530495

Originaltitel: Mortal Coils

Mittwoch, 3. November 2010

[Rezension] Flavia de Luce - Mord im Gurkenbeet von Alan Bradley

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Die Elfjährige Flavia de Luce lebt zusammen mit ihren beiden älteren Schwestern und Vater auf dem englischen Landsitz Buckshaw. Der Alltag der de Luces ist geprägt von schwesterlichen Neckereien und einem ruhigen, distanzierten Vater, der seiner verstorbenen Frau noch immer nachtrauert. Auch Flavia vermisst ihre Mutter Harriet sehr, gerade weil sie nie die Möglichkeit hatte sie kennenzulernen. Dafür teilt sich Flavia eine besondere Leidenschaft mit der Mutter: die Chemie. Im persönlichen Labor der de Luces kann sich das Mädchen richtig austoben und lernt so viel sie kann über die Chemie. Ein Hobby, das sehr hilfreich für Flavia wird, als ein Unbekannter tot in ihrem Gurkenbeet aufgefunden, ihr Vater des Mordes beschuldigt wird und sie dessen Unschuld beweisen will.

Alan Bradley ist ein wirklich toller Erzähler. Sein Schreibstil ist schön und man schafft es gut Flavia durch die Geschichte zu folgen. Diese selbst ist spannend aufgebaut und überrascht mit der ein oder anderen Wendung.

Obwohl mir das alles durchhaus bewusst ist, konnte ich leider nicht so recht mit dem Buch „warm werden“. Ich bin eine Leserin, die sich als erstes von den Charakteren und deren Geschichten fesseln lässt, danach von der übergeordneten Story an sich. Lese ich also ein Buch, in dem ich die Charaktere durch und durch interessant finde, schaue ich über kleinere Plotlöcher gerne hinweg. Im Fall von Flavias erstem Abenteuer war es jedoch genau der umgekehrte Fall. Die Geschichte ist gut aufgebaut und schlüssig aufgelöst worden. Nur konnte ich mich mit keinem der Charaktere so richtig anfreunden. Flavias Vater ist mir zu distanziert und schwelgt zu sehr in der Erinnerung an seine Frau. Ihre Schwestern versinken entweder in der Welt der Bücher, oder sind oberflächliche Zicken. Das wäre für mich trotzdem kein Problem gewesen, wenn ich Flavia selbst als Protagonistin leichter hätte ins Herz schließen können. Ich habe darum gekämpft, sie zu mögen, manchmal habe ich auch schmunzeln müssen, aber die meiste Zeit konnte sie mich nicht recht überzeugen.

Flavia ist alles andere als das normale junge Mädchen von nebenan. Das finde ich als Ansatz sehr interessant – denn Charaktere mit Ecken und Kanten sind von je her spannend zu lesen. Sie ist eine Außenseiterin, die sich mit Leidenschaft der Chemie widmet. Das erste Problem, das ich mit ihr habe. Welche Elfjährige verschlingt hochkomplizierte Chemiebücher, versteht sie bis ins kleinste Detail und führt die Experimente selbst durch, ohne je Fehler zu machen? Ja, Flavia brauchte diese Eigenschaft und sie war ein extrem wichtiger Punkt in der Geschichte, aber ich fand sie unglaubwürdig. Neben ihrem naturwissenschaftlichen Genie ist Flavia natürlich auch noch in der Lage mal ganz allein einen Mordfall zu lösen, weil sie kennt ja diesen und jenen chemischen Stoff und weiß sofort worum es sich handelt. Auch generell finde ich, dass sie meist zu schnell und treffsicher für ein elfjähriges Mädchen kombiniert. Ein oder zweimal liegt sie falsch, aber nicht lange, da hat sie die Antwort, kann den kompletten Tathergang nachvollziehen und weiß viel mehr als die Polizei es jemals tat.

