Hallo ihr Lieben,
stellt euch vor, jemand würde euch fragen, was ein Märchen eigentlich ist. Was würdet ihr antworten?
Eine Geschichte mit Prinzessinnen, Prinzen, bösen Stiefmüttern und Happy End? Magische Textchen, die wir unseren Kleinen vorlesen, und die wir früher selbst vorgelesen bekommen haben? Das, woraus die meisten Disney-Filme gemacht sind?
So oder so etwas in der Art vermutlich; denn wenn wir an Märchen denken,schießen uns erst einmal jede Menge Kindheitserinnerungen durch den Kopf. Wir verbinden damit die Einleitungsformel "Es war einmal ..."; Schlösser, in denen ein Königspaar endlich ihr langersehntes Kind bekommen; verwunschene Wälder, in denen man Feen, Zwerge und sprechende Tiere finden kann; Prinzessinnen mit bösen Stiefmüttern und Stiefschwestern; Prinzen, die sich auf dem Weg zur Prinzessin an feuerspeienden Drachen und verzauberten Dornenbüschen vorbeikämpfen müssen; Lieder zum Mitsingen und Happy Ends. Die sind am wichtigsten, denn Märchen gehen immer gut aus. Da kann noch so viel Übles passieren, das Böse kann in einem Märchen niemals siegen - so steht es in sämtlichen Märchendefinitionen geschrieben.
Und bestimmt könnt ihr auch diesem Zitat von Wilhelm Grimm zustimmen: "Märchen geben jedem, der sie in der Kindheit angehört, eine goldene Lehre durchs ganze Leben mit auf den Weg." Denn bei wem haben Märchen nicht irgendwie einen bleibenden Eindruck hinterlassen?!
Im Duden findet man außerdem heraus, dass ein Märchen eine "im Volk überlieferte Erzählung" ist, "in der übernatürliche Kräfte und Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen und meist am Ende die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden." Als Beispiel werden die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm genannt. Und die sind es vermutlich auch, an die ihr bei dem Wort 'Märchen' sofort gedacht habt. Denn Schneewittchen und Co. sind längst Maßstab geworden für die Beurteilung von zauberhaften, kurzen Erzählungen. Man könnte sogar soweit gehen und behaupten, dass ein Text erst dann als Märchen anerkannt wird, wenn er Ähnlichkeit hat mit dem Aufbau und dem Schreibstil der Grimm'schen KHM.
Nur habt ihr dabei vielleicht nicht unbedingtan die Originalfassung dieser Märchentexte gedacht. Denn nicht jedem ist bewusst, dass die Versionen der Texte, so wie sie in der Erstausgabe der KHM von 1810 stehen, waren weitaus grausamer und weniger kindertauglich als die Märchenbücher, die sich heute in einer jeden Kinderecke in Buchläden und Bibliotheken finden lassen. Hierzu wird Jack euch aber noch einiges mehr erzählen, wenn er ein paar Originalfassungen mit denen aus den heutigen Kindermärchenbüchern vergleicht.
Doch es gibt durchaus noch viele weitere Märchen-Autoren und Märchen-Sammler. Ein paar davon stellen wir euch im Laufe dieser und der nächsten Woche noch vor.
Welche davon kennt ihr bereits? Was ist eure Märchen-Definition?
Ich bin gespannt auf eure Antworten,
alles Liebe,
eure gute Fee Lucy
Only for the holidays – Abiola Bello
vor 2 Stunden
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen