Sonntag, 13. Oktober 2013

[Rezension] Wired von Robin Wasserman (Skinned #3)

Script5
384 Seiten
ISBN 978-3-8390-0115-8 
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Seit einem Jahr ist Lia Kahn tot und gleichzeitig ist sie am Leben. Als eine Mech, in einem künstlichen Körper, in den ihr Bewusstsein hineingeladen wurde.
Lia muss damit kämpfen, ob ihr Dasein mit dem eines Menschen aus Fleisch und Blut gleichzusetzen ist. Ob ihr Leben überhaupt noch als solches bezeichnet werden kann. 
Auf ihrem Weg begegnet sie anderen Mechs wie Jude und Riley, sie knüpft Freundschaften, die ihr später zum Verhängnis werden und muss mit ansehen, wie sich das Verhältnis zu ihrer Familie immer mehr verkompliziert. 
Nun versucht Lia auf ihre Art für die Rechte der Mechs zu kämpfen, doch irgendwann geschieht so viel, ist sie mit so vielen neuen Erkenntnissen und Entdeckungen konfrontiert, dass nicht nur sie nicht mehr genau weiß, was sie tun oder denken soll...


Der erste Satz:
Das ist alles nicht echt.“
 

Was Izzy dazu sagt:
Robin Wassermans Abschlussband der Skinned-Trilogie ist unberechenbar. Schon in den beiden ersten Bänden Skinned und Crashed konnte die Autorin mit einer unerwarteten Handlung, tollen Ideen und komplexen Charakteren überzeugen. Auch Wired stellt in diesem Punkt keine Ausnahme dar.

Lia Kahn ist vor rund einem Jahr gestorben und ihr Bewusstsein wurde in einen künstlichen Körper hochgeladen. Seitdem hatte Lia mit ihrer Familie, Mech-Gegnern aber auch mit anderen Mechs zu kämpfen. Lia ist dabei ein ambivalenter Charakter. Sie ist selbstsüchtig, neigt dazu zu lügen und steht auch gerne dazu. Auf den ersten Blick scheint sie eher ungeeignet, um eine Geschichte zu tragen, aber gerade diese Schwächen und negativen Seiten machen es Lia in Wired möglich zu überraschen und über sich hinauszuwachsen.

Die Kluft zwischen Mechs und deren Gegnern weitet sich in Wired aus. Lia versucht alles, um die Menschen davon zu überzeugen, dass Mechs trotz eines künstlichen Körpers über ein menschliches Bewusstsein verfügen. Aber wie kämpft man für diese Selbstverständlichkeit?
Nicht nur Lia selbst gerät ins Grübeln, auch der Leser sieht sich früher oder später mit der ein oder anderen nachdenklich stimmenden Frage konfrontiert. Was bedeutet Leben? Wo fängt es an und wie hat es auszusehen? Ab wann ist ein Mensch ein Mensch und kann man diese Bezeichnung einem Lebewesen mit Ich-Bewusstsein wirklich absprechen? Fragen über Fragen, die nicht von der Hand zu weisen sind. Robin Wasserman schafft es jedoch den Leser seine eigenen Antworten auf diese finden zu lassen und bietet Freiraum für die eigenen Interpretationen.

Wired ist eine Geschichte voller Wendungen. Vieles kommt überraschend und die Handlung war komplett anders als ich es zunächst vermutet habe. Auf den ersten Blick eine klasse Entwicklung, die den ein oder anderen Schockmoment nach sich zieht. 
Einige kleine Dinge erscheinen dagegen unpassend. Besonders die Entwicklung von Lias Schwester Zo wirkt nicht ganz stimmig und für den Verlauf der Geschichte zurechtgebogen. Erklärungen für Zos Verhalten werden gegeben und sie ist keinesfalls ein langweiliger Charakter, nur weicht ihr Verhalten recht stark von dem ab, was man sonst von ihr gelesen hat.

Neben diesen kleineren Schwächen, weiß Wired aber durchaus zu überzeugen. Das Ende ist komplett anders als erwartet und insbesondere dadurch ein kleines Highlight.

Fazit:
Wired ist der gelungene Abschlussband einer unterhaltsamen und nachdenklich stimmenden Sci–Fi-Reihe. Allen, die Charaktere mit Ecken und Kanten, eine geradlinige und kitschlose Geschichte und unverbrauchte Ideen mögen, kann ich diese Bücher nur ans Herz legen.



Dieses Buch habe ich im Rahmen der Kampf den Buchreihen-Challenge gelesen!

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