Dienstag, 1. Februar 2011

[Rezension] Das neue Buch Genesis von Bernard Beckett

Gebundene Ausgabe: 171 Seiten
Verlag: Script5
ISBN-13: 978-3839001035
Die Story in wenigen Sätzen:
Für Anaximander gibt es keinen bedeutenderen Menschen in ihrer Geschichte, als den jungen Rebell Adam Forde. Sie ist fasziniert von diesem Menschen, der ihre ganze Gesellschaft prägte. Adams Leben ist Anaximanders Prüfungsthema, mit dem sie vor der Akademie um einen Platz vorspricht. Wer in dieser aufgenommen wird, dem wird eine große Ehre zuteil. Fünf Stunden muss sie die Fragen der drei Prüfer über sich ergehen lassen. Stunden, in denen Adam ihr vertrauter denn je wird und an dessen Ende Anax endlich die komplette Wahrheit begreift, die hinter dem einschneidenden einen Augenblick steckt, mit dem Adam es geschafft hat, das Leben und Wirken so vieler zu beeinflussen.

Was Izzy dazu sagt:
Für welche Tat wurde Adam prägend für eine ganze Gesellschaft? Welche Art Mensch war er, dass er Anaximander so beeindrucken konnte? Das sind Fragen, die man sich schnell stellt, sobald man das Buch angelesen hat.
Anhand von Anaximanders Prüfungsthema lernt man den jungen Mann hinter dem Held kennen und erfährt gleichzeitig auch einiges über den Staat, in dem Anax lebt.
Als Adam Forde Mitte des 21. Jahrhunderts geboren wird, ist das Leben der Menschen durch die Republik von Platon reguliert. Wer wen heiratet, aus wem was wird. Alles ist festgelegt. Adam ist von Anfang an anders, er taucht nicht in der Masse der anderen Menschen unter, er strebt nach Individualität. Dieser Drang geht soweit, dass er eine der wichtigsten Regeln seiner Zeit bricht: wer auch immer an der Grenze zu seinem Land auftaucht, muss erschossen werden, da er potenzieller Träger eines hochgefährlichen Virus ist. Aber als Adam zum ersten Mal einen Flüchtling töten soll, entschließt er sich dazu, die junge Frau – von da an Eva genannt – zu retten. Nach einem von den Medien stilisierten Prozess, kommt er noch mit seinem Leben davon, ist von nun an jedoch gezwungen, jeden Tag mit dem hochentwickelten Roboter Art zu verbringen. Und was diese beiden zusammen entdecken, verändert die Geschichte einer Gesellschaft.

Das neue Buch Genesis hat mir sehr gut gefallen. Es liest sich komplett anders als viele andere Bücher. Man verfolgt die Prüfung aus Anaximanders Sicht. Fühlt mit ihr mit und versteht nach und nach immer stärker, warum sie Adam Forde so fasznierend findet. Noch interessanter ist jedoch die Akademie, bei der man nie genau weiß, warum sie Anax prüft und was geschieht, sollte sie aufgenommen werden.
Kernstück sind jedoch die sprachlich dichten Gespräche zwischen Adam und dem Roboter Art: Sie diskutieren, ab wann ein Lebewesen ein Bewusstsein oder eine Seele besitzt. Sie argnumentieren, was den Menschen von einer hochentwickelten Maschine unterscheidet. Und das alles auf einem philosophischen Level, das auch sprachlich sehr schön dargestellt ist.
Dieses Buch hat mich wirklich positiv überrascht. Sei es im Aufbau, der Sichtweise oder der Auflösung, die wirklich eine Überraschung für mich war. Das Buch ist philosophisch, ohne dabei gewollt zu wirken. Auch in den Namen vieler Charaktere spiegelt sich dieser Bezug wider: Perikles, Platon, Sokrates – sie alle sind vertreten.

Fazit:
Leuten, die sich gerne mit Philosophie befassen, aber nicht allzu schwere Kost suchen, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Es regt zum Denken an, ist gut und flüssig zu lesen und verschlingt mit seinen nicht einmal 200 Seiten nicht viel Zeit.

3 Kommentare:

Friedelchen hat gesagt…

Ich habe das Buch heute beendet und fand es genial, besonder natürlich den Schluss.

Izzy hat gesagt…

Hey Friedelchen!

Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Gerade, da ich nicht mit den allzu größten Erwartungen und Vorstellungen herangegangen bin.
Und der Schluss ist wirklich sehr überraschend, was man ja (leider) auch nicht so oft liest!

Lesekatze hat gesagt…

Schön, dass es dir so gut gefallen hat (:
Habe es erst vor wenigen Tagen gekauft (:
Liebe Grüße,
Lesekatze // http://lesekatzenm.blogspot.de/

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