Montag, 15. April 2013

[Rezension] Dark Canopy/Dark Destiny von Jennifer Benkau

Dies ist nicht nur ein Beitrag zu Lesegiraffes Challenge Kampf den Buchreihen, sondern gehört indirekt auch noch zu unserer Dark-Destiny-Blogtour:




Dark Canopy



Infos zum Buch: 
  • Gebundene Ausgabe: 524 Seiten
  • Verlag: Script5 - junge Belletristik
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3839001448

Inhalt:

Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr ...

 Der erste Satz:

             Ich hatte immer behauptet, der erste Percent, der in meinen Wurfradius tritt, würde ihn nicht lebend verlassen.

Mini-Fazit:

Großartige Idee; packender Schreibstil; eine Liebesgeschichte, die mich emotional fix und fertig gemacht hat; und ein ganz ganz fieser Cliffhanger.


Dark Destiny


Infos zum Buch:
  • Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
  • Verlag: Script5 - junge Belletristik
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 978-3839001455
Inhalt:

Hilflos musste Joy mit ansehen, wie Neél von ihren eigenen Leuten gefangen genommen und gefoltert wurde. Ihre große Liebe, all ihre Hoffnungen und Zukunftspläne zersplittern zu einem Scherbenhaufen, als sie schließlich von Neéls Tod erfährt. Trotz ihrer unendlichen Trauer fasst Joy einen folgenschweren Entschluss: Sie will nicht länger zu Matthials Clan gehören.

Also macht sie sich allein und schlecht ausgerüstet auf den Weg durch Bomberland und von feindlichen Clans besetztes Gebiet. Es ist eine Suche nach Antworten: Wie starb Neél? Und warum? Doch es ist auch eine Suche, an deren Ende Hoffnung steht. Hoffnung auf eine zweite Chance.

Der erste Satz:

             Ich hatte immer gedacht, der erste gewonnene Gerichtsprozess würde meine Zweifel verstummen lassen.

Lucys Mini-Fazit:

Absolut gelungene Fortsetzung, die überrascht hat, mich leiden und weinen und vor Erleichterung aufatmen ließ und genauso fesselnd geschrieben war wie ihr Vorgänger.


Das sagt Lucy zur gesamten Dilogie:

Dark Canopy gehörte letztes Jahr zu einen meiner absoluten Lese-Highlights. Ich bin eher durch Zufall darauf aufmerksam geworden, Monate nach seinem Erscheinen, und als ich begann es zu lesen, hatte ich keinerlei konkrete Vorstellungen und Ansprüche an die Geschichte. Aber eines kann ich euch sagen, Jennifer Benkaus Welt, die auf unserer besteht, sich allerdings in der Zukunft, nach einem dritten Weltkrieg befindet und dementsprechend ungepflegt und zerrüttet ist, hat mich sofort gepackt. Es passierte alles ganz schnell und unerwartet, als hätten kräftige, raue Percenthände mich von hinten geschnappt und ins Buch hinein geworfen.

Und dann konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen: Ich befand mich mit Joy in Gefangenschaft, ich hab Neél und Matthial verstanden, mich mit Graves angefreundet und habe respektvoll Clouds Worten gelauscht. An einem Tag hatte ich Dark Canopy ausgelesen. Und konnte das Ende nicht fassen. Selten bin ich einem so fiesen Cliffhanger gegenüber gestanden. Ich hätte schreien können - und innerlich habe ich das auch getan. Ein Glück, und hier gilt mein Dank Jennifer Benkaus lieben Lektorin von script5, Ruth Nikolay, hatte ich die Chance, die Fortsetzung bereits im Herbst letzten Jahres lesen zu dürfen.