Genau das ist das größte Problem, das ich mit dem Buch hatte. Flavia war für mich einfach zu übermächtig, zu gewitzt, was sie für mich schon wieder unrealistisch hat wirken lassen. Ich kann leider nicht anders, als zu sagen, dass es mich irgendwann nur noch genervt hat. Denn egal wie schlau Flavia ist, wie sehr sie die Chemie liebt, sie ist und bleibt elf Jahre alt! Nur merkt man davon nicht viel. Hier und dort werden ein paar Gedanken eingestreut, die zeigen sollen, dass sie eben doch noch ein Kind ist, aber für mich gab es davon einfach zu wenige.

Da ich sie und die anderen Charaktere nicht sympathisch fand, konnte ich das Buch nicht locker durchlesen, sondern musste mich manchmal dazu bringen, es zu beenden, damit ich diese Rezension schreiben konnte.

Meinen Geschmack hat Alan Bradley leider nicht treffen können und ich werde den zweiten Band, „Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel“, wohl nicht lesen.

Heißt das jetzt, das „Flavia de Luce – Mord im Gurkenbeet“ ein schlechtes Buch ist?

Nein. Es gibt sehr viele Flavia Fans, die das Buch lieben. Alan Bradley hat Preise dafür bekommen – mit Sicherheit nicht unverdient. Denn Bradley hat ein durchaus ansprechendes Werk geschaffen, das jedoch nicht für jedermanns Geschmack geeignet ist (aber welches Buch ist das schon?). Wem eine ausgefallene Heldin, oder besser gesagt, ein elfjähriges Genie mit einer übermächtigen Vorliebe zur Chemie gefallen mag und wer eine schön erzählte Geschichte zu schätzen weiß, dem ist Flavias erstes Abenteuer durchaus zu empfehlen.



Taschenbuch: 384 Seiten, Verlag: Blanvalet, ISBN-13: 978-3442376247

Originaltitel: The Sweetness at the Bottom of the Pie

Montag, 18. Oktober 2010

[Rezension] In die Wildnis von Jon Krakauer

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Im September 1992 fanden Elchjäger in Alaska eine Leiche in einem alten Bus, der auch heute noch in der Wildnis steht. Wer ist der Tote? Warum ist er gestorben und was tat er alleine mitten im Nirgendwo, in der unbarmherzigen Natur?

Jon Krakauer hat es sich mit diesem Buch zur Aufgabe gemacht Licht in die Geschichte des Toten zu bringen. Wir begleiten den Autor auf seiner Spurensuche und erfahren, dass der junge Mann Chris McCandless heißt und gerade mit großem Erfolg sein Studium abgeschlossen hat. Er kommt aus einer gut situierten Familie und war nicht eben arm, als er sich in seinem alten Auto auf die Reise begeben hat. Er spendete sein Erspartes einer Wohltätigkeitsorganisation und verbrannte sein restliches Bargeld. Doch nicht nur seine Besitztümer lässt er hinter sich, auch mit seiner Familie spricht er nie wieder ein Wort. Sein Auto lässt er irgendwann zurück und ist schließlich nur noch zu Fuß unterwegs, trampt durch den Westen Amerikas. Dabei lernt er viele unterschiedliche Menschen kennen, deren Leben er berührt oder sogar verändert. Zum Beispiel den Farmer Wayne, für den er einige Zeit arbeitet. Oder den alten Ron Franz, der Chris sofort in sein Herz schließt und ihn wie einen Enkel liebt. Viel Zeit verbringt Chris aber auch allein, in der Wüste oder in einem Kajak. Bis er schließlich in den Norden aufbricht. In sein großes Alaska-Abenteuer, wie er es nennt. Welche Sehnsucht zieht ihn dorthin? Was veranlasst einen erfolgreichen und intelligenten jungen Mann alles hinter sich zu lassen und sich in die Wildnis zu begeben, ohne Karten, denkbar schlecht vorbereitet? War er einfach nur ein idealistischer, romantischer Spinner? Oder steckt mehr hinter seinen Taten? Wohlmöglich Sehnsucht? Eine Flucht? Und woran ist seine Reise am Ende gescheitert?

Diese Fragen ziehen sich durch das ganze Buch. Anhand von Tagebucheinträgen, die man bei Chris‘ Leiche gefunden hat, Gesprächen mit den Menschen, denen er auf seiner Reise begegnet ist, und die ihn kannten, rekonstruiert Jon Krakauer die Lebensgeschichte von Chris McCandless. Je mehr man liest, desto mehr hat man das Gefühl Chris vielleicht ein bisschen zu verstehen. Der Autor schafft es, aus Chris mehr als eine Leiche in einem Bus in Alaska zu machen. Am Ende ist er zu seiner sympathischen Persönlichkeit geworden, ein Mensch mit echten Emotionen und einer Geschichte, den man gerne verstehen möchte. Und auch wenn Krakauer am Ende die Fragen nach dem warum nicht mit Gewissheit beantworten kann, schafft er es doch Verständnis zu wecken. Denn wer hat nicht schon einmal davon geträumt aus der Gesellschaft auszusteigen, wenigstens für eine Zeit, sich aufzumachen, raus aus dem Alltag, aus seiner eigenen Welt? Chris hat dies mit einer Konsequenz umgesetzt, die nur wenige Leute besitzen. Ob er nun mutig oder einfach nur ein Idiot war, wird wohl jeder für sich selbst entscheiden müssen.

Ich gebe für dieses Buch eine klare Leseempfehlung. Entgegen meiner Erwartungen war es sehr spannend geschrieben. Seite um Seite liest man, immer in Erwartung dessen, was diese faszinierende Persönlichkeit im Leben angetrieben hat. Die Gewissheit, dass man hier eine wahre Geschichte liest, macht das Buch nur noch bewegender, ohne zu sentimental zu werden.

Es hat mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und selbst drei Wochen, nachdem ich es nun zu Ende gelesen habe, sinniere ich immer noch über Chris und seine Sicht auf die Welt nach. Ein Buch, dass man so schnell nicht vergisst!



Taschenbuchausgabe: 301 Seiten, Piper Verlag, ISBN: 978-3-492-25067-2
Titel Originalausgabe: Into the Wild

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Link zur Seite der Verfilmung von Sean Penn, die ebenfalls wunderbar gelungen ist, mit einem tollen Emile Hirsch in der Hauptrolle (englisch): www.intothewild.com

Donnerstag, 14. Oktober 2010

[Rezension] Clockwork Angel von Cassandra Clare

Die amerikanische Autorin Cassandra Clare hat für ihre Urban-Fantasy-Reihe „Die Chroniken der Unterwelt (Originaltitel: „The Mortal Instruments“) die Welt der Schattenjäger erschaffen. Diese sind Dämonenjäger, die durch das Blut des Erzengels Raziel stärker sind als normale Menschen und es sich zu ihrer Aufgabe gemacht haben die gewöhnliche Bevölkerung vor der Welt der Schatten zu schützen.
Nach ihrer ersten, erfolgreichen Trilogie „City of Bones“, „City of Ashes“ und „City of Glass“, wartet Clare nun mit einer Prequel-Trilogie zu den „Chroniken der Unterwelt“ auf. Der „The Infernal Devices“ – Reihe (auf deutsch laut dem Arena Verlag „Die Chroniken der Schattenjäger“). Der erste Band heißt „The Clockwork Angel“ .

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Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Margaret K. McElderry Verlag,
ISBN-13: 978-1416975861
Sprache: Englisc
Der Inhalt in wenigen Sätzen:

Die 16-Jährige Theresa Gray, Tessa genannt, reist nach dem Tod ihrer Tante von New York nach London. Dort erwartet sie von ihrem älteren Bruder Nate abgeholt zu werden. Als Tessa jedoch in England eintrifft, ist von Nate keine Spur. Statt seiner wird sie von den Dark Sisters und deren mysteriösen Bediensteten in Empfang genommen, die in Nates Auftrag handeln. Tessa ist zunächst skeptisch, doch sie folgt den beiden Frauen. Zu Tessas Unglück liegt sie mit ihrer Skepsis richtig. Die Dark Sisters bringen sie nicht zu ihrem Bruder, sondern halten sie von nun an in deren Haus gefangen. Das ersehnte Treffen mit Nate rückt nicht nur in weite Ferne, schlimmer noch, die Schwestern zwingen Tessa sich an Kräften zu erproben, von denen sie selbst nicht einmal wusste, dass sie sie hat. Doch sollte sie sich weigern, wird Nate sterben. Nach Wochen der Verzweiflung, beschließt Tessa einen Fluchtversuch zu wagen, währenddem sie auf einen dunkelhaarigen jungen Mann trifft, der ihr hilft. Sein Name ist William Herondale (von allen Will genannt) und er ist ein Schattenjäger des Londoner Instituts. So kreuzen sich die Wege der beiden, und Tessa lernt schnell, dass alles, was sie für wahr hielt, nur die Oberfläche eines großen Ganzen ankratzt. Die Dinge, die sie zu wissen glaubte, nur Teile eines Puzzles sind, das sie gemeinsam mit den Schattenjägern lösen muss. Denn nicht nur Tessas Bruder schwebt in Gefahr, der mysteriöse Magister, der hinter ihr her ist, plant eine Armee von Automaten auf London loszulassen.

Was Izzy dazu sagt:
In „The Clockwork Angel“ entführt Cassandra Clare den Leser in das viktorianische England des Jahres 1878. Die Handlung spielt, wie bei einem Prequel nicht anders zu erwarten, in ihrer erschaffenen Welt der Schattenjäger. Wer jedoch glaubt eine exakte Neuauflage von den „Chroniken der Unterwelt“ vor einem anderen Hintergrund zu lesen, wird schnell merken, dass dem nicht so ist. Zwar gibt es Parallelen zwischen Will und Jace – beide sind arrogant und sarkastisch (scheint also in der Familie zu liegen) – doch Clare macht deutlich, dass sie sich aus völlig verschiedenen Gründen derart Verhalten. Jace ist ehrlich, Will grausam - etwas, das man im Verlauf des Buches mehr und mehr lernt.
Unterschiede gibt es auch in der Atmosphäre. Sind die „Chroniken der Unterwelt“ actionreich und sarkastisch, so erscheint TID eher düster, verworren und tragisch. Besonders Letzteres spiegelt sich in den Schicksalen der Schattenjäger wieder, auf die Tessa trifft. Alle jüngeren Schattenjäger haben ihre Eltern verloren bzw. scheinen nicht mehr zu ihrer Familie zurückkehren zu können. Jem hat ein trauriges Geheimnis, das seinen weisen und freundlichen Charakter umso sympathischer macht. Tessas Welt zerfällt in Stücke, die sie selbst wieder neu zusammensetzen muss.
Fragen nach der Wahrheit und der eigenen Identität, aber auch die Entscheidung jedes einzelnen, wer man wirklich sein möchte, spielen eine zentrale Rolle.
Die Stärken des Buches liegen zum einen in der düstereren, beinahe gruseligen Atmosphäre, sowie bei den Charakteren. Erstes wird besonders durch die Automaten und die Machenschaften des Magisters getragen, aber auch das alte England trägt seinen Teil dazu bei. Letzteres zeigt sich bei skurrilen Nebencharakteren wie Henry, der auf seine eigene Art liebenswert ist. Oder der vorlauten Sophie, die stets mehr zu sein scheint, als eine Bedienstete. Alle haben ihre eigene Geschichte und zeitgleich ihren Platz in der von Tessa. Durch Tessas bedachten und durch ihre Frauenrolle geprägten Charakter entwickelt sich die Geschichte ruhig, ohne dabei jedoch langweilig zu werden. Die Story gipfelt schließlich in einigen actionreichen Szenen und endet nicht ohne einen Schock.
Für Leser der „Chroniken der Unterwelt“ lässt sich ebenfalls erwähnen, dass eine bekannte und beliebte Figur aus dieser Reihe auch eine Rolle in TID hat. Der bunte Hexenmeister Magnus Bane. Welche Rolle er spielt, wird hier allerdings nicht verraten.
„The Clockwork Angel“ ist ein gelungener Auftakt einer neuen Schattenjäger-Trilogie. Die Charaktere sind interessant aufgebaut, haben ihre Geschichten, die teilweise gelüftet scheinen. Trotzdem beschleicht einen als Leser nicht selten das Gefühl, dass es noch mehr zu erfahren gibt. Bei dem einen Charakter offensichtlicher, bei dem anderen auf subtilere Art angedeutet.

