Donnerstag, 28. November 2013

[Rezension] Die Merle-Trilogie von Kai Meyer

Kai Meyers Merle-Trilogie war die erste Reihe, die mich so richtig fesseln konnte. Damals war ich richtig froh, dass ich die Bücher nur wenige Monate vor dem Erscheinen des dritten Bandes entdeckt hatte.

Noch einmal in die Welt von Merle, Unke und Serafin einzutauchen, war ein tolles Erlebnis. Zwar sehe ich die Reihe jetzt in einem ganz anderen Licht, dennoch hat das dem Lesespaß keinen Abbruch getan.

Band 1: Die Fließende Königin

Inhalt:
Merles Welt ist voller Magie. In einem Venedig, in dem die Zauberei nie gestorben ist, flüstert jedermann von der Fließenden Königin – doch nur Merle gewinnt ihre Freundschaft. Als die Mächte des Bösen das phantastische Wesen jagen, entbrennt im Labyrinth der dunklen Gassen und Kanäle ein abenteuerlicher Kampf. Meerjungfrauen und geflügelte Löwen, Meisterdiebe und Zauberspiegelmacher, sie alle haben ihr eigenes Interesse an der Fließenden Königin. Doch dann bricht der Boden auf, Flammen schlagen himmelhoch, und etwas Unbeschreibliches steigt aus der Erde empor ...

Der erste Satz:
Die Gondel mit den beiden Mädchen kam aus einem der Seitenkanäle.


Band 2: Das Steinerne Licht

Inhalt:
Merle und die Fließende Königin suchen den mächtigen Lord Licht auf, von dem sie sich Hilfe bei der Befreiung Venedigs erhoffen. In seinem Reich begegnen sie Merles verloren geglaubter Freundin Junipa. Doch Merle bemerkt, dass der Lord Junipa manipuliert hat und gegen sie aufhetzen will. In der Zwischenzeit hat sich die Lage in Venedig weiter zugespitzt und es regt sich immer stärkerer Protest gegen die Belagerer. Aber kann man der Anführerin des Widerstands, der uralten Sphinx Lalapeja, wirklich trauen?


Der erste Satz
Tief unter den Schwingen des Obsidianlöwen zog die Landschaft dahin wie ein mehr aus Asche.

Band 3: Das Gläserne Wort

Inhalt:
Merles Welt ist voller Magie. Während Venedig unter dem Angriff der Mumienkrieger zerbricht, finden sich Merle und die Fließende Königin in einem Ägypten wieder, das unter tiefem Schnee begraben liegt. Hier, in der eisigen Spiegelfestung der Sphinxe, kämpfen Hexen und Horuspriester, alte Götter und neue Tyrannen um die Herrschaft über eine ganze Welt. Einzig das Gläserne Wort kann Merle helfen. Doch als sie auf einen längst verloren geglaubten Freund trifft, muss sie erkennen, dass ihr wahres Schicksal verborgen liegt im Geheimnis der Fließenden Königin. 

Der erste Satz
Die Pyramide erhob sich aus hohem Schnee.
Was Izzy zur Reihe sagt: 
Um es kurz zu machen: ich liebe diese Reihe! Was Kai Meyer damals mit Merle geschaffen hat, ist meiner Meinung nach einfach grandios. 

Über drei Bände hinweg folgt man dem Waisenmädchen Merle, durch ein magisches Venedig und die Welt der Fließenden Königin. Diese ist die Schützgöttin Venedigs und ihre Aura soll noch heute durch die Ströme der Stadt fließen. Merle ahnt zu Beginn der Geschichte noch nichts davon, dass sich ihre Wege kreuzen werden und sie in das Abenteuer ihres Lebens hineingezogen wird.
Die Fließende Königin ist dabei eine mysteriöse Stimme in ihrem Kopf, die so einige Geheimnisse zu haben scheint und Merle in etliche riskante und spannende Situationen stürzt.
Kai Meyer beweist hier eine unnachahmliche Fantasie, wenn er Merles Welt, deren Mythen und Legenden aber auch unterhaltsame Charaktere, wie den Obsidian-Löwen Vermithrax, erschafft. Auch ich als Leserin, die eindeutig dem Teenie-Alter entwachsen ist, beeindruckt es nach wie vor, wie durchdacht und ausgearbeitet diese Welt ist. Sei es im ersten Band Venedig, oder im zweiten - und mein persönliches Highlight - die Hölle. Mit jeder Zeile und jeder Seite beschwört Kai Meyer Bilder im Kopf des Lesers herauf, die Merle und ihre Welt lebendig und greifbar machen.

Merle ist dabei eine Erzählerin, der man gern durch die Geschichte folgt. Sie ist eine Waise, jedoch kein Mensch, der wegen dieses Schicksals viel lamentiert oder bemitleidet werden will. Während der Geschichte erfährt sie viel über sich und entwickelt sich von Band zu Band weiter.
Meine persönlichen Liebslingscharaktere sind allerdings der Straßendieb Serafin (hach, der erste tolle männliche Charakter, den ich damals gelesen habe!), dessen Weg den von Merle kreuzt und der nicht nur für sie, sondern auch für die Handlung stetig wichtiger wird. Und die rabiate Unke. Diese schlagfertige Frau, mit dem schweren Schicksal habe ich mit dem ersten taffen Spruch in mein Herz geschlossen und es blieb auch bis zur letzten Seite so. Unke besticht mit ihrer Stärke, aber auch Warmherzigkeit.

Die Spannung baut sich von Band zu Band auf. Und im Gegensatz zu vielen anderen Reihen, schafft Kai Meyer es auch den zweiten Band stark zu schreiben. Man hat nie das Gefühl einen Lückenbüßer oder die schiere Verbindung zwischen Band eins und drei zu lesen. Nein, Das Steinerne Licht, bietet in sich eine komplexe und interessante Geschichte.
Tatsächlich sind alle drei Bände derart stark geschrieben, wimmelt es in ihnen von tollen Einfällen und tragenden wie überzeugenden Charakteren, dass ich keinen Teil einem anderen vorziehen würde. Auch das ist meiner Meinung nach erwähnenswert.

Das Ende bildet einen runden und passenden Abschluss und lässt den Leser ein bisschen wehmütig, aber größtenteils zufrieden zurück.

Gesamtfazit:
Insgesamt eine tolle Reihe, mit vielen unterschiedlichen Charakteren, die liebevoll ausgearbeitet sind. Die Geschichte um Merle und die Fließende Königin ist spannend, gespickt von tollen Ideen und wird von Kai Meyers starkem Schreibstil getragen, der kaum Langeweile aufkommen lässt. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempempfehlung.


Dienstag, 26. November 2013

[KiJuBu] Lucys liebste Jugendbücher

Hallo ihr Lieben,

in der letzten Woche unseres Kinder- und Jugendbuchspecials wollen wir euch nun noch unsere liebsten Jugendbücher vorstellen. Dies hier sind meine Top Five:


The perks of being a wallflower von Stephen Chbosky

Wenn ihr meine Rezension zu diesem Buch gelesen habt, dann wisst ihr, dass es seit Jahren zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt und etwas ganz Besonderes für mich ist.



Stephen Chbosky versteht es, die verschiedensten Probleme, die Teenager und Jugendliche haben können, darzustellen, und vor allem zeigt er, wie wichtig es ist, Freunde zu haben.

Inhalt

Charlie ist 15 und ihm steht sein erstes Jahr an der High-School bevor. Doch anstatt sich wie die meisten Teenager darauf zu freuen, ängstigt ihn die Vorstellung. Er ist ein Mauerblümchen ohne Freunde, schüchtern und alles andere als selbstbewusst. Außerdem umgibt ihn da noch dieses Geheimnis um seine Tante Helen. Und die High-School wird das nicht besser machen, denkt er. Bis er Patrick und Sam trifft … und zu leben, zu genießen und zu verstehen beginnt. 



Der Film hierzu ist übrigens sehr nah am Buch und absolut empfehlenswert!



Eine wie Alaska von John Green

Auch John Green darf in dieser Kategorie nicht fehlen. Eine wie Alaska, mein Lieblingsbuch des Autors, ist witzig und ehrlich und befasst sich mit dem großen "Vielleicht" im Leben, hat authentische, interessante, nerdige Charaktere wie nur John Green sie schreiben kann und schafft es, einen zum Fremdschämen, Lachen, Mitleiden, Mitverwirrtsein, Weinen, Trauern und Nachgrübeln zu bringen - alles in einem Buch.

