Donnerstag, 3. Februar 2011

[Rezension] Schattenblüte von Nora Melling

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Rowohlt Polaris 
ISBN-13: 978-3862520008
Der Inhalt in wenigen Sätzen:
Luisa Folkert hat vor fünf Monaten ihren kleinen Bruder verloren. Seitdem kann sie die Trauer um ihn nicht loslassen. Ihre Eltern sind ihr fremd und scheinen sich kaum daran zu stören, dass ihr Sohn gestorben ist. Ein einfacher Umzug von Hamburg nach Berlin scheint für sie zu reichen, um weitermachen zu können. Luisa hingegen zieht sich immer mehr zurück, bis sie beschließt, ihrem Kummer und Leben ein Ende zu setzen. Doch als sie auf einem Turm steht und ihre Entscheidung in die Tat umsetzen will, wird sie von dem geheimnisvollen Thursen gerettet.

Was Izzy dazu sagt:
“Schattenblüte” ist der Debütroman der deutschen Autorin Nora Melling und der Auftakt zur Reihe “Die Verborgenen”.
Das Buch ist in kurzen Sätzen verfasst, die Luisas bedrückte Stimmung widerspiegeln. Genau deswegen habe ich keinen Zugang zur Geschichte gefunden. Die Sprache war so abgehackt – manche Sätze bestehen nur aus einem Wort –, dass ich nie in die Welt von "Schattenblüte" eintauchen konnte.
Luisa selbst ist die meiste Zeit – zwar verständlicherweise – traurig und hat sich von allen, außer den Wölfen, zurückgezogen. Mir st klar, dass sie trauert, doch hatte ich gehofft, dass es im Verlauf des Buches vielleicht ein wenig bergauf mit ihr gehen würde - was nicht der Fall war. Ich fand sie non-stop sehr weinerlich und egoistisch. Insbesondere im Umgang mit ihren Eltern (auch wenn sie einmal Thursen gegenüber einen richtigen Knaller gebracht hat, bei dem ich mich ernsthaft gefragt habe, wie Ich–bezogen dieser Charakter noch sein kann). Sie handelt meist sehr unreif, teilweise rücksichtslos und nimmt an, dass nur sie um ihren Bruder trauert. Dieses Motiv, das Luisa nur an ihre eigenen Gefühle und an ihr Wohl denkt, ist mir leider ziemlich schnell und äußerst negativ ins Auge gesprungen. Es ging sogar soweit, dass mir der komplette Charakter schon vor der Hälfte des Buches auf den Geist gegangen ist.
Auch Thursen, der männliche Hauptcharakter, konnte mich nicht im Geringsten überzeugen. Er blieb die ganze Zeit sehr blass und stach für mich nur durch eine Entscheidung, die er zu Ende des Buches trifft, ein wenig positiv heraus. Die Beziehung der beiden besteht nur daraus, sich in jedem zweiten Kapitel zu trennen, weil Luisa eine Entdeckung macht oder ihren Willen nicht bekommt. Sie gibt sich meistens sehr wenig Mühe sich in Thursens Lage hineinzuversetzen, was dazu geführt hätte, dass sie sich nicht einmal halb so oft hätten fast trennen müssen.
Luisas Eltern werden kaum hinterleuchtet, einziger Hoffnungsschimmer bei den Nebencharakteren war für mich tatsächlich die kleine Lotti, die wirklich putzig war.
Neben dem Stil und den Charakteren, die mich nicht begeistern konnten, empfand ich die Story an sich als ziemlich ereignislos – ging es nur um Luisas Gefühlswelt. Der Strang um die Werwölfe war für mich sehr unglaubwürdig, bleiben die Erzählungen wie und warum man zu einem wird, mehr als vage.
Es handelt sich, wie oben schon erwähnt, um den Autakt einer Reihe, doch mit dem Ende des Buches kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, was in einem zweiten und dritten Band geschehen soll.

Fazit:
“Schattenblüte” scheint mir wie ein Buch, das entweder komplett begeistert – sehe ich mir die vielen anderen Reaktionen darauf an – oder, das man relativ schnell wieder vergisst. Da mir wirklich nichts an diesem Roman gefallen hat, werde ich die Folgebände nicht lesen, gebe aber den Tipp, es für sich anzulesen, wenn man melancholische, gefühlslastige Geschichten mag, und sich dann selbst eine Meinung zu bilden.


Blocksatz

2 Kommentare:

irina hat gesagt…

Mir gings ganz genauso wie dir, und ich hab dem Buch auch nur 4/15 Punkte gegeben. Ich konnte weder mit den Figuren was anfangen noch mit der Sprache … Ich fands einfach nur schrecklich!

Izzy hat gesagt…

Hey Irina!

Ich habe schon gedacht, ich wäre mit dieser Meinung ziemlich allein.;) Ich habe so viele begeisterte Meinungen gelesen, dass ich schon richtig froh war, das Buch in die Hände zu bekommen - bis ich dann selbst angefangen habe zu lesen.
Es war doch ziemlich ereignislos - schade eigentlich.

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