Fazit:
Obwohl das Buch sehr lesenswert ist, gab es trotzdem einige Kleinigkeiten, die mich gestört haben: Wills Geschichte wird so kryptisch dargelegt, dass es manchen Lesern schwer fallen wird, sein Verhalten zu durchschauen oder es gar zu verzeihen. Über Magnus Banes Rolle in diesem Band lässt sich streiten (wobei ich zugebe, voreingenommen zu sein, da er einer meiner Lieblingscharaktere ist). Und mich lässt das Gefühl nicht los, dass Cassandra Clare mit den Folgebänden noch eins draufsetzen kann, was die Schockmomente und Action angeht. Finde ich insbesondere den letzten Punkt schlecht? Nein, im Gegenteil. Die Vorfreude auf den zweiten Teil „The Clockwork Prince“, der im Herbst 2011 erscheint, ist groß. Denjenigen, die sich noch nicht an den ersten TID Band gewagt haben, gebe ich demnach diesen Tipp: Lesen!

Freitag, 8. Oktober 2010

Buch des Monats - Oktober

Zwei an einem Tag von David Nicholls

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Emma und Dexter, zwei Menschen wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, treffen sich an ihrem letzten Tag im College und verbringen die Nacht zusammen. Was passiert ein Jahr später? Zehn Jahre nach dem College? Bleiben sie Freunde? Werden sie heiraten? Wenn ja, wen? Wird ihr Leben so laufen, wie sie es sich erträumt haben? Immer am 15. Juni treffen wir Emma und Dexter und erfahren, was ihnen im letzten Jahr passiert ist. Und das über einen Zeitraum von beinahe zwanzig Jahren.

Es gibt gleich mehrere Dinge, die dieses Buch von anderen Liebesgeschichten abhebt und zu etwas besonderem macht.


Zunächst ist es nicht ausschließlich eine Liebesgeschichte. Emma und Dexter sind zwei Charaktere, die sich echt anfühlen. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, kann sich der Leser sofort mit beiden identifizieren, mit ihren Ängsten und Wünschen. Und so erfahren wir nicht nur, wie es um die Beziehung zwischen Emma und Dexter steht, sondern auch wie sich ihr Leben entwickelt. Es ist auch ein Buch über die eigenen Erwartungen an sein Leben und wie sich am Ende alles vielleicht anders entwickelt, als man es sich einmal erträumt hat. Das gibt der Geschichte etwas sehr realitätsnahes. Es kommt einem vor, als währen Dexter und Emma zwei Freunde, deren Tagebuch man zufällig gefunden hat. Eine Geschichte wie aus dem Leben gegriffen also.