Inhalt:



Miles hat die Schule gewechselt. Auf dem Internat verknallt er sich in die schöne Alaska. Sie ist das Zentrum ihres Sonnensystems, der magische Anziehungspunkt des Internats. Wer um sie kreist, ist glücklich und verletzlich gleichermaßen, euphorisch und immer nah am Schulverweis. Alaska mag Lyrik, nächtliche Diskussionen über philosophische Absurditäten, heimliche Glimmstängel im Wald und die echte wahre Liebe. Miles ist fasziniert und überfordert zugleich. Dass hinter dieser verrückten, aufgekratzten Schale etwas Weiches und Verletzliches steckt, ist offensichtlich. Wer ist Alaska wirklich?

Mit Anmut und Humor, voller Selbstironie und sehr charmant erzählt Green die zu Tränen rührende Geschichte von Miles, in dessen Leben die Liebe wie eine Bombe einschlägt.

Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie von Lauren Oliver

Für dieses Buch vergöttere ich Lauren Oliver, weil es so so ehrlich und echt geschrieben ist, mit wunderbar poetischen Formulierungen, dass ich mich permanent gefühlt habe, als wäre ich Teil dieser Clique, Teil dieser Schule, Teil dieses Buchs. Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie beschäftigt sich mit einer sehr wichtigen Fragen, die sich Teenies und Jugendliche oftmals stellen: Was möchte ich mit meinem Leben machen? Was wäre, wenn morgen schon alles vorbei wäre?

Inhalt:

Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte ...


Die Welle: Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging von Morton Rhue

Ein Lehrer, eine Schulklasse, ein Experiment. Und eine erschreckende Erkenntnis: Faschismus ist nicht etwas, das nur andere Menschen betrifft. Faschismus ist hier mitten unter uns und in jedem von uns.

Diese Schullektüre hat mich damals stark gepackt und fasziniert und nachdenklich gestimmt; nicht nur in Bezug auf die deutsche Geschichte, sondern weil dieses Buch zeigt, was Worte - gezielt eingesetzt - alles bewirken können. Wie leicht es sein kann - auch noch nach all der Erfahrung und all den Jahren - eine Gruppe Menschen für etwas zu begeistern, das nicht korrekt ist. Und wie Menschen es doch irgendwie zu brauchen und zu wollen scheinen, dass sie von jemandem geführt werden. Gerade deshalb so wirkungsvoll, weil es es nach einer wahren Begebenheit geschrieben ist. Ich hoffe, dass noch viele Klassen Die Welle lesen und diskutieren werden.

Empfehlenswert ist mMn auch die deutsche Neuverfilmung des Buches.




Die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier

Ihr wisst, ich bin ein großer Fan von Kerstin Gier und ihrer Edelstein-Trilogie (nicht umsonst schreibe ich hier unter dem Pseudonym Lucy Montrose). Sie hat einfach diese wahnsinnig frische, jugendliche, witzige und fantasievolle Art zu schreiben, die Teenies und Jugendlichen aus der Seele spricht. Und genau deshalb gehört sie für mich zu den Top-Jugendbuchautoren. 
 https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5OIR8tesxD098Sa0yh9ifcFIvxMk8I2SmeGwqc6xRRUDpam7niOAyAaYrcF6QD4W4ErUi-YKiKPsB7ExrU_eTSmCNezg4lVQZ65mWTgO9ik7gqu6eKgeoKOztGd3e7ubAjJNR0i2-_6P0/s640/Edelstein+Trilogie.png
Inhalt

Manchmal ist es ein echtes Kreuz, in einer Familie zu leben, die jede Menge Geheimnisse hat. Der Überzeugung ist zumindest die 16jährige Gwendolyn. Bis sie sich eines Tages aus heiterem Himmel im London um die letzte Jahrhundertwende wiederfindet. Und ihr klar wird, dass ausgerechnet sie das allergrößte Geheimnis ihrer Familie ist. Was ihr dagegen nicht klar ist: Das man sich zwischen den Zeiten möglichst nicht verlieben sollte. Denn das macht die Sache erst recht kompliziert!


Auch ihre Silber-Trilogie können Izzy und ich sehr empfehlen!


Was sind eure liebsten Jugendbücher?

Alles Liebe,
eure Lucy

Montag, 25. November 2013

[News] Unsere Stimmvergaben für den LovelyBooks Leserpreis!

Hallo!

Bis zum 28.11.13 habt ihr auf Lovelybooks noch die Möglichkeit, eure Lesehighlights des Jahres 2013 zu wählen. Es gibt so einige Kategorien, in denen man schnell fündig werden kann. Vergesst also nicht, eure Stimme abzugeben und eure liebsten Autoren zu unterstützen!



Lucy und ich haben in den letzten Tagen auch abgestimmt und wollen unsere Vergabe mit euch teilen:

1. Bestes Buch Belletristik:

Ein ganzes halbes Jahr  von Jojo Moyes.

Für uns beide unangefochten auf Platz eins im Bereich Belletristik.

2. Bestes Buch im Bereich Fantasy:

Auch hier eine Konsens-Entscheidung, denn ein Buch ist uns dort sofort ins Auge gesprungen. Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater, das uns mit seinem unvergleichlichen, manchmal eigenwilligen Stil, den liebenswerten und echten Charakteren und der frischen Idee, von der ersten bis zur letzten Seite verzaubert hat.

3. Bestes Buch im Bereich Jugendbuch

Hier hat Lucys Favorit das Rennen gemacht. Neal Shustermans Vollendet - Der Aufstanddas sie in diesem Jahr kaum mehr losgelassen hat und auch noch Tage danach zum Nachdenken brachte.

4. Bestes Buchcover

Hier ist es uns wirklich nicht leicht gefallen.

Denn auch hier konnte uns Wen der Rabe ruft auf ganzer Linie überzeugen. Aber auch Die gestohlene Zeit und Das Licht zwischen den Meeren finden wir wunderschön.

Am Ende haben wir uns allerdings für Silber - Das erste Buch der Träume entschieden, da die ganze Aufmachung des Buches so viel Liebe zum Detail zeigt, so fantasievoll und schön ist.




Für welche Bücher habt ihr gestimmt?

Liebe Grüße
eure Izzy und Lucy

Sonntag, 24. November 2013

[Book meets movie] Rezi-Clash zu Catching Fire

Hallo ihr Lieben!

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Lucy und ich haben uns gedacht, dass wir eines zumindest noch einmal tun müssen: Einen Rezi-Clash veröffentlichen!

Was bietet sich dazu mehr an, als der zweite Film in der Hunger Games-Reihe: Catching Fire!

Nach gefühlten Jahren Wartezeit, läuft der Film nun endlich in den Kinos, und Lucy und ich sind, Fangirls, die wir bei Panem nun einmal sind, direkt ins Kino gestürmt (Lucy sogar verkleidet als Katniss).





Lucy und ich sind die letzten Wochen vor Erscheinen des Films komplett anders angegangen. Ich erzähle euch einmal kurz, wie das für jede von uns aussah:

Izzy: Oh, da ist schon wieder ein neuer Catching Fire-Trailer.*Gegen Neugier ankämpft und ihn ignoriert*  Ja, ihr habt richtig gelesen! Außer dem ersten offiziellen Filmtrailer habe ich noch nichts von diesem Film gesehen. Ihr könnt euch also vorstellen, WIE neugierig ich bin!

Lucy: Oh mein Gott, es gibt so viele Videos und Clips zu Catching Fire - ich muss sie mir einfach alle ansehen! Lucy hat also schon einen Einblick in den Film bekommen. Alles in allem gilt für sie aber dasselbe, wie für mich. Sie hält die Neugier nicht mehr aus!

Und nun *Trommelwirbel* unsere Meinung zum Film:

Izzy: Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht mehr weiß, wie ich es geschafft habe, nur einen einzigen Trailer zu diesem Film zu sehen. Doch im Nachhinein bin ich richtig froh, denn so war Die Tribute von Panem: Catching Fire für mich wirklich bis auf die paar winzigen Einblicke des Trailers neu, aufregend und einzigartig und ... (fügt hier bitte alle positiven Adjektive ein, die euch in Bezug auf einen Film in den Sinn kommen!). Ja, ich war restlos begeistert vom Film und bin es auch jetzt noch, wenn ich hier sitze und diesen Post schreibe!
Wo soll ich anfangen? Der Film schafft für mich von Anfang an die richtige Atmosphäre. Distrikt 12, seine Bewohner, die Kargheit dieser Region sind wunderbar eingefangen. Besonders berührend ist es, wenn zunächst Katniss ins Dorf der Sieger kommt und man sieht, wie einsam es dort ist. Noch schlimmer aber, wenn die overdresste Effie ihre Füße auf den Siegerboden in Distrikt 12 setzt und mit all ihrer grotesken Buntheit und dem affektierten Gehabe, so gar nicht hineinpasst.

Die Tour durch die anderen Distrikte war ebenso gelungen, auch wenn man nicht viel von den Distrikten an sich sieht. Anrührend ist hier natürlich Peetas und Katniss' Besuch in Distrikt 11, der meiner Meinung nach kaum hätte besser umgesetzt werden können. Josh Hutcherson und Jennifer Lawrence verstehen es in der Szene wunderbar, Gefühle im Zuschauer aufkommen zu lassen.

Lucy: Auch für mich war diese Szene eine sehr emotionale und tränenreiche. Die großen Aufnahmen von Thresh und Rue, davor etwas hilflos, um Haltung bemüht ihre Familien, die einzelne Träne von Rues Mutter, die zu einem lautlosen Schluchzen anschwillt, die Stille und großen Augen der anderen Distriktbewohner, Katniss' und Peetas Gesichtsausdrücke und Worte - dieses Zusammenspiel war perfekt. Sowieso fand ich die Siegestour mit sämtlichen Reaktionen der Distriktbewohner sehr gut dargestellt.  

Besonders gut dargestellt fand ich dabei auch die Beziehung zwischen Katniss und Peeta. Immer etwas krampfig, aber wenn es hart auf hart kommt, merkt man, wie sie sich aneinander festklammern. Besonders gefreut habe ich mich, dass sie neben der Alptraumszene auch die mitreingebracht haben, als Peeta mit Katniss über ihre und seine Lieblingsfarbe redet. Da musste ich gleich an eine ganz bestimmte Stelle in Mockingjay denken und musste lächeln. 

(Und wo wir es gerade von emotionalen Peeta-Momenten haben. Ich fand es so toll und wichtig, dass sie das Gemälde, das er von Rue gemacht hat, gezeigt haben, und dass es so wunderschön gewesen ist.)

Izzy: Auch die Darstellungen der anderen Charaktere kann sich sehen lassen. Eines meiner persönlichen Highlights ist zum einen Effie. Wie auch im ersten Teil, prallen bei ihr und den Tributen von Distrikt 12 Welten aufeinander. Aber wo Effie damals noch komplett ein Fremdkörper zwischen Katniss, Peeta und Haymitch war, sieht man nun, dass sie sich in die Gruppe einfügt – auf ihre Effie-Art natürlich. Elizabeth Banks bringt die vielen Nuancen dieses Charakters, die Übertriebenheit und Oberflächlichkeit, über den Wunsch Peeta und Katniss aufrichtig beizustehen, aber auch ihre Erkenntnis, wie falsch diese Hungerspiele sind, jedes Mal auf den Punkt rüber. Einige ihrer Szenen sind so intensiv gespielt, dass ich Tränen in den Augen hatte. Und wenn man bedenkt, dass die gute Effie immer aussieht wie ein schrecklich geschminkter, schriller Clown oder wahlweise auch Pudel, soll das schon einiges sagen. Es war einfach schön, wie Effie zum Zusammenhalt der Gruppe ein übergreifendes Symbol einführte (bei ihr war es ihr goldenes Haar – Effie eben :-)) und dieses auch tatsächlich den anderen überreichte.

Lucy: Für mich war aber auch Caesar Flickerman wieder grandios gespielt. Ich bin sowieso der Meinung, dass diese beiden Rollen, Effie und Caesar, mit die schwierigsten sind. Da muss jeder Augenaufschlag und jeder Schritt, jedes Kopfnicken und Kopfschieflegen und jedes verdammte Lächeln sitzen - und mal ehrlich, Stanley Tucci hat dieses Kapitol-Moderations-Lachen einfach drauf wie kein Zweiter!

Izzy: Woody Harrelson hat es in diesem Film nun endgültig geschafft, mich von seinem Haymitch zu überzeugen. Er sorgt für so einige lustige Szenen, ist aber auch in der Lage ernste Töne anzuschlagen, oder mal frech zu werden (insbesondere, wenn es um Katniss geht). 

Lucy: Auch wenn ich mir Haymitch rein optisch ganz anders vorgestellt habe, kann ich Izzy da nur zustimmen. Woody Harrelson überzeugt! Geärgert hat mich nur, aber da kann der Gute nichts dafür, dass sie seine Hungerspiele nicht gezeigt haben; nicht einmal kurz erwähnt haben, was damals vorgefallen ist. Diese Szene hätte ich nicht nur gerne mit im Film gehabt, weil Haymitch zu meinen Lieblingscharakteren zählt und man ihn dadurch noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen und ihn somit auch besser verstehen gelernt hätte, sondern vor allem, weil er Katniss im Buch auch auf etwas Wichtiges, Spielrelevantes hinweist.

Auch die anderen Siegertribute hätte man so noch besser vorstellen können.

Stattdessen kriegt Snow eine Enkelin? Ich meine, ich fand es gut, dass man öfter einmal einen Einblick von Snow bekommen hat (v.a. die Reaktion auf das Spotttölpel-Kleid war genial!), aber musste man deshalb eine Enkelin herbeischaffen? Das hat für mich so ganz und gar nicht gepasst!
Izzy: Lenny Kravitz ist als Cinna wunderbar (– weiß hier wirklich nicht was Lucy damit meint, dass sie findet, Kravitz' Cinna könnte auch auf Katniss stehen?).

Lucy: Das erläutere ich dir gerne, liebe Izzy! Es gab ihm ersten Teil zwei Cinna-Szenen: Die, wo er Katniss für die Parade vorbereitet. (die ist wundervoll!) Und die Verabschiedungsszene, bei der sie Stirn an Stirn einen Augenblick zu lange dagestanden haben und er sie sehr intensiv angesehen hat. Und dann dieses Flüstern. Das hatte für mich nichts Väterliches und nichts Freundschaftliches und auch nichts Cinna-bewundert-Katniss-mäßiges. Ist dir das wirklich nicht aufgefallen? 

Allerdings muss ich sagen, dass all das in Catching Fire nicht mehr so ist. Lenny Kravitz hat mir dieses Mal wirklich gut in der Rolle des Stardesigners gefallen - vor allem seine Gestik und sein zurückhaltendes Lächeln, das zeigt, dass er das alles nicht für Bewunderung und Ruhm macht, sondern für Katniss.

Izzy: Grandios finde ich überraschenderweise (warum überraschenderweise? Mir war von Anfang an klar, dass sie das rocken wird! Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich schon Interviews und Clips mit ihr gesehen hatte, hehe!) Jena Malone als Johanna (sie haben die Auszieh-Szene im Aufzug echt gebracht und sie hätte es nicht besser machen können – habe mich kaputtgelacht!). Sie bringt Johannas Wut darüber ein Spielball des Kapitols zu sein, so unterhaltsam, gut und schlagfertig rüber, dass ich den Charakter sogar schon in diesem Band mögen konnte (war beim Buch nicht der Fall!).

Lucy: Ganz besonders gelungen fand ich die Darstellung von Mags. Sie ist mir ja im Buch schon ziemlich ans Herz gewachsen, aber der Film hat da nochmal was draufgelegt. Lynn Cohen als Mags ist einfach herzallerliebst und weil sie immer so gutmütig und putzig mit dem Mund und den Augen gelächelt hat, musste ich bei ihren Szenen permanent die Tränen zurückhalten. Sehr gut rübergebracht war auch ihr Verhältnis zu Finnick. Hach, Finnick ...

Izzy: Genau, kommen wir nun zu meinem Lieblingsthema: Finnick. Vielleicht ist es noch nicht bekannt, aber ich bin ein kleines*hust* Finnick-Fangirl. Beim Lesen hatte ich jedoch immer Garrett Hedlund vor Augen und war dann ein wenig enttäuscht, dass Sam Claflin das Rennen gemacht hat. Im Nachhinein überzeugt er in der Rolle. Tatsächlich geht es mir bei der Darstellung von Finnick in Catching Fire aber wie mit Haymitch in Hunger Games. So ganz begeistert oder vom Hocker gerissen hat es mich nicht. Obwohl ich sagen muss, dass besonders die Stelle mit Mags im Nebel super von Claflin herübergebracht wird. Trotzdem gilt: Ich finde ihn ganz nett in der Rolle, aber zu Begeisterungsstürmen bringt er mich (noch) nicht.

Lucy: Ich war nicht ganz so enttäuscht über diese Schauspielerauswahl wie Izzy, aber meine Vorstellungen von Finnick, dem Adonis, trifft Sam Claflin - so gern ich ihn als Schauspieler auch habe und so niedlich ich ihn auch finde - auch nicht. Aber er hat tolle Grübchen! Und ich liebe, wie er ihn spielt. Er hat mich überzeugt, sowohl mit seiner Zuckerstückchen-Szene (im Original kommt das bestimmt noch cooler rüber), als auch mit den stillen Momenten, die er fern der Gruppe verbringt, nah am Wasser, in sich gekehrt, an Mags und Annie denkend.

Und auch Beetee und Wiress sind es mMn wert, erwähnt zu werden. Mal abgesehen davon, dass Beetee in der Arena etwas zu kurz kommt, finde ich die beiden super und sehr buchnah - wie Beetee die Sätze von Wiress beendet, wie Wiress nichts mehr sagt als Tick-Tack, Tick-Tack. Und die Mimik ist bei beiden klasse. ich habe geliebt, wie Beetee öfter einmal die Brille angehoben hat. 

Und findet ihr nicht auch, dass die Arena grandios dargestellt worden ist? Ich muss gestehen, als ich das Buch gelesen habe, konnte ich mir das gar nicht so gut vorstellen, aber im Film sah das alles plötzlich richtig einleuchtend ein. Ich war restlos begeistert von jeder einzelnen Spalte und Darstellung der Dinge, die dort passiert sind. 

Nur warum haben sie Peeta ganz zu Beginn der Spiele jemanden umbringen lassen? Mal abgesehen davon, dass Peeta laut Buch eigentlich gar nicht schwimmen kann und deshalb nicht die geringste Chance gehabt hätte, ist es total out-of-character. Peeta Mellark, der Künstler, der Poet, der sanfte Bäcker tötet nicht - zumindest nicht so. Besser hätte es mir gefallen, wenn Finnick das erledigt hätte.  

Izzy: Gale ist mir wie immer egal.:-) Was soll ich sagen, der Charakter geht mir die meiste Zeit eigentlich nur auf den Geist, wenn ich die Bücher lese. Von daher ist es wahrscheinlich etwas, das ich Liam Hemsworth positiv ankreiden kann, denn immerhin, hat Gale mich nicht allzu sehr gestört. Er war halt da – mehr auch nicht (Yeah!).

Lucy: Gale war mehr als nur da! Ich muss sogar sagen, dass er mir im Film sehr viel sympathischer geworden ist. Ich bin absolut Team-Peeta, aber ich muss sagen, dass ich Gale im Film viel besser verstehen kann als im Buch. Liam Hemsworth mag vielleicht nicht unbedingt aussehen wie mein Buch-Gale, aber er spielt ihn toll. 

Und wo wir schon in Distrikt 12 sind, Prims Entwicklung ist im Film auch prima rüber gekommen, sei es in der Szene, als sie sich um Gales Wunden kümmert, oder als sie sich mit Katniss über die Spiele und die Rebellion unterhält. Sehr emotional fand ich auch die Stelle, als die Schwestern sich umarmen und sich sagen, dass sie sich lieb haben. Eine wichtige und aussagekräftige Stelle, denn während es für Prim leicht ist, jemanden in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, wie wichtig er einem ist, ist es für Katniss eher eine Seltenheit, dass sie so etwas tut.

Izzy: Die Machart des Filmes kann von der ersten Minute an überzeugen. Katniss' Welt wird real und greifbar und das durch gezielte Kameraführung und einen unaufdringlichen Soundtrack. Auch hier gibt es einige Szenen, die leicht in den Kitsch hätten abrutschen können, aber Dank der Musik und der Darstellung ist das nicht der Fall (Erinnert sich noch jemand an die Gewächshaus-Szene in The Mortal Instruments, als sie nicht nur peinlich vor sich hingeschwafelt haben, dann die Blüten begannen zu leuchten(!) und - ja, das ist noch nicht alles, auch wenn es sich schon schrecklich genug liest – dieses wirklich kitschige Lied eingesetzt hat? DAS wird man in Catching Fire nicht finden). Generell steckt für mich mehr Liebe zum Detail, zur Darstellung der Charaktere und der Grundmessage des Buches an sich in diesen Filmen. 
 
Hier könnten sich so einige Buchverfilmungen, die nur aufs große Geld aus sind, mal eine gehörige Scheibe abschneiden. Vielleicht bleibt es uns Zuschauern dann erspart, sich durch Filme wie Beastly oder Mortal Instruments: City of Bones quälen zu müssen. Oder vergebens auf eine Fortsetzung von solch grandiosen Büchern, wie His Dark Materials/Der Goldene Kompass zu warten, da die ersten Teile so auf ganzer Linie enttäuschten, dass sie an der Kinokasse floppten.

In diesem Sinne können wir nur sagen: ein klasse Film, den man gesehen haben muss. Wirklich jetzt, wenn ihr noch nicht im Kino wart (schämt euch ein wenig!;-)), holt es nach! Und nehmt Taschentücher mit!



... und wenn wir könnten, noch viel mehr Punkte! ;-)

Wie findet ihr den Film? Was hat euch gefallen oder nicht; was überrascht oder enttäuscht?

Samstag, 23. November 2013

[News] Lesenacht bis die Augen zufallen!

Hallo ihr Lieben!

Wie bereits angekündigt, werden Lucy und ich heute an der Lesenacht von Ines von The call of Freedom and Love teilnehmen.

 

Zu gewählten Uhrzeiten, werden wir diesen Post hier im Verlauf der Nacht aktualisieren, damit ihr wisst, was gerade bei uns passiert.

Los geht es in einer knappen halben Stunde (22 Uhr!), und Lucy und ich sind schon richtig aufgeregt! Schaut also in der nächsten Zeit rein, wenn ihr wissen wollt, wie der nächtliche Lese-Marathon bei uns verläuft!

Bis gleich!

22:00 Uhr:
 
1)  Was liest du heute und wieso? 
Izzy: Ich kann mich immer noch nicht entscheiden. Spontan nehme ich jetzt einfach The Iron King von Julie Kagawa zur Hand. Einen besonderen Grund gibt es nicht.
Lucy: Ich lese Days of Blood and Starlight - Zwischen den Welten von Laini Taylor, weil mir der erste Teil so gut gefallen hat und ich vielleicht bald vor Neugier gestorben wäre, wenn ich noch länger mit dem Lesen des zweiten Teils gewartet hätte!


Momentane Verfassung: 
Lucy: Etwas müde, aber aufgekratzt und top motiviert!
Izzy: Müde und ein wenig verpeilt! :)  

 22:50 Uhr:

2) Verrate ein paar deiner Leseticks und wie du zu E-Books stehst.

Izzy: Ich bin mir nicht sicher, ob ich Leseticks habe. Ich lese nie zuerst die letzte Seite oder so etwas. Hin und wieder mache ich einen Lesemarathon, aber sonst fällt mir nichts ein (oder ich will mich gerade nicht outen;)).

Ich finde E-Books ganz sinnvoll, würde aber nie komplett auf ein normales Buch verzichten wollen.

Lucy: Hm, der einzige Tick, den ich habe (und den Izzy und all meine anderen Freunde nicht nachvollziehen können!) ist, dass ich mir, bevor ich ein Buch anfange zu lesen, immer zuerst den letzten Satz/Absatz anschaue!

E-Books sind perfekt für Urlaube (weil man so seine eigene kleine Bibliothek dabei hat, ohne den Koffer vollstopfen zu müssen!) und für sonstige Ausflüge und Zugfahrten. Außerdem mag ich an den E-Readern, dass sie so schön leicht sind und die Arme deshalb nicht so schnell schmerzen, wenn man im Bett auf dem Rücken liegt und liest. Für mich können sie Bücher aber auf keinen Fall ersetzen. Ich habe bei E-Books auch leider nicht das Gefühl, dass sie mir gehören. Ich habe immer Angst, dass sie irgendwann einfach gelöscht wurden.

Momentane Verfassung:
Izzy: Genervt, weil Blogger beim Aktualisieren des Posts immer rumspinnt. Sonst zufrieden, dass ich The Iron King gewählt habe.
Lucy: Das Buch ist sooo spannend, dass ich so langsam richtig fit und noch aufgekartzter werde! 

 23:40 Uhr:

3) Was ist dein Lieblingsbuch/Reihe/Autor?

Izzy: Mein Lieblingsbuch ist momentan Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes. Dieses Buch hat mich verzaubert, zum Lachen und Weinen gebracht und ist einfach nur durch und durch gelungen.
Meine Lieblingsreihe ist bis heute Die dunklen Mächte von Kelley Armstrong. Für mich eine der besten Jugendbuchreihen, die es dort draußen gibt. Tolle Charaktere, spannende Handlung und mal weitab, von dem Kitsch, den man sonst immer vorgesetzt bekommt.  
Mein Lieblingsautor ist Derek Landy. Ich liebe seine Skulduggery Pleasant-Reihe, für den tollen Humor, die packende Action und die Liebe zum Detail, die in diesen mittlerweile schon 8(!) Bänden steckt.

Lucy: Eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist The perks of being a wallflower von Stephen Chbosky. Meine Lieblingsreihe ist und wird es wohl immer bleiben: Harry Potter. (muss ich das begründen? Das Buch ist meine Kindheit und Teenie-Zeit, das kann nichts mehr toppen, auch wenn es da draußen wirklich einige tolle Buchreihen gibt, z.B. Percy Jackson und Panem). Und meine Lieblingsautoren (nein, ich kann mich nicht auf einen festlegen!) sind: John Green, Cecelia Ahern und Maggie Stiefvater (und eigentlich würde ich gerne noch weitere aufzählen, weil es da draußen so viele geniale Autoren gibt!). 

Momentane Verfassung:
Izzy: Müde. Es ist anstrengender, als ich dachte auf Englisch zu lesen - komme ziemlich schleppend voran. 
Lucy: Genervt von Internetproblemen, die mich aus meinem Lesefluss reißen! *grrr*

00:30 Uhr:

4) Aufgabe: 30 Minuten im Sitzen lesen! 

Lucy: Äh, eigentlich lese ich die ganze Zeit schon im Sitzen! Ich mach dann einfach mal so weiter! ;-D 
  
Momentane Verfassung:
Lucy: Unverändert. Hab mir jetzt aber mal was zu Essen und zu Trinken geholt. Schokolade beruhigt mich und vielleicht überträgt sich das auf den PC! ;-)

 01:00 Uhr:

5) Aufgabe: Wie viele Seiten habt ihr in der halben Stunde gelesen?

Izzy: 20
Lucy: 41

Momentane Verfassung:
Lucy: Internet funktioniert wieder einwandfrei! Yay! Und ich freue mich, dass Suze so oft vorkommt! Dafür könnte ich mich jedes Mal, wenn ich den Namen Thiago lese, aufstöhnen und das Gesicht verziehen - so ein schmieriger, doofer und nerviger Name (und Kerl, äh, Chimäre!)

Izzy: Genervt von Meghans Dummheit! Sorry, aber wie verpeilt kann man sein?!


 01:20 Uhr:

6) Erzähl uns ein bisschen über deinen Blog und was du von Buchcovern hältst. Wie wichtig sind sie für dich?

Wir führen unseren Blog wohl aus demselben Grund wie die meisten anderen Buchblogger auch - wir wollen unsere Leseerlebnisse mit Gleichgesinnten teilen. Uns zeichnet aber aus, dass wir unseren Blog zu Zweit führen und - wenn auch ein Herz und eine Seele - doch recht unterschiedlich sind. So schreibt Izzy gerne sarkastische, humorvolle und manchmal schadenfrohe Rezensionen, während Lucy emotional Achterbahn fährt und schon längst nicht mehr an einer Hand abzählen kann, bei wie vielen Büchern und Buchszenen, sie bereits weinen musste. Außerdem gibt es neben unseren Rezensionen auch allerhand Interviews und Lesungsberichte ... und am Ende jeden zweiten Monats gibt es einen Post zu unseren Zitateschätzen der letzten Zeit.

Lucy: 
Mir sind Buchcover sehr wichtig, ebenso wie Titel; denn das ist einfach das Erste, das man von einem Buch sieht, der erste Eindruck sozusagen und der Grund, ob ich es in die Hand nehme oder daran vorbeigehe. Ich freue mich immer riesig, wenn ich in einer Buchhandlung wunderschöne Cover erspähe, und stürze mich dann auch gleich auf sie, um sie aus der Nähe zu betrachten und anzufassen. Ich bin nicht oberflächlich und habe durchaus schon Bücher gelesen, die kein hübsches Cover hatten, aber schöne Buchcover lassen mein Herz hüpfen. 

Izzy: 
Buchcover sind natürlich ein tolles Mittel, um den Leser schon einmal zum Kauf zu animieren. Gefällt einem das Cover, ist man eher gewillt, sich auch den Klappentext und Inhalt durchzulesen. Und ich gebe es zu: ich habe schon das ein oder andere Buch gekauft, weil ich das Cover so schön fand und es dann leider bereut, weil der Inhalt mir nicht gefallen hat.
Seit ich Die Hassliste gelesen habe - es tut mir Leid, das so offen sagen zu müssen, aber dieses Cover ist wirklich nicht schön - gebe ich auch Büchern mit interessanten Titeln oder Themen eine Chance, egal ob mir das Cover zusagt. 

So, ihr Lieben, wir werden nun aussteigen und ins Bett verschwinden. da wir die ganze letzte Woche kaum geschlafen haben, wird es Zeit, wieder ein paar Stunden reinzuholen! Aber das war ganz sicher nicht unsere letzte Lesenacht - und das nächste Mal sind wir vielleicht auch bis in die frühen Morgenstunden mit dabei! ;-)

Gute Nacht und liebe Grüße,
eure Izzy & Lucy

Freitag, 22. November 2013

[Rezension] Tanith Low - Die ruchlosen Sieben von Derek Landy

Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
ISBN-13: 978-3785578506
Achtung: Enthält einen Spoiler für alle, die Band 5 - Rebellion der Restanten noch nicht gelesen haben!

Der Inhalt in wenigen Sätzen:

Tanith Low hat einen Plan. Aber diesen kann sie nicht allein umsetzen. Deswegen scharrt sie sechs der bekanntesten und gefürchtesten Schurken um sich. 
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, als Tanith nicht nur den Plan verfolgt, sondern auch noch bemerken muss, dass eine weitere Gruppe von Zauberern ähnliche Absichten hegt wie sie, wenn auch aus einem völlig anderen Grund.
Tanith tut natürlich alles, um ihr Ziel zu erreichen, schließlich steht nichts Geringeres auf dem Spiel als das Schicksal der Welt...

Der erste Satz:
Sie hatte es für eine geniale Idee gehalten, sich in ihrer alten Wohnung in London zu verstecken.
Was Izzy dazu sagt:
Derek Landy ist dafür bekannt etliche Charaktere für sein Skulduggery Pleasent-Universum erschaffen zu haben. Die meisten von ihnen sind interessant, liebenswert, so durchtrieben oder gar unterbelichtet, dass es einfach nur Spaß macht von ihnen zu lesen. Aber als es hieß, dass Tanith Low ein eigenes Abenteuer bekommt, war ich schlichtweg aus dem Häusschen.

