Sonntag, 30. Juni 2013

[Treasure trove of book quotes] Mai/Juni 2013

Hallo ihr Lieben,

und hier kommen unsere Zitate-Schätze der Monate Mai und Juni:



Dustlands - Die Entführung (Re-Read)

          Schönheit kann's überall geben. Sogar hier. Und wenn nicht, kannst du sie selbst machen. (S.22)

          Jetzt setz ich mich auf die brettharte Erde, so dass ich mit dem Rücken an Lughs Rücken lehn. Ich mag es, wenn wir so sitzen. Dann kann ich seine Stimme dumpf in meinem Körper spüren, wenn er redet. So muss es gewesen sein, als wir noch zusammen in Mas Bauch gewesen sind. (S.22)

          Ich vermiss ihn so schlimm, dass mir der ganze Körper wehtut. Es ist wie ... eine Leere. Eine Leere neben mir, in mir und um mich rum, überall da, wo Lugh sonst ist. Ich bin noch nie ohne ihn gewesen. Nicht für einen einzigen Augenblick seit dem Tag, an dem wir geboren worden sind. Schon vorher nicht. (S.58/59)

         Das ist ein Buch, sagt er. Er guckt mich an, als ob mich das beeindrucken müsst.
Ach, was?, sag ich.
Er klappt das obere Lederstück zurück. Dann das erste Blatt. Dann das zweite. Die Blätter sind voll mit schwarzem Hekritzel.
Komische Blätter, sag ich. Ich streck die Hand danach aus.
Vorsichtig! Pinch schiebt meine Hand weg. Das ist Papier. Seiten aus Papier. Außerordentlich alt. Fragil. Selten. Ich fand es in einer Metalldose verschlossen.
So ein Gekritzel hab ich schon mal gesehen, sag ich. Auf Müll auf der Müllkippe. Ich spuck auf den Boden. Das ist nichts Besonderes. Scheiß Abwarckertechnokram. (S.117)

          Heirate mich, sagt er. Ich hab noch alle Zähne, wasch mich zwei Mal im Jahr und ich beteilige dich zur Hälfte am Geschäft. (S.306)


Für immer vielleicht (Re-Read)

            Dann hörst du dich an wie meine Mum und mein Dad, wenn sie Freunde zum Essen einladen und sich über die guten alten Zeiten unterhalten. Bei richtig wichtigen Ereignissen in ihrem Leben kommen Leute vor, von denen ich noch nie was gehört habe. Wo sind die jetzt? Wieso redet meine Mum mit der Frau, die ihre Brautjungfer war, heute kein Wort mehr? Oder Dad - wieso weiß der nicht mal, wo sein bester Freund vom Collage inzwischen wohnt? [...]
Ich möchte nicht zu diesen Leuten gehören, die du einfach vergisst, zu den Leuten die irgendwann mal ach so wichtig und ach so wundervoll waren und an die du dich ein paar Jahre später bestenfalls noch vage erinnerst. Ich möchte, dass wir für immer beste Freunde bleiben, Alex. (S.27)


              Das Leben ist schon komisch, was? Grade wenn du denkst, du hast alles im Griff, gerade wenn du was Neues planst, auf das du dich freust, grade wenn du das Gefühl hast, du weißt endlich, was du willst - ausgerechnet in dem Moment ist auf einmal alles anders, die Welt steht Kopf, und du weißt überhaupt nichts mehr. Man kann sich so verdammt leicht verlaufen. (S.49)

              Und wenn das Leben hart ist, dann ist es eben hart. Schließlich ist es für alle Menschen schwer, oder nicht? Wenn jemand behauptet, es ist einfach, dann lügt er. (S.59)

              Ich glaube, ich muss mir klarmachen, was aus mir hätte werden können. Vielleicht kann ich dann verstehen und akzeptieren, was ich tatsächlich geworden bin. (S.60)

              Unser Leben besteht aus Zeit, unsere Tage werden nach Stunden berechnet, wir werden nach diesen Stunden bezahlt, unser Wissen wird nach Jahren bemessen. Wir klauen uns ein paar Minuten aus einem voll gestopften Tag für eine Kaffeepause. Wir rennen zu unserem Schreibtisch zurück, wir werfen einen Blick auf die Uhr, leben nach unserem Terminkalender. Und dann ist unsere Zeit irgendwann aufgebraucht, und im Innersten unseres Herzens fragen wir uns, ob wir diese Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre und Jahrzehnte vielleicht besser hätten nutzen können. (S.142/143)

