Sonntag, 30. Januar 2011

[Nina Blazon-Wochen] Lesungsbericht

Und hier zum Abschluss der Nina Blazon-Wochen, ein kurzer Bericht ihrer Lesung vom 19.11.2010 in der Stadtbibliothek Essen:

Fakten zur Lesung

Vorgestelltes Buch: Schattenauge
Ort: Stadtbibliothek Essen
Datum: 19.11.2010
Dieser Bericht wurde noch im letzten Jahr verfasst.


In kleiner Runde hält Nina Blazon am 19.11.2010 in der Stadtbibliothek Essen eine Lesung zu ihrem Buch „Schattenauge“. Schon wenn man den Raum betritt, schaut sie aufmerksam hoch und grüßt freundlich. Erster Eindruck: die Frau ist sympathisch. Auch wenn man es sich vorher nicht getraut hat, setzt man sich in die erste Reihe.

Bevor die Autorin anfängt zu lesen, gibt sie einen kurzen Abriss über den Inhalt des Romans. Sie erzählt sogar, mit leichtem Schmunzeln, dass sie Bilder der Hauptcharaktere mitgebracht hat und diese später zeigen wird.
Danach beginnt sie zu lesen. Wie gebannt hängt hört man ihr zu, denn Nina Blazon schafft es nicht nur auf dem Papier zu fesseln, sie liest auch sehr mitreißend das erste Kapitel vor. In diesem lernt man den Charakter Gil kennen und folgt ihm durch eine Stadt, die er nachts, dem Mädchen Zoë auf den Fersen, durchstreift. Was Zoë nicht weiß, ist, dass sie gerade dabei ist sich in eine Panthera zu verwandeln. Auch Gil ist einer dieser Menschenkatzen und wittert die Veränderung, die in dem Mädchen vorgeht. Er weiß um die Sitten seiner Artgenossen, die es sich zum Spaß machen unwissende Neue zu jagen, und will Zoë davor beschützen. Als Gil jedoch das Revier eines anderen Panthera betritt, wird es bremslig für ihn.

Hier endet der erste gelesene Teil.
Nina Blazon erzählt nun davon wie es zu der Idee der Panthera gekommen ist und wie sie diese Wesen aufgebaut hat. Panthera verwandeln sich nicht direkt in Katzen, sondern ihr Geist wird von den Instinkten der Katze übernommen. Deswegen heißen sie innerhalb des Romans auch nicht Katzenmenschen, sondern Menschenkatzen. Es gibt verschiedene Stadien, die eine Menschenkatze einnehmen kann. Gil versucht zum Beispiel so viel von seiner Menschlichkeit zu bewahren wie möglich, andere hingegen führen komplett das Leben einer Katze und erscheinen für Außenstehende wie Obdachlose.
Da Schattenauge allerdings kein reiner Fantasy–Roman ist – er enthält auch Krimi–Elemente –, wird im zweiten gelesenen Teil auch der Fall des Buches angerissen.
Nachdem man den ersten Hauptcharakter mit Gil kennengelernt hat, liest die Autorin ein Stück aus der Sicht von Zoë vor, dem Mädchen das Gil verfolgt hat und das noch nicht weiß, was mit ihr geschieht. Zoë lebt in eher bescheidenen Verhältnissen und muss oft auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Sie erwähnt, dass sie in letzter Zeit viele unerklärliche Aussetzer hat. Nachts schleicht sie sich zum Laufen hinaus und gerät an einen bedrohlichen Mann, der sie anfallen will. Erst Stunden danach kommt Zoë wieder zu sich und sitzt mitten auf einem riesigen Bagger. Nur wie sie dorthin gekommen ist, weiß sie nicht mehr – schließlich hat sie schreckliche Höhenangst. Tage danach wird eben dieser Mann tot aufgefunden. Und es stellt sich unweigerlich die Frage: Was hat Zoë mit dessen Tod zu tun?

An dieser spannenden Stelle verlässt Nina Blazon ihr Buch und zeigt, wie versprochen, die Bilder ihrer Hauptakteure. Und hier erklärt sich ihr anfängliches Schmunzeln. Sie hat nicht etwa Zeichnungen oder Bilder von Menschen mitgebracht, sondern Fotografien jeder einzelnen Katze, die in den wichtigsten Charakteren schlummern. Man merkt, dass sie sich Gedanken gemacht hat, welche Katze zu welchem Charakter gehört. Einige sind, genau wie ihr menschliches Äußeres, auch als Katze schillernd und auffällig. Andere unterscheiden sich in wichtigen Eigenschaften von ihrer Katze, wie zum Beispiel Zoë, die als Mensch panische Höhenangst hat, in Panthera–Form jedoch von einem Puma übernommen wird, dem besten Kletterer unter den Raubkatzen.
Daneben erzählt Nina Blazon wie sie ihre Welt geschafften hat, die auf vielen Geschichten aus der ägyptischen aber auch anderen Kulturen fußt, in der Katzen schon immer besondere Fähigkeiten zugesprochen worden sind (siehe die ägyptische Göttin Bastet).

Nun folgt eine Fragerunde, in der die Autorin wortgewandt und nett die Fragen ihrer Leser beantwortet. Zum Ende der Veranstaltung signiert sie noch einige Bücher und beantwortet sehr freundlich die Fragen der Hörerschaft, die sich nicht in größerer Runde getraut haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man seine Zeit auch an einem Freitag Nachmittag nicht damit verschwendet, eine Lesung von Nina Blazon zu besuchen. Sie liest sehr gut und schafft es den Zuhörer nicht zu langweilen – besser noch sie macht neugierig auf ihre Werke.

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Die Lesung gab für mich den Ausschlag dazu, mir auch ein paar andere Bücher von Nina Blazon durchzulesen bzw. anzuhören. Natürlich habe ich mit Schattenauge angefangen und war so begeistert, dass ich dann auch direkt Ascheherz lesen musste, das wenige Monate nach der Lesung veröffentlich wurde. Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet, eine Lesung von Nina Blazon zu besuchen, kann ich es euch nur empfehlen. Ich habe ja schon alles in den Bericht reingeschrieben und kann zusammenfassend nur sagen, dass es sich lohnt ihre Lesungen zu besuchen.

An dieser Stelle möchte ich mich noch ganz herzlich bei Nina Blazon bedanken, die so nett war, einen kleinen Text und Hinweis zu meinem Blog auf ihrer Seite zu posten. Vielen lieben Dank!

Mit diesem Post sind die Wochen zu Nina Blazon beendet. Im nächsten Monat werde ich eine weitere Autorin und deren Werke unter die Lupe nehmen. Mehr dazu verrate ich aber erst in der nächsten Woche.;)

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