Sonntag, 24. Februar 2013

[Rezension] Adorkable von Sarra Manning



Taschenbuch: 385 Seiten
Verlag: Little, Brown Book Group
Sprache: Englisch
ISBN-13: 978-1907411007
Der Inhalt in wenigen Sätzen:

Jeane Smith weiß schon lange, dass sie anders ist. Aber anstatt sich deswegen zu verstecken, vermarktet Jeane ihre Andersartigkeit, und das mehr als erfolgreich. Ihr Blog Adorkable – allen gewidmet, die als Nerds, Loser oder Dorks bezeichnet werden – hat tausende von Lesern und die Öffentlichkeit ist schon längst auf Jeane und ihren außergewöhnlichen Stil aufmerksam geworden. Für Jeane läuft also alles rund, bis Everybodys Darling Michael Lee, sie darauf aufmerksam macht, dass ihre jeweiligen Partner gerade dabei sind sich ineinander zu verlieben. Ab diesem Moment wird Jeane besagten Michael Lee einfach nicht mehr los. Und irgendwann ist sie sich auch gar nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt möchte…

Der erste Satz:

‘We need to talk,’ Michael Lee told me firmly when I stepped out of the makeshift changing room at the St Jude’s jumble sale, which was actually four curtained rails arranged in a square, to have a good preen in front of a clouded mirror.


Was Izzy dazu sagt:

Sarra Mannings Klappentext zu Adorkable liest sich auf den ersten Blick wie eine übliche Highschool Romanze: Unattraktives, schrulliges Mädchen und der Schulschwarm finden über tausend Wege zueinander. Das führt dann meist zum nächsten Schritt. Wenn sie dabei nämlich entdeckt, dass sie eigentlich wunderschön und total beliebt ist und er vom Macho zum Softie und Frauenversteher wird (ja, hier rolle ich mit den Augen). So hätte Frau Manning ihr Buch schreiben können und wahrscheinlich hätte sie auch einige Anhänger dafür gefunden. Positiverweise hat sie sich allerdings dagegen entschieden und heraus kam das Buch Adorkable, das dieses gängige Schema (fast gänzlich) gekonnt und sehr charmant aufmischt.

Weiblicher Hauptcharakter ist Jeane Smith, selbsternannter Dork und leidenschaftliche Bloggerin. Jeane hat eine große Klappe, ist eine kleine Feministin und liebt es einfach anders zu sein, auch wenn das andere vor den Kopf stoßen sollte. Ihr Lebensmotto lautet ohne Wenn und Aber sie selbst zu sein. Jeane ist eine starke junge Frau, die nichts so leicht ins Straucheln bringt, was ihr allerdings den Ruf einbringt mehr als anstrengend zu sein.
Ihr männliches Pendant, Michael, ist ganz anders gestrickt. Er ist nämlich jedermanns Liebling und bestrebt dieses Image aufrecht zu erhalten. Doch im Gegensatz zu vielen anderen männlichen Hauptcharakteren dieses Genres ist Michael keine gequälte Seele, die unter einer harten oder frauenvernaschenden Schale einen kleinen Engel versteckt, sondern schon von Anfang an ein netter Kerl, der ziemlich harmoniebedürftig ist.
Schon hier fällt auf, dass Frau Manning ein wenig mehr Zeit in ihre Charaktere gesteckt hat, was sich im Verlauf der Geschichte immer mehr herauskristallisiert. Jeane und Michael haben beide eine glaubwürdige Persönlichkeit, Interessen, Träume und ihre eigenen Probleme, die sie mal mehr oder weniger zusammenschweißen oder voneinander entfernen. Das macht ihre Dynamik aus, denn sie sind grundverschieden: Sie charakterstark, ehrlich und selbstbewusst. Er pflichtbewusst, folgsam und manchmal überraschend unsicher. Und trotzdem funktionieren sie miteinander so gut, dass ich das Buch gern und schnell gelesen habe. 

Während des Lesens hat sich für mich die Frage gestellt, ob Jeane irgendwann schwach wird und sich für Michael komplett verändert, oder umgekehrt. Ob dem so ist, lasse ich hier mal offen. Doch ich sage mal, dass die Story an sich es schafft an der ein oder anderen Stelle zu überraschen.

Adorkable zu lesen hat mir richtigen Spaß gemacht. Ich habe mit den Charakteren mitgefühlt, oft gelacht; war von Jeane und ihrer Leidenschaft für das Bloggen und dem Bestreben sie selbst zu sein begeistert und fand Michael für seine Bodenständigkeit - obgleich er so beliebt und gefragt ist - extrem sympathisch.

Fazit:
Danke an Sarra Manning für einen coolen weiblichen Charakter, der Tiefe zeigt und mal etwas Wichtiges zu sagen hat; für einen männlichen Charakter, der zwar gut aussehend ist, aber mehr als das zu bieten hat. Danke für eine Jeane, die zeigt, dass außergewöhnlich zu sein nichts Negatives ist und jedem das Recht zusteht, er oder sie selbst zu sein.
Und natürlich Danke für ein tolles, kurzweiliges Lesevergnügen, dass hoffentlich ein paar mehr Teenies lesen und sich seine Message - zumindest ein wenig - zu Herzen nehmen werden. 


 

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