Montag, 12. November 2012

[MüdL] Book meets Movie - Zwei an einem Tag


Infos zum Film:
Mit: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson
Regie: Lone Scherfig
Laufzeit: 1 Std. 48 Min. 
Starttermin: 3. November 2011
Genre: Romanze, Drama


Was Izzy dazu sagt:
Zwei an einem Tag (Rezension findet ihr hier) gehört zu den schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Selten hat mich ein Buch so sehr berührt, wie die Geschichte um Emma und Dexter, die 15 Jahre brauchen, um zueinander zu finden.
Als es dann hieß, dass dieses Buch den Sprung auf die große Leinwand schafft, war für mich natürlich klar, dass der Film angesehen und für den Blog rezensiert wird.

In den Hauptrollen sieht man Anne Hathaway als Emma und Jim Sturgess als Dexter. Letzterer war mir nur vage ein Begriff und ich muss ehrlich sagen, dass ich vorher noch keinen Film mit ihm gesehen hatte. Anne Hathaway ist dagegen momentan ziemlich gut im Geschäft und wirkt in dementsprechend vielen Filmen mit. Für mich schafft sie es auf wunderbare Weise Emma Leben einzuhauchen und jeder ihrer Facetten gerecht zu werden. Sie verleiht Emma stets die richtige Portion Sarkasmus, Unsicherheit, Verletzlichkeit, aber auch Wärme und Idealismus. Gerade so, wie es die Szene erfordert. Ich bin schlichtweg begeistert von Anne Hathaways Darstellung und komme nicht umhin zu sagen, dass sie Emma für mich nahezu perfekt eingefangen hat.
Doch so hell Emma für mich in diesem Film erstrahlt, so blass bleibt Jim Sturgess für mich hin und wieder als Dexter. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich mir Dex beim Lesen schon komplett anders vorgestellt habe. Das war also das erste an das ich mich gewöhnen musste. Hinzu kommt für mich aber noch, dass der Dexter–Charme für mich einfach nicht überspringen will. Sturgess ist durchaus bemüht Dexter Charisma und Charme zu verleihen – eben das, was ihn ausmacht – nur kam der bei mir nie so recht an. Schlimmer noch fand ich, dass er in den Szenen mit Emma eher neben ihr untergeht, als ein harmonisches Paar rüberzubringen, das lange braucht, um endlich zueinander zu finden. Ein wenig mehr Chemie hätte ich mir bei den beiden wirklich gewünscht. Emmas Charakter kann man leicht abkaufen, dass sie Dex trotz seiner Macken liebt. Bei Dexter sieht das schwerer aus, da Sturgess es meiner Meinung nach nie zu hundert Prozent schafft, Dexters Faszination von Emma glaubwürdig darzustellen.
Das soll jedoch nicht bedeuten, dass Jim Sturgess seinen Job komplett schlecht macht. Anrührend sind die Szenen mit seinen Eltern, insbesondere mit seiner Mutter (Patricia Clarkson), dessen Schauspielerin so viel Eleganz, Wärme und Würde ausstrahlt, dass sie für mich sofort als Dexters Mutter gepasst hat. Dexters mürrischer Vater (Ken Stott) wird ebenfalls toll in Szene gesetzt und wirkt im Zusammenspiel mit seinem Sohn lebendig, ein wenig tragisch und liebenswert.

Kleines Manko ist für mich das Episodenhafte des Films, das ihn manchmal eher ausbremst und den Fluss nimmt. Natürlich ist das der Vorlage geschuldet, denn Emma und Dexter treffen sich jedes Jahr zum 15. Juli, was filmisch schwer umzusetzen ist. Hier und da hapert es leider. Daneben sind die verschieden Jahre und deren Stile sowie deren Merkmale allerdings toll umgesetzt – die grellen 90er werden wieder richtig lebendig.

Erwähnenswert ist für mich noch der schöne symphonische Soundtrack von Rachel Portman, die schon Chocolat musikalisch untermalt hat. Emmas und Dexters Liebesgeschichte wird von einem verträumten, eher ruhigen Thema getragen, das sofort bei mir hängenblieb.
Die anderen Songs spiegeln die Zeit passend wider, sei es ein Praise you von Fatboy Slim oder Rhythem of the night von Corona – die vergangenen Jahre lassen sich dadurch noch ein bisschen besser Revue passieren.

Fazit:
Die Verfilmung zu Zwei an einem Tag schwächelt manchmal in der Umsetzung der Handlung, die sich über einen weiten Zeitraum erstreckt. Doch die einzelnen Episoden an sich sind meist unterhaltsam, beschwingt und durch die größtenteils tollen Darsteller sehenswert. Eine Buchverfilmung, die definitiv nicht baden geht und das Ansehen wert ist.


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