Tanith hat in den letzten Bänden doch eine enorme Veränderung durchgemacht und es war grandios hier zu lesen, wie sich ihre Sicht der Dinge verändert hat.
Allein der Einstieg durch ihre coole und abgeklärte Erzählstimme weiß direkt zu überzeugen. Tanith war schon immer interessant und nun hat man endlich die Gelegenheit in ihren Kopf einzutauchen. Dies nutzt Derek Landy auch direkt, um aufzuzeigen, wie sich die Beziehung zu einem bestimmten Charakter ihrer Meinung nach definiert. Was man als Leser dort erfährt, passt definitiv zu der neuen, leicht verrückten Tanith, die man im Verlauf des Buches live und hautnah erleben darf.
Aber auch in diesem Buch spielt Derek Landy eine seiner großen Stärken aus: jeden Charakter nicht nur schwarz oder weiß darzustellen, sondern aufzuzeigen, dass es durchaus Nuancen dazwischen gibt. Auch bei Tanith macht er hier keine Ausnahme. Dabei werden Rückblenden genutzt, die ihre Kindheit und Ausbildung zeigen und ihre Hintergründe verständlicher machen. Tanith wird noch komplexer dargestellt und ihre menschliche Seite, durch ihre Liebe zur Musik und ihren angeborenen Sinn für Gerichtigkeit, herausgearbeitet. Gerade diese Rückblenden sind es, die Tanith wieder sympathisch machen und ihrem heutigen soziopathischen, durchgedrehten Ich eine Tiefe verleihen, die es schwer macht, sie komplett zu verabscheuen. Mehr noch, man vermisst die alte Tanith.
Und wirklich erwähnen muss ich, dass die Rückblenden vom Autor auch dazu genutzt werden, einem verstorbenen Charakter noch einmal die letzte Ehre zu erweisen. Ich als Leserin fand es schön diese Szene zu lesen und gleichzeitig wurde wieder deutlich, welche Lücke dieser Charakter hinterlassen hat.
Neben Tanith selbst kommen noch einige andere Charaktere zu Wort. Derek Landy schafft es jedoch immer den jeweiligen Erzähler von den anderen abzuheben, den Guten wie den Bösen liebenswerte Facetten zu verleihen, oder ihr Verhalten zumindest zu erklären.

Wenn es um die Handlung geht, ist diese von Anfang an rasant. Denn die Gruppe um Tanith bietet sich einen Wettlauf gegen die um Dexter Vex. Das alles ist wieder einmal in guter alter Derek Landy-Manier verfasst, so dass es alles andere außer langweilig wird.
Meiner Meinung nach könnte Derek Landy gerne mehr solcher Geschichten aus seinem Universum veröffentlichen!
Ein großes Lob geht dieses Mal auch an die Gestaltung des Buches. Denn die Innenseiten von Buchdeckel und -rücken, werden von den 14 wichtigsten Charakteren geziert - eine wahre Augenweide, neben dem sowieso schon rundum gelungenen Cover! *Ein kurzer Blick ins Buch*
Nachdem ich Band 8 schon im Vorfeld gelesen hatte und beim besten Willen nicht wusste, woher man die Charaktere Gracious und Donegan kennen sollte, hat sich hier der Kreis geschlossen. Ich kann euch also nur den Tipp geben, Tanith' kleines Abenteuer vor dem 8. Band zu lesen, um zu wissen, um wen es sich handelt – es lohnt sich auf jeden Fall.

Fazit:
Eine rasante Handlung, unvergleichlicher Humor und ein klasse Ende, machen Tanith Lows Abenteuer von der ersten bis zur letzten Seite zu einem richtigen Pageturner. Für alle, die nicht genug von Derek Landys Charakteren bekommen können, ein absolutues Muss. Und von mir für alle anderen, die sich unsicher sind, eine klare Leseempfehlung!

Donnerstag, 21. November 2013

[Update] Lesenacht auf The Call of Freedom & Love und wir sind dabei!

Ines von The Call of Freedom & Love veranstaltet mittlerweile schon ihre dritte Lesenacht!




Worum es geht, findet ihr hier: *Lesenacht*

Nachdem Lucy und ich die beiden letzten Male leider keine Zeit hatten, daran teilzunehmen, werden wir dieses Mal mitmachen (und hoffentlich durchhalten!).

Wann: 23.11.
Welche Uhrzeit: ab 22 Uhr
Wie könnt ihr mitmachen: meldet euch einfach bei Ines und hinterlasst ihr unter dem Post zur Lesenacht einen Kommentar! Wichtig: Es wird nur Fantasy gelesen! (Mehr dazu im Post!)

Vielleicht lesen wir uns ja! :-)

Liebe Grüße von einer Izzy, die noch nicht weiß, was sie lesen soll ...

Firelight?
Skulduggery Pleasant??
The Iron King???

& einer Lucy, die sich darauf freut endlich eine Gelegenheit gefunden zu haben, Days of Blood and Starlight zu lesen.

Mittwoch, 20. November 2013

[Autoren-Interview] mit Paul Maar

Hallo ihr Lieben!

Für unser Kinderbuch-Special hatten Lucy und ich die großartige Gelegenheit, Paul Maar, der unter anderem Das Sams geschrieben hat, einige Fragen zu stellen.

Hier das Interview mit dem Autor:


11 Fragen an Paul Maar

  • © Oetinger / Joerg Schwalfenberg
    Warum und wann haben Sie für sich die Entscheidung getroffen, Kinderbücher zu schreiben?
    Um das Jahr 1966. Ich war damals 28 Jahre, unser Sohn 6 Jahre alt, und ich habe ihm Kinderbücher vorgelesen. Es war meine erste Begegnung mit Kinderliteratur, weil ich als Kind keine Kinderbücher hatte. Ich habe mit ihm zusammen quasi einen Teil meiner Kindheit nachgeholt. Dabei verspürte ich das starke Bedürfnis: So was würde ich auch gerne schreiben! (Ich hatte bereits begonnen, für Erwachsene zu schreiben. Etwa ein Hörspiel für den Süddt. Rundfunk.)
  • Was bedeutet der Begriff Kinder-Literatur für Sie?
    Wenn man für Kinder schreibt, sollte man dies mit der gleichen Ernsthaftigkeit und dem gleichen literarischen Anspruch tun, wie ein Autor, der für Erwachsene schreibt. 
  • Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, dass Kinder lesen?
    Es fördert nicht nur die Fantasie (das ist ein so oft vorgebrachtes Argument, dass man es kaum noch zu wiederholen wagt), sondern auch die emotionale Intelligenz. Also die Fähigkeit, sich in andere hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen zu können. Davon abgesehen ist es im Internet-Zeitalter ja nicht unbedingt falsch, wenn man seine Emails, twitter oder blogs lesen kann.
  • Haben Sie als Kind selbst gerne gelesen?
    Ja, aber ich hatte selten Gelegenheit dazu. Und dann keine Kinderbücher.
  • Welches ist Ihr liebstes Kinderbuch?
    Ich hatte, wie gesagt, keine oder kaum welche. Mein Vater hielt Lesen für Zeitverschwendung. Ich bin eher mit „Heftchenliteratur“ groß geworden. Wildwest- oder Detektivhefte, die ich für damals 50 Pfennige (mein Taschengeld) am Kiosk kaufte und heimlich las.
  • Haben Sie eine oder mehrere Empfehlungen im Bereich Kinderbuch für uns?
    Alle Bücher von Kirsten Boie, von Andreas Steinhöfel oder von Antonia Michaelis
  • Sie haben selbst Kinder – als diese im Kinderbuch-Alter waren, haben Sie da auch Ihre Bücher gelesen bzw. haben Sie sie Ihnen vorgelesen?
    Meine Kinder waren meine schärfsten Kritiker und haben großen Wert darauf gelegt, das Manuskript zu lesen und Vorschläge dazu machen zu können, bevor ich es an den Verlag schicken „durfte“.
  • Wie sieht Ihr Schreiballtag aus? Hat sich mit dem Alter etwas daran geändert?
     Mein Schreiballtag hat sich kaum geändert. Morgens nach dem Frühstück an den Schreibtisch, dort meistens bis 14:00, zuweilen auch am Nachmittag und Abend, täglich am Manuskript arbeiten, keine Unterbrechungen, bis ich ENDE unter das Manuskript geschrieben habe.
     



  • Woher kam die Inspiration für Das Sams?
    Meine Hauptfigur war nicht das Sams, sondern der lebensferne, angepasste, ängstliche Herr Taschenbier, für den es ein reales Vorbild gab, und dem ich mit dem Fantasiewesen Sams eine Gegenfigur zur Seite stellen wollte, die all das wagt, was er sich nicht traut. So wird das Sams zu einer Art Vorbild für ihn und verhilft ihm zu mehr Lebensfreude.
  • Sie haben die Drehbücher für die Sams-Filme geschrieben, sind Sie denn mit der Umsetzung zufrieden? 
    Ja.
  • Woran arbeiten Sie aktuell?
    An einem Manuskript, das vorerst den Arbeitstitel trägt „Jim, das Lexikon und drei Pillen“. Es ist die Geschichte eines Jungen, der etwas anders ist als die anderen, und in der Klasse gemobbt wird. Sein größter Wunsch: Er möchte erwachsen sein, um die Schule hinter sich lassen zu können. Durch eine fantastische Wendung der Geschichte bekommt er drei Pillen. Wenn er die einnimmt, wird er für einige Stunden erwachsen. Nun wird sich herausstellen, was er als Erwachsener unternimmt, und ob es so erstrebenswert ist, kein Kind mehr zu sein.
     
