Samstag, 16. November 2013

[Rezension] Die Unendliche Geschichte von Michael Ende

  • Taschenbuch: 440
  • Piper 
  • ISBN: 978-492-25348-2

Inhalt:

Bastian Balthasar Bux gerät in einem Antiquariat an ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht: Die unendliche Geschichte. Er stiehlt es und liest auf dem Schulspeicher vom grenzenlosen Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Ursache dafür ist die Krankheit der "Kindlichen Kaiserin", die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben.

Bald merkt Bastian, dass er mehr und mehr in die Handlung um den jungen Krieger Atréju und dessen Aufgabe, ein solches Menschenkind zu finden, hineingerät. Sollte er selbst jenes Menschenkind sein?


Der erste Satz:

        TAIRAUQITNA 
rednaeroK darnoK rlaK :rebahnI 

Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen  Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus, wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.

Das sagt Lucy:


Die unendliche Geschichte gehört für mich in jede Schulklasse; ganz egal ob man nun in der Unterstufe oder im Abiturjahrgang sitzt, aus diesem Buch kann man immer sehr viel mitnehmen.

Die Geschichte beginnt in einem Antiquariat, in das der zehnjährige Balthasar Bux sich geflüchtet hat, als er von seinen Mitschülern einmal wieder gejagt wurde. Dort findet er ein altes Buch, von dem er sich sofort angezogen fühlt - schon allein wegen des Titels: Die unendliche Geschichte. Denn das bedeutet für ihn eindeutig, dass das Leseerlebnis mit diesem Buch nie enden würde.

Er kann nicht wiederstehen und nimmt das Buch heimlich mit. Im Schulspeicher beginnt er darin zu lesen und schnell ist er so gebannt von der Geschichte um das sterbende Reich Phantásien, dass er sich regelrecht zum Aufhören zwingen muss. Atréjus Abenteuer, das Leiden der Kindlichen Kaiserin, das Nichts, das sich immer weiter ausbreitet - all das fühlt sich für Bastian viel zu real an. Und dann wird ihm bewusst, dass das so ist, weil er selbst zur Hauptfigur der Unendlichen Geschichte geworden ist. Dass nur er es ist, der Phantásien und die Kindliche Kaiserin retten kann, indem er zu ihr, in ihre Welt kommt und ihr einen neuen Namen gibt.

Als Dank bekommt er das Zauberamulett Auryn, das ihm die Macht verleiht, alles tun und alles so verändern zu können, wie er es möchte. Aber wie viel Macht ist gesund und was passiert mit seinem Leben in der Realität, wenn er in Phantásien bleibt und sich dort verliert?

Ein großes Thema in diesem Roman ist also das Zusammenspiel von Realität und Fantasie, bei dem das richtige Maß gefunden werden muss. Phantásien kann ohne die Realität nicht sein, aber umgedreht ist es genauso. Ohne einen Ticken Fantasie ist unser Leben ebenso verloren und trostlos.

Außerdem schafft es die Geschichte rund um den unsicheren, gehänselten Halbwaisen Bastian Mut zu machen. Sie lehrt uns, dass man seine Ängste manchmal einfach überwinden muss, dass man in das Nichts hineinspringen muss, um voranzukommen. Wie wahr, wie wahr.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen: Michael Ende ist mein Held. Er erzählt Geschichten auf eine Art und Weise, die ihm keiner nachmachen kann. Seine Formulierungen möchte ich am liebsten ein- aber nie mehr ausatmen und dann in meinem Kopf und meinem Herzen aufbewahren und sie ab und an wieder herauskramen können - weil sie so wahr und ehrlich und auf den Punkt gebracht sind. 

Fazit:

Für Michael Endes unvergleichliche Art Geschichten zu erzählen und Sätze formulieren zu können, die man sich am liebsten herausschreiben und imposant im ganzen Haus aufhängen möchte; für ganz viel Fantasie und Ehrlichkeit und authentische, unperfekte, aber tolle Charaktere; für den Ideenreichtum des Autors; für all das bekommt dieses Buch von mir auf jeden Fall 6 von 6 Wombats - auf dass Die unendliche Geschichte auch in Zukunft noch so viel gelesen wird und im wahrsten Sinne des Wortes unendlich bleibt!





P.S.: Habt ihr schon in unsere Lesung zur Unendlichen Geschichte reingehört? *klick*

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen