Donnerstag, 7. April 2011

[Rezension] Beastly von Alex Flinn

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN-13: 978-3833938443

Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Kyle Kingsbury ist eine Bestie, die nachts durch New York streift - ein hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Er war mal ein Junge, mit dem jeder andere gerne getauscht hätte, ein gutaussehender, reicher und bei vielen Mädchen beliebter Kerl. Doch er war auch arrogant, eingebildet und überheblich. Zur Strafe wurde er dazu verflucht, dieses grässliche Biest zu sein – jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen. 

Der erste Satz:
„Willkommen zum ersten Chat für ungewollte Gestaltänderung.“

Was Izzy dazu sagt:
Wer kennt sie nicht, die Geschichte von der Schönen und dem Biest? Es gibt etliche Varianten von ihr und Alex Flinn hat sie sich ebenfalls als Grundlage für ihr Buch Beastly geborgt.
Im Mittelpunkt steht der gut aussehende, reiche Kyle Kingsbury, der sich ständig profilieren muss und dabei auf niemanden in seiner Umgebung Rücksicht nimmt. Kyle ist extrem fixiert auf Äußerlichkeiten und lässt das auch allzu gerne seine Mitmenschen spüren. Bis er eines Tages versucht die übergewichtige Kendra vorzuführen. Was Kyle nicht weiß, ist, dass Kendra eine Hexe ist, die nicht mehr mit ansehen kann, wie er sich aufführt.
Kyle macht es einem zu Beginn nicht gerade leicht ihn zu mögen. Er beleidigt andere, macht sich über sie lustig und genießt es sie zu quälen. Niemand sagt etwas dagegen, da Kyle an seiner Schule das Sagen hat, was er zum großen Teil seinem reichen Vater zu verdanken hat. Je mehr man jedoch über Kyle erfährt, desto deutlicher wird, warum er so auf das Äußere fixiert ist. Kyles Vater hat ihm von klein an beigebracht so zu sein und erkennt Kyle nur an, wenn er perfekt aussieht und das auszunutzen weiß. Manchmal ist es regelrecht traurig zu lesen, wie schlecht das Verhältnis zwischen Vater und Sohn ist. Dies wird besonders deutlich, wenn Kyle sich durch den Fluch von Kendra in ein Biest verwandelt und niemand ihm noch helfen kann. Anstatt zu seinem Sohn zu stehen, entschließt Rob Kingsbury, ihn lieber abzuschieben und einzusperren, damit er nicht mit Kyle in Verbindung gebracht wird. Zwei Jahre hat Kyle Zeit, um sich zu verlieben und ein Mädchen zu finden, das seine Gefühle erwidert.
Einzige Hoffnung scheint die unscheinbare Lindy zu sein, die ihm vorher noch nie an seiner Schule aufgefallen ist. Doch Kyle bekommt die Möglichkeit Lindy besser kennenzulernen. Was zunächst aus einer Art Verzweiflungstat geboren wird, wird mit der Zeit zu mehr. Kyle beginnt zu glauben, dass Lindy ihm wirklich helfen könnte. In den vergangenen Monaten hat er sich sehr verändert und der alte Kyle ist einem netten, jungen Mann gewichen, der sich von nun an Adrian nennt. Aber kann man - egal wie gut der Charakter sein mag - wirklich ein Biest lieben?
Lindy und Kyle - oder besser gesagt Adrian - harmonieren wirklich gut miteinander und ihr dezenter, aber keinesfalls schwacher Charakter machen sie als weibliche Protagonistin wirklich sympathisch. Auch die Nebencharaktere, wie Will oder Kendra, sind gut gelungen.
Größtes Manko sind für mich der Umstand, der dazu führt, dass Lindy bei Kyle/Adrian einzieht und die sich manchmal hart an der Grenze zum Kitsch bewegende Romantik. Das mag aber auch an mir liegen, da ich eher unromantisch bin.
Gut gefallen hat mir jedoch die Botschaft des Buches, die die Autorin gut in unsere Zeit gebracht hat. In einer Welt, in der das Aussehen wichtiger zu sein scheint, als fast alles andere, vergessen viele Menschen ihre zwischenmenschlichen Beziehungen und werden teilweise gleichgültig oder gar skupellos. Das hat sich allzu gut bei Kyle und seinem Vater gezeigt. Für Letzteren gibt es wohl keine Läuterung mehr, dafür macht Kyle eine bemerkenswerte Wandlung durch.

Fazit:
Ich habe Beastly sehr schnell und ebenso gerne durchgelesen. Hin und wieder musste ich schmunzeln, ich habe mit den Charakteren getrauert und mit ihnen gehofft. Das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht. Alex Flinn hat mit Beastly eine liebenswerte, schöne Variante der Schönen und das Biest geschrieben, die sie in unsere Zeit transferiert hat. Und wer Romantik mag, wird bei diesem Buch nicht zu kurz kommen.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich fand das Buch ebenfalls sehr gut, bin aber enttäuscht von der Verfilmung in der Vanessa Hudgens Lindy spielt. Sie sieht überhaupt nicht aus wie im Buch beschrieben und die Szenen auf dem Dachboden, mit dem Kleid etc. fehlen mir.
Wenn man das Buch nicht kennt ist der Film sehr gelungen, aber sonst enttäuschend.

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