Weite Infos und eine schön gestaltete Seite rund um den Autor und seine Werke und deren Verfilmungen, findet ihr hier: Alles über Paul Maar

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Paul Maar für das Interview! :-)

Montag, 18. November 2013

[Rezension] Momo von Michael Ende

http://www.amazon.de/Momo-Retro-Ausgabe-Michael-Ende/dp/3522201884/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1384375810&sr=8-1&keywords=momo
  • Broschiert: 272 Seiten
  • Verlag: Thienemann
  • ISBN-13: 978-3522201889
Der Inhalt:
Eine gespenstische Gesellschaft "grauer Herren" ist am Werk und veranlasst immer mehr Menschen, Zeit zu sparen. Aber in Wirklichkeit betrügen sie die Menschen um diese ersparte Zeit. Als die Not am größten ist und die Welt ihnen schon endgültig zu gehören scheint, entschließt sich Meister Hora, der geheimnisvolle "Verwalter der Zeit", zum Eingreifen. Doch dazu braucht er die Hilfe eines Menschenkindes. Die Welt steht still und Momo, die struppige kleine Heldin der Geschichte, kämpft ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und einer Schildkröte unter dem Arm, gegen das riesige Heer der "grauen Herren" - und siegt auf wunderbare Weise.

Der erste Satz:
In alten, alten Zeiten, als die Menschen noch in ganz anderen Sprachen redeten, gab es in den warmen Ländern schon große und prächtige Städte.

Was Izzy dazu sagt:
Ihr kennt sie bestimmt auch, diese Bücher, die es schaffen, dem Leser eine ganz eigene Welt aufzuzeigen. Die euch mit jedem Wort, jedem Satz und jeder weiteren Seite vergessen lassen, wo ihr euch gerade befindet. Die es vollbringen, dass die Realität zurückweicht und euch gar nicht mehr in den Sinn kommt, dass ihr nur ein Buch lest und es irgendwann wieder vorbei sein wird. Michael Endes Momo ist genau so ein Buch!

Das Waisenmädchen Momo lebt allein in einem alten Amphitheater. Als die Leute der Umgebung von dem Kind erfahren, sind sie zunächst skeptisch, doch Momo besitzt die einzigartige Eigenschaft, Menschen schnell für sich zu gewinnen. Es braucht also nicht lange, bis sie nicht nur akzeptiert wird, sondern jedem einzelnen ans Herz wächst. Nicht nur das, mit der Zeit wird das Kind durch ihre unnachahmliche Gabe zu zuhören zum Stadtgespräch und Menschenmagnet. Wann immer Momo in der Nähe ist und ihnen ihre Aufmerksamkeit schenkt, schaffen es die Leute über sich hinauszuwachsen. Und das gelingt dem kleinen Mädchen nur dadurch, dass es aufmerksam zuhört. 
Momo ist ein liebenswerter Charakter, dem nichts wichtiger ist als ihre Freunde. Sie hat eine schöne Sicht auf die Welt, die gerade durch ihre Simplizität beeindruckt. Dass sie nicht viele weltliche Besitztümer hat, ist ihr klar. Doch etwas besitzt sie im Überfluss und teilt es gern, um anderen zu helfen, sie aufzumuntern oder ihnen schlichtweg nur Gesellschaft zu leisten. Momo ist reich an Zeit!

"Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit." ~ S.57

Ihr Gegenüber stehen die geheimnisvollen Grauen Männer, die umhergehen und die Leute dazu bringen, Zeit einzusparen. Man könnte sich nun fragen, wie das aussieht? Nach den Grauen Männern vertun die meisten Menschen ihre Zeit mit unnützen Tätigkeiten oder Nettigkeiten, die rigoros gestrichen werden können. Dadurch werden herzliche Menschen, die ihren Beruf und ihr Leben lieben, vom einen auf den anderen Tag zu griesgrämigen Hektikern, die nur nach einem Motto zu leben scheinen:

"Gesparte Zeit ist doppelte Zeit!" ~ S.69
 
Dieses Verhalten ist es, dass die Welt kälter macht. Jeden von seinen Mitmenschen entfernt, statt sie ihnen näherzubringen. Und den Zeitsparer am Ende mit einem großen Loch im Inneren zurücklässt, das er so vehement versucht hat, mit dem Zeitsparen zu stopfen. 
Als immer mehr Menschen keine Zeit mehr für die wirklich wichtigen Dinge im Leben haben, bittet der geheimnisvolle Meister Hora die kleine Momo um Hilfe. 
Momo, ein einfaches Kind, mit einem starken Herzen, lässt sich auf das Abenteuer ein, ihre Freunde und den Rest der Welt von den Zeit-Dieben zu befreien. Anrührend wird erzählt, warum sie es schafft, ihre Angst hinter sich zu lassen und für die Zeit der Menschen einzustehen.

Das Buch erschien 1973 und es ist für mich während des Lesens immer wieder beeindruckend gewesen, wie viele Parallelen es trotzdem zur heutigen Zeit aufweist, ja, wie klarer diese meiner Meinung nach sogar geworden sind. Wer ist nicht schon einmal durch die Stadt gegangen, hat sich in der U-Bahn umgesehen und erkannt, wie müde, lust- und freudlos die meisten Menschen durch ihr Leben gehen? Genau diese Thematik greift der Autor in Momo auf und gibt ihr mit den Grauen Männern ein Gesicht.
Mich hat es nachdenklich zurückgelassen und etliche der wundervollen, tiefsinnigen Sätze und Anmerkungen dieses Buches, haben mich auch lange nach dem Lesen noch beschäftigt. Denn viel geht einem manchmal verloren, weil man denkt, nicht die Zeit dazu zu haben, oder man sich kindisch oder lächerlich dabei vorkommt, in den Tag hinein zu träumen.

Doch gerade Kinder verfügen über diesen angeboren Instinkt, aus jedem Moment etwas Großartiges und Wundervolles zu schaffen.

 "Wenn wir ganz und gar aufgehört haben Kinder zu sein, dann sind wir schon tot."  ~ Michael Ende

Kind sein ist Momos größte Stärke, denn es bedeutet für sie, offen für die Welt und ihre kleinen, großen und unzähligen Wunder zu sein. Michael Ende war ein leidenschaftlicher Verfechter des Kindes im Erwachsenen, das gepflegt und beachtet, anstatt unterdrückt und zum Schweigen gebracht werden muss.
So ist auch Momo eine Hommage an die Kindlichkeit in jedem Menschen. Ein Weckruf sich mehr auf seine Umgebung, Mitmenschen und die Welt an sich einzulassen. Michael Ende plädiert mit starker Sprache, liebenswerten Charakteren und einer einzigartigen Geschichte dafür, die Schönheit auch in einfachen Dingen zu erkennen und schätzen zu lernen. Und das bringt er so gekonnt in der Geschichte unter, dass man sich nie vorgeführt oder belehrt fühlt.

Fazit:
Momo ist ein wunderschönes Buch voller Fantasie, Weisheit und Lebensfreude. Ein Muss für jeden Leser und ein grandioses Werk, das Michael Ende uns hinterlassen hat und hoffentlich noch von Generationen gelesen und geliebt werden wird.

 

Samstag, 16. November 2013

[Rezension] Die Unendliche Geschichte von Michael Ende

  • Taschenbuch: 440
  • Piper 
  • ISBN: 978-492-25348-2

Inhalt:

Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: Die unendliche Geschichte. Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der "Kindlichen Kaiserin", die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben.

Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atréju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hineingerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?


Der erste Satz:

        TAIRAUQITNA 
rednaeroK darnoK rlaK :rebahnI 

Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen  Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.

Das sagt Lucy:


Die unendliche Geschichte gehört für mich in jede Schulklasse; ganz egal ob man nun in der Unterstufe oder im Abiturjahrgang sitzt, aus diesem Buch kann man immer sehr viel mitnehmen.

