Gebundene Ausgabe: 448 Seiten Verlag: Piper Sprache: Deutsch ISBN-13: 978-3492702386 |
Klappentext:
In
einem Königreich, in dem Tote wandeln, Luftschiffe brennen und geisterhafte
Polizisten sich der Kunst des Mordens widmen, können nur zwei Menschen das
Empire retten: der Ermittler Sir Mauricy Newbury und seine schlagfertige Assistentin Veronica Hobbes.
Willkommen im
London des Jahres 1901! Doch dies ist nicht London, wie wir es kennen. Hier
regiert Queen Victoria, halb Mensch, halb Maschine. Und ihr Reich ist erfüllt
von Luftschiffen, Dampfloks und revolutionären magischen Erfindungen. Tote
erheben sich aus ihren Gräbern, und Geister treiben ihr Unwesen als
Serienmörder ... Sir Maurice Newbury, Ermittler im Namen der Krone, muss ein
bizarres Verbrechen aufklären und gerät in immer seltsamere Verwicklungen. Und
bei seiner Reise in das geheimnisvolle, dunkle Herz Londons kann er sich nur
auf eines verlassen – auf die Schlagfertigkeit seiner unverzichtbaren
Assistentin Veronica Hobbes.
Der ersten Sätze:
„Die Fliegen. Immer diese verdammten Fliegen.“
Was Izzy dazu sagt:
Ich bin ein sehr großer Fan des
Steampunk–Genre, deshalb und auch wegen des schönen Covers ist mir Affinity Bridge damals aufgefallen. Auch
der Klappentext hörte sich für mich vielversprechend an.
Das Buch beginnt mit einem
relativ spannenden Prolog, der in Indien spielt und auf so einiges hoffen
lässt. Leider schafft die Story es meiner Meinung nach nicht den geschürten
Erwartungen gerecht zu werden. Aber ich fange lieber von vorne an und
versuche meine Eindrücke zu diesem Buch so geordnet wiederzugeben, wie es mir
möglich ist.
Innerhalb der Geschichte gibt es
drei Fälle, die nach und nach ihre Verbindung miteinander
entfalten. Ich muss hier ehrlich sagen, dass mich kein einziger von ihnen
angesprochen hat und ich sie nicht spannend dargestellt finde. Teilweise wird
ein Strang mal eben über 100 Seiten außer Acht gelassen, weil er nicht in den
sonstigen Erzählverlauf passt. Sobald er aber wieder dienlich ist, wird er ganz
plötzlich und ziemlich ungeschickt wieder ins Geschehen geworfen. Im
Allgemeinen hatte ich während des Lesens oft das Gefühl weder Fisch noch
Fleisch vor der Nase zu haben, denn der Autor hat sich nicht wirklich
entschieden, ob er nun einen Krimi, Steampunk oder Fantasy schreiben möchte. Heraus
kam dabei aber nicht etwa ein interessanter Stilmix, sondern ein unausgegorenes
Werk, das leider sehr unstet daherkommt. Neben dem wirren Aufbau der Geschichte,
sind auch die Charaktere allesamt eher oberflächlich dargestellt und brachten in
mir keine einzige Saite zum Klingen. Was aber auch an George Manns Schreibstil
liegt, der sehr stark beschreibend ist und dem Leser oft die Möglichkeit nimmt,
Dinge selbst zu erkunden oder sich eine Meinung über den Charakter zu bilden. Am
schlimmsten empfand ich zum einen jedoch den Gebrauch der Steampunk–Elemente,
der mich ein wenig an Das Mädchen mit dem Stahlkorsett erinnert hat. Nach dem Motto „Ich streue hier und dort mal ein paar Automaten, Luftschiffe und Erfindungen
ein und tadaa kann das Ganze unter Steampunk laufen!“. Auch hier hat mir
die Tiefe gefehlt, die Welt von Affinity
Bridge wirkte nicht besonders faszinierend oder packend. Erst recht nicht, wenn man im Vergleich dazu liebevoll gestaltete, detailreiche und wunderbar durchdachte
Steampunk–Welten, wie die von Scott Westerfelds Leviathan–Reihe (hier zur Leviathan Rezension) kennt.
Doch am meisten gestört hat mich
der unstete Storyverlauf. Mal geht es um den einen Fall, dann wieder um den
anderen und manchmal um den dritten (nicht zu vergessen Veronicas Schwester, die eine besondere Begabung hat). Wäre das alles schlüssig und spannend
miteinander verknüpft, hätte daraus durchaus eine tolle Story werden können,
doch genau das ist es nicht. Während dem Leser nämlich schon lange klar ist,
wie diese drei Verbrechen zusammenhängen, tappen die Charaktere noch immer im
Dunkeln, was das Lesen wirklich zäh macht. Als dem Autor dann einfällt, dass
die Geschichte recht langsam voranschreitet, greift er mit der Brechstange
zur Action und das auf so unrealistische Weise, dass ich irgendwann nur die
Augen gerollt habe. Es ist eine Sache, einen Charakter eine schwierige
Situation überstehen zu lassen und beim ersten Mal ist es auch auflockernd und
halbwegs spannend. Aber danach mehrere solcher Szenen aneinander zu reihen und
einen schwerverletzten Charakter immer davonkommen zu lassen, ist zu viel des
Guten. Spätestens ab diesem Punkt wollte ich das Buch nur noch zur Seite legen,
habe mich aber gezwungen zu Ende zu lesen (manche von euch werden diese
Krankheit, ein Buch zu ende lesen zu müssen, kennen).
Teil 2
Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Piper
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492702591
|
Teil 3
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Piper
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3492702751
|
Affinity Bridge ist der Auftakt einer Reihe um Sir Newbury und Veronica Hobbes. Auch wenn das Ende vielversprechend sein soll, werde ich nicht weiterlesen.
Fazit:
Ich würde gerne etwas Positives
über das Buch sagen. Nur hat mir außer der wunderschönen Buchgestaltung des
Piper–Verlags nichts daran gefallen. Die Story ist unausgegoren, die Charaktere
oberflächlich und langweilig und generell kommt das Buch daher, als hätte der
Autor nicht so ganz gewusst, was er denn nun schreiben möchte. Wenn ihr euch
für Steampunk interessiert, solltet ihr besser zu anderen Büchern greifen, denn
es gibt wirklich tolle Werke dort draußen, zu denen ich persönlich Affinity Bridge leider nicht zählen
kann.
Vielen lieben Dank für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars an den Piper Verlag.
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