               Man kann so schnell und so weit rennen wie man will, man trifft sich immer selbst, egal, wo man landet. (S.201)

            Wenn man sagt, es ist eine lange Geschichte, dann meint man damit eigentlich, es ist eine ganz blöde kurze Geschichte, und es ist einem bloß peinlich, sie zu erzählen. (S.312)

              Ich habe gelernt, dass Zuhause kein Platz ist, sondern ein Gefühl. (S.327)
             Kinder nehmen die Reaktionen ihrer Eltern auch als Maßstab dafür,wie schlimm eine Situation wirklich ist.Wenn ein Kind hinfällt und nicht ganz sicher ist ,ob es sich richtig schlimm wehgetahn hat,dann beobachtet es seine Eltern.Wenn die ein besorgtes Gesicht machen und händeringend angerannt kommen,fängt das Kind sofort an zu weinen. Wenn sie aber locker bleiben,vielleicht sogar lachen und etwas sagen wie : "Dieser böse Boden" ,dann rappelt sich das Kind auf und spielt weiter als wäre nichts geschehen. (S.353)

Seelen

            "Jahrtausende lang haben die Menschen nicht herausgefunden, was es mit der Liebe auf sich hat. Wie viel davon ist physisch, wie viel spielt sich nur im Kopf ab? Wie viel ist Zufall und wie viel Schicksal? Warum scheitern Paare, die perfekt zueinander passen, und völlig unterschiedliche Paare bleiben zusammen? Ich kenne die Antworten genauso wenig wie sie. Die Liebe passiert einfach." (S.62)

          "Es geht nicht um dein Gesicht, sondern um den Ausdruck darin. Es geht nicht um die Stimme, sondern um das, was du sagst. Es geht nicht darum, wie du in diesem Körper aussiehst, sondern darum, was du damit machst. Du bist schön." (S.546)

Stolen Mortality

           "Vielleicht", fuhr Jamian fort, "hilft es dir, wenn ich dir sage, dass es, als ich in deinem Alter war, auch nur sechs Menschen gab, die mich verstanden haben. Zumindest war ich mir dessen ziemlich sicher."
"Echt? Wer sind die sechs?"
"Linkin Park." (S.144)  

            "Ich kann was ab, Laine. Tu es einfach. Ich werde heroisch schweigend mein Hemd durchschwitzen, dabei gut aussehen und am Ende sicher auch noch was davon haben." (S.215)

            
Diese Dinge geschehen nicht einfach so

~Der Junge strahlte, erfüllt von dieser unzähmbaren Fröhlichkeit, die Kweku nur von Kindern kannte, die in Äquatornähe lebten, in Armut: ein Instinkt, über die Welt zu lachen, so wie sie diese vorfanden, Dinge zu finden, über die sie lachen konnten, zu wissen, wo sie suchen mussten. Begeisterung über nichts und über alles, eine Freude, die unauslöschlich war, unerklärlich angesichts der gegebenen Umstände.
Vergnügen an den Umständen.~ (S. 36)

~Ekua hatte alles gesehen, was er sah - die Erniedrigungen durch Armut, die scheinbare Bedeutungslosigkeit ihrer Existenz für und in der Welt, die quälende Kleinheit einer Existenz, die nicht weiter reichte als der Strand, den man an einem halben Tag entlanggehen konnte - ohne sich selbst dabei als erniedrigt, bedeutungslos oder klein anzusehen.~ (S. 38)


Stadt aus Trug und Schatten

~Wer von vielen Gefahren umgeben war, der musste sich entscheiden, ob er sich seiner Furcht auslieferte oder sich ihr entgegenstellte. Denn Furcht wuchs aus sich selbst heraus. Unaufhaltsam. Man hatte lediglich die Wahl, ob man es zuließ oder beendete. Und meine Seele hatte anscheinend zu Letzterem geneigt.~ (S.176)

Ein ganzes halbes Jahr

~Es gibt normale Zeiten und solche, in denen Stunden nicht zählen. Dann bleibt die Zeit stehen und entgleitet einem, und das Leben - das richtige Leben - scheint sich von einem zurückgezogen zu haben.~ (S. 121)

~ "Ich will einfach ... ein Mann sein, der mit einem Mädchen in einem roten Kleid im Konzert war. Dieser Mann will ich einfach ein paar Minuten länger sein.~ (S. 238)

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