Die Geschichte beginnt in einem Antiquariat, in das der zehnjährige Balthasar Bux sich geflüchtet hat, als er von seinen Mitschülern einmal wieder gejagt wurde. Dort findet er ein altes Buch, von dem er sich sofort angezogen fühlt - schon allein wegen des Titels: Die unendliche Geschichte. Denn das bedeutet für ihn eindeutig, dass das Leseerlebnis mit diesem Buch nie enden würde.

Er kann nicht wiederstehen und nimmt das Buch heimlich mit. Im Schulspeicher beginnt er darin zu lesen und schnell ist er so gebannt von der Geschichte um das sterbende Reich Phantásien, dass er sich regelrecht zum Aufhören zwingen muss. Atréjus Abenteuer, das Leiden der Kindlichen Kaiserin, das Nichts, das sich immer weiter ausbreitet - all das fühlt sich für Bastian viel zu real an. Und dann wird ihm bewusst, dass das so ist, weil er selbst zur Hauptfigur der Unendlichen Geschichte geworden ist. Dass nur er es ist, der Phantásien und die Kindliche Kaiserin retten kann, indem er zu ihr, in ihre Welt kommt und ihr einen neuen Namen gibt.

Als Dank bekommt er das Zauberamulett Auryn, das ihm die Macht verleiht, alles tun und alles so verändern zu können, wie er es möchte. Aber wie viel Macht ist gesund und was passiert mit seinem Leben in der Realität, wenn er in Phantásien bleibt und sich dort verliert?

Ein großes Thema in diesem Roman ist also das Zusammenspiel von Realität und Fantasie, bei dem das richtige Maß gefunden werden muss. Phantásien kann ohne die Realität nicht sein, aber umgedreht ist es genauso. Ohne einen Ticken Fantasie ist unser Leben ebenso verloren und trostlos.

Außerdem schafft es die Geschichte rund um den unsicheren, gehänselten Halbwaisen Bastian Mut zu machen. Sie lehrt uns, dass man seine Ängste manchmal einfach überwinden muss, dass man in das Nichts hineinspringen muss, um voranzukommen. Wie wahr, wie wahr.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen: Michael Ende ist mein Held. Er erzählt Geschichten auf eine Art und Weise, die ihm keiner nachmachen kann. Seine Formulierungen möchte ich am liebsten ein- aber nie mehr ausatmen und dann in meinem Kopf und meinem Herzen aufbewahren und sie ab und an wieder herauskramen können - weil sie so wahr und ehrlich und auf den Punkt gebracht sind. 

Fazit:

Für Michael Endes unvergleichliche Art Geschichten zu erzählen und Sätze formulieren zu können, die man sich am liebsten herausschreiben und imposant im ganzen Haus aufhängen möchte; für ganz viel Fantasie und Ehrlichkeit und authentische, unperfekte, aber tolle Charaktere; für den Ideenreichtum des Autors; für all das bekommt dieses Buch von mir auf jeden Fall 6 von 6 Wombats - auf dass Die unendliche Geschichte auch in Zukunft noch so viel gelesen wird und im wahrsten Sinne des Wortes unendlich bleibt!





P.S.: Habt ihr schon in unsere Lesung zur Unendlichen Geschichte reingehört? *klick*

Donnerstag, 14. November 2013

[Izzy & Lucy lesen] Die Unendliche Geschichte

Hallo ihr Lieben,

für heute, den Geburtstag von Michael Ende, haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgedacht ... da Kinderbücher ja sehr oft vorgelesen oder gemeinsam mit Kindern gelesen werden, haben wir für euch ein Kapitel aus Die Unendliche Geschichte eingelesen. Das ist ein Debüt für uns und wir hoffen, ihr habt genauso viel Spaß beim Zuhören, wie wir beim Erstellen dieser kleinen Hörprobe hatten. :-)





(falls das Ganze aus welchen Gründen auch immer nicht abgespielt werden sollte, probiert es doch einmal direkt hier auf der Soundcloud-Seite: klick)


Alles Liebe,
eure Izzy & Lucy

Dienstag, 12. November 2013

[Rezension] Drachenreiter von Cornelia Funke

Heute geht es in unserem Kinder- und Jugendbuch-Special weiter mit Kinderbüchern, die uns begeistert haben!

Es gibt viele Kinderbücher, die ich wirklich mag (allen voran Harry Potter!), doch eines liegt mir ganz besonders am Herzen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite verzaubert, als ich es damals zum ersten Mal las. Die Rede ist von Cornelia Funkes Buch Drachenreiter.


http://www.amazon.de/Drachenreiter-Cornelia-Funke/dp/3791504541/ref=tmm_hrd_title_0?ie=UTF8&qid=1384104145&sr=8-1
  • 447 Seiten
  • Verlag: Dressler
  • ISBN-13: 978-3791504544
Inhalt:
Eine abenteuerliche Reise liegt vor Lung, dem silbernen Drachen, und seinen Begleitern, dem Koboldmädchen Schwefelfell und dem Waisenjungen Ben. Sie sind auf der Suche nach einem sicheren Ort für Lungs Artgenossen, für die es in der Menschenwelt keinen Platz mehr zu geben scheint. Lung setzt seine ganze Hoffnung auf den sagenumwobenen "Saum des Himmels". Dort, irgendwo zwischen den Gipfeln des Himalaya versteckt, soll die ursprüngliche Heimat der Drachen liegen. Noch ahnen die drei jedoch nicht, dass es etwas viel Bedrohlicheres als die Menschen gibt - Nesselbrand den Goldenen, das gefährlichste Drachen jagende Ungeheuer, das die Welt je gesehen hat. Und er ist ihnen auch schon auf der Spur ...

Der erste Satz:
Nichts rührte sich im Tal der Drachen.
Was Izzy dazu sagt:

Die gemeinsame Suche des Drachen Lung, dem Koboldmädchen Schwefelfell und dem Waisenjungen Ben nach dem sagenumwobenen „Saum des Himmels“ ist eine wundervolle Geschichte für Kinder und Erwachsene, die sich ihre Fantasie erhalten haben.
Cornelia Funke legt viel Liebe zum Detail in ihre Welt und deren Figuren. So bekommen die Drachen eine eigene Hintergrundgeschichte, deren Mittelpunkt der „Saum des Himmels“ bildet, ein Tal, das unter ihnen schon fast zur Legende geworden ist. Seit hunderten von Jahren war keiner der Drachen um Lung mehr dort, doch als die Menschen drohen, ihr Tal in Schottland unter Wasser zu setzen, macht sich der junge Drache mit seiner Freundin Schwefelfell auf die Suche.
Alle Charaktere sind wirklich wunderbar dargestellt. Sei es Schwefelfell mit ihrer großen Klappe, die oft die seltsamsten aber auch witzigsten Ausrufe auf Lager hat. Oder der kleine Ben, den ich vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen habe. Man folgt ihnen einfach gerne durch die Handlung. Man lacht, hofft und bangt mit ihnen, während die Suche nach dem „Saum des Himmels“ sie zu richtigen Freunden zusammenwachsen lässt.

Doch auch der Antagonist, der böse Drache Nesselbrand, soll hier erwähnt werden, denn auch er ist glaubwürdig, wenn auch kindgerecht dargestellt. Grautöne lassen sich bei ihm kaum finden, aber das tut der tollen Geschichte keinen Abbruch. Nesselbrand erfüllt seinen Zweck voll und ganz und sorgt für die ein oder anderen Gruselmomente.
Mein persönliches Highlight des Buches ist und bleibt jedoch der wankelmütige Homunkulus Fliegenbein, den Cornelia Funke so herzallerliebst darstellt, dass ich jede Szene mit ihm richtig genossen habe.

Zum Inhalt möchte ich nicht mehr viel verraten. Lung und die anderen treffen auf ihren Abenteuern auf einige Fabelwesen, von denen ihnen nicht alle wohlgesonnen sind. Die Story weiß bis zum Schluss zu fesseln und ist in Cornelia Funkes schönem und altersgerechten Stil verfasst. Gerade dadurch liest sich Drachenreiter sehr schnell und flüssig.

Fazit: 
Ein Buch, das ich später meinen eigenen Kindern, Nichten oder Neffen vorlesen werde. Schöne, altersgerechte Sprache, eine überzeugend ausgearbeitete Idee und niedliche Charaktere zum Liebhaben, machen Drachenreiter zu einem wahren Lesevergnügen. Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl.