Gebundene Ausgabe: 544 Seiten
Verlag: cbj
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3570139943
|
Um den Krieg zu verhindern, reisen Alek und Deryn
an Board der Leviathan um die halbe
Welt. Von Sibirien, über Russland bis nach New York. Alek versucht alles, um
den durch seine Familie entfachten Krieg doch noch abzuwenden, sieht sich aber
einer schier unmöglichen Aufgabe entgegengestellt. Bis der bekannte Erfinder
Nicola Tesla auf den Plan tritt und behauptet in Besitz einer Waffe zu sein,
die den Krieg ein für alle Mal verhindern kann. Deryn kämpft derweil damit ihr
Geheimnis für sich zu behalten und ist nicht selten hin und her gerissen,
zwischen der Wahrheit, ihren Plichten und den Gefühlen, die sie für einen
gewissen österreichisch-ungarischen Prinzen hegt.
Der erste Satz:
„Sibirien“, sagte Alek.
Was Izzy dazu sagt:
Endlich ist es soweit und der letzte Band der
Steampunk-Reihe, um das Luftschiff Leviathan
schließt die Geschichte um den österreichischen Prinzen Aleksander und der
als Junge verkleideten Air-Service Pilotin, Deryn, ab. Die Geschichte verbindet
dabei wahre Ereignisse des 1. Weltkrieges und verwebt sie mit fiktiven
Personen, Handlungen und natürlich Steampunk-Elementen. Und das hat Scott Westerfeld
in den ersten beiden Bänden Leviathan –Die geheime Mission und Behemoth – ImLabyrinth der Macht so gekonnt und detailverliebt umgesetzt, dass Goliath
sich mit einigen Erwartungen meinerseits konfrontiert sah.
Auf der Suche nach einem Weg, den Krieg zu beenden,
stößt der junge Prinz Aleksander schnell an seine Grenzen. Jeder um ihn herum
versucht ihn in eine bestimmte Richtung zu schuppsen. Sein Beschützer Graf
Volger, für den die oberste Priorität das Verbleiben des österreichischen
Volkes ist. Oder Doktor Barlow, die wieder gewohnt wissend und für Außenstehende
undurchschaubar agiert. Für Alek ist klar, dass es sein Schicksal ist, den
Krieg zu beenden, nur merkt er, dass er sich dabei mehr schlecht als recht
schlägt. Bis die Leviathan in
Sibirien den mysteriösen Erfinder Nicola Tesla aufsammelt, der mit Alek ein
Bündnis zu Beendigung des Krieges schmieden will. Ob Tesla jedoch wirklich den
Schlüssel zum Frieden in den Händen hält, ist eine Frage, die sich durch das
ganze Buch zieht. Auch als Leser ist man sich dessen nie ganz sicher und
rätselt und bangt zusammen mit Alek, ob sein Vorhaben gelingen wird.
Das Alek manchmal etwas auf dem Schlauch steht,
gibt er auch selbst zu. Doch wenn es um Deryns Geheimnis geht, stellt er sich –
zwar äußerst sympathisch – ziemlich dumm an. Was Deryn dazu bringt, die ganze
Zeit daran zu zweifeln, ob sie „Prinz Dummerchen“, wie sie Alek gern nennt, die
Wahrheit sagen soll oder nicht. Sagt sie Alek die Wahrheit, wird das ihre
Freundschaft ruinieren, schweigt sie, muss sie sich vor ihrem besten Freund selbst
verleugnen. Eine sehr schwierige Entscheidung. Als sich die Lage zwischen den beiden zuspitzt, nutzt Deryn eine Eigenschaft
Aleks, um die Dinge zum Guten zu wenden. Und dafür bin ich ihr wirklich dankbar.
Denn so interessant die zwei einzeln sind, agieren Alek und Deryn als Team
unschlagbar.
Storytechnisch geht es in Goliath vom einen Ort zum nächsten, was mich als einziges ein wenig
gestört hat. So wunderbar Scott Westerfeld die verschiedenen Länder dargestellt hat, so fehlte mir gerade diese Darstellung in
Goliath. Es werden so viele Länder be- und durchreist, dass viele leider an dem
Leser aber auch Alek und Deryn vorüberziehen. Natürlich kann nicht jedes Land
großartig gezeigt werden und dadurch entwickelt sich auch eine eigene Dynamik.
Man merkt, dass der Krieg verhindert werden soll und jede Chance dazu genutzt
wird. Die Briten versuchen sich dabei natürlich in die beste Lage zu versetzen,
was Alek nicht selten zu Nutzen kommt.
Tesla empfand ich nach dem man im zweiten Band interessante Personen kennenlernte, leider als eher schwächeren Charakter. Was in
dieser Reihe aber nicht als absolut negativ gesehen werden kann, da alle ihre
Ecken und Kanten und eigenen Persönlichkeiten haben. Ein eher schwächerer
Charakter ist in diesem Falle nicht so störend oder langweilig, wie in so manch
anderem Buch. Seinen Zweck erfüllt Tesla nämlich sehr gut und gibt ebenfalls Rätsel auf.
Insgesamt ist die Handlung kaum vorhersehbar und
entwickelte sich für mich schnell zum Pageturner. Als ich Goliath zuschlug, war ich zufrieden, da ich ein sehr gutes Buch
gelesen hatte und gleichzeitig war ich auch ein wenig traurig, da die Reihe nun
zuende ist.
Fazit:
Goliath – Die
Stunde der Wahrheit ist der tolle Abschluss einer wunderbaren
Steampunk-Reihe. Überzeugende, lebendige Charaktere, eine detailliert
durchdachte und facettenreich dargestellte Welt und nicht zuletzt eine
unaufdringliche Liebesgeschichte, machen dieses Buch (und die komplette Reihe) zu einem richtigen Lesevergnügen.
Diese Bücher sind das Beste an Steampunk, das ich
bis dato gelesen habe und ich lege sie wirklich jedem ans Herz, der sich für
dieses Genre interessiert oder einmal hineinschnuppern möchte.
Wer die schönen Illustrationen von Keith Thompsom innerhalb der Bücher mag, sollte sich vielleicht auch Scott Westerfelds The Manual of Aeronautics: An Illustrated Guide to the Leviathan Series ansehen.
- Verlag: Simon & Schuster Ltd
- Sprache: Englisch
- ISBN-13: 978-1847388209
Dieses Buch habe ich im Rahmen der Challenge "Kampf den Buchreihen" von der lieben Lesegiraffe gelesen.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen