Dienstag, 20. November 2012

[MüdL] Rezension zu Zeit im Wind von Nicolas Sparks


Dieser Monat kann einfach nicht ohne Nicolas Sparks, den König der Kitschromane, auskommen. Weswegen ich tatsächlich nicht davor zurückgeschreckt bin, einen Roman von ihm zu lesen und die dazugehörige Buchverfilmung anzusehen (ja, das sind richtige Opfer, ich bin nämlich eher unromantisch veranlagt.)
Heute werde ich euch also Zeit im Wind von Nicolas Sparks vorstellen.


Taschenbuch: 240 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3453408715
Der Inhalt in wenigen Worten:
Landon Carters Abschlussjahr soll so ruhig wie möglich verlaufen. Zumindest hat er diesen Plan als es beginnt. Als er sich jedoch für die Schauspielklasse meldet und dort mehr mit der Pfarrerstochter, Jamie Sullivan, zu tun bekommt, ändert sich das. Plötzlich kann Landon die Schauspielstunden nicht verschlafen, denn er spielt die Hauptrolle im Weihnachtsstück und als würde das nicht reichen, verbringt er mehr Zeit mit Jamie als ihm früher noch lieb gewesen wäre. Aber auch das Unbehagen darüber ändert sich zu Landons Überraschung mit der Zeit...

Der erste Satz:
„Als ich siebzehn war, veränderte sich mein Leben für immer.“

Ansatz:
Zielloser Junge verliebt sich in tugendhafte Pfarrerstochter, die ein trauriges Geheimnis hütet.

Was Izzy dazu sagt:
Ich bin nicht gerade bewandert, wenn es um Liebesromane geht. Meist mache ich auch eher einen Bogen um sie. Doch irgendwann habe ich mir Zeit im Wind gekauft, was mir heute für den Blog wirklich von nutzen ist.
Um es vorweg zu nehmen: es war nicht so schlimm wie ich erwartet hatte. Was zum einen an Landons Erzählstimme liegt. Er ist lebendig, ehrlich und hin und wieder durch seine teenihaft sarkastische Art unterhaltsam. Zusammen mit Landon durchlebt man das Jahr 1958, sein Abschlussjahr, das zum prägendsten seines Lebens wurde. Landon selbst wuchs gut betucht, aber in der Abwesenheit seines Vaters auf, der ein bekannter Kongressabgeordneter ist. Er zählt zu den beliebten, aber auch rebellischen Jungs (zu dieser Zeit ist Erdnussessen auf dem Friedhof rebellisch). Was genau er mit seinem Leben anfangen möchte, weiß Landon mit seinen siebzehn Jahren noch nicht. Zur Uni gehen, aber mehr ist ihm nicht klar. Als er dann jedoch mehr mit der Pfarrerstochter Jamie Sullivan zu tun bekommt, erhält er die Möglichkeit sich intensiv mit sich und seiner Zukunft auseinanderzusetzen.
Jamie ist dafür bekannt allen, ob Tier oder Mensch, zu helfen. Sie kümmert sich um die Kinder im Waisenhaus, hilft alten Damen und wird ständig mit ihrer Bibel gesehen. Man kann sich also vorstellen, dass sie für ihre Mitschüler – nett gesagt – suspekt ist. Ihr unerschütterlicher Gottglaube macht sie zu einem derart optimistischen Menschen, dass sie, laut Landon, kaum zu ertragen ist.
Bis es eben zu diesem Weihnachtstück kommt. Landon ist plötzlich dazu gezwungen mehr Zeit mit Jamie zu verbringen, die etliche Facetten hat, die er an ihr zuvor niemals gesehen hat. Die beiden kommen sich immer näher, bis das Unvermeidliche passiert. Sie verlieben sich ineinander. Alles scheint perfekt, außer dass Pfarrer Sullivan Landon nicht zu mögen scheint. Irgendwann erfährt Landon, warum Jamies Vater so abweisend reagiert und wieso Jamie manchmal spricht als gäbe es ein Geheimnis in ihrem Leben, das sie noch nicht bereit ist zu teilen. Mit der Auflösung dieses Geheimnisses bricht für Landon eine Welt zusammen und gleichzeitig bekommt er die Chance über sich hinauszuwachsen.
Ich muss sagen, dass es mich überraschend berührt hat von Landon und Jamie zu lesen. Landons sympathische Art, hat es mir einfach gemacht mit ihm mitzufühlen. Er reagiert nicht immer perfekt, denkt oft wie ein siebzehnjähriger Junge, der noch vieles lernen muss. Genau das war toll an ihm. Daneben gibt es Jamie, die mir nicht ganz so stark ans Herz wuchs wie Landon, war sie mir ein wenig zu aalglatt und der Situation oft zu sehr gewachsen. Die Geschichte an sich ist natürlich ziemlich kitschig, aber wenn man den Namen des Autors liest, wird man darauf wahrscheinlich gefasst sein. Trotzdem fand ich die Story, die Zeit im Wind erzählt, schön und sogar nachdenklich stimmend. So wenig denkt man manchmal über das eigene Leben nach und was man damit anfangen soll, zumindest geht es mir hin und wieder so. Manchmal erkennt man auch nicht, was man alles hat, bis es diese Menschen um einen herum gibt, die schlimme Dinge durchleben (und die kennen wirklich die meisten) und an deren Schicksal man selbst ein wenig wachsen kann.
Das Ausmaß in dem Landon das tat war für mich ein bisschen zu groß, aber die Message dahinter hat mir durchaus gefallen, ebenso wie das Setting und die Nebencharaktere.

Fazit:
Zeit im Wind ist eine kurzweilige Geschichte, die nicht an Kitsch spart. Aber sie ist gut zu lesen, bringt den Leser zum Lachen und zum Weinen, und stimmt nachdenklich.  Gerade für die kommenden Herbst– und Wintertage würde ich dieses Buch empfehlen – und natürlich allen, die Romantik und ein wenig (Sparks–)Kitsch mögen.




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