Genauso echt ist auch die Liebesgeschichte zwischen Emma und Dexter. Sie verfällt niemals in Kitsch oder übertriebenes Drama und ist so meiner Meinung nach für den Leser näher und greifbarer als die meisten Hollywood-Romantikkomödien. Die Beziehung entwickelt und verändert sich zusammen mit dem Leben von Emma und Dexter. Und die große Frage bleibt immer, ob und wann sie zueinander finden.


Dabei ist das Buch auch noch unheimlich spannend geschrieben. Dadurch, dass immer nur ein Tag in einem Jahr im Leben der beiden beleuchtet wird, liest man in der konstanten Erwartung dessen, was wohl als letztes passiert ist und was das für Auswirkungen auf ihr Leben hatte.


„Zwei an einem Tag“ gehört zu den besten und spannendsten Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe. Eine klare Empfehlung, für alle, die unkitschige, aber trotzdem gefühlvolle und realitätsnahe Geschichten über das Leben und die Liebe mögen.




Gebundene Ausgabe: 560 Seiten, Kein & Aber Verlag, ISBN 978-3036955421

[Rezension] Mockingjay von Suzanne Collins

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Endlich ist der dritte Teil der Hunger Games-Trilogie (zu Deutsch: Die Tribute von Panem) erschienen. Die Erwartungen sind hoch, „Hunger Games“ und „Catching Fire“ haben die meisten von uns begeistert. Schafft es Suzanne Collins der Geschichte einen würdigen Abschluss zu geben? Oder enttäuscht Mockingjay?

Am Ende des zweiten Bandes überschlugen sich die Ereignisse und ließen mich als Leser zunächst etwas verwirrt zurück. In Mockingjay werden nun all die Vermutungen über Distrikt 13, die Rebellion und den Krieg Realität.

Auch Katniss versucht mit den veränderten Bedingungen klar zu kommen. Sie hat überlebt und befindet sich nun im verloren geglaubten Distrikt 13, dem Zentrum der Rebellion. Ohne es zu ahnen, ist sie zum Gesicht der Revolution geworden, zur moralischen Anführerin, sie ist der Mockingjay. Und ob sie will oder nicht: der Erfolg der Rebellion gegen das Kapitol hängt zu großen Teilen auch von ihr ab. Doch das sind nicht Katniss‘ einzige Probleme. Was ist mit Peeta passiert? Und mit den anderen Tributen? Werden die Rebellen es schaffen die Macht des Kapitols zu brechen? Und was würde passieren wenn es Ihnen gelänge?

Mockingjay hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Es ist ein Buch über den Krieg, die Konsequenzen des Krieges und die Tatsache, dass es am Ende keine Gewinner geben kann. Geliebte Charaktere sterben, sinnlose Gewalt gegen scheinbar jeden ist an der Tagesordnung, keiner kann sich sicher fühlen. Nicht einmal der Leser. Dementsprechend tut das Buch weh beim Lesen. Es ist keine glückliche Geschichte. Aber sie fühlt sich realistisch an. Obwohl man die Hälfte der Zeit denkt „Nein, das kann Suzanne Collins doch nicht machen.“ ist das Buch trotz allem gelungen. Denn schon die ersten beiden Teile haben uns nicht grade mit brutalen Wahrheiten verschont. Der dritte Teil ist in dieser Hinsicht einfach konsequent. Krieg ist nicht schön. Im Krieg sterben Menschen. Krieg traumatisiert. All das zeigt uns Mockingjay. Auch das Ende des Buches hat mir in dieser Hinsicht gut gefallen, ohne an dieser Stelle zu viel vorweg nehmen zu wollen.

Wie auch schon in den Vorgängerbänden glänzt Suzanne Collins wieder mit ihren Charakteren. Selbst die Nebencharaktere wachsen einem schnell ans Herz. Ich denke da z. B. an Finnick und Annie, die noch mehr Tiefe kriegen und sogar noch sympathischer werden (unglaublich aber wahr). Sie sorgen auch für den ein oder anderen lichten Moment. Umso dramatischer ist es, wenn man mit an sehen muss, was Ihnen alles für Ungerechtigkeiten wiederfahren. Speziell für Peeta-Fans wie mich ist der dritte Teil harte Kost.

Meiner Meinung nach ist Mockingjay durchaus gelungen. Das Ende fühlt sich richtig an. Trotzdem bedauere ich immer noch das Schicksal einiger geliebter Charaktere und wünschte mir, dass sie es vielleicht nicht ganz so hart getroffen hätte. Es ist keine leichte Kost, aber wer schon „Hunger Games“ und „ Catching Fire“ mochte, wird auch „Mockingjay“ verschlingen.



Gebundene Ausgabe: 400 Seiten, Scholastic, 978-0-439-02351-1

Die deutsche Ausgabe wird "Die Tribute von Panem - Flammender Zorn" heißen und erscheint am 20. Januar 2011.

Sonntag, 3. Oktober 2010

[Rezension] Die Tribute von Panem: Gefährliche Liebe von Suzanne Collins

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Friedrich Oetinger Verlag,
ISBN-13: 978-3789132193
Originaltitel: The Hunger Games 2. Catching Fire
Als ich den ersten Teil "Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele" beendet hatte, war für mich schnell klar, dass ich auch den zweiten Band lesen muss. Zu dieser Zeit gab es diesen aber nur auf Englisch. Das konnte mich natürlich nicht davon abhalten "Catching Fire" zu lesen.
Zu Beginn war ich doch skeptisch, ob Suzanne Collins das Tempo, die Spannung, aber auch Emotionalität des ersten Bandes halten kann. Bei einem derart guten Buch hätte es mich auch nicht gewundert, wenn der zweite Teil schlechter ausgefallen wäre als der erste. Aber zu dieser Zeit wusste ich eben noch nicht, was für ein tolles Buch "Catching Fire" ist.

Was Izzy dazu sagt:
Die Handlung setzt kurz nach dem Ende des ersten Bandes ein. Katniss, die durch einen Akt der Rebellion dafür sorgte, dass es zum ersten Mal in der Geschichte der Hungerspiele zwei Sieger gab - sie und Peeta - wohnt mittlerweile mit ihrer Familie in der Stadt der Sieger. Die Beziehung zu Peeta ist abgekühlt und meistens weiß Katniss selbst nicht, was sie für ihn fühlt. Die zwei versuchen sich von den Strapazen der Hungerspiele zu erholen. Alles scheint einigermaßen friedlich. Bis das Blatt sich wendet und Katniss von Präsident Snow persönlich bedroht wird: Entweder sie überzeugt ganz Panem davon, dass der Trick mit den Beeren kein Akt der Rebellion, sondern ein Zeichen ihrer Liebe zu Peeta war, oder sie und alle, die ihr am Herzen liegen, werden dafür büßen.
So beginnt der zweite Teil der Reihe mit Katniss und ihren Versuchen wieder ein normales Leben zu führen - so gut es mit einer solchen Pflicht im Hinterkopf möglich ist. Auf der Tour der Sieger durch das Land Panem, wird jedoch nach und nach nicht nur Katniss, sondern auch dem Leser klar, dass in den Distrikten nichts mehr so ist wie es war. Aber das ist nicht der größte Schock, den man mit ihr zusammen durchleben muss.

Wie geht es weiter mit Katniss Everdeen und Peeta, den beiden Jugendlichen, die zum ersten Mal zu zweit die grausamen Hungerspiele überlebt haben? Diese Grundfrage stellt man sich wohl, wenn man Catching Fire aufschlägt. Vielleicht noch die, wie Suzanne Collins das hohe Niveau vom ersten Band halten will ohne den ersten Band zu kopieren. Gelungen ist ihr dieses Kunststück alle Mal.

Das Buch beginnt relativ ruhig. Man erfährt viel über Katniss und ihr neues Leben als Siegerin der Hungerspiele. Gleichzeitig erlebt man durch ihre Augen das Elend der restlichen Menschen. Menschen, die nicht genug Geld haben, die sich nicht - so wie Katniss - auf ihren Status verlassen können. Viele kleine Dinge, die Katniss selbst nicht verborgen bleiben. Sie macht eine gute Entwicklung durch und obgleich sie manchmal zu verzweifeln droht; Pläne schmiedet, die sie darauf wieder verwirft, ist sie sehr sympathisch und nachvollziehbar.
Ein wenig mehr erfährt man in diesem Band auch über Gale. Den anderen Jungen in Katniss' Leben. Vom Kapitol kurzerhand zu ihrem Cousin erklärt, hat er die Möglichkeit in ihrer Nähe zu bleiben und zu zeigen, warum sie so stark an ihm hängt.
Katniss' Stylist Cinna hat einen anrührenden und gleichzeitig tragischen Moment.
Haymitch, der ewig betrunkene Coach von Katniss und Peeta, gewinnt ebenfalls an Tiefe und sorgt für einige Überraschungen. Man könnte noch viele weitere Charaktere aufzählen. Was zu den großen Stärken des Buches gehört. Kein Nebencharakter wirkt unwichtig oder als Mittel zum Zweck. Alle haben ihre Geschichten, Stärken und Schwächen. Ein Finnick Odair sei da genannt. Der wunderschöne, von allen im Kapitol geliebte Finnick. Ein Charakter, der schnell oberflächlich geraten könnte - auch er ist vielschichtig. Man fragt sich nicht nur einmal, wie er sich in seinem Leben durchschlagen musste. Wie es überhaupt für einen Menschen sein muss, mit 14 Jahren andere zu töten, um selbst zu überleben.
Bei den Neuzugängen kann man also gespannt sein, wie Collins sie im Folgeband weiterentwickelt. Genug Potenzial ist vorhanden.
Die Handlung selbst zieht von Anfang an in seinen Bann. Die erste Phase, in der man die ganzen widersprüchlichen Gefühle von Katniss miterlebt. Ihre Angst und Verzweiflung, aber auch ihren Mut und letztendlich ihre Entschlossenheit, die Rolle anzunehmen, die ein ganzes Land ihr zugedacht hat. Umso schockierter ist man, wenn es in den zweiten Teil des Buches geht. Eigentlich hätte man es wissen müssen. Doch auch als Leser denkt man, dass es genug ist mit all dem Terror und dem Angst schüren des Kapitols. Aber genau wie Katniss irrt man sich. Unerwartet sieht man sich wieder mit alten und gleichzeitig neuen Gefahren konfrontiert und fiebert unentwegt mit den Charakteren mit.
Wenn das Buch dann schließlich fulminant endet, bleibt man mit zwei Fragen zurück:
Wie hat Suzanne Collins es angestellt "Die Tribute von Panem: Gefähliche Liebe" noch eindringlicher, bewegender - eben noch besser als "Tödliche Spiele" zu schreiben? Und zweitens: Wann kann man endlich weiterlesen?
Zumindest auf die letzte Frage gibt es eine konkrete Antwort.
Seit dem 24. August diesen Jahres ist der dritte Band "Hunger Games: Mockingjay" in englischer Sprache in den Buchhandlungen erhältlich.
Wie angekündigt, werden wir das Buch lesen und euch von unseren Eindrücken berichten.

Fazit:
Bis dahin bleibt für jeden, der diese Reihe noch nicht für sich entdeckt hat, nur zu sagen: Lest es!
Ist das Buch schockierend? Wühlt es auf? Beide Male Ja.
Aber es ist ebenfalls ein sehr lehrreiches und nachdenklich stimmendes Buch, ohne dass es aufdringlich wirkt. Ich kann also nicht anders, als rundum begeistert davon zu sein.