Dienstag, 28. Juni 2011

[Rezension] City of Bones von Cassandra Clare (The Mortal Instruments, Bd. 1)

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Margaret K. McElderry
Sprache: Englisch
ISBN-13: 978-1416914280
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Clary Fray begegnet in der Disco drei Jugendlichen, die vor ihren Augen einen anderen Jungen töten. Es bleiben keine Spuren von dem Mord zurück und niemand außer ihr kann die Jugendlichen sehen. Doch bevor Clary weiter darüber nachdenken kann, wird ihre Mutter entführt und niemand anderes als die drei Fremden können ihr helfen, sie wiederzufinden. Clary lernt dabei, dass es Feen, Engel und Dämonen wirklich gibt und die Schattenjäger – eine Art Dämonenjägerkult – es sich zu ihrer Aufgabe gemacht haben, die Menschen vor den Wesen der Schattenwelt zu schützen.
Aber wieso wird gerade ihre Mutter, die Künstlerin Jocelyn Fray,  von Wesen der Schattenwelt entführt? Was hat sie all die Jahre vor Clary verborgen, welches Leben geführt, das sie vor ihrer Tochter zu verheimlichen versuchte? Je stärker Clary nach ihrer Mutter sucht, desto mehr Antworten über ihre eigene Vergangenheit und Abstammung bekommt sie. Ob diese ihr tatsächlich gefallen und ob ihre Mutter nicht aus gutem Grund versucht hat, sie zu beschützen, ist jedoch eine Frage, die Clary sich früher oder später selbst beantworten muss ...

Der erste Satz:
You've got to be kidding me“, the bouncer said, folding his arms across his massive chest.
Was Izzy dazu sagt:
Von der ersten Seite an weiß Cassandra Clares City of Bones zu fesseln. Man steigt mit einer vermeintlich harmlosen Szene ein. Die fünfzehnjährige Clary Fray, die in einer Disco einen süßen Typen entdeckt und ihn beobachtet. Doch der Schein trügt, denn bald schon muss Clary mit ansehen, wie der Junge von Dämonenjägern umgebracht wird, die sie eigentlich gar nicht sehen sollte. Genauso ereignisreich wie schon der Beginn gestaltet sich auch der Rest des Buches. Es wird nicht lange gefackelt und bald steht Clarys Leben auf dem Kopf und sie muss sich fragen, wer ihre eigene Mutter wirklich war. Antworten und den Drahtzieher hinter der Entführung von Jocelyn Fray sucht Clary zusammen mit dem arroganten Schattenjäger Jace, der ständig den richtigen Spruch auf den Lippen zu haben scheint und sich schlichtweg für den Größten hält. Erst nach und nach lernt Clary auch eine andere Seite an Jace kennen, dessen Leben nicht gerade Eitel Sonnenschein war.
Gerade Jace ist es, der City of Bones so unverschämt unterhaltsam macht. Es gibt kaum etwas, das er unkommentiert lässt; wenige Situationen, die er nicht durch seinen triefenden Sarkasmus aufheitert. Doch hinter dieser Fassade brodelt es gehörig – etwas, das die Autorin nach und nach entfaltet, um Jace somit mehr Komplexität zu verleihen. Und nicht nur Jace ist sehr gelungen. In diesem Buch  schaffen es die Nebencharaktere ebenfalls im Gedächtnis zu bleiben. Die vermeintlich oberflächliche Isabelle, die eine richtige Kämpfernatur ist. Der grüblerische und abweisende Alec, der seine ganz eigenen Gründe für sein Verhalten hat. Oder Simon, Clarys nerdiger bester Freund, der nicht so recht in die Reihe der Schattenjäger passen will, allerdings gerade dadurch sympathisch wirkt, dass er seine beste Freundin aller Widrigkeiten zum Trotz, nicht allein lässt.
Cassandra Clare bemüht sich wirklich darum, jedem Charakter eine eigene Stimme zu verleihen. Kleines Hightlight ist aber der grelle Hexenmeister Magnus Bane, der zwar keinen allzu großen Auftritt hat, aber so auf den Punkt und interessant geschrieben ist, dass das kaum eine Rolle spielt. Nur Clary selbst ist manchmal ein wenig anstrengend, da sie - verständlicherweise - ein wenig mit den Geschehnissen um sich herum überfordert ist und sich hin und wieder selbst bemitleidet, oder vergisst auch an die Menschen neben sich zu denken. Trotzdem ist sie ein liebenswerter Charakter mit Stärken und Schwächen.
Negativ aufgefallen ist mir nur eines wirklich: Auch wenn die Charaktere wunderbar ausgearbeitet sind, reden sie mir manchmal zu geschwollen daher oder haben Ahnung von Dingen, die die wenigsten 16-Jährigen interessieren dürften. Richtig störend ist es allerdings nicht, da alles andere einfach wunderbar passt und dargestellt ist.
Wie schon erwähnt, schreitet die Handlung in City of Bones sehr schnell voran. Richtige Verschnaufpausen sind rar gestreut. Gerade das macht das Buch aber zu einem richtigen Pageturner. Denn wenn man glaubt, es wird ein wenig ruhiger und man selbst könnte sich eine kleine Pause gönnen, passiert wieder etwas Spannendes, das zum Weiterlesen treibt. Dabei weiß auch Cassandra Clares Weltenbau und Hintergrundgeschichte der Schattenjäger zu überzeugen und breitet ein interessantes, gut durchdachtes Geflecht aus, das den Ereignissen den letzten Schliff verleiht.

Fazit:
City of Bones ist ein richtiges Lesevergnügen, das ich nur ungern aus den Händen gelegt habe (ja, auch beim zweiten Lesen^^). Der tolle Humor, der von sarkastischen Sprüchen geprägt ist und sich in der gesamten Geschichte wiederfinden lässt, bildet dabei eine gute Ergänzung zur actiongeladenen Handlung. Das Ende ist ein kleiner Schock, das jedoch einige Möglichkeiten für die weiteren Bände offen lässt, die man am liebsten direkt im Anschluss verschlingen möchte, nur, um noch mehr über diese tolle Welt und die nicht weniger gelungenen Charaktere zu erfahren.

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