Dienstag, 22. Januar 2013

[Rezension] Ein Tag ohne Zufall von Mary E. Pearson (Hörbuch)

Audio CD
Gelesen von: Anna Carlsson

Verlag: Der Audio Verlag, Dav 
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3862310364
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Seit sie sieben Jahre alt ist, wurde Destiny von einem Internat in das nächste gereicht. Nur damit sie nicht in der Nähe ihrer Eltern sein muss. Destiny hat sich daran gewohnt, nicht allzu lange an einem Ort zu sein. Das führt allerdings auch dazu, dass sie kaum Freunde hat und niemanden an sich heranlässt.
Doch dann gibt es diesen einen Tag, der alles ändern könnte. Ein tag, an dem Mal alles so ist, wie Destiny es sich vorstellt. Zusammen mit drei ihrer Schulkameraden macht sie sich auf, um zu testen, ob es so einen Tag wirklich geben kann. Und dabei lernt sie nicht nur über ihre Mitschüler einiges, sondern am meisten über sich selbst.

Der erste Satz:
„Als ich das erste Mal weggeschickt wurde, war ich sieben.“
Was Izzy dazu sagt:
Destiny führt ein Leben ohne Nähe. Von ihren Eltern gemieden, bleibt sie nie lange genug an einer Schule, um Freundschaften zu schließen und gibt ihren Schulkameraden auch keine Chance dazu. Bis sie auf Hedgebrook landet. Zwei Jahre verbringt Destiny dort, ohne wirklich etwas über die anderen zu wissen. Destiny ist zwar eine aufmerksame Beobachterin, die es besonders mit Zahlen und Zufällen hat, doch menschliche Verhaltensmuster und Gefühle sind ihr ziemlich unbekannt.
Dann kommt der 19. Oktober, der Tag, der vieles in Destinys Leben verändert hat. Was genau an diesem Datum geschah und wieso Destiny so ist, wie sie ist, erfährt der Leser nach und nach im Verlauf des Buches.
Denn zufällig steht vor der Schule ein rosa Auto, das Destiny zusammen mit ihren Schulkameraden Seth, Adrian und Mira "ausborgt". Jeder von ihnen bringt seine eigenen Geheimnisse und Wünsche mit. Mira scheint auf den ersten Blick die ewig gut gelaunte zu sein. Aidan der Zahlenfreak und Außenseiter und Seth der coole neue Typ. Aber sind die drei wirklich so leicht in diese Schubladen zu stecken?
Auf ihrem Roadtrip erkennt Destiny immer mehr, dass dem nicht so ist.
Und welche Gründe hat sie selbst dafür, nicht an Zufälle zu glauben und zwanghaft alles mit Zahlen zu erklären? Destiny macht es nicht nur dem Leser schwer, das herauszufinden, sondern auch sie selbst hat Probleme damit, der Wahrheit ins Auge zu sehen.
Wenn dann endlich alles deutlich vor ihr und dem Leser ausgebreitet ist, wird schnell klar, dass es hier nicht um eine lockere Geschichte geht, sondern Destinys Verhalten einen sehr guten Grund hat.

Mary E. Pearson beginnt Destinys Geschichte ohne große Umschweife. Aus Destinys Sicht lernt man sie und ihre Eigenarten und später auch die anderen kennen. Auf der einen Seite ist Destiny dabei eine hervorragende Beobachterin. Auf der anderen wird hier auch oftmals deutlich, dass sie kaum ein Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen hat. Die anderen Charaktere haben ebenfalls alle ihre eigenen Geschichten, denen man während ihres kleinen Roadtrips auf die Spur kommt. Besonders gefallen hat mir, wie unterschiedlich die vier sind und wie gut sie trotz dieser Tatsache miteinander funktionieren.

Dank Anna Carlssons angenehmer Lesestimme konnte ich kaum aufhören dieses Hörbuch anzuhören. Sie schafft es gekonnt den verschiedenen Figuren Stimmen zu geben und insbesondere Destiny eine einfühlsame und abwechslungsreiche Erzählstimme zu verleihen.

Einziges kleines Manko ist für mich persönlich die ganze Auflösung um Destinys Geheimnis, das bei gutem Zuhören bzw. Lesen schon ziemlich früh klar sein könnte. Alles in allem wusste Ein Tag ohne Zufall mich dennoch zu fesseln und konnte durch – gerade zum Ende hin – wirklich wunderschön formulierte und nachdenkliche Passagen punkten.


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