Dieser Monat kann einfach nicht
ohne Nicolas Sparks, den König der Kitschromane, auskommen. Weswegen ich tatsächlich
nicht davor zurückgeschreckt bin, einen Roman von ihm zu lesen und die
dazugehörige Buchverfilmung anzusehen (ja, das sind richtige Opfer, ich bin nämlich
eher unromantisch veranlagt.)
Heute werde ich euch also Zeit im Wind von Nicolas Sparks
vorstellen.
Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453408715
|
Der Inhalt in wenigen Worten:
Landon Carters Abschlussjahr soll so ruhig wie möglich verlaufen.
Zumindest hat er diesen Plan als es beginnt. Als er sich jedoch für die
Schauspielklasse meldet und dort mehr mit der Pfarrerstochter, Jamie Sullivan,
zu tun bekommt, ändert sich das. Plötzlich kann Landon die Schauspielstunden
nicht verschlafen, denn er spielt die Hauptrolle im Weihnachtsstück und als
würde das nicht reichen, verbringt er mehr Zeit mit Jamie als ihm früher noch
lieb gewesen wäre. Aber auch das Unbehagen darüber ändert sich zu Landons
Überraschung mit der Zeit...
Der erste Satz:
„Als ich siebzehn war, veränderte sich mein Leben für immer.“
Ansatz:
Zielloser Junge verliebt sich in
tugendhafte Pfarrerstochter, die ein trauriges Geheimnis hütet.
Was Izzy dazu sagt:
Ich bin nicht gerade bewandert,
wenn es um Liebesromane geht. Meist mache ich auch eher einen Bogen um sie.
Doch irgendwann habe ich mir Zeit im Wind
gekauft, was mir heute für den Blog wirklich von nutzen ist.
Um es vorweg zu nehmen: es war
nicht so schlimm wie ich erwartet hatte. Was zum einen an Landons Erzählstimme
liegt. Er ist lebendig, ehrlich und hin und wieder durch seine teenihaft
sarkastische Art unterhaltsam. Zusammen mit Landon durchlebt man das Jahr 1958,
sein Abschlussjahr, das zum prägendsten seines Lebens wurde. Landon selbst
wuchs gut betucht, aber in der Abwesenheit seines Vaters auf, der ein bekannter
Kongressabgeordneter ist. Er zählt zu den beliebten, aber auch rebellischen
Jungs (zu dieser Zeit ist Erdnussessen auf dem Friedhof rebellisch). Was genau
er mit seinem Leben anfangen möchte, weiß Landon mit seinen siebzehn Jahren
noch nicht. Zur Uni gehen, aber mehr ist ihm nicht klar. Als er dann jedoch
mehr mit der Pfarrerstochter Jamie Sullivan zu tun bekommt, erhält er die
Möglichkeit sich intensiv mit sich und seiner Zukunft auseinanderzusetzen.
Jamie ist dafür bekannt allen, ob
Tier oder Mensch, zu helfen. Sie kümmert sich um die Kinder im Waisenhaus,
hilft alten Damen und wird ständig mit ihrer Bibel gesehen. Man kann sich also
vorstellen, dass sie für ihre Mitschüler – nett gesagt – suspekt ist. Ihr
unerschütterlicher Gottglaube macht sie zu einem derart optimistischen
Menschen, dass sie, laut Landon, kaum zu ertragen ist.
Bis es eben zu diesem
Weihnachtstück kommt. Landon ist plötzlich dazu gezwungen mehr Zeit mit Jamie
zu verbringen, die etliche Facetten hat, die er an ihr zuvor niemals gesehen
hat. Die beiden kommen sich immer näher, bis das Unvermeidliche passiert. Sie
verlieben sich ineinander. Alles scheint perfekt, außer dass Pfarrer Sullivan
Landon nicht zu mögen scheint. Irgendwann erfährt Landon, warum Jamies Vater so
abweisend reagiert und wieso Jamie manchmal spricht als gäbe es ein Geheimnis
in ihrem Leben, das sie noch nicht bereit ist zu teilen. Mit der Auflösung
dieses Geheimnisses bricht für Landon eine Welt zusammen und gleichzeitig
bekommt er die Chance über sich hinauszuwachsen.
Ich muss sagen, dass es mich
überraschend berührt hat von Landon und Jamie zu lesen. Landons sympathische
Art, hat es mir einfach gemacht mit ihm mitzufühlen. Er reagiert nicht immer
perfekt, denkt oft wie ein siebzehnjähriger Junge, der noch vieles lernen muss.
Genau das war toll an ihm. Daneben gibt es Jamie, die mir nicht ganz so stark
ans Herz wuchs wie Landon, war sie mir ein wenig zu aalglatt und der Situation
oft zu sehr gewachsen. Die Geschichte an sich ist natürlich ziemlich kitschig,
aber wenn man den Namen des Autors liest, wird man darauf wahrscheinlich
gefasst sein. Trotzdem fand ich die Story, die Zeit im Wind erzählt, schön und sogar nachdenklich stimmend. So
wenig denkt man manchmal über das eigene Leben nach und was man damit anfangen
soll, zumindest geht es mir hin und wieder so. Manchmal erkennt man auch nicht,
was man alles hat, bis es diese Menschen um einen herum gibt, die schlimme
Dinge durchleben (und die kennen wirklich die meisten) und an deren Schicksal
man selbst ein wenig wachsen kann.
Das Ausmaß in dem Landon das tat
war für mich ein bisschen zu groß, aber die Message dahinter hat mir durchaus
gefallen, ebenso wie das Setting und die Nebencharaktere.
Fazit:
Zeit im Wind ist eine kurzweilige Geschichte, die nicht an Kitsch
spart. Aber sie ist gut zu lesen, bringt den Leser zum Lachen und zum Weinen,
und stimmt nachdenklich. Gerade für die
kommenden Herbst– und Wintertage würde ich dieses Buch empfehlen – und
natürlich allen, die Romantik und ein wenig (Sparks–)Kitsch mögen.
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