Bilbo Beutlin ist ein angesehener und
rechtschaffener Hobbit, der es sich in seinem Heim gemütlich macht und
Abenteuer meidet. Bis eines Tages der Zauberer Gandalf vor seiner Tür auftaucht
und sich äußerst merkwürdig benimmt. Doch als wäre das nicht alles, halten dann
auch noch dreizehn Zwerge eine geheime Besprechung bei Bilbo ab, bei der es um
nichts Geringeres als die Wiedereroberung ihrer alten Heimat geht. Unter der Führung
des Zwergenprinzen Thorin Eichenschild, macht Bilbo sich zunächst eher widerwillig
mit auf die Reise. Keiner, nicht einmal er selbst, glaubt wirklich daran, dass
er diesem Abenteuer gewachsen ist. Ob das tatsächlich stimmt, muss Bilbo jedoch
selbst herausfinden…
Was Izzy dazu sagt:
Was Izzy dazu sagt:
Eine
unerwartete Reise
Dieser Titel passt zu der Verfilmung von Peter
Jackson. Denn unerwartet kam für mich die Ankündigung, dass es drei Filme zu diesem Buch geben wird.
Versteht mich nicht falsch. Als ich damals hörte, dass auch dieses Buch von
J.R.R. Tolkien verfilmt werden würde, konnte ich nicht anders als schlichtweg
begeistert zu sein. Erst recht als Peter Jackson dann doch selbst den Regiestuhl
übernahm (eigentlich sollte erst Guillermo del Toro Regie führen). Ab diesem
Moment war für mich klar, dass dieser Film nur klasse werden kann. Und diese
Meinung habe ich noch heute. Ja, ein
Film! – das wäre toll gewesen. Denn wie haben mich die Der Herr der Ringe Filme mit ihrer Ausstattung, Liebe zum Detail und
kreativen Umsetzung begeistert. Noch heute finde ich es bemerkenswert, wie
einfach man beim Schauen der Filme in die Welt von Mittelerde eintauchen kann.
Wohlbemerkt gab es hier allerdings jeweils einen
Film zu einem Buch.
Bei der Hobbit wurde nun aus dem Stoff eines Buches
eine dreiteilige Reihe gemacht. Wo sich nun die Frage stellt, ob Teil 1 Der Hobbit – Eine unerwartete Reise trotz
seiner knapp dreistündigen Laufzeit zu überzeugen weiß.
Kurz gesagt muss ich eher sagen Jein. Jeder, der
das Buch gelesen hat, weiß, dass Bilbo viele Abenteuer erlebt und es durchaus
genug Stoff zu erzählen gibt, um einen Film zu füllen. Aber das reicht meiner
Meinung nach nur für einen spannend gestalteten Film, in dem es um die
Hauptthemen des Buches geht oder eben einen Zweiteiler, der mehr Raum für
Details bietet. Und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass auch die Filmemacher
dabei geblieben wären, denn durch das Zerren und ja schon regelrechte Ausweiden
der Geschichte hinkt der Film manchmal gewaltig. Aus jeder kleinen Information
des Buches wird etwas hinausgeholt, um es filmisch umzusetzen. Was leider dazu
führte, dass ich mich bei dem Gesang der Zwerge, der nächsten Rückblende oder
ausführlichen Erklärung, was damals wie und wann geschehen ist, doch
gelangweilt habe. Hätte man diese Passagen mehr gerafft, hätte der Film mir
besser gefallen und nicht den Eindruck erweckt, dass er schlichtweg zu lang
ist.
Das ist jedoch das einzige (wenn auch große Manko)
des Filmes, denn der Rest ist nach kurzen Startschwierigkeiten stimmig.
Besonders zu loben ist die Besetzung von
Martin Freeman als Bilbo. Peter Jackson wollte ihn von Anfang an für die Rolle
haben, und von dem ersten Moment an, in dem man ihn auf der großen Leinwand als
Bilbo sieht, weiß man auch warum. Freeman schafft es Bilbo etliche Facetten zu
verleihen. Seine ihm innewohnende Hobbit-Gemütlichkeit, seine fehlende
Durchsetzungskraft und die unfreiwillige Komik, die Bilbo manchmal an den Tag
legt. Daneben allerdings auch seinen Mut für andere einzustehen oder selbst
über sich hinauszuwachsen und mit Kopf und Verstand zu agieren, sollte es die
Situation erfordern. Freeman bringt das alles gekonnt und äußerst sympathisch
rüber. Diese Besetzung finde ich top, anders kann ich es nicht sagen.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir - für den wenigen Raum, den er für seine Rolle hatte - Richard Armitage als Thorin Eichenschild. Ich muss gestehen, dass ich
mir Thorin immer ein wenig anders vorgestellt habe. Aber nachdem ich einige
Szenen mit Armitage gesehen hatte, konnte ich mich gut an ihn gewöhnen. Er verleiht
Thorin eine königliche Würde, die ich als Zuschauerin als glaubwürdig empfand.
Gepaart mit der gewohnten Sturheit der Zwerge und ihrem Hang - insbesondere
wenn es um Elben geht - kein Vertrauen in andere zu zeigen. Ich bin sehr
gespannt darauf, wie Thorin in den weiteren Filmen dargestellt und wie Richard
Armitage die Rolle weiter ausbauen wird, sofern er mehr Möglichkeit dazu bekommt. Die
anderen Zwerge haben noch kleinere Rollen, agieren miteinander aber stimmig.
Nicht selten hat der ganze Kinosaal lachen müssen, weil sie sich lustig
benommen haben. Auch hier hoffe ich aber, dass sie in den weiteren Teilen mehr
zu tun bekommen, als nur Slapstick zu liefern.
Zu Ian McKellen als Gandalf muss ich wahrscheinlich
nichts sagen, ebenso wenig zu Andy Serkis als Gollum, wie schon in Der Herr der Ringe sind beide klasse und tragen sehr viel dazu bei, dass der Zuschauer sich unterhalten fühlt.
Die bildliche Umsetzung ist gut. Peter Jackson
setzt hier darauf etwas Neues zu zeigen. Dieses Mal in Form davon den Film mit
einer verdoppelten Bildrate von 48 Bildern pro Sekunde zu drehen. Ob sich das
wirklich auszahlt, sei dahingestellt. Bei den Landschaftsaufnahmen ist die
Schärfe der Bilder klasse, aber bei Bewegungsabfolgen war sie für mich manchmal
ein wenig zu viel.
Fazit:
Trotz fast drei Stunden Laufzeit schafft es Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
nicht ganz allen seinen Figuren Tiefe zu verleihen. Der lockere, zunächst sehr
gemächliche Erzählton macht es schwierig in den Film hineinzufinden, gerade
wenn man die epischen Schlachten der Herr
der Ringe-Trilogie und deren Düsternis mag. Alles in allem gibt es durch
Ian McKellen, Martin Freeman und die kurzen Szenen des Drachen Smaug jedoch
Hoffnung, dass sich die weiteren Filme steigern können.
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