Broschiert: 496 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3785570289
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Der Inhalt in wenigen Worten:
Für Bastian Steffenberg gibt es nicht viel neben seinem Medizinstudium.
Vielleicht liegt das auch an seinem erfolgreichen Vater, in dessen
Doktorenfußstapfen Bastian treten soll. Als er das Mädchen Sandra kennenlernt,
die ihn auf einen Mittelaltermarkt mitnimmt, scheint es für Bastian endlich
auch andere Dinge zu geben. Er bekommt die Möglichkeit an einer Convention der
Spielgruppe Saeculum teilzunehmen und
willigt ein. Doch bald muss Bastian erkennen, dass Spiel und Wirklichkeit näher
beieinander liegen als der Gruppe lieb ist...
Der erste Satz:
„Bastian hörte das Klirren der Schwerter schon von Weitem.“
Was Izzy dazu sagt:
Ich bin nicht gerade bewandert in
der Welt der Rollenspiele und habe mich vorher auch nie wirklich damit
auseinander gesetzt, doch was Ursula Poznanski aus diesem Thema gemacht hat,
ist richtig interessant und lesenswert. Nachdem ich schon Erebos von Ursula Poznanski gelesen hatte, war ich zwar auf eine
spannende Geschichte gefasst, wie Saeculum
sich dann schlussendlich entwickelt hat, hat mich aber tatsächlich von den Socken
gehauen.
Erzählt wird die Geschichte aus
der Sicht von Bastian, einem ehrgeizigen Medizinstudenten, der nicht zu unrecht
als Streber bezeichnet werden kann. Die wenigsten wissen allerdings, dass
Bastians Ehrgeiz von seiner familiären Situation herrührt, musste er schließlich
mit einem weltbekannten und ebenso skrupellosen Arzt als Vater aufwachsen.
Schnell wird klar, dass es neben dem Studium nicht viel in Bastians Leben gibt,
weswegen seine Teilnahme an der Convention, um Abwechslung zu haben, Sinn
macht. Nur welche Beweggründe die anderen Teilnehmer, insbesondere Sandra, die
Bastian einlädt und der Gruppenführer Paul haben, bleibt einem als Leser zunächst
unklar. Als medizinische Hilfe wird Bastian während der Convention zu Tomen. Bastian
erweist sich dort als sehr hilfsbereit und intelligent. Er ist sich durchaus
bewusst, dass er für andere ein Musterschüler ist, was ihn mir sehr sympathisch
gemacht hat.
Zweite Erzählerin ist Iris,
ebenfalls Teil der Saeculum–Gruppe. Sie ist nicht gerade das, was man als einen
Sonnenschein bezeichnen kann und agiert meist eher abweisend und sarkastisch.
Nach und nach wird dem Leser jedoch klar, dass es für Iris’ Verhalten Gründe gibt.
Ich persönlich mochte ihre direkte Art und habe hin und wieder lachen müssen.
Auch einige der anderen
Saeculum–Mitglieder scheinen Geheimnisse zu hüten. Das Paar Georg und Lisbeth, das
kaum zu trennen ist. Paul, der ein besonderes Interesse an Bastian zu haben
scheint und nicht zu vergessen Sandra, deren Verhalten sich von der einen auf
die andere Sekunde komplett verändern kann.
Richtig spannend wird es
allerdings als plötzlich Mitglieder während der Convention verschwinden.
Natürlich liegt auf dem Ort ein Fluch, der von der Gruppenhexe Doro mehr als
ernst genommen wird. Aber genau wie Bastian mag man nicht an dessen Erfüllung
glauben. Bis die Ereignisse so bizarr werden, dass man es langsam aber sicher
in Erwägung zieht und die Seiten so schnell es geht liest, um endlich die
Auflösung zu erfahren. Die Spannung steigt und steigt, und zusammen mit den
Charakteren fiebert man dem Ende entgegen und bangt, wie alles ausgehen mag.
Ursula Poznanski versteht ihr
Handwerk exzellent. Mit kurzen, prägnanten Sätzen erzählt sie ihre Geschichte
um Saeculum, baut Charaktere stimmig
auf und schafft es jedem einzelnen eine besondere Note zu verleihen, so dass
niemand fehl am Platz erscheint. Den gewählten Hintergrund der
Mittelalter–Rollenspiele fand ich sogar noch interessanter als die der
Videospiele in Erebos. Hier und dort
wird eingestreut, warum man zum Rollenspielen kommt und welchen Reiz es ausüben
kann, dies wird aber nie überstrapaziert und lässt den Fokus auf den
Ereignissen während der Convention.
Fazit:
Saeculum ist wieder ein richtiger Pageturner, der mich nach den
ersten ruhigen sechzig Seiten nicht mehr losgelassen hat. Eine dichte,
bedrohliche Atmosphäre, Charaktere, denen man teilweise nicht so wirklich traut
und ein unheimlicher Fluch, machen die Geschichte aus, die am Ende vor Spannung
kaum noch zu überbieten ist. Einziges kleines Manko ist für mich tatsächlich
mal der Schluss, der ein wenig zu lang geraten ist. Daneben hat mich Saeculum jedoch durchweg begeistert. Ich
kann euch nur den Tipp geben das Buch zu lesen!
1 Kommentare:
Erebos will ich auch echt gern noch lesen, das klingt sehr spannend.
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