Auch von Dark Destiny war ich vom Intro ab begeistert. Es hatte eine tolle Stimmung - sehr traurig, sehr ernst, aber auch stets hoffnungsvoll. Und ich glaube, das war das Schlimmste und gleichzeitig das Tollste, die Hoffnung, die einen immerzu begleitete und die Tatsache, dass alles doch so ungerecht und düster und traurig ist und man weiß, dass es nie für alles und jeden ein Happy-End geben kann. Apropos, das Ende von Dark Destiny hat die ganze Geschichte für mich perfekt und sehr realitätsnah gemacht. Und obwohl ich das großartig finde, hab ich Rotz udn Wasser geheult - seid hiermit also vorgewarnt!

Zum Inhalt selber will ich gar nicht mehr sagen, als auf den Rückseiten steht - erstens, weil es schwierig ist dabei nicht zu spoilern und zweitens, weil diese zwei Bücher selbst zu lesen eindeutig der beste Weg ist, um zu verstehen, warum ich (und so viele andere!) so begeistert von dieser Dilogie sind!

Wie viele andere Dystopien ist auch dieser Zweiteiler aus der Ich-Perspektive geschrieben. Der Schreibstil, je nach Situation manchmal wirr, manchmal romantisch, manchmal gedankenvoll und tiefgründig, aber immerzu authentisch und voller Bilder, hat es einem leicht gemacht, sich in sie hineinzuversetzen. Sie ist die toughe Heldin, stur, eigenwillig und unnahbar kühl, was typisch ist für Protagonistinnen einer Dystopie, aber sie ist trotzdem ein Unikat. Ich habe mir die Geschichte gerne aus ihrer Sicht erzählen lassen.

Auch gibt es Kapitel aus der Sicht von Neél, was mich sehr gefreut hat, weil ich Neél während des ersten Bandes schrecklich gern gewonnen habe und man in Dark Destiny so noch einiges mehr über ihn und sein Innenleben erfahren konnte. Diese Kapitel sind allerdings aus der personalen Erzählperspektive geschrieben; und der Schreibstil ist irgendwie sanfter, vernünftiger ... mehr Neél eben. Auch wenn Neél sich nach den Geschehnissen von Band 1 sehr verändert hat und zu einem gebrochenem Mann geworden ist.

Es gab in beiden Teilen viele Parts, die mich zutiefst berühren konnten. Bis jetzt nicht loslassen konnte mich diese eine Mini-Szene aus Dark Canopy, in der sich Joy und Neél über alte Kinderlieder von Menschen und Percents unterhalten:

            "Er geht so: 'Für ein Stück Käse, Wurst und Brot, schieß ich viele Menschen tot. Und dann wird gezählt. Eins, zwei, drei ..." [...]
 "[...] Willst du wissen, was wir singen?" Ich sang mit leiser Stimme, denn immerhin waren wir in der Stadt und auch wenn alle Fenster geschlossen waren, befanden sich Percents dahinter. "Soll er brennen, der Percent, soll er brennen. Soll er kochen in seinem Blut, denn gut durchgekocht, schmeckt er gut. Soll er brennen, der Percent, soll er brennen." (Dark Canopy, S. 363-364)

Ohne Witz, ich musste das Buch danach einen Moment weglegen, weil mir tausend Gedanken und Assoziationen im Kopf rum sind und ich Tränen in den Augen hatte.

Zu Dark Canopy und Dark Destiny bleibt mir letztlich Folgendes zu sagen: Ich habe nichts zu bemängeln, diese Dystopie ist ein absolutes Must-Read für jeden, der der deutschen Sprache mächtig ist! Punkt!


Gesamt-Fazit:

Für eine geniale Idee und Umsetzung; für überraschende Wendungen und tolle Konflikte; für authentische Protagonisten und wahnsinnig interessante Nebencharaktere (was würde ich nicht dafür geben, Matthial, Cloud und Graves kennen zu lernen!); für einen gelungenen, sehr bildlichen Schreibstil und Stoff zum Nachdenken; für das Ende, das zwar kein reines Happy-End ist, aber dafür so richtig schön realistisch - und das ist mir tausendmal lieber; für all das gibt es von mir 6 Wombats!




P.S.: Ich danke script5 für das großzügige Bereitstellen beider Bücher!

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