*Leseprobe*
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Campbell Cooper würde gern ein normales Leben führen, aber die Diagnose Krebs hat ihr den Alltag genommen. Statt sich wie jeder andere Teenager in ihrem Alter zu vergnügen, verbringt sie Tage und Wochen im Krankenhaus. Ihre Chancen stehen schlecht, das weiß sie, und an Wunder hat sie noch nie geglaubt.
Ihre Mutter ist da anders. Als diese von einer Stadt in Maine hört, in der auch die unmöglichsten Dinge wahr werden, packt sie Campbell und den halben Hausstand zusammen und macht sich auf den Weg dorthin.
Und tatsächlich gibt es in Promise Merkwürdiges zu sehen: Schnee im Sommer, Regenbogen ohne Regen und eine Schar Flamingos.
Doch Campbell lässt sich so schnell nicht überzeugen. Erst als sie Asher kennenlernt und langsam beginnt, ihr Leben wieder zu genießen, scheint fast alles möglich …
Der erste Satz:
Als Campbells Vater starb, hinterließ er ihr 1.262,56 Dollar - so viel, wie er in den zwanzig Jahren als Feuertänzer in der Show The Spirit of Aloha im Disney Polynesian Hotel hatte auf die Seite packen können.
Das sagt Lucy:
Habt ihr Lust auf ein ernstes, trauriges Thema, das witzig und ehrlich geschrieben ist? Habt ihr Lust auf ein Buch voller Wunder und wundervoller Charaktere? Dann seid ihr bei Flamingos im Schnee genau richtig.
Schon beim Lesen des Klappentextes wusste ich, dass ich dieses Buch haben muss. Wir beide haben einfach sofort harmoniert. Und wurden bereits nach wenigen Sätzen die besten Freundinnen. Der Humor war toll, ich hatte die Charaktere durch die Bank weg super schnell super gerne und Wendy Wunder (ja, sie heißt tatsächlich so!) schreibt über Wunder einfach so authentisch, dass man sie ihr allesamt glaubt. Vielleicht gibt es diesen zauberhaften Ort in Maine tatsächlich. Vielleicht nicht in Maine, aber vielleicht in unserem Herzen. Und vielleicht, ja, ganz sicher sogar, ist das die Kern-Aussage des Buches: Glaube an Wunder, auch wenn sie noch so unmöglich und unrealistisch erscheinen!
Die sechzehnjährige Cam ist unheilbar an Krebs erkrankt und hat sich mit ihrem baldigen Tod abgefunden. Denn sie glaubt nicht an Wunder. Sie ist Realistin und obendrein noch so pessimistisch eingestellt, dass ich sie das eine oder andere Mal am liebsten aus dem Bett und ihrer Lethargie gezogen und mal so richtig durchgeschüttelt hätte. Zum Glück stehen Cam ein paar hoffnungsvolle Leute zur Seite; ihre Mutter und ihre jüngere Schwester zum Beispiel, die ganz fest an die Macht der Stadt Promise glauben und sogar Buch darüber führen, was dort so für Wunderdinge passieren. Und dann gibt es da natürlich noch Asher, den immerzu fröhlichen und total netten Kerl, der Cam und ihre Familie in seinem Haus wohnen lässt.
Langsam, vorsichtig beginnt Cam wieder, das Leben zu genießen, die Liebe an sich heran zu lassen, Hoffnung zu schöpfen und all die Punkte von der fast vergessenen Flamingo-Liste abzuarbeiten, die sie mit ihrer besten Freundin geschrieben hat und auf der Dinge stehen, die normale Teenager eben so machen - wie Meine Unschuld auf einer Fassbierparty verlieren oder Mich ein wenig in harmlosem Stalking versuchen.
Die Liebesgeschichte zwischen Cam und Asher ist von Anfang an offensichtlich, entwickelt sich aber sehr zaghaft und vor allen Dingen glaubhaft. Langsam nähern sie sich an, lernen sich gegenseitig kennen und geben einem dabei das Gefühl wieder das erste Mal verliebt zu sein. Der Hintergrund von Cams Krankheit verleiht dem Ganzen von Beginn an einen traurigen Beigeschmack - denn trotz Promise, trotz des Schnees im Sommer, trotz Einhörnern und Tomaten, die über eine einzige Nacht saftig und rot werden, spürte ich, dass es kein Happy-End-Buch werden würde.
Und das sollte man sich auf jeden Fall klar machen, bevor man dieses Buch liest; dass es einen zwar richtig oft und richtig laut zum Lachen bringen kann, dass es einem Schmetterlinge (oder sind es doch zappelnde Flamingobabys?) im Bauch und weiche Knie beschert, dass es aber trotzdem eine Geschichte über ein krebskrankes Mädchen ist und deshalb vermutlich auch die eine oder andere Träne fließen wird.
Was mich positiv überrascht hat: Flamingos im Schnee ist aus Cams Sicht geschrieben, aber nicht wie viele andere Jugendbücher aus der Ich-Perspektive, sondern in der dritten Person. Der Schreibstil ist jugendlich und frisch - ohne dabei umgangssprachlich zu werden -, ehrlich und super-lustig (endlich einmal Sarkasmus, den ich verstehe! Yeah!)
Fazit:
Für ein Buch über Krebs, das witzig und ehrlich und tiefsinnig geschrieben ist und einen den Krebs beim Lesen manchmal sogar fast vergessen lässt; für eine Protagonistin, die einen einerseits mit ihrer negativen Einstellung zur Weißglut treibt, deren Ehrlichkeit einen dann aber innerlich "Jawohl! Genau so ist es!" aufschreien lässt; für die süßen rosa Flamingos, die mit ihren langen Hälsen Herzen bilden können; dafür, dass mir dieses Buch das Herz gebrochen und mich laut zum Lachen gebracht hat; dafür gibt es von mir 5,5 Wombats.